AT117832B - Verfahren zur Herstellung von Brennstoff aus einer Mischung von Holzabfall und Sulfitablauge, sowie durch dieses Verfahren hergestellter Brennstoff. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Brennstoff aus einer Mischung von Holzabfall und Sulfitablauge, sowie durch dieses Verfahren hergestellter Brennstoff.

Info

Publication number
AT117832B
AT117832B AT117832DA AT117832B AT 117832 B AT117832 B AT 117832B AT 117832D A AT117832D A AT 117832DA AT 117832 B AT117832 B AT 117832B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
fuel
mixture
sulphite
liquor
production
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Robert Wilhelm Strehlenert
Original Assignee
Robert Wilhelm Strehlenert
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Robert Wilhelm Strehlenert filed Critical Robert Wilhelm Strehlenert
Application granted granted Critical
Publication of AT117832B publication Critical patent/AT117832B/de

Links

Landscapes

  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, welches zum Zweck hat, auf wirtschaftlich lohnende Weise aus zwei verschiedenen Abfallprodukten, welche bei zwei verschiedenen Industriezweigen entstehen und 
 EMI1.2 
 und anderseits diejenigen, die bei der Gewinnung von Sulfitzellstoff in Form von Ablaugen entstehen. 



  Von den vielen bisher gemachten Vorschlägen, diese Abfallprodukte nutzbringend zu verwerten, hat sich bislang noch keiner als besonders brauchbar erwiesen. 



   In Sägewerken und ähnlichen industriellen Anlagen werden die Späne mit wirtschaftlich sehr geringem Effekt verbrannt, u. zw. mehr, um dieselben zu beseitigen oder zu vernichten, als zur Nutzbarmachung der bei ihrer Verbrennung entwickelten geringen Wärmeenergie, u. zw. hauptsächlich bei Verbrennung der bei derartigen Werken abfallenden Rohspäne. Auch hat man versucht, die Sägespäne zu 
 EMI1.3 
 nach den zur Zeit bekannten Methoden nur ungefähr   70%   an Ausbeute erhalten werden, oder dieselbe als flüssigen Brennstoff zu verwenden. Im Vergleich zu den derzeitigen Steinkohlenpreisen stellt sich die Sulfitkohle zu teuer und die Verwendung der Lauge als flüssiger Brennstoff ist zu unwirtschaftlich, um in ausgedehnterem Masse in Frage kommen zu können. 



   Gleichfalls bekannt ist die Benutzung der Sulfitlauge als Bindemittel bei der Brikettierung von Stein-bzw. Braunkohlenstaub und bei der Herstellung von   Baumaterialkörpern   für verschiedene Zwecke. Als Beispiele hiefür können die Verfahren angeführt werden, die in den schwedischen Patenten   Nr.   14. 364 und 45. 359 beschrieben werden. 



   Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, diese beiden Abfallprodukte zu einem einheitlichen Material zu verbinden nach einem Verfahren, das einen in wärmewirtschaftlicher Beziehung zufriedenstellenden Brennstoff ergibt und bei welchem die Gesamttrockensubstanz der Lauge ausgenutzt wird. 



  Nach diesem Verfahren werden die Späne bis zur vollen Trockenheit getrocknet. Die Sulfitablauge, welche mit den Spänen zu vermischen ist, wird in üblicher Weise auf eine Konzentration zwischen 25 bis zirka   60%   Trockensubstanzgehalt heruntergetrocknet, oder es kann auch die Sulfitablauge allmählich den Spänen zugeführt werden und das in der Lauge befindliche Wasser während der Vermischung mit den Spänen abgedampft werden. Die beiden Stoffe werden darauf in einem gewöhnlichen   Mischapparat   zusammengemischt, wobei die Lauge von den Spänen völlig absorbiert wird,   welcheArbeit   einen sehr geringen Kraftaufwand beansprucht. Die in dem fertiggetrockneten Erzeugnis enthaltene Trockensubstanz von Lauge kann zwischen   25%   bis   60%   der ganzen Masse schwanken.

   Ein Gemisch von ungefähr gleichen Gewichtsteilen der beiden Stoffe in dem fertigen Erzeugnis ergibt ein besonders gutes Ergebnis. Die Mischungsarbeit wird am besten ausgeführt, falls die Masse ungefähr   36%   Wasser enthält. Bei Verwendung von Sulfitlauge höherer oder niedrigerer   Stärke   erhält man die beste Mischung, wenn man deren Wassergehalt auf ungefähr 36% einstellen kann. Das Gemenge ist in keiner Hinsicht von klebriger Konsistenz, da die Lauge von den Spänen besonders gut absorbiert wird, und kann vorteilhaft in Trockentrommeln auf den gewünschten   Trockengrad   heruntergetrocknet werden. 



   Nach dem Trocknen bis zur Troekengrenze wird die so erhaltene Masse einer Wärmebehandlung bei höherer Temperatur zirka   2000 C unterworfen. Hiebei geht   in dem Produkt durch Selbstoxydation der aus der Sulfitlauge freiwerdenden schwefligen Säure zu Schwefelsäure eine Umwandlung vor sich. 



   Die so gebildete Schwefelsäure wirkt hiebei zersprengend auf dasHolzzellgewebe ein und das anfangs 
 EMI1.4 
 



   Diese Reaktion geht in für in den Prozess automatisch arbeitenden Apparaten sehr rasch und als exothermer Prozess vor sich. Es wird ein vollständig unlösliches und mahlbares Produkt gewonnen, das beim Vermahlen in den jetzt für Brennstaub verwandten Mühlen mit grösster Leichtigkeit in einen amorphen Brennstaub von hohem Brennwert verwandelt wird. 



   Bekannt ist die Benutzung der Sulfitlauge als Bindemittel. Wie sich bei Ausarbeitung dieser Erfindung gezeigt hat, erfordert z. B. die Herstellung tauglicher Briketts, dass die Bindung bei der Brikettierung nahezu momentan erfolgt. Im vorliegenden Falle kann eine solche Bindung jedoch nur vor sieh gehen, wenn das Gemenge bis nahe zur   Troekengrenze   eingetrocknet ist oder die für die Brikettierung erforderliche Feuchtigkeit besitzt. Aber auch in diesem Falle binden Lauge und Späne nicht ausreichend ab, wenn die Masse nicht kurz vor dem Pressen mit Dampf zu ihrer Erweichung behandelt wird, und es 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 kann auch kein Brikett bei bestimmtem Druck von ausreichender Dichte erzielt werden, wenn nicht gedämpfte Masse verwendet wird. 



   Eine Masse der in Frage stehenden Konsistenz kann jedoch nicht in der gewöhnlichen Weise, d. h. durch Dampfeinblasen in die Masse, gedämpft werden, weil man dabei keine gleichmässige Durchfeuchtung bewirken könnte und die Lauge von den Spänen ausgelöst und die ganze Masse in breiartigen Zustand verwandelt werden würde. Aus diesem Grunde muss die Masse nach vorliegender Erfindung auf folgende Art gedämpft werden. 



   Das bis auf einige Prozent Feuchtigkeit getrocknete Gemenge aus Lauge und Spänen wird auf dem Wege zur Brikettpresse in verteiltem Zustande durch einen Raum, z. B. eine Trommel, Rohrleitung od. dgl., gestürzt, der von geeigneter Höhe ist und in den von unten her gesättigter Wasserdampf eingeblasen wird. 



  Die kurze Zeit, die die Masse auf ihrem Wege zur Brikettpresse zum Durchlaufen des genannten Raumes 
 EMI2.1 
 des Gemenges und gleichfalls ausreichend für die erforderliche geringe   Anwärmung   (etwa 20  bis 30  C) desselben. Die Masse nimmt hiebei nur, als Maximum, ungefähr 2% Wasser in sieh auf, doch genug, um die Lauge so weit zu erweichen, dass die Masse bei ihrer Ankunft in der Brikettpresse   zusammengedrückt   und zu einem homogenen Brikett ausgepresst werden kann, welches sich später weder ausdehnt, noch springt. Das Pressen der Briketts erfolgt in angewärmten Matrizen. 



   Die in die Briketts aufgenommene Laugenmenge erhöht in erster Linie deren Brennwert, weiterhin deren   Volumgewieht,   dient als Bindemittel zwischen den Späneteilchen und macht diese völlig luftbeständig, wenn sie nach Verlassen der Brikettpresse einer vorher erwähnten Wärmebehandlung bei ungefähr   2000 C unterworfen   werden, wobei die Lauge zu einer unlöslichen Verbindung zersetzt wird, die unter Beibehaltung des Bindevermögen den Wärmewert der Briketts noch weiter erhöht. 



   Nach dem vorbeschriebenen Verfahren und unter einem Pressdruek von zirka 600 kg per Quadratzentimeter hergestellte Briketts haben ein Volumgewicht von   1'4   bis   1'5,   d. h. ungefähr dasjenige der Steinkohle. Die frisehgepressten Briketts können unmittelbar zum Heizen von Dampfkesseln und andern Feuerungen verwendet werden, wo ein hoher Wärmeeffekt   erwünscht   ist, oder sie können in obenerwähnter Weise weiter behandelt werden. 



   Eine auf diese Weise gewonnene Masse, welche die beiden dem Holze entstammenden Substanzen Lignin und Zellstoff enthält, brennt beim Einblasen in die Feuerung und besonders bei Verwendung vorgewärmter Einblaseluft wie ein brennbares Gas oder Öl und besitzt einen thermischen Wirkungsgrad, der dem Heizwerte der genannten Stoffe nahe kommt. Es ist ja natürlieh, dass diese amorphe Form des Brennstoffes nicht immer und überall verwendet werden kann, sondern dort, wo sie sieh besonders eignet. Die Briketts sind infolge ihres hohen Volumgewichtes leichter transportfähig und haben ihr gegebenes Absatzgebiet. 
 EMI2.2 
 4200   kg gewöhnliche Sulfitablauge   mit einem Gehalt von zirka 10% Trockensubstanz bzw. die dem Mehroder Mindergehalt an Trockensubstanz entsprechende kleinere oder grössere Laugenmenge. 



   Es versteht sich, dass an Stelle von   Sägespänen auch   auf andere Weise als durch Sägen gewonnenes feinzerteiltes Holz verwendet werden kann. 



   Briketts können nach dieser Erfindung ungefähr zur Hälfte des derzeitigen Tagespreises für Steinkohle und das amorphe Pulver zu einem noch weit billigeren Preise hergestellt werden. 



   PATENT-AN SPRÜCHE :
1. Brennstoff, bestehend ans einer Mischung von Holzabfall, z. B. Sägespäne, mit Sulfitablauge, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung so zusammengesetzt ist, dass die der Lauge entstammende Trockensubstanz 25   bis. 60% der Trockenmasse beträgt.  

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zur Herstellung eines Brennstoffes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung aus Holzabfall und Sulfitlauge bis zur Troekengrenze eingetrocknet und unmittelbar darauf bei etwa 200 C einer Wärmebehandlung unterworfen wird, zwecks Gewinnung eines amorphen, nicht hygroskopischen Pulvers.
    3. Verfahren zur Herstellung von Briketts nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung aus Holzabfall und Sulfitlauge bis nahe zur Troekengrenze entwässert und darauf mit Dampf im Gegenstrom behandelt, in unmittelbarem Anschluss daran den Pressen zugeführt und hierauf gegebenenfalls bei etwa 200 C C einer Wärmebehandlung unterworfen wird.
AT117832D 1927-06-08 1927-06-08 Verfahren zur Herstellung von Brennstoff aus einer Mischung von Holzabfall und Sulfitablauge, sowie durch dieses Verfahren hergestellter Brennstoff. AT117832B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT117832T 1927-06-08

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT117832B true AT117832B (de) 1930-05-26

Family

ID=3630655

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT117832D AT117832B (de) 1927-06-08 1927-06-08 Verfahren zur Herstellung von Brennstoff aus einer Mischung von Holzabfall und Sulfitablauge, sowie durch dieses Verfahren hergestellter Brennstoff.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT117832B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3844938C2 (de) Verfahren zur Erzeugung von Calciumsulfat-Alphahalbhydrat aus feinteiligem Calciumsulfat und dessen Verwendung
DE3616947A1 (de) Verfahren zum herstellen von presslingen aus feuchtem abfall und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE2949191A1 (de) Versproedungsadditiv zur behandlung von organischen materialien
AT117832B (de) Verfahren zur Herstellung von Brennstoff aus einer Mischung von Holzabfall und Sulfitablauge, sowie durch dieses Verfahren hergestellter Brennstoff.
DE102006013394A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung von Rohholz oder dergleichen Brenngut
EP0985723B1 (de) Festbrennstoff
DE497713C (de) Verfahren zur Herstellung von Brennstoff aus einer Mischung von Holzabfall und Sulfitablauge
US1743985A (en) Fuel and method of making same
CH130866A (de) Verfahren zur Herstellung von Brennstoff aus einer Mischung von Holzabfall und Sulfitablauge, sowie durch dieses Verfahren hergestellter Brennstoff.
DE3816513C3 (de) Verfahren zur Erzeugung von Calciumsulfat-Alphahalbhydrat aus feinteiligem Calciumsulfat und dessen Verwendung
DE866325C (de) Trocknen von granulierter Hochofenschlacke
AT123812B (de) Verfahren zur Bindung von Ammoniak-Stickstoff.
AT162039B (de) Verfahren zur Herstellung von Briketts aus Braunkohle.
CH246214A (de) Verfahren zur Herstellung von Brennstoffbriketts.
DE884471C (de) Verfahren zum Brennen von Kalkschlamm oder zum Zersetzen von Gipsschlamm zwecks Herstellung von loeschfaehigem, gebranntem Kalk
DE470477C (de) Bindemittel zum Brikettieren von Brennstoffen und Verfahren zur Herstellung desselben
DE505672C (de) Verfahren zum Brikettieren nicht backender Brennstoffe mit Hilfe von anorganischen und organischen Bindemitteln
DE1186825B (de) Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus feinkoernigen Stoffen, insbesondere Brennstoffen
AT96984B (de) Verfahren zur Herstellung von Bügelkohlenziegeln.
DE547598C (de) Verfahren zum Herstellen eines haltbaren Trockenproduktes aus wasserreichen, tierischen Stoffen
DE1072588B (de)
DE810153C (de) Verfahren zum Brikettieren feinkoerniger Stoffe
DE809405C (de) Verfahren zur Herstellung von Bauplatten oder Formkoerpern aus fossilen Pflanzenfasern
DE741387C (de) Verfahren zur Herstellung eines entwaesserten Torfes
DE238119C (de)