-
Verfahren zum Brennen von Kalkschlarant oder zum Zersetzen von Gipsschlamm
zwecks Herst&1ung von löschfähigem, gebranntem Kalk In der chemischen Industrie
findet gebrannter Kalk (Ca0), beispielsweise zur Kaustiftzierung, in großem Umfange
Verwendung"der alsdann nach seinem Ablöschen als Kalkschlamm ein lästiges Abfallprodukt
darstellt.
-
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Nutzbarmachung solcher Kalkschlämme
durch Brennen derselben oder von Gipsschlämmen idurth Zersetzung derselben, um sie
auf diese Weise als löschfähigen gebrannten Kalk in die Fabrikation zurückzufühten.
Durch das Verfahren der Erfin#dun#g gelingt es, die Betriebskosten für die Drzeugung
von gebranntem Kalk aus Schlamm jederArt so niedrig zu gestalten, daß sie eine wesentliche
Spanne unter den Beschaffungskosten von frisch gebranntem Kalk liegen. Nach der
Erfindung wird der Kalk- oder Gipsschlamm zunächst mit so viel im gleichen Verfahren
unter Beimischung von Brennstoff gewonnenem gebranntem Kalk (Rückgut) gemischt,
daß zunächst durch die Hvdratation die Mischung trocken oder nahezu Trocken wird,
worauf dieser Mischung abermals Schlamm bis zur Erreichung des für das nachfolgende
Brennen benötigten Wassergehaltes (etwa 25 bis 30'10) zugemischt und alsdann,diese
Mischung in an sieh bekannter Weise gebrannt wird.
-
Es ist bekannt, Kalkschlanun mit Brennstoff und Rückgut gemischt,
z. B. auf VerbIaserosten, zu brennen. Bei diesem Verfahren besteht das Rückgut aus
fertig gebrannten Zementklinkern (Calciumsilicaten), die eine chemische Bindung
des für die
Krümelling benötigten Wassers nicht in dem ausgedehnten
Maße bewirken, wie dies bei der Verwendung von gebranntem Kalk (Ca0) als Rückgut
nach der Erfindung eintritt und den Krümelvorgang in einem Arbeitsgang erheblich
beLindert. Infolgedessen läßt sich das bekannte Brennen von Kalkschlämmen zu Zement
nicht ohne weiteres auf -das Brennen ähnlicher Schlämme zwecks Herstellung von löschfWhigem
gebranntem Kalk übertragen. Durch:die Verwendung von löschfähigem gebranntem Kalk
als Rückgut ist die Durchführung der Krümelung der Ausgangsmischung, Schlamm, Rückgut
(Ca0) und Brennstoff, mit Wasser in einem Arbeitsgang, wie gefunden wurde, nicht
möglich, da idie Einhaltung,der für #d#ie Bildung der Krümel-ung notwendigen Wasserzugabe
durch die Wasser entziehende Hydratation erheblich. gestört wird. Um diese Schwierigkeiten
zu beheben, wird nach der Erfindung die Zugabe des Schlammes in zwei Stufen derart
durchgeführt, daß in der ersten Stufe die Mischung durch die Hydratation gerade
trocken und in der zweiten Stufe der für das Brennen notwendige Wasserge#halt eingestellt
wird, wobei der Wassergehalt dieser Mischung vorteilhaft unter 300/0 gehalten wird,
wie dies aus den weiter unten wiedergegebenen Beispielen näher hervorgeht. Die auf
diese Weise angefeuchtete Mischung wird zweckmäßig unter 5 mm abgesiebt und
unter Zumischung von feinkörnigem Brennstoff, Mspielsweise Koksgrus von o bis 2
mm Körnung, in an sich bekannter Weise z. B. auf einem Sinterrost gebrannt. Die
Zumischung des Brennstoffs kann zweckmäßig bereits in der ersten Stufe des Verfahrens,
d. h. beim eigentlichen Ablöschen des Rückgutes erfolgen, wobei man z. B.
Kalkschlamm, Rückgut und. Brennstoff gleichzeitig durch eine geeeignete Zuteilvorrichtung
der Mischvorrichtung (Messerschnecke, Trommel od. dgl.) zulaufen läßt.
-
Um die in der -zweiten Mischstufe bis zu einem gewissen Anteil entstehenden
gröberen Knollen zu zerkleinern, ist es vorteilhaft, die Mischung dieser zweiten
Stufe zunächst durch einen Scheibenwalzenrost gehen zu lassen, der eine sich als
besonders zweckmäßig erwiesene Körnung des Gutes von unter 5 mm erzeugen
soll. Alisführungsbeispiel i Einem pumpfähigen Kalkschlamm, der Kalk als Karbonat
enthielt, mit etwa 430/0 Wassergiehalt -,vurden 2o % Koksgrus von o bis 2 mm, auf
Trockensubstanz berechnet, zugefügt. Dieser Mischung wurde so viel gebranntes Rückgut
zugefügt, daß .diese sich durch Ablöschen erwärmte- und eine trockene Misdhung zurückblieb
infolge der chemischen Bindung des Wassers einerseits und der .dabei frei werdenden
Wärme. Die Mischung wurde in einer Messerschnecke vorgenommen, der das Rückgut von
einem Dre#hteller zugeleitet wurde. Nach Fertigstellung dieser ersten, nunmehr vollständig
abgelöschten Mischung wurde erneut Kalkschlamm der trockenen Mischung in solchenM.engen
zugesetzt, daß eine verblase- und lagerf ähige feuchte Mischung entsteht, wobei
der Kalkschlamm aus einer Schlammdüse in die Messerschnecke gespeist wurde. Die
derart vorbereitete endgültige Mischung enthielt 54 Teile Ausgangsschlamm, auf Trockensubstanz
berechnet, 34TeileRückgut, i2TeileKol<sgrus, wozu 3.8 Teilt Wasser, das
sind 27,5 % Wasser, kamen.
-
5oo kg der fertig vorbereiteten feuchten Misc#hung wurden auf
dem Sinterrost gebrannt, wobei das gebrannte Gut nur noch 2% ungebrannten kohlensauren
Kalk enthielt, w2hrend,die fertige Mischling vor dem Brennen einen Gehalt von 5o1/o
kohlensaurem Kalk (CaCO.) im Trocknen enthielt. Das Verhältnis von trockenem Roligut
zu Rückgut hetrug i : o,63. Ausführungsbeispiel 2 Das Verhältnis von Rohgut
zu Rückgut wurde auf i - oß erhöht, der Brennstoffgehalt war der gleiche
wie beiVersuch (Beispiel) i,d.h. 2o%Koksgrus auf trockenes Rohgut (Schlamm) gerechnet,
und der Wassergehalt betrug 26,71/o. Das Brennprodtikt enthielt o,8:2 1/o
GO, entsprechend 1,86 1/o CaCO,. Das Brennen des vorbereiteten Kalkschlammes
auf dem Verblaserost kann bis zu jedem gewünschten Grad getrieben werden.
-
Das Verfahren der Erfindung läßt sich mit Vorteil auch auf Schlämme
anderer Erdalkalisalze, beispielsweise Gips, Rohschlamm usw., anwenden mit dem Ziel,
die Base der Salze, beispielsweise Ca0, wieder nutzbar zu niachen und den Säurebestandteil,
z. B. CO, oder S 041 zu verflüchtigen.