DE936253C - Verfahren zum Kalzinieren und/oder Sintern von Hydraten der Erdalkalien oder von Erdalkalioxyden - Google Patents

Verfahren zum Kalzinieren und/oder Sintern von Hydraten der Erdalkalien oder von Erdalkalioxyden

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DE936253C
DE936253C DEG9784A DEG0009784A DE936253C DE 936253 C DE936253 C DE 936253C DE G9784 A DEG9784 A DE G9784A DE G0009784 A DEG0009784 A DE G0009784A DE 936253 C DE936253 C DE 936253C
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water
coal tar
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sintering
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Franz Dipl-Ing Eisenhut
Viktor Dipl-Ing Gobiet
Karl Dr Phil Meyer
Adolf Dr Rer Nat Siegl
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RHEINELBE BERGBAU AG
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RHEINELBE BERGBAU AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/02Oxides or hydroxides
    • C01F11/04Oxides or hydroxides by thermal decomposition
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F5/00Compounds of magnesium
    • C01F5/02Magnesia
    • C01F5/06Magnesia by thermal decomposition of magnesium compounds
    • C01F5/08Magnesia by thermal decomposition of magnesium compounds by calcining magnesium hydroxide

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Description

  • Verfahren zum Kalzinieren und/oder Sintern von Hydraten der Erdalkalien oder von Erdalkalioxyden Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Kalzinieren und/oder Sintern von Hydraten der Erdalkalien oder von Erdalkalioxyden, um in erster Linie für die Herstellung feuerfester Steine, wie Magnesit-, Dolomitsteine, von Stampfmassen u. dgl. geeignete Ausgangsstoffe zu gewinnen.
  • Das Kalzinieren und/oder Sintern von Erdalkalihydraten oder Erdalkalioxyden, insbesondere im Drehrohrofen, bereitet dann große Schwierigkeiten oder ist sogar nicht möglich, wenn diese Stoffe in feinzerteiltem feuchtem oder pulverförmigem Zustande vorliegen. Das gilt sowohl für Magnesiumhydrat, Magnesia, Kalkhydrat, Azetylenschlämme, feinen Kalkstein als auch für Stäube, die beim Sintern von Magnesia oder Dolomit und beim Brennen von Kalk anfallen. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese feinverteilten Stoffe durch geeignet erscheinende Behandlungsvorgänge in eine für die weitere Verarbeitung im Kalzinier- oder Sinterofen (Drehrohrofen, Schachtofen) günstige Form zu bringen, so z. B. durch Rollen (Granulieren) in einer geeigneten Mischvorrichtung bei Gegenwart von Feuchtigkeit oder durch gewisse Zusatzstoffe, wie Sulfitablauge, um die Bindefähigkeit der Ausgangsstoffe zu erhöhen und nach der Formgebung Körper von geeigneter Festigkeit zu erhalten. Dabei können jedoch gewisse Schwierigkeiten auftreten. So reichen bei der Verwendung von Mischtrommeln od. dgl. die Adhäsionskräfte zwischen der Oberfläche der Teilchen des Verarbeitungsgutes und der Feuchtigkeit oftmals nicht aus, um Formkörper einer für die Weiterverarbeitung geeigneten Formgröße mit einer entsprechenden Festigkeit zu erhalten oder die mit Bindestoffen, wie Sulfitablauge, versehenen, bereits geformten Körper sind nicht beständig gegen Witterungseinflüsse oder zeigen bei der Vorerhitzung zum Austreiben der Feuchtigkeit große Zerfallsneigung, so daß eine Weiterverarbeitung im Sinterofen nicht möglich ist. -Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Zusatzstoffen für die Ausgangsmaterialien, Wo= mit Formkörper (Briketts, Granalien) von für die Weiterverarbeitung geeigneten Eigenschaften erhalten werden. Erfindungsgemäß gestaltet sich der Kalzinierungs- und/oder Sintervorgang bei Verwendung von feinverteilten Erdalkalihydraten oder Erdalkalioxyden dann sehr einfach, wenn diese Stoffe in feuchtem oder .angefeuchtetem Zustande mit einer Dispersion gemischt werden, die aus heißem Steinkohlenteer oder Steinkohlenteerpech in Verbindung mit einem Kohleaufschluß oder aus einem durch Blasen hergestellten Steinkohlenteerpech, denen gegebenenfalls noch Fluxmittel beigegeben sein können, in Gegenwart von wasserdispergierbaren tonartigen Stoffen und Wasser und mindestens o,5, vorzugsweise z bis 40/0 oder mehr einer oder mehrerer aromatischen Verbindungen mit höchstens drei Ringen, wie Naphthalin,' Rohnaphthalin, Anthracen, Rohanthxacen, Phenanthren, Rohphenanthren, besteht, wobei die zyklischen Verbindungen dem zur Dispersion dienenden Wasser oder einer der Komponenten oder dem Gemisch zugegeben sein können. Der Kohleaufschluß, der nicht Gegenstand der Erfindung ist, kann z. B. dadurch gewonnen werden, daß Steinkohlenklein, vorzugsweise Steinkohlenstaub und Steinkohlenteer und/ oder Steinkohlenteererzeugnisse, gemischt und auf Temperaturen, bei denen noch keine wesentliche Destillation stattfindet, vorzugsweise bis etwa 200° C erhitzt werden. Neben den oder an Stelle der zyklischen Verbindungen kann mit Vorteil das bei der Gasaufbereitung in Kokereien und Gaswerken nach der Gasreinigung anfallende wäßrige Gaskondensat zugegeben werden. Dieses Gaskondensat scheidet sich aus dem Rohgas nach der Gasreinigung bzw. nach der Kompression im Nachkühler beim Senken der Gastemperatur von etwa 8o bis 83° auf etwa 2o bis z3° C aus und ist sonst wertlos. Dieses Kondensat ist ammoniak- und schwefelwasserstofffrei und enthält aber neben Spuren von Maschinenöl noch Verbindungen zyklischer Natur, die zum Teil im Kondensat emulgiert sind und ihm ein milchigtrübes Aussehen verleihen.
  • Neben oder an Stelle von Steinkohlenteer oder SteinkohlenteerpechkönnenmitgutemErfolg andere Peche, die aromatische Kohlenwasserstoffeenthalten, insbesondere Waschölpech oder kumaronharzhaltige Rückstände und dunkle Kumaronharze oder Braunkohlenteerpech treten. Auch können als Teilnehmer an der Dispersion unter teilweisem oder völligem Ersatz der wasserdispergierbaren tonartigen Stoffe wasserbenetzbare oder wasseraufnahmefähige Stoffe und/oder durch Benetzungsmittel mit Wasser benetzbar gemachte Stoffe mit Körnungen von Staubfeinheit bis zu mehreren Millimetern verwendet werden. Nach innigem Vermischen alter Stoffe werden aus der Mischung zweckmäßig Briketts durch Pressen oder Granalien, z. B. durch Rollen in einer schräg gestellten Trommel, hergestellt, und zwar in einer Größe, die zur Aufgabe auf den Drehrohrofen oder einen Schachtofen geeignet ist. Als Stoffe, die im Sinne der Erfindung in Frage kommen, seien z. B. Magnesiumhydroxyd,Magnesia, Kalkhydrat, Azetylenschlämme, feiner Kalkstein, ferner Stäube vom Sintern von Magnesia oder Dolomit und vom Kalkbrennen, genannt. Dabei macht es nichts aus, wenn diese Stoffe noch Verunreinigungen, wie Kieselsäure u. dgl., enthalten. Nach dem Trocknen, das auf natürlichem oder künstlichem Wege erfolgen kann, sind die Briketts, Granalien u. dgl:, so fest, daß sie ohne weiteres der Kalzinier- oder Sintertemperatur ausgesetzt werden können, da die Teilchen durch ein Koksskelett miteinander verkittet sind und selbst bei hohen Temperaturen nicht mehr auseinanderfallen. Es ,steht auch nichts im Wege, die geformten Stücke vor dem Kalzinier- oder dem Sintervorgang abzuschwelen. Die Menge der zyklischen Verbindungen kann bis zu 40 % der Dispersion betragen. Beispiele i. Ein feinkörniges Magnesiumhydroxyd mit einer anhaftenden Feuchtigkeit von i9 % wird mit 2o % einer Dispersion, bestehend aus 40 % Wasser, 4o % auf 40° K. S. gefluxtes Brikettpech, 8 0/ö Naphthalin, 12 % Ton, innig gemischt, geformt und wie üblich bei etwa 8o° C getrocknet. Die trockenen Stücke werden in einem Brennofen unter Steigerung der Temperatur bis zu etwa 16oo° C kalziniert und gesintert.
  • 2. Ein feinkörniges Magnesiumhydroxyd mit i9 % Wasser wird mit 2o % einer Dispersion, bestehend aus 4o % Wasser, 35 % auf 35° C K. S. gefluxtes Brikettpech, 7 % Rohanthracen, 18 % Anthracit (o bis ö,5 mm), innig gemischt, geformt und wie im Beispiel i beschrieben weiterbehandelt.
  • 3. Ein. Acetylenschlamm mit 51 % Wassergehalt wird mit 2o % einer Dispersion der Zusammensetzung: 14 % Wasser, .58 % dunkles Kumaronharz vom Erw.-Punkt nach Krämer-Sarnow 35°, i i % Rohnaphthalin, 17 % Koksgrus bis zur völligen Homogenität gemischt, nach Entfernung des ab= geschiedenen Wassers geformt, getrocknet und dann einem Schachtofen zum Kalzinieren übergeben. Das gebrannte Erzeugnis ist als Stahlwerkskalk verwendbar.
  • 4. Feiner Dolomit, Korngröße o bis 2 mm, mit 16% Wassergehalt wird mit 2o% einer Dispersion, zusammengesetzt aus 400/0 wäßrigem Gaskondensat, 40% Waschölpeeh vom Erw.-Punkt nach Kräm e r- S a r n o w 40°, 8 % Anthracen, 12 % Feinbergen aus der Steinkohlenaufbereitung, innig vermengt, zu Granalien geformt und nach Trocknung in einem Schachtofen bei etwa 165o° gesintert. Der so gewonnene Dolomitsinter ist zur Weiterverarbeitung zu Dolomitsteinen, zum Flicken von Siemens-Martin-Öfen oder als Stampfmasse für die Herde solcher Öfen geeignet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Kalzinieren und/oder Sintern von Hydraten der Erdalkalien oder von Erdalkalioxyden, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchten oder angefeuchteten pulverförmigen-oder körnigen Zuschlagstoffe mit einer Dispersion, die aus heißem Steinkohlenteer oder Steinkohlenteerpech in Verbindung mit einem Kohleaufschluß oder aus einem durch Blasen hergestellten Steinkohlenteerpech, denen gegebenenfalls noch Fluxmittel beigegeben sein können, in Gegenwart von wasserdispergierbaren tonartigen Stoffen und Wasser und mindestens 015, vorzugsweise i bis q. %, einer oder mehrerer aromatischen Verbindungen mit höchstens drei Ringen, wie Naphthalin, Rohnaphthalin, Anthracen, Rohanthracen, Phenanthren oder Rohphenanthren, besteht, gemischt, geformt und gebrannt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Steinkohlenteer oder Steinkohlenteerpech in der Dispersion teilweise oder ganz durch andere Peche, die aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten, insbesondere Waschölpech oder kumaronharzhaltige Rückstände und dunkle Kumaronharze oder Braunkohlenteerpech, ersetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß neben oder an Stelle der wasserdispergierbaren tonartigen Stoffe wasserbenetzbare oder wasseraufnahmefähige Stoffe und/oder durch Benetzungsmittel mit Wasser benetzbar gemachte Stoffe, vorzugsweise die Ausgangsstoffe selbst, mit Körnungen von Staubfeinheit. bis zu mehreren Millimetern verwendet werden. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß neben den oder an Stelle der mehrzyklischen Verbindungen die nach der Gasreinigung anfallenden wäßrigen Kondensate von Kokereien oder Gasanstalten zugegeben werden.
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