DE341458C - Verfahren zur Verhuettung von eisen- und kohlehaltigen Stoffen auf Roheisen - Google Patents

Verfahren zur Verhuettung von eisen- und kohlehaltigen Stoffen auf Roheisen

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DE341458C
DE341458C DE1919341458D DE341458DD DE341458C DE 341458 C DE341458 C DE 341458C DE 1919341458 D DE1919341458 D DE 1919341458D DE 341458D D DE341458D D DE 341458DD DE 341458 C DE341458 C DE 341458C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B5/00Making pig-iron in the blast furnace
    • C21B5/007Conditions of the cokes or characterised by the cokes used
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B5/00Making pig-iron in the blast furnace
    • C21B5/02Making special pig-iron, e.g. by applying additives, e.g. oxides of other metals

Description

  • Verfahren zur Verhüttung von eisen- und kohlehaltigen Stoffen auf Roheisen. Das vorliegende Verfahren bezweckt die Herstellung von Roheisen auseisen- und kohienhaltigen Stoffen, wie bituminösen Schiefern oder Tonen, Torf, Moor, Kohle u. dgl., welche durch ihren Eisengehalt zur Verhüttung geeignet erscheinen.
  • Im Gegensatz zu dem gewöhnlichen Eisenerz kommt bei diesen Rohstoffen nicht allein der Eisengehalt, sondern auch der Kohlegehalt ir. Betracht. Der Gehalt derselben an organischen Bestandteilen beträgt bis zu 9o Prozent, derjenige an anorganischen Stoffen bis zu 8o Prozent. In der Asche sind beispielsweise bei) gewissen Steinkohlenvorkommen 3o bis 6o Prozent, bei eisenhaltigen Torfen und Mooren rund 30 Prozent, bei eisenreichen Braunkohlen, Tonschiefern u. dgl. etwa 25 Prozent Eisen enthalten.
  • Die Grundlage der Erfindung besteht nun darin, den Brennstoff und Eisengehalt gleichzeitig für den Verhüttungsprozeß nutzbar zu machen. Es hat zwar nicht an Versuchen gefehlt, derartige Stoffe auf Roheisen zu verarbeiten. Insbesondere hat man durch vorlierige köstung die Stoffe entgast und dadurch ihren Kohlenstoffgehalt, insbesondere ihren Gehalt an Kohlenwasserstoffeh u. dgl., mit oder ohne Gewinnung der sogenannten Nebenprodukte, wie Teer, Ammoniak, Gas, beseitigt, wie dies u. a. aus der Patentschrift 189338 hervorgeht. Es ist auch, wie aus der amerikanischen Patentschrift 513744 ersichtlich ist, die gleichzeitige Nutzbarmachung von Kohle und Eisen dadurch vorgeschlagen worden, daß man durch Destil'latiön zunächst Koks und .Eisen aus den kohle- -und eisenhaltigen Stoffen gewann und diese Erzeughisse zusammen oder getrennt weiter verwendete.
  • Alle diese Umwege sind mehr oder weniger um deswillen eingeschlagen worden, weil sich bei der direkten Verhüttung solcher Stoffe Destillationsprodukte, hauptsächlich Teer und Wasser, bilden, welche sich in der Masse abscheiden und zu vorzeitiger Verflüssigung und Verstopfung derselben führen, so daß die Gasdurchlässigkeit und damit der Verhüttungsprozeß unmöglich wird. Infolgedessen hat man auch bisher auf den hohen Heizwert, der I in den Kohlenwasserstoffen enthalten ist, bei der Verhüttung dieser Stoffe verzichtet und den umständlichen und kostspieligen Weg der vorherigen Verbrennung,. Vergasung, Verschwelbng und Verkokung gewählt.
  • Die Beseitigung dieses Übelstandes wird nach vorliegender Erfindung dadurch erreicht, daß den kohle- und eisenhaltigen Stoffen die ,zur Bildung einer Hochofenschlacke und Roheisengewinnung erforderlichen Reagenzien in Form von basischen oder sauren Zuschlägen, deren Menge und Art sich je nach Beschaffenheit und Zusammensetzung der mineralischen Bestandteile bzw. Aschenrückstände richtet, möglichst in Stückform zugesetzt werden. Als Zuschläge und Flußmittel kommen alle diejenigen Stoffe in Betracht, die bisher bei der Verhüttung von Eisenerzen zwecks Erzielung einer Hochofenschlacke zur Anwendung gekommen sind, insbesondere Kalk, Magnesia, Quarz, Tonerde oder deren eisenlialtige Verbindungen. Eine saure Hochofen schlacke. enthält in der Regel 5o Prozent Kieselsäure, 30 Prozent Kalk und 2o Prozent Tonerde, eine basische Schlacke dagegen etwa 45 Prozent Kalk, q.o Prozent Kieselsäure und 15 Prozent Tonerde. Bei Verarbeitung kohleneisenhaltiger Stoffe sind in der Regel nur 25 bis 30 Prozent Zuschläge zu den Mineralbestandteilen derselben erforderlich, ui, das richtige Verhältnis .für die Bildung von Roheisen bei der Verhüttung zu erzielen.
  • Durch die Zuschläge wird einesteils erzielt, daß die Gesamtmasse infolge größerer und gleichmäßigerer Verteilung der Destillate in derselben für Gase durchlässiger wird und demgemäß Versackungen durch vorzeitige Verflüssigung der Kohleneisenstoffe nicht mehr eintreten, andernteils wird dadurch der Brennstoffgehalt bzw. Heizwert des Kohleneisens in der Masse unbeschränkt und unmittelbar zur vollkommensten Ausnutzung für die Verhüttung gebracht.
  • Das Verfahren kann entweder durch Vermischen der möglichst trockenen kohleneisenhaltigen Stoffe mit den Zuschlägen oder durch abwechselnde, entsprechend dünne Schichten von Kohlenerz und Zuschlägen im Schmelzofen durchgeführt werden. In beiden Fällen verteilen sich die Schwelgase und Dämpfe auch auf die Zuschläge, so daß sie einen Widerstand für die Gasdurchlässigkeit und Verbrennung nicht mehr bieten. Es können auch die Kohlenerze mit den Zuschlägen oder umgekehrt durch Einbinden in Stückform gebracht werden, sofern der eine oder andere Stoff genügend Bindefähigkeit besitzt, wie z. B. eisenhaltiger Torf oder Kalkmergel.
  • Zur Verhüttung dieser Masse kann man sich sowohl .des gewöhnlichen Hochofens bedienen, als auch wegen der noch besseren Gasdurchlässigkeit für das Material Dreh- oder Trommelöfen, insbesondere den Siemensschen »Rotator«, verwenden. Der Prozeß verläuft dann in der Weise, daß die kohlenhaltigen Stoffe durch Anheizen des Ofens zur Entzündung gebracht und zur Erzielung der erforderlichen Hochtemperatur unter möglichst erhitzter Gebläseluft gehalten werden, wobei die enthaltene Kohle nicht nur ganz oder teilweise die Wärme für den Schmelzprozeß liefert, sondern auch gleichzeitig durch Kohlenoxvdbildung das enthaltene Eisen zu Roheisen reduziert.
  • Wenngleich bei der direkten Verhüttung kohleneisenhaltiger Stoffe nicht immer hochwertiges Roheisen, sondern vielfach nur sogenanntes Schlacken- oder Schwammeisen erzielt wird, so unterliegt es doch keinem Zweifel, daß auch dieses, namentlich in den Zeiten wirtschaftlicher Not, von Bedeutung ist, zumal es sich namentlich zu Gußgegenständen ohne weiteres verarbeiten läßt. Es läßt sich aber auch Schmiedeeisen und Stahl daraus herstellen.
  • Die neue technische Wirkung und der wirtscliaftliche Vorteil der Erfindung besteht erstens in der gemeinsamen Erfassung und direkten Verwertung von Eisen und Kohle, zweitens in der .mit Hilfe der Zuschläge ermöglichten Durchführbarkeit der unmittelbai en Gewinnung von Roheisen aus diesen, drittens in der durch die Vereinigung von Kohle und Eisenerz bedingten Vereinfachung und Verbilligung der Verhüttung, und viertens in der Ersparnis bzw. Ersetzung des Brennmaterials durch vollkommene und unrnittelbare Ausnutzung des im Kohleneisenerz enthaltenen Heizwertes.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verhüttung von eisen-und kohlehaltigen Stoffen, wie eisenhaltiger Torf, Moor, bituminöse Schiefer, Kohle u.,dgl., auf Roheisen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Stoffe durch Versetzen mit den jeweilig zur Schlackenb'Idung erforderlichen Zuschlägen, wie Kalk, Kieselsäure, Tonerde u. dgl., unmittelbar unter vollkommener Ausnutzung ihres Brennstoff- und Eisengehaltes verhüttbar gemacht werden.
DE1919341458D 1919-08-19 1919-08-19 Verfahren zur Verhuettung von eisen- und kohlehaltigen Stoffen auf Roheisen Expired DE341458C (de)

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