DE630683C - Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von Roheisen und Portlandzement - Google Patents

Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von Roheisen und Portlandzement

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DE630683C
DE630683C DEG87471D DEG0087471D DE630683C DE 630683 C DE630683 C DE 630683C DE G87471 D DEG87471 D DE G87471D DE G0087471 D DEG0087471 D DE G0087471D DE 630683 C DE630683 C DE 630683C
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DE
Germany
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coke
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Application number
DEG87471D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Ernst Karwat
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Linde GmbH
Original Assignee
Gesellschaft fuer Lindes Eismaschinen AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B5/00Making pig-iron in the blast furnace
    • C21B5/007Conditions of the cokes or characterised by the cokes used

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von Roheisen und Portlandzement Versuche zum Herstellen von Roheisen zusammen mit einer Schlacke von der Zusammensetzung des Portlandzements im Hochofen durch Anreicherung des Möllers mit Kalk und des Ofenwindes mit Sauerstoff haben gezeigt, daß hierbei, um die Schlackenmenge niedrig genug halten zu können, nur Erze verarbeitet werden können, deren Gehalt an Kieselsäure ein gewisses Maß nicht überschreitet. Bei kieselsäurereicheren Erzen und demzufolge größeren Schlackenmengen treten dagegen Störungen des Ofenganges durch Hängen der Beschickung im Schacht auf.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese Hängeschwierigkeiten bei der Verhüttung kieselsäurereicher Erze dadurch verhindern kann, daß man einen Koks benutzt, in welchen bei der Herstellung so viel Kalk durch Zusatz feingemahlenen Kalksteins zur Feinkohle eingebunden wurde, wie, abgesehen vom Schwefel, die Kieselsäure und die Tonerde der Koksasche bei der Bildung von Portlandzementschlacke im Hochofengestell brauchen. Man braucht dann dem Erz nur noch diejenige Kalksteinmenge zuzuschlagen, die zur Bindung der im Erz enthaltenen Kieselsäure und Tonerde durch Ca0 zu Portlandzementschlacke notwendig ist. Der Vorteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß man sowohl die Menge als auch die Basizität der im Schacht entstehenden Vorschlacken um den im Koks gebundenen Kalk verringert -und dadurch die Beschickung im Schacht gasdurchlässig und locker hält. Bei der bisherigen Arbeitsweise stammten im allgemeinen von r ooo kg Zementschlacke 9 15 kg Schlackenbildner aus Erz und Kalkstein, und nur 85 kg kamen in Form von Koksasche in das Gestell. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung sind dagegen nur 74o kg Schlackenbildner in Erz und Zuschlägen enthalten, während z6okg von dem Koks durch den Schacht in das Gestell geführt werden. Das Verhältnis von Kalk zu Kieselsäure im Möller betrug infolgedessen bei dem bisher üblichen Verfahren zur Herstellung einer Portlandzementschlacke im Hochofen 4,4, durch die Erfindung wird es dagegen auf 3,2 erniedrigt. Es hat sich gezeigt, daß sich bei einem Kalk-Kieselsäure-Verhältnis im Schacht von 3,2 durch Anreicherung des Windes mit Sauerstoff ein störungsfreier Ofengang leicht erzielen läßt. Bei Verwendung von gewöhnlichem Koks würde man unter diesen Bedingungen allerdings nur eine Endschlacke erhalten, in welcher die Mengen von Kalk zu Kieselsäure lediglich im Verhältnis 2,4 stehen. Bei dem neuen Verfahren erreicht man dagegen bei gleich gutem Ofengang und gleichzeitig bei wesentlich größerer Schlackenmenge eine so kalkreiche Endschlacke, wie sie für eine Verwendung als Portlandzäment erforderlich ist. Da man einen ungestörten Ofengang sonst nur mit, sehr kieselsäurearmen Erzen erzielen kon17.tA,;' wird durch das neue Verfahren die Zahl `t1.' auf. Portlandzementschlacke verhüttbaren Ex wesentlich vergrößert.
  • Das Einbinden von Kalk in den Koks erfolgt zweckmäßig bereits bei dessen Herstellung, indem man der Feinkohle vor der Verkokung gemahlenen Kalkstein beimischt. An Stelle von Kalkstein kann man auch hochkalkhaltige Erze in den Koks einbinden, wodurch man den weiteren Vorteil erhält, daß die Sturzfestigkeit und Reaktionsfähigkeit des Kokses erhöht wird.
  • Die Zumischung von. Kalkstein oder Kali: zu Kokskohle ist zum Zwecke der Bindung des in der Kohle enthaltenen Schwefels an sich bereits bekannt. Neu ist die Anwendung eines kalkhaltigen Kokses für die Herstellung von Zementschlacke im Hochofen zwecks Verminderung der Schlackenmenge im Schacht und die besondere Maßnahme, so viel Kalk in' den Koks einzubinden, als die Kieselsäure und Tonerde der Asche. bei der Bildung von Portlandzement im Gestell- brauchen.
  • Der Zusatzz von Kalkstein zur Feinkohle im Koksofen bewirkt, daß der Schwefel der XQhle in höherem Maße als bei der Her-"stellüng von gewöhnlichem Koks an den Kalk gebunden wird. Infolgedessen enthält auch die mit derartigem Koks erschrnölzene Hochofenschlacke mehr Schwefel als bei der Verwendung vöngewöhnlichem Koks. Es entsteht hieraus jedoch keine Verschlechterung der Güte des erzeugten Roheisens, da die ungewöhnlich hohe Kalksättigung der Schlacken zusammen mit den sehr hohen Gestelltemperaturentrotzdem eine ausreichende Entschwefelung des Eisens sichert. Aus der -Schlacke kann der Schwefel nach dem Abstich leicht durch oxydierendes Verblasen. mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen oder durch oxydierende Zuschläge, wie Kalkstein, #Eisenoxyd oder Steinsalz, entfernt werden. @' : .:Nach einem älteren, nicht vorveröffents'i'ehten ,Vorschlag sollen bei der gleichzeiti-.?geü Herstellung von Eisen und Portland-'zement im Hochofen Brikette aus Kalk und Erz verwendet werden, in die Kohlenstoff eingebunden wird, um eine rechtzeitige Reduktion des in dem Brikett enthaltenen Eisenoxyds sicherzustellen. Eine Verminderung der im Schacht vorhandenen freien Menge Kalk wird hierdurch jedoch nicht erzielt. Bei dem vorliegenden Verfahren wird dagegen eine besondere Art Koks verwendet, in den bei der Herstellung so viel Kalkstein eingebunden ist, als zur Bindung der Kieselsäure und Tonerde bei der Bildung von Portlandzement aus der Koksasche im Gestell erforderlich ist. Der im Koks eingebundene Kalk ist vor der Verbrennung des Kokses der Umsetzung mit der Kieselsäure des Erzes entzogen, so daß also durch die neue Arbeitsweise das Verhältnis Kalk. Kieselsäure im Schacht günstig beeinflußt wird.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren- zum gleichzeitigen Herstellen von Roheisen und einer Schlacke mit der Zusammensetzung von Portlandzement im Hochofen durch Anreicherung des Möllers mit Kalk und des Gebläsewindes mit Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochofen mit Koks beschickt wird, in welchen so viel Kalkstein eingebunden ist, als zur Bindung der Kieselsäure und Tonerde der Koksasche bei der Bildung von Portlandzement im Gestell notwendig ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Kalkstein kalkreiche Eisenerze in den Koks eingebunden werden.
DEG87471D 1934-02-18 1934-02-18 Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von Roheisen und Portlandzement Expired DE630683C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1088993B (de) * 1956-01-04 1960-09-15 Huettenwerk Rheinhausen Ag Herstellung tonerdereicher Schlacken bei der Roheisenerzeugung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1088993B (de) * 1956-01-04 1960-09-15 Huettenwerk Rheinhausen Ag Herstellung tonerdereicher Schlacken bei der Roheisenerzeugung

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