DE720934C

DE720934C - Verfahren zur Erzeugung von Braunkohlenbriketts

Info

Publication number: DE720934C
Application number: DEL91146D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1936-09-19
Filing date: 1936-09-19
Publication date: 1942-05-20

Description

Verfahren zur Erzeugung von Braunkohlenbriketts Mahltrocknungsanlagen können für, die Aufbereitung von Brennstoffen, insbesondere von Rohbraunkohle, ;sehr vorteilhaft in der Weisse betrieben werden, daß die grubenfeuchte Rohkohle in einen Strom heißer Feuergasse leingetragen und mit diesen einem schnell umlaufenden Gebläse zugeführt wird, wobei die Kohle fein zerkleinert und gleichzeitig getrocknet wird.
Die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen ist "m so, größer, je weiter die Mahltrocknung getrieben, :d. h. wenn die Kohle sehr stark getrocknet und sehr fein zerkleinert wird.
Die Erfindung bezweckt, die besonderen Vorzüge der Mahltrocknung für die Erzeugung von Braunkohlenbriketts auszunutzen, indem durch Mahltrocknung auf eine höchste Korngröße von i mm und auf einen Restwassergehalt von höchstens 5% getrocknete Braunkahle mit grubenfeuchter Rohkohle gemischt und zu Briketts verpreßt wird.
Ein Zahlenbeispiel belegt die außerordentliche Wirtschaftlichkeit des neuen Verfahrens i t durch MahltrocImung auf eine Korngröße von o bis i mm und einen Wassergehalt von 5 % gebrachte Braunkohle wird, mit 30o kg Rohbraunkohle von 53% Grubenfeuchtigkeit vermischt, auf Briketts von 16% Wassergehalt verarbeitet. Hierbei werden rund 273% des Brikettiergutes gar nicht in die Trocknung genommen und somit .nur 770/0 in die Mahltrocknungsanlage eingesetzt. Unter Umständen kann die Wirtschaftlichkeit des neuen Verfahrens noch weitererhöht werden, indem der Anteil der grubenfeuchtem oder gegebenenfalls nur wenig vorgetrockneten Rollkohle im Brikettiergut vergrößert und die sonst für Braunkohlenbriketts übliche Feuchtigkeit von etwa i q. bis 170/0 Überschritten wird. Dies kann besonders fü:r diejenigen Briketts in Betracht kommen, welche zur Verheizung in Kraftwerken bestimmt sind, die 'mit der Brikettfabrik verbunden oder frachtgünstig zu dieser gelegen sind.
Es wurde gefunden, daß weitgehend mahlgetrocknete Braunkoble bei der Zumischung von grubenfeuchter Kohle deren Wassergehalt während der Verpressung augenblicklich aufzunehmen vermag. Hierdurch werden die Schwierigkeiten vermieden, die sonst bei der Verpressung ungleichmäßig getrockneter Kohle in Stempelpressen häufig 'beobachtet werden. Es ist aber für die Ausführung der Erfindung wichtig, daß die weitgehend mahlgetrocknete Kohle mit der feuchten Kohle innig vermischt wird, was zweckmäßig mit der Zerkleinerung der feuchten Kahle in einer Schläger- oder Schleudermühle verbunden werden kann.
Weiter -wurde festgestellt, daß im - Falle der Verarbeitung eines gemäß der Erfindung gemischten Brikettiergutes von hohem, d. h. über der üblichen Brikettfeuchtigkeit liegenden Wassergehalt Schwierigkeiten beim Pressen in. den üblichen Strangpressen auftreten können, da derartig feuchtes Brikettiergut die Neigung der Briketts bedingt, mit den Preßilächen aneinanderzukleben und dem erwünschten Zerfall des Stranges in einzelne Briketts entgegenzuwirken. Es ist deshalb vorteilhaft, das erfindungsgemäß gemischte Preßgut zu einem zusammenhängenden Strang zu formen, der nachträglich in Einzelbriketts zerteilt wird. Zu diesem Zwecke werden zweckmäßig sog. Ringwalzenpressen verwendet, bei denen die Bildung des Stranges nvischen einem äußeren Ring und einer im Innern derselben exzentrisch gelagerten Walze geschieht.
Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Briketts aus an sich nicht brikettierbaren Brennstoffen bekannt, bei dem an Stelle eines Bindemittels grubenfeuchte Braunkohle verwendet wird. Die "für das erfindungsgemäße Verfahren benutzte weitgehend mahlgetrocknete Braunkohle ist jedoch kein an sich :nicht brikettierbarer Brennstoff im Sinne des bekannten Verfahrens, da sie ohne Bindemittel z. B. mit Ringwalzenpressen brikettierbar ist.
Ferner .ist die '-Mischung von roher, sog. grüner Braunkohle mit bereits getrockneter Kohle an sich bekannt, wurde aber nicht zu Brikettierzwecken vorgenommen, sondern um außergewöhnlich feuchte und daher auf ihrem Weg zu den Trockenapparaten sich festsetzende Förderkohle ordnungsgemäß fortbewegen zu können.
Ein älterer, jedoch nicht zum Stande der Technik gehöriger Vorschlag betrifft die Geivinnung von körnigem Koks durch Spülgasschwelung von Briketts, die aus einem Gemisch von grubenfeuchter Braunkohle mit mahlgetrockneter Braunkohle von höchstens i min Korngröße und höchstens ioo'o Wasserge Halt hergestellt sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von Braunkohlenbriketts, dadurch gekennzeichnet, daß durch Mahltrocknung auf eine höchste Korngröße von i nun und auf einen Restwassergehalt von höchstens 5% gebrachte Braunkohle mit grubenfeuchter Rohkohle gemischt und verpreßt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der weitgehend mahlgetrockneten Braunkohle so viel Rohkohle zugesetzt wird, daß ein Brikettiergut von mehr als der üblichen Brikettfeuchtigkeit entsteht. 3. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß das gemischte Preßgut in Ringwalzenpressen brikettiert wird.