Verfahren zur Darstellung eines blauen Schwefelfarbstoffes. Es ist durch die Patentschrift Nr. <B>78278</B> und Zusätze Nr. <B>78897, 78898, 78899, 78900</B> und<B>78901</B> bekannt, dass durch Einwirkung von Alkalipolysulfiden auf Indophenole bezw. Leukindophenole in Gegenwart von hydroxylfreien <B>p-</B> Nitroamidoverbindungen der Benzolreibe wertvolle blaue bis blau-vio- lette Sellwefelfarbstoffe erhalten werden.
Es wurde nun gefunden, dass man zu Farbstoffen von erheblich reineren und leb hafteren Tönen und besserer Löslichkeit ge langt, wenn man Indophenole bezw. Leuk- indophenole in Gegenwart von Salzen hy- droxylireier, aromatischer Nitrosulfosäuren mit Alkalipolysulii-den erhitzt.
Das neue Verfahren ist ausserdem billiger, führt weni- k(yer <B>zu</B> der bei der Verwendung von Nitro- D aminoverbindungen oft beobachteten Harz- bildungunaermögliehtes, dieaus den Nitro- sulfosäuren entstandenen Aminosulfosäuren auf einfache Weise zu gewinnen.
Die günstige Wirkung der Nitrosulfo- säuren konnte auf Grund der bisherigen Ver- öffentliehungen nicht vorausgesehen werden. Es ist zwar bekannt, dass aromatische Nitro- sulfosäuren beim Schwefelungsprozess, bei höheren Temperaturen, zum Beispiel über <B>150</B> ', in braune Schwefelfarbstoffe über gehen;
ferner -wurden Gemische von Ni- trotoluolsulfosäure mit Dehydrothiotc>luidin- sulfosäure und 2,4-Dinitro-l-chlorbenzol zur Erzeugung eines roten Schwefelfarbstoffes vorgeschlagen; endlich ist in der deutschen Patentschrift Nr. 484189 der Zusatz von Ni- trobenzolsulfosä,ure bei der Herstellung von blauen Seliwefelfarbstoffen aus Chromverbin dungen ehromierbarer Azofarbstoffe bei spielsweise erwähnt.
Aus dieser Angabe ist jedoch nicht ersichtlich, welche Wirkung die- sein Zusatz zukommt.
Über die Wirkung von aromatischen Ni- trosulfosäuren bei der Schwefelung von Indo- phenelen bezw. Leukindophenolen liegen überhaupt keine Hinweise vor.
Als aromatische Nitrosulfosäuren können verwendet werden: MeUnitrobenzc>Isulfosäure, 1-Nitro-4-chlorbenzol-3-sulfosäur,e, 1-Chlor- 2-nitrobenzol-4-sulfosäure, Orthonitrotoluol- p <B>-</B> sullosäure, <B>1,5 -</B> Nitronaphtalinsulfosäure. usw., als Indophenole bezw. Leukindophenole kommen in Betracht:
p-Amino-p'-oxydiphe- nylamie, p-Arylamino-p'-oxydiphenylamine, p-Dialkylamino-,p'-oxydiphenylamüne, Indo- phenole bezw. deren Leukokörper, erhalten durch Kondensation von Nitrosophenelen mit Diphenylamin, dessen Homologen und Sub- stitutionsprodukten mit Karbazol,
N-Alkyl- karbazol usw. Die Ausführung der Schwefe- lung kann nach irgend einer der gebräuch- liehen Methoden erfolgen.
Das vorliegende Verfahren betrifft die Darstellung eines blauen Schweielfarbstoffes und besteht darin, dass man p-Phenylamido- p'-oxy-diphenylamin mit Alkalipolysulfiden unter Zusatz von m-nitrobenzolsuliosaurem Natrium erhitzt.
<I>Beispiel:</I> Zu einer Lösung von 33 Gewichtsteilen Seliwefelnatrium konz. <B>(60/62%)</B> und<B>16,2</B> Gewichtsteilen Schwefel in 740 Raumteilen Methylalkohol fügt man 64 Gewichtsteile -p- Phenylamide#-p'-oxydiphenylamin und<B>62,5</B> Gewichtsteile m-nitrGbenzelsuliosaures Na trium und erhitzt diese Mischung während 12 Stunden in einem verbleiten Autoklaven auf 120 bis<B>125 '</B> Innentemperatur.
Hierauf destilliert man den Methylalkohel ab und isoliert den gebildeten Schweielfarbstoff durch Ausfällen mit Essigsäure oder durch Behandeln mit einem Luftstrom. Die Mena-enverhältnisse, Temperatur und Zeitdauer können innerhalb weiter Grenzen abgeändert werden.
Der Farbstoff stellt ein dunkelblaues, kupferglänzendes Pulver dar, das sich in Wa,r,%r kaum, in Alkohol nur spurenweise mit blauvioletter Farbe, in konz. Schwefel säure, Anilin und besonders reichlich in Py- ridin in der Kälte mit blauer Farbe löst. In sehwefelnatriumhaltigem Bade wird Baum wolle in grüngrauen Tönen angefärbt, die beim Verhängen rasch in ein Blau übergehen, -das erheblich reiner und-.lebhafter ist als dasjenige aus dem entsprechenden unter Zu satz von p-Nitranilin nach dem Verfahren der Schweizer Patentschrift Nr. <B>78278</B> erhal tenen Farbstoff<B>.</B>