CH113741A - Verfahren zur Erzeugung gefärbter Massen aus Zelluloseestern. - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung gefärbter Massen aus Zelluloseestern.

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CH113741A
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Soda-Fabrik Badische Anilin
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Basf Ag
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  Verfahren zur Erzeugung gefärbter Massen aus     Zelluloseestern.       Zur Färbung von Zelluloid und dergleichen  dienten bisher     Farbstofflösungen,    zum Beispiel  alkoholische Lösungen von Salzen basischer       Farbstoffe    und von     Farbstoffbasen.    Es hat  sich nun überraschenderweise gezeigt, dass  sich wertvolle Färbungen von Massen aus       Zelluloseestern    erzeugen lassen, wenn man  letzteren organische     Farbstoffe,    die in den  üblichen Lösungsmitteln, wie sie beim Fär  ben dieser Massen oder zur Herstellung von  Lösungen aus den gefärbten Massen benutzt  werden, nicht oder wenig löslich sind, derart  einverleibt, dass die Massen beim Auflösen  in Lösungsmitteln,

   die die Farbstoffe nicht  zu lösen vermögen, Lösungen geben, aus de  nen sich die     Farbstoffe    auch in Verdünnung  bei längerem Stehen praktisch nicht absetzen.  Es können sowohl wasserunlösliche organi  sche Farbstoffe oder Farblacke verwendet  werden, als auch wasserlösliche     Farbstoffe.     Man kann auch bei Gegenwart von Mitteln,  in denen die     Farbstoffe    löslich sind, arbeiten,  diese müssen aber dann in geringen Mengen  oder im Gemisch mit Nichtlösungsmitteln be  nutzt -werden, so dass der     Farbstoff    in der    Hauptsache ungelöst bleibt. Als Zellulose  estermassen lassen sich Zelluloid und andere  Massen aus     Nitro-    oder     Azetylzellulosen    ver  wenden.  



  Vorteilhaft verfährt man zum Beispiel in  der Weise, dass man die betreffenden Farb  stoffe zusammen mit den     Zelluloseestern    und  geeigneten Zusätzen mechanisch mittelst Wal  zen oder dergleichen bearbeitet, bis die Masse  mit einem Lösungsmittel, in dem der Farb  stoff nicht löslich sein darf, eine. Lösung gibt,  aus der sich der     Farbstoff    auch in Verdün  nung bei längerem Stehen nicht oder nur in  untergeordneter Menge absetzt. Die Masse  enthält dann den Farbstoff in nahezu oder  völlig kolloidaler Verteilung und ist, zum       mindesten    in dünner Schicht, transparent  oder sogar durchsichtig.  



  Da man zufolge dieser Erfindung nicht  auf eine bestimmte Gruppe von Farbstoffen  beschränkt ist, sondern auch die echtesten       Farbstoffe    heranziehen kann, ermöglicht das  Verfahren, Färbungen von hoher Lichtecht  heit zu erzielen.  



  Es hat. sich weiter gezeigt, dass durch das      erwähnte mechanische Bearbeiten von Massen  aus     Zelluloseestern    auch mit anorganischen  oder Erdfarben gefärbte Massen entstehen,  die, wenn die mechanische Behandlung ge  nügend lange und intensiv erfolgte, beim  Auflösen der Massen Lösungen geben, aus  denen sich die     Erd-    oder     Mineralfarben.    auch  bei längerem Stehen nicht oder nur     in    un  tergeordneter Menge absetzen. Neben den Mi  neral- oder Erdfarben kann man organische  Farbstoffe der oben     gekennzeichneten    Art  verwenden. In allen Fällen können auch noch  gelöste organische     Farbstoffe    zugesetzt werden.  



  Die so gefärbten Massen aus     Zellulose-          estern    kann man als solche verwenden, oder  man     kann    sie in geeigneten Lösungsmitteln       auflösen.    Aus den Lösungen setzt sich der  Farbstoff auch bei längerem Stehen nicht  oder nur in untergeordneter Menge ab. Man  kann die erhaltenen Lösungen zur Erzeugung  von gefärbten Überzügen auf Holz, Glas, Le  der, Metallen, Papier, Textilien     etc.    verwen  den mit oder ohne Zusatz von<B>01</B> oder ähn  lichen Mitteln, welche die Überzüge geschmei  diger machen.  



  <I>Beispiel 1:</I>  Man gibt zu 1000 Teilen     gequollenem     Zelluloid 1 Teil Grün     PLX    (G. Schultz,     Farb-          stofftabellen    1914, S. 4     No.    4) und knetet  die Masse,     zweckmässig    mittelst heizbarer  Walzen, bei erhöhter Temperatur     zusammen.     Man erhält nach kurzer Zeit eine transpa  rente, lichtechte Grünfärbung.  



  <I>Beispiel 2:</I>  Man verarbeitet 1000 Teile gequollenes       Zellon        (,        Azetylzellulose)    zusammen mit 1 Teil       Litholechtorange    R     Plv.    bei erhöhter Tempe  ratur, bis eine transparente orangerote Fär  bung erhalten wird.  



  <I>Beispiel 3</I>  1000 Teile Zelluloid oder     Zellonmasse     werden mit 1 Teil     Indanthrenblau        GGSL        Plv.     (G. Schultz,     Farbstofftabellen    1914,     S.    288,       Nr.    841) wie unter 1 und 2 verarbeitet, bis  eine transparente Blaufärbung erzielt     ist.       An Stelle der genannten lassen sich zahl  reiche andere     Azo-    oder     Küperrfarbstoffe    oder  Teerfarbstoffe anderer Klassen verwenden.

    Auch     kann        man    Lache von organischen Farb  stoffen verwenden. euch     Miloriblau    (Berliner  blau)     kann    benutzt werden. In allen Fällen  erhält man gefärbte     Massen,    die zum min  desten in dünnen Schichten transparent sind.

    <I>Beispiel</I>  100     Teile        Zelluloidkrretmasse        werden        finit     15 Teilen     Litholechtorange    R     Plv.    solange in  dünnen Schichten     durch    Walzen     geschickt.     bis praktisch     kolloidale        Verteilung    des     Farb-          stoffes    in der     Zelluloidnrasse        eingetreten    ist.

         Man    löst sodann     zirlm    8 Teile dieses     Pro-          duktes    in 100 Teilen     Amylacetat    oder     Bu-          tanolacetat    und erhält eine Lösung, die sich  zum Beispiel     rnit    Vorteil zur     Erzeugung    ei  nes lackartigen Überzuges auf Leder benut  zen lässt. Die Herstellung des Überzuges     kann     zum Beispiel durch Aufspritzen erfolgen.

   Der  Überzug besitzt wertvolle Eigenschaften und  trotz seiner Transparenz eine     Deckfähigkeit,     die durch gewisse optische Eigenschaften, of  fenbar das     Tyndall-Phänonren,    bedingt ist.  



  In ähnlicher     Weise        Iman        rnan        verfahren,     wenn an Stelle     von        Litholechtorange    zum Bei  spiel     Litholeclrtscharlach        RN    oder das was  serliisliche     Litholbordeaux    B     verwendet        wird.     <I>Beispiel</I>  100 Teile     Zelluloidl:

  netrxr <  < se        werden    mit  15 Teilen     Litholechtgelb        GN        Plv.    solange auf  einer     Zelluloidwalze        mechanisch    bearbeitet,  bis eine     praktisch        homogene    Masse entstan  den ist und eine     Probe    beim Auflösen in  Aceton eine     Lösung    gibt,

   aus der sich auch  in     Verdünnung    der     Farbstoff    bei längerem  Stehen     nicht        oder    nur in untergeordneter  Menge     absetzt.    Ist dies erreicht, so hat man  eine, wenigstens in drinnen Schichten, durch  sichtige Hasse.

   Das auf diese Weise ge  färbte Zelluloid     Bann    als solches verwendet  werden; man kann es auch in     Lösungsmitteln     für Zelluloid, die den Farbstoff nicht zu     Bi-          sen    vermögen, auflösen,     beispielsweise    in ei  nem     (Iemisclr    von     511        ",'..        Aceton.    '_'5      ,\u        lIe-          thylzyklohexanon    und 25     ".,.         < lmylacetat,    wo-      bei man Lösungen erhält,

   die den Farbstoff  in ganz oder nahezu kolloidal gelöster Form  enthalten und in hervorragender Weise als  Lederdeckfarben verwendbar sind.  



       Beispiel   <I>6</I>  100 Teile     Zelluloidmasse    werden mit<B>15</B>  Teilen     Pulverfuchsin    AB wiederholt in dün  nen Schichten     verwalzt,    bis eine praktisch  homogene Masse entstanden ist. Diese Masse  wird in 1000 Teilen     Butanolacetat,    in dem  das     Pulverfuchsin    sehr schwer löslich ist, ge  löst. Auch andere basische Farbstoffe, z. B.       Methylviolett,    können in gleicher Weise ver  wendet werden.  



  <I>Beispiel</I>     7'-          10    kg     Litholrubin        BN        Plv.    werden mit  1000 Liter. Wasser verrührt und zum Kochen  erhitzt. Dann fügt man eine zirka 90   C  heisse Lösung von 10 kg     Chlorcalcium    (ent  wässert) in 100 Liter Wasser unter Rühren  hinzu, filtriert, wäscht und trocknet den ge  bildeten     Farblack.     



  15 kg dieses trockenen Farblackes wer  den mit 100 kg     Zelluloidknetmasse    solange  auf einer Walze dünngewalzt, bis eine Probe  davon in einem geeigneten Lösungsmittel  (z. B. Aceton gelöst, keine oder nur unbe  deutende Mengen Farbkörper     -absitzen    lässt.  Eine derartige Auflösung lässt sich mit Vor  teil zur Herstellung von Überzügen, z. B. auf  Glas, Metall, Leder usw. verwenden.  



       Beispiel   <I>8:</I>       11Tän    mischt 15 Teile     Terra        di    Siena, zweck  mässig in feinverteilter Form, mit 78 Teilen       Zelluloidknetmasse    und     verwalzt    die Mi  schung solange, bis sie in einem Gemisch  von etwa gleichen Teilen     Metbylzyklohexanon     und Aceton aufgelöst und je nach Bedürfnis       finit    Methylalkohol oder     Äthylalkohol    oder  ähnlichen Verdünnungsmitteln verdünnt, eine  Lösung gibt, aus welcher sich der     Farbstoff     nicht mehr absetzt.  



  Statt     Terra        di    Siena können andere     3Ii-          neral-    oder Erdfarben z. B. Umbraun oder         Titanweiss,    auch Russ, verwendet werden. Man  kann auch z. B. 15 Teile     Titanweiss    zusam  men mit 5 Teilen     Indanthrenblau        2GSL    oder  zusammen mit 15 Teilen des löslichen     Typo-          phorearmin        FB    verwenden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Z Verfahren zur Herstellung gefärbter Mas sen aus Zelluloseestern, dadurch gekencizeich- net, dass man letzteren organische Farbstoffe, die in den üblichen Lösungsmitteln unlöslich sind, derart einverleibt, dass die Massen beim Auflösen in Lösungsmitteln, die die Farb stoffe nicht zu lösen vermögen, Lösungen geben, aus denen sich die Farbstoffe auch in Verdünnung bei längerem Stehen praktisch nicht absetzen. UNTERANSPRüCHE: 1.
    Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass man die Farb stoffe zusammen mit Massen aus Zellu- loseestern mechanisch bearbeitet, bis die Masse beim Auflösen in Lösungsmitteln, die den angewandten Farbstoff nicht zu lösen vermögen, Lösungen gibt, aus denen sich der Farbstoff auch in Verdünnung bei längerem Stehen nicht oder nur in untergeordneter Menge absetzt. 2. Verfahren gemäss Unteranspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass man die Farb stoffe in Massen aus Zelluloseestern mit- telst Walzen hineinarbeitet. 3. Verfahren gemäss Unteranspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man anorgani sche Farbkörper verwendet. 4.
    Verfahren gemäss Unteransprüchen 1- 3, dadurch gekennzeichnet, dass man Gemi sche von organischen Farbstoffen mit an organischen Farbkörpern verwendet. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass man neben un löslichen Farbstoffen solche Farbstoffe, die bei der Verarbeitung in Lösung gehen, verwendet. 6. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass man die erlial- tonen gefärbten Massen in geeigneten Lö sungsmitteln auflöst. i .
    Verfahren gemäss Patentanspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass man die da nach erhaltenen gefärbten Zelluloidmassen in geeigneten Lösungsmitteln auflöst und finit den Lösungen LTberzüge auf Unter lagen erzeugt. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass man die da nach erhaltenen gefärbten Zelluloidmassen in geeigneten Lösungsmitteln auflöst und die Lösungen auf Unterlagen aufspritzt.
    PATENTANSPRUCH II: Gefärbte hassen aus Zelluloseestern, ge kennzeichnet durch einen Gehalt an Farb- stoffen, die in solcher Form in den 3Iassen verteilt'sind, dass Proben der Massen beim Auflösen 'in Lösungsmitteln, die die Farb- stoffe praktisch nicht zu lösen vermögen, Lö sungen geben; aus denen sich die Farbstoffe auch in Verdünnung bei längerem Stehen praktisch nicht absetzen.
    UNTERANSPRUCH Gefärbte Massen aus Zelluloseestern ge mäss Patentanspruch II, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Lösungsmitteln, in denen die Zelluloseester gelöst, die vorhandenen Farbstoffe aber praktisch unlöslich sind. --
CH113741D 1924-06-26 1924-11-22 Verfahren zur Erzeugung gefärbter Massen aus Zelluloseestern. CH113741A (de)

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