DE588759C - Verfahren zum Faerben und Umfaerben von Leder - Google Patents

Verfahren zum Faerben und Umfaerben von Leder

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DE588759C
DE588759C DEB158683D DEB0158683D DE588759C DE 588759 C DE588759 C DE 588759C DE B158683 D DEB158683 D DE B158683D DE B0158683 D DEB0158683 D DE B0158683D DE 588759 C DE588759 C DE 588759C
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leather
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dyes
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ANDREAS BREMSER
PHILIPP BULLMANN DR
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ANDREAS BREMSER
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/32Material containing basic nitrogen containing amide groups leather skins
    • D06P3/324Material containing basic nitrogen containing amide groups leather skins using basic dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zum Färben und Umfärben von Leder Bisher wurden vegetatilisch, gegerbte Leder mit sauren oder basischen Fettstoffen. gefärbt. Chromgegerbte Leder wurden nach vorherigem Beizen mit sauren Farbstoffen gefärbt.
  • Ein direktes Umfärben des einmal gefärbten Leders war nicht möglich, da im Leder keine freien farbstoffbindenden Mittel vorhanden waren -und. das fertig zugerichtete Leder das Eindringen des Farbstoffes verhinderte: Man hat, um ein gefärbtes Leder umzufärben, versucht; dem Leder durch einen Quellungsvorgang Beizen zuzusetzen, an die in einem zweiten Arbeitsgang die entsprechenden-Farbstoffe-gebunden wurden. Der Quellungsvorgang;führte aber zu einer Wertminderung des Leders (erhöhte Brüchigkeit, Wasserdurchlässigkeit usw.). Diese Art des Färbens war bei Fertigfabrikaten (Schuhen usw.). undurchführbar, weshalb man, um Fertigfabrikate zu färben, seine Zuflucht zu Deckfarben nahm. Die so hergestellten Färbungen-weisen aber die .bekannte Erscheinung des Brechens und Abfärbens auf, denn bei diesem Verfahren handelt es sich nicht um ein eigentliches Färben; sondern um einÜberziehen des Leders mit .einem gefärbten Lack.
  • Eine weitere Arbeitsweise zum Umfärben von Leder und Lederwaren besteht in der Anwendung. von Farbstofflösungen in Alkohol, Benzin oder -anderen organischen Lösungsmitteln allein oder wie z. B. nach dem aus der amerikanischen Patentschrift r 76o 076 bekannten Verfahren mit einem Gehalt an Furfurol und seinen Derivaten. Diese Lösungen werden in der üblichen Weise auf das zu färbende Leder gebracht. Hierbei entsteht einerseits eine sehr unregelmäßige Färbung, andererseits hat die Erfahrung gelehrt, daß . auch Furfurol und seine Derivate die Farbstoffe nicht genügend im Leder festhalten, so daß besonders bei. Anwendung von wasserlöslichen Farbstoffen zum Färben von Schuhen Färbungen entstehen, die den Witterungseinflüssen nicht standhalten, so daß schon nach einigen Tagen in den Gehfalten hellere Stellen auftreten. Es kommt sogar vor, daß bei umgefärbten Schuhen, die häufig von Regenwasser durchnäßt werden, der Farbstoff zum größten Teil wieder auszieht, wodurch das Leder vollständig unansehnlich wird. Ferner halten sich Farbstofflösungen, die mit Furfurol hergestellt sind, infolge der großen Zersetzlichkeit des Furfurols imLicht nur ganz kurze Zeit.
  • Erfindungsgemäß werden Lösungen verwendet, in denen basische Farbstoffe als freie Farbbasen bei gleichzeitiger Gegenwart von Aldehyden, besondersBenzaldehyd und seinen Derivaten, in verdünnten oder konzentrierten organischen Lösungsmitteln gelöst sind und die ein aus Tannin, Harnstoff oder Thiobarnstoff und einem öder mehreren Aldehyden unter bestimmten Bedingungen erhältliches Kondensationsprodukt enthalten. Mit dieser Lösung wird das Leder getränkt. Hierdurch wird erreicht, daß das Leder nicht nur gefärbt, sondern auch wasserunempfindlich wird, so daß nur überschüssiger Farbstoff, der bei Anwendung einer zu konzentrierten Lösung auf der Oberfläche des Leders lose haftet, abgelöst werden kann; denn das Kondensationsprodukt bewirkt die Fixierung des Farbstoffes in und auf dem Leder und auch seine Unlöslichkeit, da es den Farbstoff nach dem Verdunsten der Lösungsmittel wie ein wasserunlöslicher Leim in allen Teilen des Leders festhält, das Leder aber gegenWasser unangreifbar und so ein Herauslösen des Farblacks und des imLeder durch zuschnelles Trocknen nicht vollständig gebundenen Farbstoffs unmöglich macht.
  • Nach dem aus der britischen Patentschrift ioi zog bekannten Verfahren wird Leder gefärbt, indem man zunächst Lösungen von Chlorhydraten basischerFarbstoffe in Alkohol Tannin zusetzt. Diese Lösung wird dann unter Zusatz von Nitrobenzol auf und in das Leder gebracht. Nachdem der Farbstoff aufgesogen und getrocknet ist, erhält das Leder nach dem Weichmachen eine Decke, bestehend aus Farblösung, Tannin und Schellack.
  • Dieses Verfahren hat folgende Nachteile: i. ist es in einem Arbeitsgange nicht durchführbar; 2. wird das Leder spröde und muß, bevor es eine Decke bekommt, weich gemacht werden; 3. sitzt die Decke aus Schellack und Tannin wie alle Appreturen oben auf dem Leder, so daß leicht Risse entstehen und der Decklack abblättern kann, wodurch ein Ausbluten der darunter befindlichen Farbstoffe leicht eintritt; 4. zieht Tannin leicht unregelmäßig in das Leder ein, so daß auch eine unregelmäßige Fällung der Farbbase eintritt und die Färbung infolgedessen fleckig ausfällt.
  • Im Gegensatz hierzu läßt sich das vorliegende Färbeverfahren in einem Arbeitsgange durchführen. Ein Abblättern oder Rissigwerden des Leders kommt nicht vor, da das Kondensationsprodukt zusammen mit dem Farbstoff das Leder durchdringt und durch Seine elastischen Eigenschaften ein Sprödewerden des Leders verhindert. Statt des giftigen Nitrobenzols wird Benzaldehyd verwendet., der sowohl den Farbstoff als auch das Kondensationsprodukt viel besser als Nitrobenzol in das Leder trägt.
  • Das obengenannte Kondensationsprodukt wird wie folgt hergestellt: Man löst in. 5 ccm Wasser 1o g Tannin und gibt zu dieser Lösung nach und nach 5 g Harnstoff. Zu gleicher Zeit fügt man eine alkoholische Lösung von Benzaldehyd (ioprozentig) hinzu. Das Ganze wird dann so lange auf dem Wasserbade erwärmt, bis eine Probe mit Wasser eine weiße Fällung ergibt, die meistens fest am Glase haftet. Die Temperatur des Wasserbades darf 5o° C nicht übersteigen. Beispiel Um Leder oder Lederwaren zu färben oder umzufärben, wird z. B. eine Farblösung hergestellt wie folgt: Man löst in 6oo ccm Alkohol und zoö ccm Butylacetat je nach dem gewünschten Farbton io bis 15 g basische Farbstoffe, wobei man naturgemäß eine Mischung verschiedener Farbstoffe bevorzugt. Eine Lösung, die Leder in kastanienbraunen Tönen färbt, kann z. B. ein Gemisch aus io g Lederorange (vgl. S c h u 1 t z , Farbstoff-Tabellen, 7. Auflage, Nr. gio), 2 g Safranin (vgl. S c h u 1 t z, Farbstoff-Tabellen, 7. Auflage, Nr. g67), i g Cameliarot (vgl. S c h u 1 t z , Farbstoff-Tabellen, 7. Auflage, Nr. 78o), i g Brillantblau (vgl. Schultz, Farbstoff-Tabellen, 7. Auflage, Nr. 8i7), 0,5 g Brillantgrün (vgl. Schultz, Farbstoff-Tabellen, 7. Auflage, Nr. 76o) in Form der freien Farbbasen enthalten. Gleichzeitig setzt man i5o g Benzaldehyd hinzu, wobei sich auch die letzten Anteile Farbstoff lösen. Zu dieser Lösung gibt man 5o ccm der oben beschriebenen alkoholischenLösung desKondensationsproduktes, wobei kräftig geschüttelt wird.
  • Die so erhaltene Farblösung trägt man je nach der Art und Appretur des Leders mit einem weichen Pinsel oder auch mit der Spritzpistole auf. Lederstücke oder zugeschnittene Leder taucht man in die Lösung und läßt sie aufgehängt trocknen. Nach io bis ao Stunden oder nach dem Auftragen mit dem Pinsel nach 3 -bis 4 Stunden wird mit einem Wollappen poliert. Bei Schuhen kann auch mit einer der üblichen Crems poliert werden, jedoch ist dies zur Erhöhung des Glanzes nicht erforderlich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCIi Verfahren zum Färben und Umfärben von Leder mit Lösungen von basischen Farbstoffen in Form der freien Farbbasen in organischen Lösungsmitteln, die harzartige Kondensationsprodukte enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß Lösungen verwendet werden, die noch Benzaldehyd und als harzartigen Körper Kondensationsprodukte aus Tannin, Harnstoff oder Thioharnstoff und einem Aldehyd oder mehreren Aldehyden enthalten.
DEB158683D 1932-11-23 1932-11-23 Verfahren zum Faerben und Umfaerben von Leder Expired DE588759C (de)

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