DE350485C - Verfahren zur Herstellung von Deckfarben - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Deckfarben

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DE350485C
DE350485C DE1920350485D DE350485DD DE350485C DE 350485 C DE350485 C DE 350485C DE 1920350485 D DE1920350485 D DE 1920350485D DE 350485D D DE350485D D DE 350485DD DE 350485 C DE350485 C DE 350485C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/40Compounds of aluminium
    • C09C1/42Clays

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Deckfarben. Es wurde gefunden, daß Sapropel, ein in gewissen Landseegebieten in bedeutenden Ablagerungen vorkommender Schlamm, zur Eierstellung -von Deckfarben geeignet ist.
  • Sapropel enthält etwa,9o Prozent Wässer und besitzt bereits im Naturzustande eine feine wagenschmierartige BeschaffenhAit.
  • Um das Sapropel, wie für den vorstehenden Zweck erforderlich, von etwa enthaltenen urzersetzten Faserbestandteilen und Festkörpern zu befreien, wird es mit Wasser verdünnt und geschlemmt.
  • Die so erhaltene, beim Verreiben kornlose Sapropelmasse wird mit beliebigen Farbstoffen künstlichen oder natürlichen Ursprungs versetzt, insbesondere mit Anilin-oder Erdfarbstoffen, Farbholzextrakten o. dgl., und innig vermischt, so daß daraus ein der gewöhnlichen Anstrichfarbe entsprechender Farbbrei entsteht, der sich beliebig eintrocknen oder verdünnen läßt.
  • Sapropel besitzt eine dunkelbraune bis hellbraune Farbe und ist deshalb vorzugsweise zur Gewinnung dunkler Farben, geeignet. Immerhin lassen sich neben schwarzen und braunen auch hellere Farben, wie rote, grüne und blaue, erzeugen, da neben den mechanischen auch chemische Vorgänge stattfinden, indem die vorhandenen Humussättren, Eisen- .und Tonerdeverbindungen -insbesondere auf zugesetzte Anilinfarben -einwirken. Darauf beruht es auch, daß die Sapropelfarbe häufig wesentlich anders gefärbt ist, als auf Grund der Eigenfarbe des Sapropels und der des zugefügten Farbstoffes vorauszusetzen war. Sapropel läßt sich zu den verschiedensten gebrauchsfertigen Farben verarbeiten, wie Wasserfarben, Lehnfarben, Ölfarben, Druckfarben und schließlich auch Stofffarben. Dem `'erwendungszweck entsprechend wird natürlich den Sapropelfarben Leim- oder sonstige Klebstofflösungen, Öl, Firniß o. dgl., zugesetzt, und mit diesen innig vermischt. -Namentlich Öl muß bei dem Wassergehalt des Sapropels gut durchgerührt werden, um sich gleichmäßig in der Masse zu verteilen, wobei die Ölteilchen durch vorhandene Alkalien und Humusstoffe kolloidal gelöst werden, so daß die Masse sich gleichmäßig aufstreichen und mit Wasser verdünnen läßt, ohne daß sich das Öl abscheidet. ' Die urfühlbar feine Pulverform des Sapropels macht den neuen Farbstoff zu einer guten Deckfarbe, auch bei Mitverwendung durchsichtiger Farbstofflösungen wie derjenigen- der Anilinfarben.
  • Die Sapropelfarbe kann auf kaltem Wege hergestellt werden, jedoch macht vorheriges Aufkochen der Masse dieselbe wasserbeständiger, auch wird die Verbindung der Stoffe eine innigere. Die im Sapropel enthaltenen Eisen- und Tonerdeverbindungen wirken dann gleichzeitig fällend auf zugefügte Beizenfarbstoffe.
  • Der Hergang des Verfahrens besteht also darin, daß das erforderlichenfalls geschlemmte und aufgekochte Sapropel mit einem Farbstoff versetzt wird, dessen Menge bei Anilinfarbstoffen im Durchschnitt etwa 5 Prozent und bei Erdfarben oder Farbholzextrakten je nach dem Verwendungszweck zwischen 5 und 50 Prozent des Sapropelgehalts beträgt. Das Aufkochen kann auch nach der Mischung erfolgen.
  • Die neue&i technischen und wirtschaftlichen Wirkungen` der _Frfindüii5--'bestehen in der Nutzbarmachung des in größten Mengen natürlich vorkommenden und leicht gewinnbaren . Sapropels als wohlfeile Träger für Farbstoffe, anorganische uüd organische Farbstoffe, insbesondere auch Beizenfarbstoffe, Gewinnung von Massen, welche als Wasser-, Leim-, Öl-, Druck- und Stofffarben verwendbar sind und sich durch gute Deckfähigkeit und infolge des Gehaltes an paraffinartigen Stoffen auch durch Polierfähigkeit auszeichnen sowie durch Streckfähigkeit.
  • i. Wasserfarben, i. Etwa 95 Teile Sapropel mit. dem natürlichen Wassergehalt werden mit etwa 5 Prozent eines wasserlöslichen Anilinfarbstoffvs, der zweckmäßigerweise vorher in Wasser aufgelöst worden ist, vermischt. Die entstehende Farbe ist nach weiterer Verdünnung mit Wasser streichfertig.
  • Etwa 75 Teile @Sapropel werden mit 25 Teilen eines beliebigen Erdfarbstoffes, wie Eisenoxvd, Grünerde, Ocker o. dgl., und Wasser zusammengerührt. Die entstehende Farbe kann mit beliebigen Mengen Wasser verdünnt werden.
  • 2. Leimfarben.
  • 9o Teile Sapropel werden mit der dünnflüssigen Lösung von io Teilen eines beliebigen Leimes vermengt. Es ergibt sich daraus ohne weiteres eine sehr billige Anstrich-und Schutzfarbe von allerdings nicht besonderer Schönheit. Die gleiche Wirkung wird mit der Lösung von Dextrin oder ähnlicher Klebstoffe erzielt. Zu .den Leim- und Klebstofflösungen kann zur Verbesserung der Farbwirkung Anilin oder Erdfarbe in den vorstehend angegebenen Verhältnissen zugesetzt werden.
  • 3. Ölfarben. . Etwa 95 Teile Sapropel werden mit 5 Teilen eines beliebigen Öles, am besten eines trockenen Öles, wie Firnisöl, Leinöl o. dgl., versetzt. Die entstehende Farbe ist als Deck-und Anstrichfanbe für gewöhnliche Zwecke verwendbar. Soll sie ansehnlicher gestaltet werden, so sind die angegebenen Zusätze von hrd- bzw. Anilinfarben und gegebenenfalls Farbholzextrakte beizugeben.
  • Die angegebenen Ausführungsbeispiele beziehen. sich auf die Herstellung von streichfertigen Farben. Durch Austrocknen und Vermahlen derselben kann man selbstverständlich auch trockne Farben erzeugen.

Claims (2)

  1. PATrNT-ANSPRÜCIHE: i. Verfahren zur Herstellung von Deckfarben, dadurch gekennzeichnet, daß von Fasern und Festkörpern befreites Sapropel mit künstlichen oder natürlichen Farbstoffen und gegebenenfalls Eisen-oder Tonerdeverbin.dungen oder sonstigen Fällmitteln für Beizenfaa-bstoffe innig gemischt und die Mischungen in üblicher Weise mit Wasser, 01, Klebstofflösungen, Firniß o. dgl. verrieben werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vermischung des Sapropels mit den Farbstoffen und den Fällmitteln für Beizenfarbstoffe in der Siedehitze geschieht oder daß die bei gewöhnlicher Temperatur hergestellten Mischungen nachträglich zum Sieden erhitzt werden.
DE1920350485D 1920-05-21 1920-05-21 Verfahren zur Herstellung von Deckfarben Expired DE350485C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1031450B (de) * 1955-01-03 1958-06-04 Bergwerksverband Gmbh Verfahren zur Herstellung von Pigmenten fuer Lacke und Rostschutzanstriche

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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