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Verfahren zum Aufbringen von Farbmittelschichten auf einen
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Träger Zum Herstellen dekorativer Farbmuster auf einen beispielsweise
aus Leder, Papier, Kunststoff oder einem keramischen Werkstoff wie Glas, Ton, Porzellan
oder Steingut bestehenden Träger mit obenen oder leicht gewölbten Oberflächen, z.B.
auf die Oberfläche einer Wand- oder Bodenplatte bzw.
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Fliese, sind verschiedene, insbesondere vom Material des Trägers und
vom erwünschten Endprodukt abhängige Verfahren bekannt.
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Bei allen bekannten Verfahren wird ein für den speziellen Träger geeignetes,
d.h. gut auftragendes Farbmittel verwendet, das aus einem Farbstoff oder Pigment
und einem Bindemittel besteht, das die Farbstoff- oder Pigmentkörnchen untereinander
verklebt und mit dem Träger verbindet.
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Nach dem Abtrocknen oder Verbrennen des Bindemittels und gegebenenfalls
außerdem vorhandener flüchtiger Bestandteile während eines Trocknungs- oder Einbrennvorgangs
hängt die Haltbarkeit der aufgebrachten Farbstoffe oder Pigmonte bzw. des Farbmusters
gegenüber Verwitterung und mechanischer oder chemischer Beeinflussung (Abrieb, Spülmittel)
einerseits von der in der Grenzfläche zwischen dem Träger der Farbmittelschicht
bestehenden Haftbindung und andererseits von der Dicke der aufgebrachten Farbmittelschicht
ab.
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Je geringer die Haftbindung und je dicker die Farbmittelschicht ist,
desto leichter lassen sich die aufgebrachten Farbstoff- oder Pigmentkörnchen wieder
ablösen. Welche Probiene sich beim Bemustern von Trägern ergeben können, ist nachfolgend
am Beispiel der Bemusterung von keramischen Fliesen näher erläutert.
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Im einfachsten Fall werden die keramischen Farbmittel durch Malen,
Spritzen, Eintauchen, Stempeln, Abziehbilder oder Siebdruck auf die unvorbehandelte,
d.h. geschrühte Fliese aufgebracht. Hierdurch ergibt sich einerseits der Nachteil,
daß
die Mustervielfalt, sofern der Aufwand in vertretbaren Grenzen gehalten werden soll,
sehr begrenzt ist. Andererseits haben die genannten Techniken zu Aufbringen der
Farbmittelschichten auf die Fliesen im allgemeien so große Schichtdicken zur Folge,
daß die aufgebrachten Farbmittelschichten insbesondere gegen mechanischen Abrieb
sehr empfindlich sind, weil ihre Verbindung mit den Fliesen nur im Bereich ihrer
Grenzfläche mit der Fliesenoberfläche möglich ist, während der übrige Teil der Farbmittelschicht
allein durch das Bindemittel zusammengehalten wird. Auf grund der relativ großen
Schichtdicken werden die Farbstoffe oder Pigmente bei Anwendung der genannten Techniken
schließlich mit so großen Deckungsgraden aufgebracht. daß das Herstellen von subtraktiven,
durch mehrere Schichten durchscheinender Farbschichten bewirkten Farb@ustern nicht
mehr möglich ist.
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Eine weitere Schwierigkeit bei der Bemusterung von Fliesen bereitet
der Umstand, daß Fliesen vorwiegend eine gas- und @lüssigkeitsundurchllssige Glasur
erhalten und die Bemusterung deshalb in der Auf- oder Unterglasurtec@nik vorgenommen
werden muß.
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Die Aufglasurtechnik besteht darin, daß die geschrUhte Fliese zunächst
mit der Glasur überzogen und anschließend das Farbmuster nach einc der genannten
Verfahren auf die Glasur autgetragen wird. Wird das Muster vor dem Einbrennen der
Glasur unter Verwendung von wässrigen keramischen Farbmitteln durch Malen (Majolikatechnik)
aufgebracht, besteht die Gefahr, daß die Glasurschicht beschädigt wird und ihre
Gleichmäßigkeit verliert. Dies hat zur Folge, daß das aufgebrachte Muster beim nachfolgenden
Einbrennen zerlluft, weil die Glasurschicht beim Einbrennvorgang die Neigung hat,
auseinanderzufließen und sich zu vergleichmäßigen. Bringt man das Farbaaster dagegen
vor dem Einbrennvorgang unter Anwendung von mit ölhaltigen Bindemitteln hergestellten
Farbmitteln durch eines der anderen genannten Verfahren auf, muß der Farbauftrag
insbesondere bei Anwendung der Abziehbild- oder Siebdrucktechnik relativ dick sein,
weil das Farbmittel sonst nicht auftrigt. Dies hat zur Folge, daß die Glasurschicht
mit beträchtlichen Megge an öl
balegt wird, das beim Einhrennvorgang
die Meigung hat, die im geschmolzenen Zustand wasserähnliche Eiganschaften aufweisende
Glasurschicht zu verdrängen, was so weit gehen kann, daß die Glasur an manchen Stellen
der Fliesanoberfläche völlig verschwindet, wodurch auch die erwünschte Schutzfunktion
verlorangeht. Schlieölich ist es auch bekannt, die Aufglasurtechmik auf Fliesen
anzuwenden, die bereits eine eingebrannte Gla-@ur aufweisen. Hierdurch ergibt sich
im Vergleich zur Aufglasurtechnik auf nicht eingehra@uten Glasuren zwar der Vorteil,
daß das Aufbringen der Farbmittel auch durch Abziehbilder oder Siebdruck leicht
möglich ist und die aufgetragenen Muster bein nochmaligen Einhr@mmen nicht zerlaufen,
sofern die Farben bei einer Temperatur eingebrannt werden, die vom der Fließtemperatur
der Glasur ausreich@nd weit entfernt ist. Der Nachteil dieser Technik besteht jedoch
wie bei der Bemmsterung ohne Glasuren darin, daß die einzelnen Farbmittelschichten
auch mach dem Einhrennen vollständig auf der Glasurschicht aufliegen und nur im
Bereich einer sehr dämnen Granzschicht mit dieser verbunden sind.
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@ei der Unterglasurtechnik wird dagegen die roh@e, geschrühte Fliese
durch Anwendung der genannten Verfahren zunächst bemustert und dann mit einer transparenten
Glasur überzogen, worauf sich ein Einbrennvorgang amschließt. Obwohl diese Technik
den Vorteil besitzt, daß die Farbanster vollständig von der Glasurschicht bedeckt
und daher gegen @ußere Einflüche weitgehend geschützt sind. führt sie im wesentlichen
zu denselbem Machteilen wie die Aufglasurtechmik, weil die Mustermöglichkeiten begranzt
sind und die Anwendung ölhaltiger Bindamittel Baschädigungen der Glasur zur Falge
hat.
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Entsprechande Prohleme ergeben sich bei der Bamusterung von Trägern
wie Pupier, Leder oder dergleichen umahhängig davon, ob der Träger vor oder nach
der B@musterung mit einer Schutzschicht überzegen wird @der nicht.
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Alle bek@@@@en Verfahren zum Aufbringen von Furbmittelschichten und
imsbes@@dere von Farbansterm auf Träger sind somit mit gewissen
Nachteilen
behaftet, die einerseits durch die grobe Dicke der aufgebrachten Farbmittelschichten
und die Notwendigkeit einer Glasur oder anderen Schutzschicht bedingt sind und andererseits
in einer starken Begrenzung der Mustervielfalt bestehen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein von den bekannten
Techniken abweichendes Verfahren zur Oberflächenveredelung und Bemusterung eines
Trägers zu schaffen, das sich insbesondere auch zur Herstellung äußerst dünner Farbmittelschichten
auf dem Träger eignet. Die Dicke der Farbmittelschichten soll dabei so klein gehalten
werden können, daß die aufgebrachten Farbmittelschichten in der Oberfläche des Trägers
weitgehend integriert werden und daher sowohl mechanisch und chemisch äußerst stabil
als auch zur subtraktive Farbaischung geeignet sind.
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Die Erfindung ist durch die kennzeichnenden Merkmale des A-spruchs
1 gekennzeichnet.
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Im Unterschied zu den bekannten Techniken wird das Farbmittel erfindungsgemäß
mittels einer Transferflüssigkeit, vorzugsweise Wasser, auf den Träger übertragen,
wobei von der Erkenntnis ausgegangen wird, daß sich auf Flüssigkeitsoberflächen
unter gewissen Bedingungen äußerst dünne Farbmittelschichten ausbilden lassen. Das
erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise in der Weise durchgeführt, daß die
Mischung an irgandeiner Stelle der Oberfläche der Transferflüssigkeit tropfenweise
zugegeben wird. Um zu erreichen, daß sich der zugegebene Tropfen möglichst schnell
auf der Oberfläche der Transferflüssigkeit ausbreitet und zu einer dunnen Schicht
auseinanderzicht, wird der Mischung eine bei den Betriebsbedingungen, d.h. z.B.
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bei Atmosphärendruck und der Temperatur der Transferflüssigkeit siedende
oder wenigstens stark verdampfende bzw. vergasende und somit stark flüchtige Flüssigkeit
beigegeben, die den Tropfen ia wenigen Sekunden oder sogar Sekundenbruchteilen über
eine Oberfläche der Transferflüssigkeit von beispielsweise 15 cm x 15 cm verteilt
und dadurch das Farbmittel zu einer äußerst dünnen
Schicht auseinanderzieht.
In Abhängigkeit von der Tropfengröße und der Größe der Oberfläche der Transferflüssigkeit
können dabei Schichtdicken von weniger als ein Mikromillimeter erzielt werden. Die
auf diese Weise erhaltene Farbmittelschicht läßt sich dadurch, daß der Träger mit
der Oberfläche der Transferfltissigkeit kuzizeitig in Berührung gebracht wird, leicht
auf die Oberfläche des Trägers Ubertragen.
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Als Treibflüssigkeit eignen sich insbesondere niedrig siedende Flüssigkeiten
wie beispielsweise niedrig siedende Verdtlnnungsmittel für Anstrichmittel oder Lösungsmittel
ftir Lacke, z.B.
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Aceton, Äther, Nitroverdünnung, Benzin, Benzol oder dergleichen, wobei
auch Mischungen dieser Bestandteile möglich sind. Mit besonderem Vorteil werden
solche Treibflüssigkeiten eingesetzt, die auf der Transferflüssigkeit schwimmen
und mit der Transferflüssigkeit nicht oder nur wenig mischbar, d.h. unpolar sind,
weil derartige Treibflüssigkeiten die gesamte Mischung und somit insbesondere die
Farbstoff- oder Pigmentkörnchen während des Treibvorgangs auf der Oberfläche der
Transferflüssigkeit halten.
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Der Ausdruck "nicht oder nur wenig mischbar" zur Beschreibung der
Mischung oder der Treibflüssigkeit soll in diesem Zusammen, hang angeben, daß bis
zur InberUhrungbringen des Trägers mit der Transferflüssigkeit keine den Übertragungsvorgang
störende Vermischung der Transferflüssigkeit mit den zugegebenen Farbstoffen oder
Pigmenten eingetreten sein darf.
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Für du erfindungsgemäße Verfahren eignen sich an sich alle Farbstoffe
oder Pigmente, sofern sie auf den vorgesehenen Träger gut auftragen. Zur Herstellung
von Mustern aus keramischen Werk@ stoffen, die nach der Bemusterung noch einem Einbrennvorgang
unterworfen werden, eignen sich allerdings nur solche Farbstoffe, die beia Einbrennvorgang
nicht verbrennen wie beispielsweise @eerfarben.
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Der Ausdruck "Farbmittel" soll angeben, daß die erfindungsgemäße Mischung
aus einer Treibflüssigkeit und wenigstens einem reinen Farbstoff oder Pigment, aber
auch aus einer Mischung bestehen kann, der zusätzlich andere Stoffe zugesetzt sind.
Bevorzugte Zusatzstoffe sind Hilfsmittel, die den Farbstoffen oder Pignenten
eine
erhöhte Schwimmfäeigkeit auf der Transferflüssigkeit verleihen.
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Bei Verwendung von Wasser als Transferflüssigkeit eignen sich als
derartige Hilfsmittel insbesondere ölhaltige Bindemittel, Verdünnungsmittel oder
Filmbildner für Anstrichmittel und/oder Lacke, obwohl auch beispielsweise normales
Salatöl fur den genannten Zweck geeignet ist. Brauchbare Hilfsmittel sind insbesondere
Lacke, Firnisse oder Terpentinöl. Trotz der Zugabe derartiger Hilfsmittel besitzt
die auf den Träger aufgebrachte Farbschicht praktisch dieselben Eigenschaften wie
die verwendeten Farbstoff oder Pigmente, weil die Hilfsmittel auf der Transferflüssigkeit
zu einem äußerst dünnen Film auseinandergezogen werden, der sich in der aufgebrachten
Farbmittelschicht praktisch nicht bemerkbar macht.
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Die genannten Hilfsmittel haben in der Regel auch zur Folge, daß sie
die Verdampfung bzw. Vergasung der Treibflüssigkeit hemmen und damit die Verdampfungs-
bzw. Vergasungsgeschwindigkeit sowie die Ausbreitungsgeschwindigkeit der auf die
Oberfläche der Transferflüssigkeit aufgebrachten Mischungsmengen verringern. Sollten
die bereits genannten Hilfsmittel nicht ausreichen, um diesen Vorgang zu steuern,
können der Mischung gleichwirkende Hilfsmittel zusätzlich beigegeben werden.
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Die Dicke der auf den Träger aufgebrachten Farbmittelschicht wird
vorzugsweise durch die zugegebene Menge der Mischung, d.h. z.B.
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über die Tropfengröße gesteuert. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
die Oberfläche der Transferflüssigkeit wesentlich größer als die mit ihr in BerUhung
zu bringende Oberfläche des Trägers zu machen und die Dicke der auf diese aufgebrachten
Schicht dadurch ru steuern, daß das Zeitintervall zwischen dc Aufbringen des Tropfens
auf die Oberfläche der Transferflüssigkeit und dc Inberührungbringen des Trägers
mit der Transferflüssigkeit verändert wird.
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Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß sie nicht nur das Aufbringen
äußerst dünner Farbmittelschichten auf den Träger und dadurch subtraktive Farbmischungen
ermöglicht, sondern völlig neue Wege bei der Bemusterung von Trägern, insbesondere
keramischen Werkstoffen, eröffnet. Muster beliebiger Art lassen sich beispielzweise
dadurch erzeugen, daß Mischungen mit unterschiedlichen Farbmitteln und/oder unterschiedlichen
Farbmittelanteilen und/oder unterschiedlichen Treibflüssigkeiten und/oder unterschiedhohen
Treibflüssigkeitsanteilen auf unterschiedliche Bereiche der Oberfläche der Transferflüssigkeit
aufgebracht werden. Alternativ
kinn das Zeitintervall zwischen
dem Aufbringen der Mischung auf die Oberfläche der Transferflüssigkeit und dem Inberührungbringen
des Trägers rit der Oberfläche der Transferflüssigkeit variiert werden, oder es
können gleiche oder unterschiedliche Mischungen an unterschiedlichen Orten auf die
Oberflächen der Transferflüssigkeit aufgebracht werden.
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Die auf diese Weise hergestellten Muster enthalten zwar in der Regel
keinen sogenannten Musterrapport, der auf Jedes bemusterten Träger in identischer
Form wiederkehrt, lassen sich Jedoch zumindest so gut reproduzieren, daß sie nicht
nur dieselben Farbtöne aufreisen, sondern auch hinsichtlich der Musterstruktur gleichartig
sind. Insbesondere die Herstellung von Phantasiemustern wird daher erheblich erleichtert.
Auch die Reproduktion derartiger Muster auf Papier :wecks Werbung oder dergleichen
bereitet keinerlei Schwierigkeiten.
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Do erfindungsgemäße Verfahren ist ferner sowohl in Verbindung mit
der Aufglasur- als auch in Verbindung mit der Unterglasurtechnik anwendbar. Der
besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in diesem Zusammenhang darin
zu sehen, daß die auf den keramischen Werkstoff aufgebrachte Farmittelschicht die
bereits vorhandene oder nachträglich aufzubringende Glasur in keiner Weise beeinträchtigt
oder gar beschädigt. Dieser Vorteil resultiert aus dem Umstand, daß die auf der
Transferflümigkeit gebildete Farbmittelschicht keine oder nur so wenige ölhaltige
Bestandteile enthält, daß die von diesen bei den bekannten Verfahren ausgehenden
Wirkungen nicht eintreten können. Aufgrund der erreichten dünnen Farbmittelschichten
werden diese vielmehr, selbst wein sie in der Aufglasurtechnik aufgebracht worden
sind, beim abschließenden Einbrennen so vollständig in die Glasurschicht integriert,
daß sie im Gegensatz zu den mittels bekannter Verfahru auf gebrachten Schichten
nicht auf der Glasur chicht aufliegen und daher äußerst stabil gegen äußere mechanische
und chemische Einflüsse sind. Auch die beschriebenen Erscheinungen des Zusammenlaufens
der Muster bzw. des Unscharfwerd@ns an den Rändern sind bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens praktisch nicht beobachtbar.
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Die Erfindung eignet sich ganz allge@ein zum Aufbringen dünner Farbmittelschichten
auf einem Träger, bevorzugt jedoch zum Aufbringen von Farbmustern auf Träger aus
ker@mischem Werkstoff.
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Weitere vorteilhafte Merkm@le der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung wird nachfolgend an drei Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
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Beispiel 1 Eine unglasierte, geschrühte, 15 cm x 15 cm große Fliese
aus keramischem Werkstoff der Fa. Carl Jäger KG, 5411 Hilgert, wird in einer Schichtdicke
vo@ einem Milli@eter mit einer weißdeckenden, zinngetrübten und in Wasser angerührten
Glasur M1875 derselben Firma belegt und bei 1050 °C in einem Ofen gebrannt.
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Desweiteren wird eine Mischung aus 0,3 Kubikzenti@ete Kl@sterbraum
der Fa. Carl Jäger KG, 5411 Hilgert als Pignent, zebn Tropfen Terpentinöl derselben
Firma als Hilfanittel und zehn Tropfen MC Verdünner der Fa. Har@ann Wiederhold,
Hildom/Rhld.
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als Treibflüssigkeit bergestellt. Von dieser Mischung wird ein Tropfen
auf eine etwa 15 cm x 15 cm große Wasseroberfläche als Transferflüssigkeit gegeben.
Weiterhin wird ein in der beichbildtechnik üblicherweise verwendstes Transferpapier
bereitgestellt, auf das vorher im Siebdruckverfahren eine Skala und Zeichen aufgebracht
worden war@n, die auf eine Glass@@eur übertragen und durch Einbra@@en bie 500 °C
mit dieser verschnolze@ werdem sollten.
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@achdem die Wasseroberfläche nach einigen Sekunden zur Rohe gekomman
ist und sich auf der Wasseroberfläche ein Fartmittelfilm gebildet hat, wird die
mit der Skala bedeckte Seite des Transferpepiers kurzzeitig mit der Wasseroberfläche
im Berührung gebracht. Nach einer Trockmungs- bzw. Verdumstungszeit der uberschussigem
Treibflüssigkeit von etwa drai bis fü@f Minuten wird des Transferpopier auf uhliche
Weise befeuchtet und auf die glasierte Fliesemeberfläche gelegt, um die @kala,
die
Zeichen und die zusätzliche Farbmittelschicht elf die bei der Abziehbildtechnik
übliche Weise auf die Fliese zu übertragen.
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Anschließend wird ein Teil der Fliese bei 500 °C, ein anderer Teil
der Fliese bei 1050 °C gebrannt.
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Auf dc bei 500 0C gebrannten Teil liegt die Farbe wie bei Anwendung
der bekannten V Verfahren elf der Glasur elf und besitzt somit keine ausreichende
Festigkeit. In dem bei 1050 °C gebrannten Teil zeigt die Siebdruckfarbe durch das
in ihr befindlicheÖl bedingte Ausfallerscheinungen in Form von Höfen an den Rändern
der Skala bzw. der Zeichen und in Form von Veränderungen des Farbtons.
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Die Siebdruckfarbe hat die Glasur teilweise verdrängt und bildet eine
selbständige Einheit.
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Die erfindungagemäß zusätzlich aufgebrachte braune Farbe hat sich
dagenen völlig mit der Glasur integriert, ohne diese zu beeinträchtigen. Aufgrund
des fast vollständigen Fehlens von Öl in der aufgebrachten Farbmittelschicht ist
beim Einbrennen auch keins Farbveränderung eingetreten. Bei Reibversuchen sind keine
wesentlichen Unterschiede zwischen dem braun gefärbten Teil und einem ungefärbten
Teil der Fliese festzustellen.
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Beispiel 2 Es werden drei Far@mittelmischung en mit je zehn Tropfen
des Terpentinöls und des MC Verdünners nach Beispiel 1 hergestellt, wobei der ersten
Mischung zusätzlich 0,3@Kubikzentimeter Pinkrot 56 U 8 und der dritten Mischung
zusätzlich 0,3 Kubikzentimeter Türkisblau 56 U 2 beigegeben werden (sämtliche Farben
bezogen von der Fa. Carl Jäger KG, 5411 Hilgert).
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Auf eine etwa 30 cm x 40 cm große Wasmroberfläche werden zunächst
zohn Tropfen der ersten Mischung gegeben. Nach der Ausbildung eines gleichförmigen
Farbmittelfilms werden drei Abschnitte der Oberfläche einer Fliese nach Beispiel
1, die zwar einen Glasurüberzug nach Beispiel 1 aufweist, jedoch noch nicht gebrannt
ist, mit der Oberfläche der Farbmittelschicht im Berührung gebracht. Nach Säuberung
der Wassereborfläche werden etwa z@hn Tropfen der zweiten Mischung
auf
die Wasseroberfläche aufgebracht, und nach Bildung eines Farbmittelfilms wird die
Oberfläche der Vliese so mit der Wasseroberfläche in Berührung gebracht, daß ein
bereits gelb gfärbter Abschnitt und zwei noch ungefärbte Abschnitte mit einer roten
Farbmittelschicht belegt werden. Nach erneuter Reinigung der Wasseroberfläche werde
auf die etwa zehn Tropfen der dritten Mischung aufgebracht, und nach Bildung eines
Farbmittelfilms wird die Oberfläche der Vliese somit der Wasseroberfläche in Berührung
gebracht, daß je ein bereits gelb bzw. rot gefärbter Abschnitt und ein noch ungefärbter
Abschnitt mit einem blaue Überzug versehen werde.
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Nach dem Einbrennen bei 1050 0C, wobei die Einbrenndauer etwa fünfzehn
Minuten, die Aufheizungs- und Abkühlungsdauer dagegen etwa je eine Stunde betragen,
enthält die Vliese sechs unterschiedlich farbige Abschnitte, deren Farbmittelschichten
in die Glasur eingebettet und nur durch Maßnahmen zerstörbar sind, die auch die
Glasur zerstören. Drei dieser Abschnitte sind einfarbig gelb, rot bzw. blau, die
anderen drei Abschnitte sind grun, violett und orange, d.h. aufgrund der geringen
Dicke der einzelnen Farbmittel schichten sind subtraktive Farbmischungen erhalten
worden. Die Rander der farbige Abschnitte sind scharf und nicht zerlaufen.
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Beispiel 3 Eine übliche Konservendose wird randvoll mit Wasser gefüllt,
und auf die Wasseroberfläche wird ein Tropfen der zweiten Mischung nach Beispiel
2 gegeben. Nach Ausbildung eines Farbmittelfilms auf der Wasseroberfläche wird mit
dieser die Oberfläche einer mit einer Glasur nach Beispiel 2 versehenen Vliese in
Beruhrung gebracht. Auf dem vom Wasserspiegel nicht erfaßten Teil der Fliese werden
unter Verwendung derselben Mischung Abstriche mit einem Pinsel angebracht.
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Nach dz Einbrennen bei 1050 0C weist die nach den erfindungsgemäßen
Verfahren aufgebrachte Farbmittelschicht überall die Eigenschaften der einfarbigen
Farbmittelschichten nach Beispiel 2 auf.
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Im Boreich der Pinselabstriche liegt die Farbe dagegen überwiegend
und leicht abkratzbar auf der Glasur auf.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebanen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern läßt sich auf vielfache Weise abwandeln. Dies gilt insbesondere
mit Bezug auf die verwendberen Farbmittel, Glasuran, Träger und Treibflüssigkeiten,
aber auch mit Bezug auf die Möglichkeiten beim Herstellen von Mustern. Eine verbesserte
Reproduzierbarkeit des Musters kann beispielsweise dadurch erzielt werden, daß die
Farbaittelschicht mit Eisomspänen angereichert und die Verteilung der Farbulttelschicht
auf der Oberfläche der Tramaferflüssigkeit mit Hulfe von Magnetfeldern beeinflußt
wird.
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Alternativ kann die Aushreitung der Mischung auf der Oberfläche der
Transferflüssigkeit mit Hilfe von Luftströmen gesteuert werden, dir mustergem@s
auf die Oberfläche der Transferflüssigkeit gerichtet werden. Die Schichtdicke der
Transferflüssigkeit in dem zum Ubertragen der Far@mittelschicht verwondeten Bereich
ist micht kritisch, sollte aber so groß sein, daß die zu bemusterndem Träger auch
unter einem Winkel zur Flüssigkeitsoberfläche eingelegt bzw. eingstascht wardan
können, um die zwischen der Transferflüssigkeit und den Träger befindlihe Luft entweichen
zu lassen oder nur zusge@@hlte Dereiche des Trägera zu bemustern.
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Für eine industrielle Bamusterung von Trägern der gena@nten Art bietet
sich die Verwendung vom Gefäßen mit so großen Oberflächen am, daß eine Vielzahl
von Trägern gleichzeitig bemustert werden kann. Fur@@@ster lassen sich hierbei vorzugsweise
dadurch herstellon, daß die Träger @@cheinander mit Transferflüssigkeiten im Beruhrung
gehracht werden, denen unterschiedliche Mischungen zugecrdnet sind.
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Des erfindungsgemäße Verfahren eignet sich, insbesondere in Verbladung
mit der Abzich@lldtechnik, auch zur Bemusterung von gewölbtom Trägern, z.B. Porzellangefäßen.
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Der Anteil an Trei@flüssigkeit i@ den Mischungen bängt vorwi@g@nd
daven ab, wie schnell sich der Fartmittelfilm auf der Oberfläche der Transferflüssigkeit
auskreiten soll und wie groß der Anteil
an Hilfsstoffen ist, die
die Wirkung der Treibflüssigkeit hemmen.
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Der in den üblichen Verdünnung 5 und Lösungsmitteln der Farben-und
Lackindustrie enthalten. Anteil an flüchtigen Stoffen ist jedenfalls in aller Regel
zu gering, um einen Tropfen der Mischung in der fUr die industrielle Bemusterung
erforderlichen kurzen Zeit auf der Oberfläche der Transferflüssigkeit auszubreiton,
selbst wenn es sich um ölhaltige Farbmittel handelt, die aufgrund ihres Ölgehalts
ohnehin die Neigung haben, auf der Oberfläche der Transferflüssigkeit einen dünnen
Film zu bilden.
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Der Anteil an ölhaltigen bzw. die Schwebfähigkeit der Farbkörnchen
erhöhenden Hilfsmitteln in der Mischung sollte schließlich in Abhängigkeit vom verwendeten
Farbstoff bzw. Pigment und vom verwendeten Treibmittel zwar einerseits so groß sein,
daß die Farbkörnchen ausreichend lange auf der Oberflache der Transferflüssigkeit
schwimmen, andererseits Jedoch so klein gehalten werden, daß die durch das Öl bedingten
Beschädigungen der Glasur nicht auftreten können, Im allgemeinen stellt die Bemessung
des Ölanteils allerdings kein Problem dar, weil die chwebfähigkeit der Farbkörnchen
auf der Transferflüssigkeit schon durch sehr geringe @lmengen sichergestellt wird
und durch das Auseinanderziehen der Mischungstropfen zu einer äußerst dünnen Farbmittelschicht
auch der Ölanteil pro Einheitsfläche so start verringert wird, daß die Ölteflchen
beim Einbrennvorgang keinen schädlichen Einfluß auf die alasur haben können. Normalerweise
besitzt daher die auf dem Träger befindliche Farbmittelschicht dieselben Eigenschatten
wie die zu ihrer Herstellung verwendeten Farbmittel vor deren Vermischung mit der
Treibflüssigkeit.
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Das Aufbringen der Miscbirng auf die Oberfläche der Transferflüssigkeit
kann tropfenweise oder unter Verwendung einer Kapillare oder Röhre, deren Ausflußöffnung
sich mit der Oberfläche in Berührung befindet, schubweise erfolgen.