DE509539C

DE509539C - Verfahren zur Herstellung farbiger Nitrocelluloselackloesungen

Info

Publication number: DE509539C
Application number: DEI27330D
Authority: DE
Inventors: Dr Erich Richter
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1926-02-02
Filing date: 1926-02-02
Publication date: 1930-10-08

Description

Verfahren zur Herstellung farbiger Nitrocelluloselacklösungen Die Schwierigkeiten bei der Herstellung von farbigen Nitrocelluloselacken sind bekannt. Verwendet man lö5liche Farbstoffe, so erhält man eine Farblösung, deren Deckkraft für die meisten Verwendungszwecke nicht ausreicht, man erhält Lasur-, aber keine Deckfarb#en. Außerdem kommen für diese Zwecke nur organische Farbstoffe in Frage, von denen ein großer Teil sich bei der Einwirkung von Licht unter dem oxydierenden Einfluß der Nitrocellulose zersetzt.
Will man Decklacke erzielen, so ist man auf die Verwendung von unlöslichen Pigmenten angewiesen. Diese Pigmente sind jedoch bei der bisher üblichen mechanischen Zerteilung nicht fein genug in der Nitro#cellulose verteilt und zeigen den Nachteil, daß keine glatten hoch,-,länzenden Aufstriche entstehen und daß sich die Pigmente beim längeren Stehen der Lösung zu Boden setzen.
Außerdem zeigen diese Farblacke, insbesondere bei Verwendung mehrerer Farbkomponenten, den Nachteil, daß, wenn nicht ganz besonders gut durchgerührt wurde, verschiedene Farbtöne entstehen. Diese Lacke werden in der Weise hergestellt, daß man die Pigmente entweder in die Nitrocelluloselösung einrührt oder bei zusammengesetzten Lacklösungen einem Teil ' z. B. bei gemischten Harznitrocelluloselacken, der Harzlösung zumischt und damit die endgültige Lacklösung herstellt. Nach dem neuen Verfahren verleibt man die Farbstoffe der Nitrocellulose nicht erst nach deren Auflösung ein, sondern in einem früheren Stadium der Herstellung. Die -mineralischen oder organischen unlöslichenFarbstoffe werden mit der wasserfeuchten Nitrocellulose unter Zusatz von Wasser in geeigneten Apparaturen (Kollergängen, Knetapparaten usw.) so lange innig gemischt, bis ein homogener Brei entsteht. Die Zeitdauer des Mahlens ist verschieden, sie hängt ab von dem ursprünglichen Feinheitsgrad und der Art der Pigmente. Das Mahlen wird unterbrochen, wenn eine Probe nach dem Trocknen beim Auflösen in organischen Lösungsmitteln den erwünschten Dispersionsgrad des Pigments zeigt. Dann wird der homogene Brei abgepreßt, durch Verdrängung oder Wärme entwässert und in den üblichen Lacklösungsmitteln gelöst. Die so hergestellten Lacklösungen enthalten die zugesetzten Pigmente in kolloidaler Form, zeigen die hierfür charakteristischen Merkmale und bieten den bisher verwendeten Lacklösungen, die nur Aufschlemmungen darstellen, gegenüber folgende Vorteile: i. Die Farbstoffe setzen sich auch bei langem Stehen der Lacklösungen nicht ab.
2. Die mit diesen Lacklösungen hergestellten überzüge sind glatt, glänzend, in der Durchsicht klar, in der Aufsicht deckend.
3. Für die Erreichung der gleichen Farbtönung sind erheblich geringere Mengen an Farb#stoff erforderlich als'bisher.
4. Die Lösungen sind lichtechter.
Die mit den so hergestellten Lacklösungen bereiteten überzüge lassen auch bei der Betrachtung unter dem Mikroskop keine einzelnen Farbstoffpartikelchen erkennen, während bei Verwendung der bisher bekannten Lacklösungen die einzelnen Farbstoffteilchen meist schon mit bloßem Auge, immer aber mit der Lupe zu erkennen sind.
Da die Nitrocellulose bei ihrer Herstellung bereits einem Mahlprozeß unterworfen wird und in wasserfeuchter Form gelagert wird bzw. zum Versand gelangt, ist das vorliegende Verfahren auch wirtschaftlich außerordentlich günstig, mit dem Mahlen der Nitrocellulose kann gleichzeitig das Einmahlen der Farben vorgenommen werden. Beispiel i 45o Teile wasserfeuchte NitroccHulose (3 5 0710 Wasser enthaltend) werden mit 3 5 Teilen Chromgelb in 2ooo Teilen Wasser so lange im Zerfaserer zerrieben, bis eine Probe nach dem Trocknen und Auflösen in Aceton zeigt, daß der Farbstoff kolloidal in Lösung gegangen ist. Die gefärbte Nitrocellulose wird getrocknet und in einem organischen Lösungsmittelgernisch aufgelöst.
Beispiel 2 45o Teile wasserf euchte Nitrocellulose (35 Oio Wasser enthaltend) werden mit 2oTeilen Echtbordeauxrot in i5oo Teilen Wasser so lange im Kollergang verrieben, bis eine Probe nach dem Trocknen und Auflösen in Aceton anzeigt daß der Farbstoff kolloidal in Lösung gegangen ist. In der wasserfeuchten gefärbten Nitrocellulose wird das Wasser mit Alkohol verdrängt und die alkoholfeuchte Nitrocellulose dann in einem organischen Lösungsmittelgemisch aufgelöst.

Claims

PATE-INTANSPRUCH - Verfahren zur Herstellung farbiger Nitrocelluloselacklösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserfeuchte Nitrocellulose mit anorganischen oder organischen unlöslichen Farbstoffen unter Zusatz von Wasser oder einer anderen indifferenten Flüssigkeit so innig vermischt bzw. zerrieben wird, daß ein homogener Brei entsteht, der ab#gepreßt, durch Verdrängung oder Wärme entwässert und in geeigneten Lösungsmitteln gelöst wird.