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Farbbad und Verfahren zum Färben von Holz Die Erfindung betrifft ein
Farbbad und ein Verfahren zum Tiefenfärben von Holz, insbesondere zum gleichmässigen
Durchfärben von Furnierholz.
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Wenn Holz mit gewähnlichen Malerfarben bestrichen wird, entsteht
ein undurchsichtiger Uberzug, der die Änderung und Maserung des Holzes nicht mehr
erkennen lässt. Um jedoch die Struktur und damit die Maserung des Holzes sichtbar
zu erhalten aber den Farbton des Holzes zu verändern werden bisher die bekannten
Beizverfahren angewandt. Beim Beizen werden die obersten Holzschichten mit löslichen
Farbstoffen oder farbtonerzeugenden Chemikalien durchtränkt, derart, das das Gefüge
und
die Maserung des Holzes nicht verdeckt, sondern eher noch hervorgehoben
werden. Zur Herstellung von Beizen werden knilinfarben, Erdfarben u.dgl. in Wasser,
Terpentinöl, Uerpentinölersatz oder verseiften Wachsemulsionen aufgelöst und verrührt.
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Beim chemischen Beizen oder Niederschlagsbeizen wird das Holz zunächst
mit einer Grundierbeize bestrichen und nachher eine Entwicklungsbeize aufgetragen,
die mit der erstgenannten chemisch reagiert und auf diese Weise der gewünschte Farbton
gebildet wird.
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Diese Beizen dienen zum farbigen Abtönen und Beleben der Holzoberfläche
von Möbeln und Raumverkleidungene wobei die Beize auf das bereits verleimte Furnier
aufgespritzt oder aufgetragen wird.
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Dabei dringt die Farbe aber nur in einer geringen Tiefe unterhalb
der Holzoberfläche ein, so dass lediglich eine dünne Schicht des Holzfurniers die
gewünschte Farbe aufweist Die Beständigkeit der Farbgebung ist dadurch natürlich
geringer, da chemische und physikalische Einflüsse sowie mechanische Einwirkungen
sich häufig ungünstig auf die dünne Farbschicht, die nicht mehr als etwa 0,2 mm
beträgt, auswirken. Ferner ist es nicht möglich, mit den bekannten Beizen und Beizverfahren
dem Furnier die heute oft gewünschte grelle Färbung zu geben, die die Struktur des
Holzes noch klar erkennen lässt und diese gegebenenfalls noch belebt.
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Aufgabe der Erfindung ist1 ein Farbbad und ein Verfahren zum gleichmässigen
Einfärben von Holz, insbesondere zum Durchfärben von Furnierholz zu schaffen, bei
aem nach der Farbgebung die Maserung des Holzes sichtbar bleibt, eine gute Beständigkeit
und Widerstandsfähigkeit garantiert und das Furnier gleichmässig durch und durch
gefärbt ist, und mit dem auch Furniere
mit grellen, einheitlichen
und beständigen Farbtönen hergestellt werden können.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Farbbad zum gleichmässigen Einfärben
von Holz, insbesondere zum Durchfärben von Furnierholz, wobei die Struktur des Holzes
sichtbar bleibt, das gekennzeichnet ist durch eine Lösung aus einem oder mehreren
organischen Metallkomplexfarbstoffen aus der Gruppe der Zaponechtfarbstoffe und/oder
der Neozaponfarbstoffe in einem Lösungsmittelgemisch, das einen grösseren Anteil
eines niederen, einwertigen, aliphatischen Alkohols und einen geringeren Anteil
Äthylglykol enthält.
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Ein bevorzugtes Lösungsmittelgemisch besteht aus 7/10 Teilen Äthylalkohol
und 3/10 Teilen Äthylglykol, Zum Färben des Holzes bzw. des Furnieres wird dieses
in das Farbbad getaucht, nach der erforderlichen, dem gewünschten Farbton, der Konzentration
sowie der Temperatur des Farbbades entsprechenden Einwirkungszeit entfernt und sofort
in ein Wasserbad getaucht.
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Zur Bildung eineseinwandfreien Farbbades ist es zweckmässig, zunächst
eine Stammlösung aus den gewUnschten Farbstoffen herzustellen. Zu diesem Zweck werden
die einzelnen Farbstoffe in den für den Farbton aufeinander abgestimmten Mengenverhältnissen
im Trockenverfahren in einem Taumel- oder Rhönradmischer innig und homogen gemischt
und anschliessend in soviel Äthylglykol gelöst, dass eine teigige bis zähflüssige
Masse entsteht.
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Wesentlich ist, dass der Farbstoff oder das Farbstoffgemisch in der
Stammlösung vollständig benetzt und dadurch gebunden wird.
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Unabhängig von dieser Stammlösung wird das itösungsmittelgemisch aus
etwa 7/10 Äthylalkohol und 3/10 Äthylglykol hergestellt, in dem die Farbstoffmasse
aufgrund der teigigen bis zähflüssigen Konsistenz, die keine Klumpen aus Feststoffteilchen
enthält, leicht und vollkommen einheitlich gelöst werden kann.
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In diese Lösung wird das zu färbende Furnier ohne besondere Vorbehandlung
eingetaucht. Dabei kann bei Zimmertemperatur oder einer etwas höheren Temperatur
gearbeitet werden. Nach der erforderlichen Einwirkungszeit des Farbbades auf das
Furnier, die empirisch ermittelt werden kann und von der Konzentraktion und Temperatur
abhängt, wird das vollkommen durchtränkte Furnier herausgenommen und sofort in ein
Wasserbad getaucht.
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Auf diese Weise wird vermieden, dass durch den schnellverdunstenden
Alkohol des Lösungsmittelgemisches der darin gelöste Farbstoff an die Oberfläche
des Holzes gezogen wird und dadurch die Gleichmässigkeit der Farbverteilung leidet.
Das Wasser des Wasserbades vermischt sich mit dem Alkohol und durchtränkt das Holz
ebenfalls. Die Farbstoffe sind in Wasser nicht löslich, so dass nur der Alkohol
von dem im grossen Überschuss vorhandenen Wasser aufgenommen wird und die Farbstoffe
aus dem Alkoholfarbbad ausgeschieden und von Holzfasern zuruckgehalten werden. Durch
das Wasser wird natürlich auch die Verdunstungsgeschwindigkeit des Alkohols stark
gesenkt. Das nunmehr verhältnismässig langsame Trocknen an Luft, vorzugsweise unter
normalen Temperatur- und Druckverhältnissen, bewirkt keine unerwünschten Veränderungen
der Farbvert eilung.
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Ein auf diese Weise durch und durch gleichmässig gefärbtes Furnier
zeigt eine ausserordentlich gute Lichtechtheit. Seine Weiterverarbeitung ist weitgehend
erleichtert und vereinfacht da ein entsprechend gefärbtes Furnier vorliegt, das
nach dem Verleimen kein Beizen erfordert. Die Oberflächenbearbeitung bietet keine
Schwierigkeit und keine Gefahr, dass die Einheitlichkeit der Farbe beeinträchtigt
wird. Das Furnier kann auch in den gewünschten grellen Farben einwandfrei eingefärbt
werden, wobei die Struktur des Holzes sichtbar bleibt. Durch das erfindungsgemässe
Farbbad und Färbeverfahren kann Furnier aus verschiedenen Stammen,-das im Farbton
nahezu niemals einheitlich ist, weitgehend gleich gemacht werden, so dass die Verwerw
tung und Verarbeitung wesentlich rationeller gestaltet werden kann.
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Durch entsprechende Wahl aufeinander abgestimmter Farbstoffe können
individuelle Farben sowie Farbtöne von Naturhölzern hergestellt werden. Im Folgenden
werden einige Ausführungsbeispiele angeführt, die typische Farbbadzusammensetzungen
zeigen. Die Buchstaben hinter den verwendeten organischen Metallkomplexfarbstoffen
geben die handelsüblichen Farbtöne an.
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Beispiel 1 Eiche natur 700 ccm Äthyl alkohol 300 " Äthylglykol 1 g
Neozaponorange RE (Chromkomplex) 0,5 " Neozapongelb R (Chromkomplex) 0,5 g NeozaponschwarzRE
(Chromkomplex) beispiel 2 Kirschbaum 700 ccm Äthylalkohol 300 " Äthyl glykol 2 g
Neozaponorange G (Chromkomplex) 1 " Zaponechtbraun BE (Kobaltkomplex) 0,2 " Neozaponschwarz
RE (Chromkomples) Beispiel 3 Nussbaum 700 com Äthyl alkohol 300 " Äthylglykol 1,8
g Zaponechtbraun BE (Kobaltkomplex) 0,3 " Neozaponorange RE (Chromkomplex) 0,1 "
Neozaponschwarz RE (Chromkomplex)
Beispiel 4 Rüster 700 ccm Äthyl
alkohol 300 Äthyl glykol 1,5 g Zaponechtbraun BE (Kobaltkomplex) 0,8 g Neozaponorange
RE (Chromkomplex) 0,1 g Zaponechtviolett RR (Chromkomplex) Beispiel 5 Macoré 700
ccm Äthylalkohol 300 ccm Äthylglykol 4 g Neozaponorange RE (Chromkomplex) 1,5 g
Zaponechtbraun BE (Kobaltkomplex) 0,2 g Neozaponschwarz RE (Chromkomplex) Beispiel
6 Mahagoni 700 ccm Äthyl alkohol 300 ccm Äthyl glykol 7,5 g Zaponechtbraun BE (Kobaltkomplex)
4 g Neozaponorange RE (Chromkomplex) 0,5 g Zaponechtviolett (Chromkomplex) Beispiel
7 Palisander 700 ccm Äthyl alkohol 300 ccm Äthylglykol 3,7 g Zaponechtbraun BE (Kobaltkomplex)
1,8 g Neozaponorange RE (Chromkomplex) 0,5 g Zaponechtviolett RR (Chromkomplex)
Beispiel
8 Teak 700 ccm Äthylalkohol 300 ccm ithylglykol 2 g Zaponechtbraun BE (Kobaltkomplex)
2 g Neozaponorange RE (Chromkomplex) 0,5 g Neozapongrün 3G (Chrom und Kupfer als
komplexgebundene Metalle) Beispiel 9 MShagonirot 700 ccm Äthylalkohol 300 ccm Äthylglykol
7,5 g Neozaponrot GE (Chromkomplex) 2,5 g Neozapongrün 3G (Chrom und Kupfer als
komplexgebundene Metalle) Beispiel 10 Hellbraun 700 ccm Äthylalkohol 300 ccm Äthylglykol
2,9 g Neozaponorange RE (Chromkomplex) 2,6 g Zaponechtbraun BE (Kobaltkomplex) 0,25
g Neozapongrün 3G (Chrom und Kupfer als komplexgebun-0,1 g Neozaponschwarz RE (Chromkomplex)
bundene Metalle) Durch andere Kombinationen der Farbstoffkomponenten lässt sich
die Farbskala beliebig variieren, um ein Holz bzw. ein Furnier in der gewünschten
Färbung zu erhalten.