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Verfahren zur Herstellung durchscheinender Bilder Das Verfahren zur
Herstellung durchscheinender Bilder mittels rasch trocknender Farben gemäß dem Patent
.48I q.7o soll gemäß der Erfindung durch ein Verfahren ergänzt werden, dessen Ziel
darin besteht, auf dem durchscheinenden Bild ein durch auffallendes Licht in die
Erscheinung tretendes anderes oder andersfarbiges Bild aufzutragen. Der Vorteil
eines solchen Verfahrens liegt nicht nur darin, daß lediglich durch Wechsel der
Lichtwirkung verschiedenfarbige und verschiedenartige Bilder zur Erscheinung gebracht
werden können, vielmehr besteht einVorteil hierbei auch noch infolge des Umstandes,
daß die Farben durchscheinender Bilder, da bei diesen die Farben sehr stark aufgetragen
werden müssen, in auffallendem Licht erheblich dunkler und daher wenig schauwirksam
erscheinen; diese Farben sollen nun erfindungsgemäß durch in auffallendem Licht
wirksame Farben abgedeckt werden, die jedoch, da sie sehr dünn aufgetragen werden
können, die Wirksamkeit der darunterliegenden, bei durchscheinendem Licht in Erscheinung
tretenden Farben nicht oder nur ganz unwesentlich beeinträchtigen.
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Im einzelnen soll das neue Verfahren wie folgt durchgeführt werden.
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Auf dem gemäß dem Verfahren nach dem Patent hergestellten durchscheinenden
Bild wird eine Grundschicht aus den gleichen oder im wesentlichen gleichen Bestandteilen
wie die Grundschicht des ersteren Bildes, also z. B. eine Schicht aus harzhaltigem
Lack, aufgespritzt oder aufgetupft, welche mit einer als Untergrund für das zweite
Bild bestimmten Farbe getönt und als Lasurfarbe, also als durchscheinende Farbe
angesetzt ist. Durch das Aufspritzen oder Auftupfen dieser Grundschicht läßt sich
eine ganz gleichmäßige Dicke der Grundschicht erzielen, so daß sie die Wirkung des
darunterliegenden Bildes nicht beeinträchtigt.
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Auf diese Grundschicht werden wie zuvor auf diejenigen Teile der Bildfläche,
welche farbig erscheinen sollen, schnell trocknende Farben, also z. B. Spiritusstoffarben,
aufgetragen, insbesondere wie zuvor aufgespritzt. Die Farben sind jedoch im vorliegenden
Fall so zu wählen, daß sie im allgemeinen bei auffallendem Licht als Deckfarbe für
die darunterliegenden Farben wirken, die bei durchscheinendem Licht in die Erscheinung
treten sollen, daß sie also entweder heller sind als die darunterliegenden Farben,
so daß sie deren `'Wirkung im durchscheinenden Licht nicht oder nur ganz unwesentlich
beeinflussen, indem z. B. auf einen roten Farbton des darunter befindlichen Bildes
ein gelber Farbton aufgetragen wird, oder es können die Farben des zweiten Bildes
so gewählt werden, daß sie als Mischfarbe in bezug auf die darunterliegende Farbe
des ersteren Bildes wirken, so daß die betreffende Farbe des durchleuchteten unteren
Bildes zusammen mit der darüber befindlichen
Farbe des zweiten Bildes
den für das erstere Bild gewünschten Farbton ergibt. Es können aber auch durch als
Deckfarbe gegenüber den Farben des ersteren Bildes wirkende Farben in dem zweiten
Bild Teile des ersteren Bildes ganz abgedeckt bzw. umrahmt werden. Beispielsweise
kann eine Beschriftung durch eine Umrahmung mit einer Deckfarbe im zweiten Bild
auch als Umrahmung für eine gleiche Beschriftung des darunter befindlichen Bildes
zur Erscheinung gebracht werden, aber in dem einen und anderen Fall mit einer anderen
Färbung der eigentlichen Schriftzeichen, indem beispielsweise in dem durchscheinenden
Bild eine Schrift in roten Buchstaben und in dem darüber befindlichen Bild in gelben
oder weißen Buchstaben und in beiden Fällen mit einer in dem zweiten Bild aufgetragenen
schwarzen Umrahmung erscheint.
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Auf diese Weise ergeben sich drei verschiedene Wirkungsmöglichkeiten.
Es kann in der darüber befindlichen Darstellung dasselbe Bild wie das darunter befindliche
durchscheinende Bild zur Erscheinung gebracht werden, jedoch mit anderen oder teilweise
anderen Farben, also beispielsweise in Farben 'und Farbenzusammenstellungen, welche
in auffallendem Tageslicht leuchtwirksam sind, also insbesondere mit hellen Farbtönen,
während für das darunter befindliche Bild solche Farben gewählt sind, welche bei
durchscheinendem Licht schauwirksam sind. Es können ferner Teile des ersteren Bildes
durch das darüber aufgetragene zweite Bild beispielsweise durch dessen Grundschicht
ganz abgedeckt werden, so daß sie allein bei einer Durchleuchtung der Bilder in
die Erscheinung treten. Und es kann drittens auf das untere durchscheinende Bild
ein ganz oder teilweise anderes Bild aufgetragen werden, letzteres jedoch, wie dargelegt,
in Farbtönen, welche die Farbtöne des durchscheinenden Bildes nicht oder nur unwesentlich
oder in einiger Entfernung nicht mehr sichtbar beeinflussen. Das neue Verfahren
ergibt also einmal die Wirkung, daß Bilder, welche bisher nur bei durchscheinender
Beleuchtung schauwirksam sind, nunmehr durch eine andere, in auffallendem Licht
wirksame Farbenzusammenstellung auch bei Tageslicht schauwirksam sind, und es kann
zweitens die Bildfläche durch eine andere oder teilweise andere Barüberliegende
Darstellung doppelwirksam gemacht werden.
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Eine derartige doppelte Wirksamkeit kann auch mittels künstlichen
Lichts in der Weise erzielt werden, daß die einzelnen Bilder wechselweise mit durchscheinendem
und mit auffallendem Licht künstlich beleuchtet werden, so daß mit dem Beleuchtungswechsel
ohne eine Bewegung des Bildträgers das Bild wechselt, was eine eigenartige fesselnde
Wirkung ergibt. Das zweite Bild kann wie das erstere mit einer Deckschutzschicht
versehen werden, für welche wie zuvor die für die Grundschicht verwendete Masse
dienen kann.
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Der Verminderung der Durchsichtigkeit des ersteren Bildes durch die
auf ihm aufgetragene Grundschicht für das zweite Bild läßt sich, wie sich ergeben
hat, dadurch mehr oder weniger begegnen, daß als Bildträger ein sehr feinmaschiger
und dichtgewebter Stoff wie z. B. solche Seide Verwendung findet, auf welchem die
Grundschicht, also der harzhaltige Lack, je nach dem Maß der gewünschten Durchsichtigkeit
mehrfach aufgetragen wird; auf diese Weise können auch Bildteile von verschiedener
Durchsichtigkeit geschaffen werden.
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Falls als Bildträger ein biegsamer Stoff dient, kann eine sehr weitgehende
Geschmeidigkeit des Bildes, welche das Bild insbesondere einem Knicken gegenüber
unempfindlich macht, dadurch erzielt werden, daß als Deckschicht für das erstere
Bild sowie als Grundschicht für das darauf aufzutragende zweite Bild ein an sich
bekannter ölhaltiger Lack verwendet wird, der mit Sikkativ gekocht ist, beispielsweise
in einem Verhältnis von z Teilen harzhaltigem Lack, i Teil Leinöl und z Teilen Sikkativ.
Eine besonders große Geschmeidigkeit läßt sich durch ein heißes Auftragen dieser
Masse erzielen. Bei Verwendung der Masse als Grundschicht für das zweite Bild erübrigt
sich eine Deckschicht auf diesem Bild.