CH112006A - Verfahren zur Herstellung von Druckformen für ein- oder mehrfarbigen Handpressentiefdruck. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Druckformen für ein- oder mehrfarbigen Handpressentiefdruck.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung von Druckformen für ein- oder mehrfarbigen Handpr essentiefdruck. Originaldruckformen für Handpressentief- druck (z. B. Radierungen) wurden bis jetzt aus Metall hergestellt. Die Herstellung der Druckformen aus Metall ist nicht nur schwierig und zeitraubend, sondern hat noch den Nach teil, dass während der Herstellung der Druck formen und auch nach ihrer Fertigstellung die Wirkung der mit solchen Druckformen zu erzeugenden Abdrücke nicht leicht erkenn bar ist. Es konnte nicht ohne weiteres er kannt werden, ob die gewünschten Effekte mit den Metalldruckformen erreicht würden.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren, bei welchem man als Druck fläche statt einer Metallplatte eine Folie be nutzt, die an den Stellen, welche beim Druck Farbe abgeben sollen, je,nach der beabsich tigten Dunkelheit mehr oder weniger geraubt ist und entsprechend der Rauhung dunkel druckt.
Die als Druckfläche dienende Fläche der Folie kann erst gleichmässig geraubt werden. und kann dann, z. B. mit Hilfe von Lösungs mitteln, an den Stellen, die keine bezw. nur wenig Farbe zu übertragen haben, vollkommen oder teilweise wieder geglättet werden. Die als Druckfläche dienende Folienfläche kann aber auch glatt sein, und es können einzelne Stellen mehr oder weniger stark geraubt werden, entsprechend der Menge Farbe, welche die betreffende Stelle bei dem Druck zu übertragen hat.
Die so hergestellten Druckformen können dann wie eine Radierplatte mit der Druck farbe eingefärbt und direkt zur Herstellung von Abzügen verwendet werden.
Das Verfahren kann zum Beispiel -wie folgt durchgeführt werden Es wird zunächst eine einseitig vollständig geraubte, durchsichtige Folie; z. B. aus Zellu loid oder Azetylzellulose, hergestellt. Auf diese auf helle Unterlage gelegte Folie wird die zu reproduzierende Zeichnung aufgetragen, sei es durch Bemalen mit einer dem Lösungs mittel der Folie widerstehenden Farbe (z. B. mit einer Tusche mit Gummibindemittel) oder mittelst eines Zeichenstiftes (z. B. lithogra phische Kreide) usw. Fehlerhafte Stellen können mit Radiergummi entfernt oder aus gewaschen werden. Nach Fertigstellung der Zeichnung wird die Folie mit einem schnell flüchtigen Lösungsmittel, z. B. mit Azeton, übergossen.
Dieses glättet das Korn der Folie an den freien, von Farbe nicht gedeckten Stellen, während das Korn der Folie an den <B>nur</B> wenig oder an den völlig gedeckten Stellen vom Azeton nach ihrer Deckung wenig oder gar nicht angegriffen wird. Nach dem Trocknen, das rasch vor sich geht, wird die Zeichnung von der Folie mit einem Lösungsmittel entfernt, z. B. mit Wasser oder Terpentin abgewaschen. Die Folie ist nun eine Tiefdruckform, die dann in der üblichen Weise eingefärbt und gedruckt wird wie eine Radierung.
Die rauhen Stellen nehmen die Druckfarbe auf und ergeben tiefschwarze Bildpartien, während die weniger rauhen Stellen weniger Farbe aufnehmen und lich- tere Partien im Druck erzeugen. Die glatten Stellen der Druckform nehmen keine Farbe an. Die Abstufungen entsprechen genau der beabsichtigten Wirkung, die auf der Folie zum voraus erkennbar ist. Bei bemalten Folien entsteht ein Druck, der völlig einer Tuschmalerei entspricht mit allen Tonab stufungen; der Druck einer gezeichneten Folie entspricht genau der Kreidezeichnung.
Die Folie kann wie ein Pauspapier über eine Vorzeichnung gelegt werden, um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten und nach ihrer Fertigstellung auf eine harte Unterlage zum Druck befestigt werden, z. B. indem man sie mit ihren Rändern auf eine Metallplatte mit einer Harzklebemasse klebt.
Die Folie oder die flüssige ATasse, aus der die Folie hergestellt wird (z. B. Zellon), kann auch auf fester heller Unterlage auf getragen und wie ein Zeichenkarton benutzt werden.
Die rauhe Folie kann man auch ganz mit dunkler Farbe bestreichen und dann an den nicht druckenden Stellen vor dein Glätten die Farbe mit Stichel und Schaber entfernen.
Mehrfarbige Drucke sind herzustellen, indem mehrere der durchsichtigen Folien übereinandergelegt je in einer Farbe bemalt werden. Die spätere Druckwirkung ist dabei voll sichtbar. Die einzelnen Folien werden behandelt wie oben beschrieben und einzeln übereinander gedruckt. Die Folie kann statt der rauheu Ober fläche eine glatte Oberfläche haben. In diesem Falle muss sie an den Stellen, die drucken sollen, mehr oder weniger gerauht werden. Das kann zum Beispiel folgendermassen ge schehen: Die Folie wird mit einem weissen Über zug versehen, der ihrem Lösungsmittel stand hält, z. B. mit einer dünnen Wachsschicht, die mit weisser Staubfarbe gepudert wird.
Die Zeichnung wird in diese Radierschicht auf dunkler Unterlage mit der Nadel wie eine Radierung eingeritzt. Breite Flächen können ausgeschabt werden. Die Zeichnung erscheint auch hier dunkel auf hellem Grunde, wie im späteren Druck. Nach Fertigstellung der Zeichnung wird die Folie mit einem langsam trocknenden Lösungsmittel, z. B. Eisessig, bestrichen. Dadurch wird die Ober fläche der Folie an den blossgelegten Stellen so weich, dass sie zum Beispiel mit Sand pulver oder Filzauflage unter Anwendung von Druck dort gerauht werden kann. Nach dem Eintrocknen des Lösungsmittels erhärtet die Folie wieder. Die weisse Grundierung wird abgewaschen und die Folie ist dann als Tiefdruckform verwendbar wie eine Radier platte.
Die Folie mit halbdurchsichtiger G run- dierschicht kann auch wie ein Pauspapier zuerst über eine Vorzeichnung gelegt werden oder eine Vorzeichnung kann mit Tusche auf die Rückseite aufgetragen werden.
Auch können verschiedene Verfahren im Druck kombiniert werden, z. B. kann über eine radierte Folie eine rauhe Folie gelegt, bemalt und nach der Behandlung als Farb- platte übergedruckt werden über den Druck der ersteren.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Druck formen für ein- oder mehrfarbigen Hand pressentiefdruck, dadurch gekennzeichnet, dass man den Bildstellen der als Druckfläche die nenden Oberfläche einer Folie eine Rauhung verleiht, deren Stärke der Farbmenge ent- spricht, welche diese Stellen im Druck zu übertragen haben. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine gleichmässig geraubte Folie an den Stellen vollkommen oder teilweise glättet, die keine oder nur wenig Farbe zu übertragen haben. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Glätten die Folie mit einem Lösungs mittel belegt wird. 3.Verfahren nach Patentanspruch und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die zu übertragende Zeichnung auf die geraubte Folie in einer dem Lösungs mittel standhaltenden Farbe aufträgt, auf diese Folie ein Lösungsmittel für die Folie giesst, welches an den nicht belegten Stel len das Korn glättet und es an den be legten Stellen, je nach ihrer Deckung, mehr oder weniger bestehen lässt. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine mit glatter Fläche versehene Folie an den Stellen, die Farbe zu übertragen haben, erweicht und dann mehr oder weniger raubt. 5.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine glatte Folie mit einer Radierschicht versieht, aus der die zu druckenden Stellen entfernt werden, die blossgelegten Stellen mit Lösungsmittel erweicht und durch Aufdrücken einer rauhen Auflage raubt. 6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Herstellung von mehrfarbigen Drucken durchsichtige, raube Folien übereinander legt, je mit einer Farbe bezeichnet oder bemalt und einzeln behandelt, wie im Unteranspruch 3 angegeben ist, so dass zum Übereinander drucken bestimmte Teilbilder entstehen.
Applications Claiming Priority (1)
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Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| CH (1) | CH112006A (de) |
Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE742754C (de) * | 1937-02-13 | 1943-12-10 | Deutscher Verlag | Verfahren zum Herstellen von Druckformen aus organischen Kunststoffen durch AEtzen |
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1924
- 1924-08-04 CH CH112006D patent/CH112006A/de unknown
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