Elektrische Schreibmaschine. Den Gegenstand der vorliegenden Er findung bildet eine elektrische Schreib maschine, von welcher auf beiliegender Zeich nung mehrere Ausführungsbeispiele darge stellt sind.
Fig. 1 zeigt eine beispielsweise Aus führung der zum Verständnis der Erfindung wichtigsten Teile einer elektrischen Schreib maschine; Fig. 2 ist eine Draufsicht zu Fig. 1, Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1; Fig. 4 zeigt ein anderes Ausführungsbei spiel der Erfindung; Fig. 5 ist eine Draufsicht auf Einzelteile einer weiteren Ausführungsform.
Fig. 6 eine Seitenansicht dieser Teile, teilweise geschnitten, Fig. 7 eine Draufsicht auf Einzelteile einer andern Ausführungsform, Fig. 8 eine Draufsicht auf Einzelteile einer weiteren Ausführungsform, Fig. 9 eine Seitenansicht der Teile nach Fig. B.
In Fig. 1 und 2 bedeutet 1 die Papier walze der Schreibmaschine, 2 ein Typenrad, welches am obern Ende einer vertikalen Welle 3 befestigt ist. Diese Typenradwelle ruht unter Vermittlung eines Kardangelenkes 5 einer Zwischenwelle 3a und einer Reibungs kupplung 26 auf der Welle 6 eines Elektro motors 4. Die Typenradwelle kann somit um das Kardangelenk 5 etwas schwingen. Diese Schwingung wird geführt durch einen Len ker 7 (Fig. 1 und 2), der mit einem Läger 8 die Welle 3 umfasst und selbst bei 9 an der vertikalen Schwenkachse 9' gelagert ist. Eine um die Schwenkachse 9' gewundene Feder 10 drückt die Welle 3 und damit das Typenrad 2 in eine von der Schreibmaschinen walze 1 abgehobene Lage, die in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist.
Die Feder 10 ist mit einem mit Rasten versehenen, um die Schwenkachse 9' dreh baren Rädchen 27 verbunden, in welches ein mit Handgriff 28 versehener kleiner Arretier hebel 29 eingreift. Durch entsprechendes Einstellen des Rädchens 27 kann die Span nung der Feder 10 verändert werden. Hier durch kann die Stärke des Anschla-es des Typenrades an die Papierwalze 1 verändert werden. Auf der Welle 3 ist unter dem Typen rad 2 ein Zahn- oder Klinkenrad 11 ange bracht. In dieses kann innerhalb des bei ihrer Schwingung von der Typenradwelle be schriebenen Kreisbogens eine Nase 12 eines Hebels 13 eingreifen, welcher durch einen Anker 14 eines Magnetes 15 entgegen der Wirkung einer Feder betätigt werden kann. Der Hebel 13 ist um einen Zapfen 16 dreh bar.
Auf der Welle 3 sitzt ferner eine Bürste 17 (Fig. 1 und 3), welche am innern Um fang eines kollektorartig ausgebildeten Rin ges 18 schleift. Der Ring 18 ist zusammen gesetzt aus einzelnen Segmenten 19, von welchen je ein Segment leitend mit einem der Schalter 20 verbunden ist. Die zweiten Pole der Schalter 20 sind durch eine Verbindungs leitung 21 zusammengeführt und an den Pol einer Batterie 22 angeschlossen, deren an derer Pol zum Magneten 15 führt, während dieser vermittelst einer Leitung 23 an die Bürste 17 angeschlossen ist. Die Schalter 20 stehen mit je einer Zeichentaste der Schreib maschine in Verbindung (nicht gezeichnet). fSte sind in gleicher Anzahl vorhanden, wie Buchstaben auf dem Typenrad 2 angebracht sind.
Jeder Schalter 20 gehört zu einem Seg- nent des Ringes 18.
Die Wirkungsweise der Schreibmaschine ist folgende: Wenn der Motor 4 in Betrieb gesetzt ist, läuft die Welle 3 und mit ihr das Typenrad 2, das Zahnrad 11 und die Bürste 17 im gleichen, in Fig. 2 durch einen Pfeil angedeuteten Drehsinne, wie der zum Anschlag des Typenrades an die Papierwalze gegen die letztere schwingende Hebel 7 um. Wird nun beispielsweise der Schalter 24 ge schlossen, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, so ist das Segment 25 mit dem negativen Pol der Batterie 22 leitend verbunden. Trifft nun die Bürste 17 auf die Lamelle 25, so fliesst ein Strom über den Magneten 15. Dieser zieht den Anker 14 an. Die Nase 12 greift in das Zahnrad 11 ein und verhindert das Typenrad an seiner weiteren Drehung.
Die Anbringung eines besonderen Mag netes, welcher nunmehr das Typenrad gegen die Papierwalze 1 oder die Papierwalze ge- gen das Typenrad schlägt, ist überflüssig, denn im Augenblick, in welchem die Nase 12 eine Weiterdrehung des Zahnrades 11 ver hindert, schlägt das Typenrad, vermöge sei ner lebendigen Kraft, unter Schwenkung um die Lagerung 9 gegen die Papierwalze und wird dann durch die Feder 10 wieder in die Ausgangsstellung zurückgebracht. Sobald der Kontakt 24 geöffnet wird, lässt der Magnet 15 den Anker 14 los. Die Nase 12 gibt das Zahnrad 11 wieder frei.
Die Reibungskupp lung 26 hat den Zweck, die verhältnismässig grosse Masse des Motors nicht bei jedem Buchstaben abbremsen zu müssen; sie ermög licht für gewöhnlich, das Typenrad und Klinkenrad mit der Motorwelle, für den kur zen Augenblick dagegen, wo das Klinkenrad 11 durch den Hebel 13 festgehalten wird, den Motor ohne die Welle 3 allein laufen zu lassen. Man könnte die Anordnung wohl auch so treffen, dass der Motor 4 jedesmal beim Niederdrücken einer der Tasten 20 abgestellt und durch den gleichen oder einen gesonderten Kontakt eingeschaltet würde.
Für sehr hohe Schreibgeschwindigkeiten kann die in Fig. 4 dargestellte Ausführungs form der Schreibmaschine benützt werden. An Stelle des Magnetes 15 und des Hebels 13 tritt ein Zahnrad 30, welches mit einem auf der welle 3 fest sitzenden Zahnrad 31 kämmt. Das Zahnrad 30 ist auf einer ver- likalen Welle 32 angebracht. Letztere ist in' zwei -Lagern 33 und 34 gelagert, läuft normalerweise leer und wird durch das Zahn rad 31 angetrieben. Die Welle 32 trägt an ihrem untern Ende eine Eisenplatte 35.
Diese ist etwas federnd gegen die Welle in Achsial- richtung ver;,cliiebbar, und zu diesem Zweck mit der Welle durch eine Feder 36 verbun den, in der Art, dass sie sich gegen die Welle 32 nicht verdrehen kann. Unter der Platte 35 liegt ein feststehender Bremsmagnet 37, der von einer Wicklung 38 erregt wird und Backen 39 besitzt. Die Wiel{lum, des Brems magnetes 37 ist an der gleichen Stelle ein geschaltet; wie bei Fig. 1 der Magnet 15. Bekommt nun der Magnet 37 Strom, so zieht er die Platte 35 an. Dieselbe wird mit gro- sser Kraft gegen die Backen 39 des Brems magnetes gezogen.
Die verhältnismässig kleine umlaufende Platte 35 wird fast momentan gebremst. Das durch seinen Schwung und durch die Kraft des Motors 4 sich drehende Zahnrad 31 versucht nun, das Zahnrad 30 noch weiter zu drehen. Hierdurch wird die Welle 32, welche verhältnismässig dünn aus geführt sein soll, etwas tordiert. Die Welle 32 nimmt also im wesentlichen die kinetische Energie der rotierenden Teile auf. Gleich zeitig liefert sie die Kraft, damit das Typen rad, um die Welle 32 schwenkend, an die Papierwalze anschlägt. Dazu ist ein Arin 40 vorgesehen, in welchem die Welle 3 gelagert. ist und welcher mit einem Kopf 41 die Welle 32 umfasst, wobei ein Bund 42 nur dieser Welle eine Verschiebung derselben nach unten verhindert.
Die Anordnung nach Fig. 4 hat den Vorteil gegenüber derjenigen in Fig. 1 bis 3, dass bei derselben hammer artige Schläge nicht auftreten, da die Mas sen nicht plötzlich, sondern teilweise durch die Reibungskupplung, teilweise durch elastische Kräfte der Welle 32 abgebremst werden. Hierdurch werden unliebsame Schlag geräusche vermieden; ausserdem wird das Material wesentlich geschont, so dass die Le bensdauer der Maschine grösser wird. Ausser dem kann die Anordnung nach Fig. 4 für wesentlich höhere, Schreibgeschwindigkeit noch betriebssicher eingerichtet werden. Das Kardangelenk 5 könnte vermieden wer den, wenn die Welle 3 dünn und biegsam ausgeführt würde. In der Fig. 4 ist angegeben, dass die Welle 32 durch den Bund 42 so ge halten wird, dass zwischen der Platte 35 und den Backen 39 des Bremsmagnetes etwas Abstand vorhanden ist.
Man könnte auch den Bund 42 weglassen und die Platte 35 direkt fest mit der Welle 32 verbinden, so dass die Platte 35 ständig auf den Backen 39 des Magnetes 37 aufliegen und beim Um lauf darauf schleifen würde. Hierzu wäre eine dauernde kleine Arbeitsübertragung vom Zahnrad 31 auf (las Zahnrad 30 notwendig. Dies hätte aber den Vorteil, dass stets die gleichen Zahnflanken der beiden Zahnräder mit- einander in Berührung kommen, wodurch ein geräuschloser Gang und der weitere Vorteil erzielt würde, dass zum Anziehen des Ankers 35 durch den Bremsmagneten 37 keine Zeit verloren ginge.
Die Bremseinrichtung in. Fig. 4 ist nur eine beispielsweise. Es könnte auch eine durch einen Elektromagneten be tätigte Bandbremse oder eine andere Brems einrichtung Verwendung finden. Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 geschieht der Antrieb an der Welle 3. Der Antrieb könnte aber auch an der Welle 32 erfolgen. In die sem Falle könnte die Bewegung der Platte 35 zum Zwecke der Bremsung gleichzeitig zum Zweck der Abkupplung von der An triebsstelle benutzt werden.
Die Fig. 1 bis 4 betreffen Scheibmaschi- nen, bei welchen ein Typenrad mit einer An haltvorrichtung versehen ist, die einseitig in der Weise wirkt, dass das Typenrad unmittel bar nach Einspringen der Arretierung gegen die Papierwalze schlägt, wobei aber auf die Art des Anschlages der Typen auf die Pa pierwalze keine besondere Rücksicht genom men ist. Die Fig. 5 bis 9 betreffen nun Ausführungsformen der Schreibmaschine, bei welchen die jeweils zum Anschlag zu brin gende Type in genau oder fast genau senk rechter Bewegungsrichtung auf die Papier fläche aufschlägt.
In den Fig. ,5 und 6 stellt 50 ein Typen rad dar, welches in der Höhe der Mittel achse der Papierwalze 64 auf einer vertika len Welle 51 befestigt ist. Auf der Welle 51 ist ausserdem noch ein Zahnrad 52 mit einer der Typenzahl des Typenrades entspre chenden Zähnezahl befestigt. Das auf der gleichen Welle mit dem Typenrad 50 be festigte Zahnrad 52 ist in seinem Durch messer wesentlich grösser als jenes. Damit es ausserhalb des Bereiches der Papierwalze 64 liegt, ist es unterhalb der letzteren angeord net. Die Welle 51 ist in einem Lager 53 geführt, welches an einem Hebel 54 ange ordnet ist. Dieser trägt am ändern Ende ein Auge 55, das auf einer feststehenden verti kalen Schwenkachse 56 gelagert ist.
Die Schwenkachse 56, um welche das Typenrad nach Einfallen der Nase 62 des Hebels 60 in das Zahnrad 52 seine Anschlagbewegung ausführt, liegt in oder angenähert in der vertikalen Tangentialebene des zu beschrei benden Papiers. Die Länge des Hebels 54 entspricht etwa dem Halbmesser des Zahn- redes 52. Die Welle 51 ist durch ein Kardan gelenk 5 7 mit einer Welle 58 eines Motors 59 verbunden und erhält durch diesen ihren Antrieb. Neben dem Zahnrad 52 befindet sich ein Hebel 60, der bei 61 gelagert ist und von einem Elektromagneten 63 angezogen werden kann, um ihn mit seiner Nase 62 in der Verlängerung der Schwenkachse 56 mit dem Zahnrad 52 in Eingriff zu bringen.
Der Elektromagnet 63 wird in gleicher Weise er regt wie der Magnet 15 der erstbeschriebenen Ausführungsform. Die Drehrichtung der Typenradwelle 51. ist die gleiche wie diejenige des Hebels 54, wenn dieser die das Typenrad zum Anschlag bringende Schwenkbewegung macht. Wird der Elektromagnet 63 erregt, so greift die Klinke 60, 62 in der Verlängerung der Schwenkachse 56 am Zahnrad 52 an. Die kinetische Energie der in ihrer Drehung plötzlich gehemmten Massen des Typenrades 50 und des Zahnrades 52 ruft nun den Aus schlag der Typenradwelle gegen die Papier walze hin hervor.
Da die Mitte der Schwenk- uchse 56 in der vertikalen, in der Höhe der Mittelachse der Papierwalze 64 mit deren Umfang tangierenden Ebene A--B (Fig. 5) liegt, so schlägt bei der zum Anschlagen des Typenrades in die Papierwalze erforderlichen Schwenkbewegung des Hebels 54 die zum Anschlag zu bringende Type senkrecht auf das Papier und dessen Unterlage 64.
In Fig. 7 stellt 65 die Papierwalze der Schreibmaschine dar, deren Achse aber pa rallel zu der Welle 68 des Typenrades 66 und des Zahnrades 67 steht. Die Welle 68 hat in einem Hebel 69 eine bewegliche La- Der Hebel 69 selbst ist um den Punkt 70 schwenkbar, welcher in der die Papierwalze im Berührungspunkt des Typen rades tangierenden Ebene C-D liegt. Auf dem Hebel 69 ist ein zweiarmiger Hebel 71 gelagert, der am einen Ende eine Arretier nase 72, am andern Ende einen Anker 73 trägt, der von einem innerhalb des Schreib maschinengehäuses (nicht gezeichnet) orts fest angeordneten Elektromagneten 74 an gezogen werden kann. Wird der Magnet 74 erregt, so wird der Anker 73 angezogen.
Die Arretiernase 72 fällt innerhalb des von der Typenradwelle beschriebenen Kreis bogens in einen Zahn des Zahnrades 67 ein, und das an seiner Weiterdrehung gehinderte Typenrad bewegt sieh, angetrieben durch die ihm und dem Zahnrad 67 innewohnende lebendige Kraft, in Richtung des Pfeils 75 auf die Papierunterlage zu, und zwar um den Drehpunkt 70 des Hebels 69, also senk recht zu dem zu beschreibenden Papier. Der Elektromagnet 74 ist so angeordnet, dass seine Zugkraft senkrecht zu der Bewegung des vom Hebel 69 mitgenommenen Hebels 71 und des Ankers 73 wirkt, so dass die magnetische Kraft auf den Anker 73 die Bewegung des Hebels 69 nicht stört.
Die Ausführung nach Fig. 7 hat, gegen über der Ausführungsform nach Fig. 5 und 6. den Vorteil, dass der Durchmesser des Zahnrades 67 nicht grösser als der des Typen rades sein muss.
Die Anordnung könnte auch so getroffen sein. dass der Elektroma,--net mit auf dem Hebel 69 befestigt ist, welcher die Welle des Typenrades lagert. In diesem Falle inüssten die Zuleitungen zum Elektromagne ten beweglich angeordnet sein. Die Fig. 8 und 9 stellen ein weiteres Ausführungsbeispiel dar, welches dem der Fig. 7 ähnlich ist und wirkt.
Der Antrieb der das Typenrad 77 tragenden Welle 79 er folgt in diesem Falle durch ein Zahnrad getriebe 80, 82, 8 3 von einem 11otor 81 aus, dessen vertikale Welle 78 an ihrem obern Ende das Zahnrad 83 trägt und zugleich Schwenkachse des Hebels 84 bildet. Der Hebel 84 wird von einer Feder 85 an einen Anschlag 86 angedrückt und dadurch das Typenrad mit der Papierwalze ausser Berüh- rung gehalten. Die Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 hat, den vorbeschriebenen Aus führungsformen gegenüber, den Vorteil, dass direkter Antrieb der Typenradwelle und dadurch das Kardangelenk wegfällt.
Der für den Antrieb der Typenradwelle dienende Teil der beschriebenen Schreib maschinen ist von grosser Einfachheit, hat eine verhältnismässig kleine Anzahl kräftiger Einzelteile und ist daher bestriebssicher und dauerhaft.