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Sandschleudermaschine mit einem drehbaren, Becher tragenden Wurfhebel
Die Erfindung betrifft eine Sandschleudermaschine, die in bekannter Weise mit einem
drehbaren. Becher tragenden Wurfhebel versehen ist. dessen Umlauf zwecks Auswurf
des Gutes aus dem Becher an einem bestimmten Zeitpunkt regelmäßig eine Unterbrechung
erfährt.
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Bei einer bekannten Sandschleudermaschine der angegebenen Art erfolgt
das regelmäßige Festhalten des Wurfhebels dadurch, daß der durch Federkraft in seine
Auswurfstellung bewegte Wurfhebel durch eine Anschlagschulter abgestoppt wird, die
mit dem Wurfhebelarm in Eingriff kommt. Der Wurfhebel durcheilt hierbei einen Kreisbogen
von annähernd 9o°, so daß dem in dem Becher vorhandenen Gute keine ausreichende
Geschwindigkeit erteilt wird, um mit der erforderlichen Kraft in die Form geworfen
zu «=erden. Infolge des Zusammenwirkens des Wurfhebelarmes mit der erwähnten Anschlagschulter
wird ferner der Wurfhebel immer an derselben Stelle angehalten, so daß_ es unmöglich
ist. ihm etwa eine größere Geschwindigkeit zu erteilen: Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist demgegenüber die Einrichtung so getroffen, daß die Unterbrechung des Umlaufes
durch einautomatisch angezogenes Bremsband erfolgt. Hierdurch wird erreicht, daß
man die Unterbrechung des Umlaufes an jeder gewünschten Stelle vornehmen kann und
somit in der Lage ist, dem Wurfhebel selbst die erforderliche Geschwindigkeit zu
erteilen. In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Abb. i eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt der Sandschleudermaschine
gemäß der Erfindung.
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Abb. 2 ist ein senkrechter Mittelschnitt durch die Darstellung der
Abb. i.
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Die Abb. 3 und 4 veranschaulichen die Vorrichtungen zum Festziehen
und zum Freigeben des Bremsbandes.
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Beim Ausführungsbeispiel wird die Maschine von einer geeigneten Kraftquelle
aus, beispielsweise von der Ankerwelle 2 eines Elektromotors, angetrieben. Von der
Welle 2 aus wird der Antrieb durch eine Kette 3 auf die Räder., 5 eines Wechselrädergetriebes
übertragen, von dem aus die Welle 6 ihren Antrieb erhält. Von der Welle 6 wird schließlich
durch einen Schneckentrieb 7 die Hauptwelle i der Maschine ständig und gleichmäßig
angetrieben.
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Auf der Welle i sind zwei Ringe 9 befestigt, die durch zweckmäßig
starke Schraubenfedern 8 an Flanschen des Wurfhebels io angreifen. Der Wurfhebel
ist beim Ausführungsbeispiel ein zweiarmiger Hebel und auf der Welle i frei drehbar.
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Um den Wurfhebel in seiner Wurfstellung in annähernd wagerechter Lage
festzustellen, ist beim Ausführungsbeispiel ein Bremsband --6 vorgesehen, welches
mit mehreren Windungen um einen NTabenansatz des Wurfliebels herumgeht, mit dem
einen Ende am
Gehäuse und mit dem anderen Ende an einem einarmigen
Hebel 27 (Abb. 4) gelenkig verbunden ist. Wenn das Bremsband festgezogen ist, wie
dies weiter unten noch näher erläutert wird, so steht der Wurfhebel still, während
durch Lockerung des Bremsbandes der Wurfhebel infolge der gespannten Schraubenfedern
8 in Umdrehung versetzt wird.
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Zum Festziehen des Bremsbandes und zu dessen Lockerung dient folgende
Einrichtung. An dem Maschinengestell sind zwei Steuerdaumen i i, 12 drehbar gelagert.
Der Daumen i i wird durch die Wechselräderpaare 13, 14 vom Wurfhebel io periodisch
angetrieben, während der Antrieb des Daumens 12 durch die Wechselräderpaare 15,
16 dauernd und gleichmäßig durch die Welle i erfolgt. Die Wechselräderpaare 13,
15 einerseits sowie die Wechselräderpaare 14, 16 andererseits haben (las gleiche
Übersetzungsverhältnis; es arbeiten entweder die Räderpaare 13, r 5 oder 14, 16
zusammen. Die Daumen 11, 12 sitzen fest auf je einer Hohlwelle 17, 18, auf denen
die angetriebenen Räder der Wechselräderpaare 13, 14 und 15, 16 drehbar und auch
mit den Hohlwellen 17, 18 feststellbar angeordnet sind. Das Feststellen dieser angetriebenen
Räder mit der Hohlwelle geschieht durch die in der Hohlwelle axial verschlebbaren
Bolzen ig, 2o, die durch Keil die Verbindung herstellen, so daß die Daumen mit dem
durch Keil verbundenen Rad rotieren. Die übersetzungsverhältnisse dieser Räder entsprechen
dem jeweilig gewählten Ausschlagwinkel des Wurfhebels. Die Hohlwellen 17, 18 sind
vorzugsweise in exzentrischen Buchsen :2i, 22 des Maschinengehäuses gelagert. Durch
Drehen .dieser Buchsen können die angetriebenen Wechselräder aus den Zähnen der
antreibenden Wechselräder herausgehoben und durch Drehen der Bolzen ig, 2o können
die Daumen darauf eingestellt werden. Alsdann können die angetriebenen Wechselräder
mit den antreibenden durch Zurückdrehen der' Buchsen 2i, 22 wieder in Eingriff gebracht
werden.
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In den Abb. i 'und 3 sind die Stellungen dieser Steuerdaumen 11, 12
im Augenblick der Bremsung und Feststellung des Wurfhebels dargestellt.
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Wenn beim Arbeiten durch die von der Welle i angetriebenen Wechselräder
15, 16 der Daumen 12 im Drehungssinne des Uhrzeigers gedreht wird, so stößt er ungefähr
am Ende seiner einmaligen Umdrehung auf eine im Gehäuse verschiebbar gelagerte Gleitstange
23 (Abb. 3), die unter der Wir-;ung einer Feder steht. Bei dieser Verschiebung der
Stange 23 kommt ihr freies Ende n Eingriff mit einem am Wurfhebel io ausschwingbar
gelagerten zweiarmigen Hebel 24, . so daß dessen oberer Arm nach links ausgeschwungen
wird. Der untere Arm dieses Hebels 24 arbeitet mit einer Klinke 25 zusammen, die
durch eine Feder 28 mit dem einarmgen Hebel 27 verbunden ist, an welchem, wie oben
erwähnt, das eine Ende des Bremsbandes 26 angreift. Durch die Ausschwingung des
Hebels 24 gleitet dessen unterer Arm von der Klinke 25 ab, so daß das Bremsband
gelockert wird.
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Es wird nunmehr der Wurfhebel durch die Spannung der Federn 8 in Umdrehung
versetzt. Die Maschine ist vorher auf die gewünschte Umdrehungsanzahl des Wurfhebels
eingestellt worden, je nach der gewünschten Festigkeit der Formmasse. Wenn beispielsweise
der Wurfhebel 21/2 Umdrehungen, d. h. eine Drehung um 540° ausführt, damit der vorher
mit Formmaterial gefüllte Becher in seine Wurfstellung gelangt, muß zu diesem Zeitpunkt
das Bremsband wieder festgezogen werden.
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Dies wird in folgender Weise erreicht. Wenn nach der oben beschriebenen
Lockerung des Bremsbandes der Wurfhebel sich dreht, so nimmt der zweiarmige Hebel
24 hierbei die in Abb.4 dargestellte Lage ein, weil sein oberer Arm zweckmäßig etwas
schwerer als sein unterer ausgebildet ist. Infolge der bei der Drehung des Wurfhebels
auftretenden Zentrifugalkraft schwingt der Hebel 24 mit seinem oberen Arm in einer
der Uhrzeigerbewegung entgegengesetzten Richtung und nimmt die in Abb.4 dargestellte
Lage ein.
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Durch diese Drehung des Wurfhebels wird aber auch durch die Wechselräderpaare
13 bzw. 14 nunmehr der Steuerdaumen in einmalige Umdrehung versetzt.
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Beim Ausführungsbeispiel sind, wie beschrieben, zwei Wechselräderpaare
vorhanden, die beispielsweise einer Umdrehung von i8o° und 540° des Wurfhebels entsprechen.
Im Falle noch eine größere Anzahl von Umdrehungen des Wurfhebels ins Auge gefaßt
ist, so# werden natürlich entsprechend mehr Wechselräderpaare verwendet, die von
dem Wurfhebel bzw. von der Antriebswelle aus in Umdrehung versetzt werden, und zwar
so, daß hierbei stets und ohne Rücksicht auf die Anzahl der Umdrehungen des Wurfhebels
die Steuerdaumen i i, 12 immer nur je eine einmalige vollständige Umdrehung ausführen.
In Abb. 3 und 4 ist der Steuerdaumen i i in derjenigen Lage gezeichnet, in der er
seine Endstellung einnimmt. Wenn sich der Daumen in dieser Lage befindet, so stößt
der untere Arm des Hebels 24 bei der Umdrehung des Wurfhebels auf den Daumen i i
auf und wird hierdurch in die Bahn der Klinke 25 gebracht, die sich durch die Entspannung
des
Bremsbandes von der Stellung der Abb. 3 in die Lage der Abb.
q. bewegt hat. Der Hebel 2.. stößt somit auf die Klinke z5 auf und dreht letztere
in die in Abb. 3 dargestellte Lage zurück, wodurch das Bremsband 26 wieder fest
angezogen und der Wurfhebel festgestellt wird. Durch die oben erwähnte Feder 28,
welche die Klinke 25 mit dem einarmigen Hebel 27 verbindet, an welchem das
Bremsband 26 angreift, wird ein stoßloses und elastisches -Festziehen der Bremse
gewährleistet.