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Einrichtung zur Umschaltung von Abstimmitteln großer Masse Bei schweren
drahtlosen Geräten bringt die Umschaltung der Abstimmittel, insbesondere der Spuleutrflmmeln,
gewisse Schwierigkeiten mit sich. Derartige Geräte, insbesondere ein Empfänger,
besitzen gewöhnlich eine große Anzahl vonr Abstimmitteln, so daß bei einer Umschaltung
eine große Anzahl Spulen bewegt werden müssen. Diese große Anzahl von Spulen stellt
aber eine erhebliche :Masse dar, die beim Umschalten ruckartig bewegt wird. Dies
hat mechanische Stöße zur Folge, die sich unangenehm ,auswirken. Insbe-sonderc führen
diese Stöße zu Erschütterungen der Röhren, deren Elektroden infolgedessen in mechanische
Schwingungen versetzt werden, die auf die Lebensdauer von schädlichem Einfluß sind
und auch in elektrischer Beziehung unerwünscht sind, da sie erst nach einer längeren
Zeit abklingen, so daß das Gerät erst nach einer ,gewissen Zeit nach Beendigung
des Umschaltvorganges wieder normal arbeitet.
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Es ist eine Umschaltvorrichtung für Kondensatoren bekanntgeworden,
bei der nach Drehung des Drehknopfes um 18o° eine Bereichumschaltung vorgenommen
wird. Bei der bekannten Anordnung ist jedoch die Umschalteinrichtung nicht dauernd
mit dem Schaltknopf in Eingriff, so daß eine Abbremsung des Bereichumschalters nicht
eintritt. Weiterhifi ist eine Drehkondensatoranordnung bekanntgeworden, hei der
eine Abbremsung des Drehwinkels des Kondensators durch eine Fliehkraftbremse vorgenommen
wird. Bei dieser bekannten Anordnung ist die Fliehkraftbremse direkt mit dem ,%,bs.timmmittel
gekuppelt. In dem Augenblick also, wo das Abstimmittel, im Fall der bekannten
Anordnung
der Kondensator, die Ruhestellung erreicht, befindet sich die Bremse ebenfalls in
Ruhe, so, daß ,also .auch mit dieser bekannten Anordnung keine wirksame Abbn emsung
erzielt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird eine Einrichtung zum Umschalten von Abstimmitteln
großer Masse, insbesondere von Spulentrommeln in schweren Geräten der drahtlosen
Nachrichtentechnik, bei denen die Abstimmitterdurch eine Flielikraftbremse abgebremst
werden und bei denen zwischen dem antreibenden und dem angetriebenen Teil ein Getriebe
:eingeschaltet ist, das in dauerndem Eingriff mit beiden. Teilen steht, jedoch beiderseits
der Raststellungen des angetriebenen Teils einen Totweg für den Antrieb zuläßt,
vorgeschlagen, die Bremse mit der Antriebseinrichtung direkt oder über Zahnräder
fest zu kuppeln. Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Bremse bei Erreichen
der Raststellurng noch ihre volle Wirksamkeit besitzt und .dadurch eine Vernichtung
der kinetischen Energie erreicht wird. Das Einrasten erfolgt also erschütterungsfrei.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abb. i und 2 dargestellt.
Die Abb. i stellt eine Frontansicht der Umschalteinrichtung dar und die Abb. 2 einen
Schnitt längs der Linie A-B. In diesen Abbildungen kennzeichnen die Zahlen 1, 2,
3, 4, 5, 6 und 7 drehbare, räumlich festliegende, Achsen, deren Lager teils nicht
gezeichnet, teils rein schematisch angedeutet sind. Die Trommel 8 dient zur Aufnahme
der Spulen des Empfängers, deren Anschlüsse zu Kontaktelementen 9 geführt sind,
die für jeden Wellenbereich auf einer Schiene io zusammengefaßt sind. Auf der Achse
der Trommel sitzt das Zahnrad i i, von dessen Zähnen jeder zweite zur Hälfte weggefräst
ist. In dieses Zahnrad greift das Rad 12 ein, das an Stelle von Zähnen Zapfern 13
trägt, die mit den Zähnen des Zahnrades i i kämmen. Das Rad 12 trägt jedoch nicht
auf dem ganzen Umfang Zapfen, sondern die Zapfen sind an bestimmten Teilen des Umfanges
durch Kurvenscheiben ersetzt, die den gleichen Kopfkreis besitzen wie die Zapfen,
jedoch nur deren halbe Kopflänge ,aufweisen. Auf die Eingriffsverhältnisse zwischen
dem Rad 12 und dem Rad i i wird später eingegangen. Auf der Achse, auf der Rad 12
sitzt, ist ein Zahnrad 14 befestigt, das mit dem auf der Achse 3 befestigtem Stirnrad
15 in Eingriff steht. Auf der Achse 3 sitzt außer dem Stirnrad 15 das Schneckenrad
16 und die Kurvenscheibe 17. Das Schneckenrad 16 dient dabei zum Antrieb der Bremsachse
5, die in dem dargestellten Beispiel eine Bremse betätigt, wie sie zur Regulierung
des Ablaufes von Nummernscheiben in Selbstanschlußfernsprecheni Verwendung findet.
In dem gezeichneten Beispiel ist die Trommel und das Getriebe in der Raststellung
dargestellt. In dieser Stellung wird das Zahnrad i i durch den Rand 18 des Rades
12 festgehalten, denn die Trommel kann weder eine Vorwärts- noch eine Rückwärtsdrehung
vollführen, da die Zähne i 9 und 2o in jedem Falle an den Rand 18 des Rades 12 anstoßen.
Erst wenn der Rand des Radeh ia bei Betätigung des Handrades 2 i unter Vermittlung
des Stirnräderpaares 14, 15 weitergedreht wird, kämmen die Räder i 2 und i i wieder
miteinander, so daß eine Fortbewegung der Trommel zustande kommt, und zwar dauert
die Fortbewegung so lange, bis das nächste Randstück zwischen zwei Vollzähne des
Rades i i gelangt. Zur Fortdrehung des Randstückes ist eine gewisse Drehung des
Handrades erforderlich, bevor die beiden Räder i i und 12 miteinander in Eingriff
kommen und die Fortschaltung der Trommel beginnt. Die Bremse ist also in dem Augenblick,
wo die Masse der Spuientro:mmel in Bewegung versetzt wird, bereits in voller Tätigkeit,
so daß die Bewegung der Trommel nicht ruckartig erfolgen kann und auf diese Weise
Stöße vermieden werden. Dasselbe gilt für den Augenblick, wo die Trommel zur Ruhe
kommt. Auch dann ist die Bremse noch in voller Tätigkeit, so daß auch im Augenblick
der Einrastung kein Stoß auftritt.
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Die Festhaltung des Zahnrades i i erfolgt also durch den Rand des
Rades 12. Wenn trotzdem noch ein gesteuerter Arretierungshebel22 vorhanden ist,
so ist dieser deshalb vorgesehen, um das unvermeidliche Spiel zwischen den Zähnen
i 9 und 2o des Rades i i und dem Rand 18 des Rades 12 unwirksam zu machen. Dieser
Hebel wird in der Ruhestellung durch eine Feder 23 auf die Zähne des Rades i i ,gedrückt
und durch einen Nocken 24 gesteuert. Dieser Nocken ist seinerseits an einem einarmigen
Hebel 25 allgebracht, der in der Achse 4 drehbar gelagert ist und an seinem
anderen Ende die Rolle 26 trägt, die auf der Kurvenscheibe 17 abrollt und durch
eine Feder 34 an diese angedrückt wird. Durch den Hebel 25 wird unter Vermittlun,g
der Zugstange 27 der in der Achse 6 drehbare Hebel 28 gesteuert, der mit
Hilfe der aus Isoliermaterial bestehenden Klauen 29 die Kontaktfedern 30 an die
Kontaktelemente 9 der Trommel andrückt. Bei Betätigung des Handrades wird der Hebel
25 nach oben bewegt und zieht dabei die Zugstange 27 nach oben, so daß die
Kontaktfedern 3o dank ihrer natürlichen Federkraft zurückschnellen und die Trommel
zur Drehung freigeben. Der Vorgang des Abhebens der Kontaktfedern vollzieht sich
dabei während des toten Weges
des Handrades, so. daß eine Reibung
der Kontaktfedern 30 ,auf den Elementeng nicht eintritt. Ein besonderer Vorteil
der AnoTdnumg der Kontaktzungen besteht darin, daß die Kontaktstelle 3 r an der
Feder nicht ,an dem freien Ende der Feder, sondern in der Nähe des Fixpunktes der
Feder angebracht ist. Auf diese Weise wird es möglich, das Leitungsstück zwischen
der Kontaktstelle und der Lötfahne 3z der Feder, die an dem zur Halterung der Feder
dienenden. keramischen Körper 33 angebracht ist, möglichst kurz zu halten. Auf diese
Weise werden lange Leitungsstücke vermieden, was vor ,allem bei Kurzwellen von nicht
zu unterschätzender Bedeutung ist.