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Sandschleudermaschine mit umlaufenden, Wurfbecher tragenden Armen
Die Erfindung betrifft eine Sandschleudermaschine mit umlaufenden, Wurfbecher tragenden
Armen, die periodisch im Umlauf b hemmt werden, so daß das in den Bechern; befindliche
Formmaterial in eine Form geschleudert wird.
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Bei derartigen Maschinen war die Ge= schwindigkeit, mit der das Formmaterial.
in, die Form geschleudert wurde, stets eine gleichbleibende, so daß auch die Wurfgeschwindigkeit
des Formsandes ohne Rücksicht auf die Größe und Beschaffenheit der Form in der Regel
dieselbe war.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Einrichtung so getroffen,
daß die Wurfgeschwindigkeit nach Bedarf und im vorher bestimmten Maße beschleunigt
oder verzögert werden kann.
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Bei der Sandschleudermaschine der Erfindung sitzen an einem zweiarmigen
Wurfhebel zwei Becher, von denen der eine in der Auswurfstellung festgehalten wird,-
während sich der andere -in der Mate'rialaufnahmestellung befindet. Selbstverständlich
kann an Stelle eines zweiarmigen und zwei Becher tragenden Hebels in bekannter Weise
auch ein einarmiger Hebel verwendet werden, der den an seinem freien Ende sitzenden
Becher abwechselnd von der Materialaufnahm@estellung in die Abgabestellung führt.
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Die Drehung des Wurfhebels erfolgt zweckmäßig durch Vermittlung von
starken Federn,, die heim Betriebe der Maschine durch die ständig umlaufende Antriebswelle
mehr oder weniger gespannt werden, wobei der Wurfhebel in seiner Abgabestellung
in geeigneter Weise, z. B. durch ein Bremsband, festgestellt wird. Da 'bei Verwendung
eines solchen Wurf -hehels der Becher von seiner Materialautfnahmestellung in die
Auswurfstellung ausschwingen muß, so kommt für den Schwingungsbietrag des Wurfhebels
eine Drehung von i8o°, 54o°, 9oo° usw. in Betracht. Gemäß der Erfindung kann nun
irgendeiner dieser Umdrehungsbeträge des Wurfhebels im voraus ausgewählt und die
Maschine dem@ent-_ sprechend eingestellt werden, so daß die Geschwindigkeit, die
der Wurfhebel bei: seiner Drehung erlangt, und demzufolge auch die der Formmasse
erteilte Geschwindigkeit eine veränderbare und im voraus einstellbare ist. Die Formmasse
wird also jeweils mit der gewünschten Irraft in die Form geschleudert, so daß in
letzterer jede gewünschte Festigkeit der Formmasse je nach der Art des herzustellenden
Gegenstandes erreicht werden kann.
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Die ganze Auswurfvorrichtung wird zweckmäßig freihängend und vorzugsweise
von einem verschiebbaren Wagen getragen, so daß sie zu jeder gewünschten Stelle
der Form. gebracht und;- wenn dies erwünscht sein sollte" auch schräg gestellt werden
kann, um den. Sand zu jeder Stelle der Form zu schleudern.: In den Zeichnungen ist
eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar ist Abb.
i eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt.
Abb.2 isst ein senkrechter
Mittelschnitt durch die Darstellung der Abb. i.
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Abb.3 veranschaulicht in einer Einzelansicht die Vorrichtung zur Zuführung
des. Sandes.
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Abb. 4 ist eine im rechten Winkel. zu Abb. 3 dargestellte Schnittansicht.
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Die Abb. 5 und 6 veranschaulichen schematisch Einzelheiten.
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Beim Ausführungsbeispiel wird die Maschine von einer geeigneten Kraftquelle
aus, beispielsweise von der Ankerwelle 2 eines Elektromotors, angetrieben. Vorn
der Welle 2 aus wird der Antrieb durch eine Kette 3 auf die Räder 4, 5 eines Wechselrädergetriebejs
übertragen, von dem aus die Welle 6 ihren Antrieb erhält. Von der Welle 6 wird schließlich
durch einen Schneckentrieb 7 die Hauptwelle i der Maschine ständig und gleichmäßig
angetrieben.
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Auf der Welle i sind zwei Ringe 9 befestigt, die durch zweckmäßig
starke Schraubenfedern an Flanschen des Wurfhebels i o angreifen. Der Wurfhebel
ist beim AusKhrungsbeispiel ein zweiarmiger Hebel und auf der Welle i frei drehbar.
-Um den Wurfhebel in seiner Wurfstellung in annähernd waagerechter Lage festzustellen,
ist beim Ausführungsbeispiel ein Briemsband vorgesehen, welches mit mehreren Windungen
um einen Nabenansatz des Wurfhebels herumgeht, mit- dem einen Ende am Gehäuse und
mit dem anderen Ende aneinem einarmigen Hebe127 gelenkig verbunden ist. Wenn das
Bremsband festgezogen ist, so steht der Wurfhebel still, während durch Lockerung
dis. Bremsbandes der Wurfhebel infolge der gespannten Schraubenfedern 9 in Umdrehung
versetzt wird.
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An dem Maschinengestell ,sind zwei Steuerdaumen i i, 12 (Abb. 2 und-
5) drehbar gelagert. Der Daumen i i wird durch die Wechselräderpaare 13, 14 vom
Wurfhebel i o pleriodisch angetrieben, während der Antrieb des Daumens 12 durch
die Wechselräderpaare 15, 16 dauernd und gleichmäßig durch die Welle i erfolgt.
Die- Wechselräderpaare 13, 15 einerseits sowie die Wechselräderpaare
14, 16 andererseits haben das gleiche übersetzungsverhältnis; es arbeiten
entweder die Räderpaare 13, 15 oder 14, 16 zusammen. Die Daumen
i i, 12 sitzen fest auf je einer Hohlwelle 17, 18, auf denen dm; angetriebenen
Räder der Wechselräderpaare 13, 14 und 15; 16 drehbar und auch mit den Hohlwellen
17, 18 fest= stellbar angeordnet sind. Das FeststelleA dieser angetriebenen Räder
mit- der Hohlwelle geschieht durch- die in der Hohlwelle axial verschiebbaren Bolzen
19, 2o, die durch Keil- die Verbindung herstellen, so daß- die Daumen mit dem durch
Keil verbundenen, Rad umlaufen. Die Übersetzungsverhältnisse dieser Räder entsprechen
dem jeweilig gewählten Ausschlagwinkel des Wurfhebels. Die Hohlwellen 17,
18 sind in @exzentrischen Buchsen 2o, 22 des Maschinengehäuses gelagert.
Durch Drehen dieser Buchsen können die angetriebenen Wechselräder aus den Zähnen
der antreibenden Wechselräder.herausgehoben und durch Drehen der Bolzen i9, 2o können
die Daumen darauf eingestellt werden. Alsdann können die angetriebenen Wechselräder
mit den antreibenden durch Zurückdrehen der Buchsen--1, 22 wieder in Eingriff gebracht
werden:.
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In den Abb. i und 5 sind die Stellungen dieser Steuerdaumen i i, 12
V im Augenblicke der Bremsung und Feststellung des Wurfhebels dargestellt.
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Wenn das Bremsband gelockert ist, so wird der Wurfhebel durch die
Spannung der Feder 8 in Umdrehung versetzt. Die Maschine ist vorher auf die gewünschte
Umdrehungsanzahl des Wurfhebels eingestellt worden, je nach der gewünschten Festigkeit
der Formmasse. Wenn beispielsweise der Wurfhebel 2i/2 Umdrehungen, d. h. eine Drehung
um 540°, ausführen soll,. damit der vorher mit Formmaterial gefüllte Becher in seine
Wurfshellung gelangt. so muß natürlich zu diesem Zeitpunkt das Bremsband wieder
festgezogen werden.
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Beim Ausführungsbeispiel sind, wie beschrieben, zwei Wechselrädexpaare
vorhanden, die beispielsweise einer Umdrehung von i8o° und 54o° des Wurfhebels entsprechen.
Im Falle noch eine größ.exe Anzahl von Umdrehungen des Wurfhiebels ms, Auge gHaßt
ist, so werden natürJchentsprechend mehr Wechselräderpaare verwendet, die von dem
Wurfhebel bzw. i von der Antriebswelle aus in Umdrehung versetzt werden, und zwar
so, daß hierbei stetsr und ohne Rücksicht auf die Anzahl der Umdrelhungen des Wurfhebels
die Steuerdaumen i i, 12 immer nur je eine einmalige, vollständige Umdrehung
ausführen. In Abb. 5 und 6 ist der Steuerdaumen i i in derjenigen Lage gezeichnet,
'in der er seine Endstellung einnimmt. Wenn; sich der Daumen in dieser Labe befindet,
-so wird durch eine geeignet-ei Einrichtung das Bremsband wieder fest angezogen
und der Wurfhebel festgestellt.
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Die zur Aufnahme des Formmaterials am Wurfhebel sitzenden Becher werden
vorzugsweise in der Auswurfstellung dieses Hebels geöffnet, um den auf die untere
Fläche eines Bieichiers -lastenden Luftdruck aufzuheben.
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Zur 'Zuführung des Formmaterials zu dem Becher ist ein. Einwurftrichter
5 5 vorgesehen, an den sich zwei Kanäle 44 (Abb. 4) ansch].ießen, durch die der
Sand zu dem Becher geführt wird; wobei der Sand durch Beinen
Schlägerarm
45 (Abb. 3) schwach zusammengedrückt wird.
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Der Antrieb dieses Schlägerarmes erfolgt zweckmäßig von einem umlaufenden
Teile der Maschine. Beim Ausführungsbeispiel wird hierzu die Welle des Steuerdaumens
1z benutzt, von dem die Kraft durch eine Kette 47 auf ein Kettenrad 48 übertragen
wird, von dem zwei Steuernocken 49 und 6o dauernd und gleichmäßig angetrieben werden,
wobei das Kettenrad 48 auf einem Zapfen 5o des Gehäuses gelagert ist.
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Um die Sandzuführung zu dem Becher periodisch abzuschließen und freizugeben,
sind an den Auslaßstellen des zweckmäßig doppelt ausgebildeten Trichters 55 zwei
Abschlußklappen 56, 56 vorgesehen, die auf einer Welle 57 sitzen. Am Ende dieser
Welle ist ein Kurbelarm 58 (Abb. 3) angebracht, an dein eine Stoßstange 59 angreift,
deren unteres Ende mit dem Nocken 6o zusammenarbeitet. Letzterer wird so eingestellt,
daß die Abschlußklappen geöffnet sind und der Sand dem Becher zugeführt wird, sobald
der eine Becher in der Materialaufnahmestellung zur Ruhelage kommt. Nachdem genügend
Sand eingeführt ist, gleitet der Nocken 6o von dem. unteren Ende der Stoßstange
59 ab und die Abschlußklappen 56 werden selbsttätig durch die Wirkung ,einer an
dem Kurbelarm 48 angreifenden Schraubenfeder 61 geschlossen.
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Der andere Steuernocken 49 beeinflußt ein Zahnsegment im Drehungssinne
des Uhrzeigers. Dieses Siegment 5o treibt das auf der Schlägerwelle 52 befestigte
Zahnsegment 53 und demzufolge den Schlägerarm 45 entgegen dem Drehungssinne des
Uhrzeigers an.
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Der Schlägerarm 45 wird beim Antrieb des Zahnrades 48 durch die beschriebenen
Teile bis in die waagerechte Lage; ausgeschwungen und drückt hierbei den zugeführten
Sand leicht zusammen. Hat der Schlägerarm diese waagerechte Lage erreicht, so verläßt
der Nocken 49 das Zahnsegment 50 und der Schlägerarm 45 wird durch die Spannring
der Feder 44 zurückgeführt. - Dis Vorrichtung zur Zuführung des Sandes zu den Bechern
gehört jedoch nicht mit zur Erfindung.
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Die ganze Vorrichtung wird freihängend und zweckmäßig von einem Wagen,
verschiebbar getragen, so daß sie zu jeder gewünschten Stelle geführt werden kann.
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In Einzelheiten der Maschine sind die verschiedensten Abänderungen.
möglich, ohne von dem allgemeinen Erfindungsgedanken abzuweichen.
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So kann man beispielsweise auch den Wurfhebel - in annähernd aufrecht
stehender Lage zum Stillstand bringen, so daß die in, den Bechern des Wurfhebels
vorhandene Masse in annähernd waagerechter Richtung ausgeworfen wird, wie dies beispielsweise
zum Bewerfen von Bauten mit Zement, Mörtel o. dgl. möglich ist.