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Vorrichtung zum selbsttätigen Ändern des Preßdruckes bei Teerollmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf Teerollmaschinen, bei denen der Preßdeckel unter
der Wirkung eines von einem Hebel getragenen, an dem Hebel mittels einer Schraubenspindel
verschiebbaren Belastungsgewichtes steht. Bei den bekannten Teerollmaschinen dieser
Art wird das Belastungsgewicht so eingestellt, daß es den zulässigen Höchstdruck
erzeugt, der während des ganzen Rollvorganges beständig gleichbleibt. Unter der
Wirkung des Belastungsgewichtes wird infolgedessen der Preßdeckel entsprechend dem
Zusammensinken der Teemasse während des Rollvorganges nachgestellt. Soll während
des Rollvorganges der vom Preßdeckel auf die Teemasse ausgeübte Druck geändert werden,
so muß das Gewicht ' von Hand eingestellt werden.
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Die Anwendung eines während des ganzen Rollvorganges gleichbleibenden
Druckes des Preßdeckels ist jedoch in manchen Fällen nicht vorteilhaft. Die Erfindung
besteht darin, daß während des Rollvorganges mit einem sich allmählich steigernden
Druck gearbeitet wird, der am Ende des Rollvorganges seinen, wenn erforderlich,
regelbaren Höchstwert erreicht.
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Es kann sich als zweckmäßig erweisen, die allmähliche Drucksteigerung
zeitweise zu unterbrechen, d. h. zeitweise mit einem gleichbleibenden Preßdruck
zu arbeiten. Um dieses zu erzielen, wird gemäß der Erfindung die das Belastungsgewicht
verschiebende Schraubenspindel vom Rolltisch oder dessen Antrieb mittels eines Sperrklinkengetriebes
o. dgl. angetrieben. Zwecks Unterbrechung der allmählichen Drucksteigerung wird
die Klinke des Sperrklinkengetriebes zeitweise ausgerückt.
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Die Verwendung eines Sperrklinkengetriebes ist an sich bei Teerollmaschinen
bekannt, dient jedoch dazu, den Preßdeckel zwangsläufig nachzustellen. - Gemäß der
Erfindung wird das Sperrklinkengetriebe hingegen zum Drehen der das Belastungsgewicht
verschiebenden Schraubenspindel verwendet.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in den
Abb. z, -9 und 3 an einer in zwei verschiedenen Seitenansichten und im Grundriß
dargestellten ' Teerolljnaschine veranschaulicht. Die Abb.4, 5 und 6 zeigen Einzelheiten
der Erfindung in größerem Maßstab.
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Der zylindrische Füllrumpf = der Teerollmaschine wird, wie üblich,
durch- die gekröpften Wellen a über dem kreisend bewegten Rolltisch 3 in kreisende
Bewegung versetzt. Im Füllrumpf ist in bekannter Weise der Preßdeckel 4 angeordnet,
der gelenkig an dem einen Arm eines zweiarmigen Hebels 5 (Abb. _-) aufgehängt ist,
mit dessen anderem Arm das obere Ende einer Stange 6 gelenkig verbunden ist.- Das
untere Ende der Stange 6 steht in gelenkiger Verbindung mit dem Arm 42 eines um
die Achse ä schwenkbaren Doppelhebels 7, dessen anderer Arm 43 ein Gewicht 9 trägt,
das mittels einer ivlutter an einer auf- dem Hebel gelagerten Schraubenspindel
io
hängt. Das Gewicht '9 drückt .den Hebelarm 4z.näch-öben-und damit durch den. Hebel
5 den -Preßdeckel-4 auf die in dem Füllrumpf i befindliche Teemasse:- Die Schraubenspindel
io, die zum Verschieben des Gewichtes 9 dient, ist durch eine lösbare Kupplung 12
mit einer. gleichachsig zu ihr angeordneten Welle i i verbunden. Das Glied 44 der
Kupplung ist fest mit der Schraubenspindel verbunden, während das Glied 45- undrehbar,
aber axial verschiebbar auf der Welle ii angeordnet ist, Die Schraubenspindel io
trägt ein Handrad 13, welches es gestattet, durch Drehen der Spindel von Hand den
Abstand des Gewichtes 9 von der Drehachse 8 des Hebels 7 zu ändern (Abb._ i): Zu
Beginn eines Rollvorganges befindet. sich das Gewicht 9 im allgemeinen in -der Nähe
der Drehachse 8 des Hebels 7, so .daß der Hebel-, arm, an dem das Gewicht angreift,
verhältnismäßig kurz ist.
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Um während, des Rollvorganges den Abstand des Gewichtes 9 von der
Drehachse B. und damit den Druck des Deckels .4 auf die Teemasse allmählich oder
stufenweise vergrößern zu können, ist an dem Rolltisch 3 ein Anschlag i4 (Abb. #ä
bis 5) vorgesehen, in dessen Bereich zwei in ortsfesten Lagern axial verschiebbare
Stangen- 15, 16 liegen. Die 'Stange 15 ist gelenkig mit dem freien Ende des einen
Schenkels 17 eines auf der Welle ii drehbar gelagerten Winkelhebels 18 verbunden
_(Abb. 4), an dessen anderem Schenkel i9 eine Klinke 2o schwingbär_ängeordnet ist,
die in die Verzahnung eines auf der Welle i :i befestigten Sperrades 21 eingreift.
Infolgedessen wird beim Verschieben der Stange 15 durch den am. Rolltisch 3 sitzenden
Anschlag 14 in Richtung des Pfeiles x- der Winkelhebel 18 in Richtung des Pfeiles
y geschwenkt und das,Sperrad 21 und damit .die Welle i i sowie die mit dieser Welle
gekuppelte Schraubenspindel-io entsprechend dein Hub der Klinke 2o gedreht. Dadurch
wird das Gewicht 9 nach außen verschoben, d. h. der Abstand des Gewichtes von der
Drehachse-8 des Hebels 7 vergrößert und der- bruck des Gewichtes auf den Preßdecke14
verstärkt. Durch Drehen der Spindel ao - mittels des Handrades 13 kann das Gewicht
in seine Anfangsstellung zurückgedreht *erden. - -Damit eine stufenweise Druckzunahme
er-. reicht werden kann, ist auf der Welle i i ein Winkelhebel 22, 23 (Abb. 5) drehbar
ange-` ordnet, mit dessen Schenkel 22 ,die im Bereich des Anschlages 14- des Rolltisches.
liegende Stange 16 gelenkig verbunden ist. Der Schenkel 2,3 . des. Winkelhebels
trägt eine Klinke 24, die in die Verzahnung.eines°drehbar aüf,der Welle i i gelagerten-Sperrades
25 eingreift. Neben dem- Sperrad 25 ist auf der Welle ii eine Scheibe 26 drehbar
gelagert, die mit dein Rad 25 fest verbunden und am Umfang mit \Tocken 27, 28 versehen
ist. Die Klinke 2o trägt seitlich einen Ansatz 29 (Abb. 4), der in die Bahn der
Nocken 27,28
hineinragt. Durch das durch den Rolltisch 3 bewirkte Verschieben
der beiden Stangen 15, 16 in -Richtung des Pfeiles x werden die beiden Winkelhebel`
17, i9 und 22; 23 in Richtung.des Pfeiles y geschwenkt. Dabei werden die Klinke
zo des Sperrades -ei und damit die Welle ii -sowie die mit dieser gekuppelte Schraubenspindel
io gedreht, und die Klinke 24 dreht das Sperrad 25 mit der Nockenscheibe 26. Sobald
der Anschlag 14 des Rolltisches die Stangen 15, 16 freigibt, werden diese durch
die auf sie wirkenden Federn 41 der Richtung des Pfeiles x entgegen, d.li. zurückbewegt.
Gleichzeitig werden die Winkelhebel 17, i9 und 22, 23 entgegen der Richtung des
Pfeiles y geschwenkt. Ist die Nockenscheibe so weit gedreht, daß einer ihrer Nocken
unter den Ansatz 29 der Klinke 2o greift, so wird diese Klinke aus der Verzahnung
.des Sperrades 21 gehoben. Infolgedessen wird die Welle i i sq lange nicht gedreht
und das Gewicht 9 nicht verschoben, bis der ?Nocken den Ansatz 29 der Klinke freigibt
und diese in die Verzahnung des Sperrrades 2i eintritt. Damit die drehbar auf der
Welle ii, gelagerte Nockenscheibe 26 sich beim Rückgang der Klinke 2o nicht zurückdreht,
kann die Nockenscheibe seitlich mit einem Sperrzahnkranz versehen werden, in den
eine ortsfest. gelagerte Sperrklinke eingreift. Die Hebelarme 17, 22 der Winkelhebel
und die Stangen 15, 16 sind-mit Langlöchern 30, 31 bzw. 32, 33 versehen (Abb. 4
und 5), so daß durch Verstellen des Angriffspunktes der Hebelarme an den Stangen
der Hub der Klinken 20,. 24, d. h. die Größe der Verschiebung des Gewichtes 9, geändert
werden kann.
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Am Ende des Weges. des Gewichtes 9 wird zweckmäßig auf einer parallel
zur Schraubenspindel io liegenden verschiebbaren Stange 35 ein verschiebbarer Anschlag
34 (Abb. 3) vorgesehen. Das eine Ende der Stange 35 greift an den einen Arm eines
um den Bolzen 36 schwingbaren, zweiarmigen Hebels 37 an, dessen anderer Arm in das
auf der Welle i i axial veischiebbare Glied 45 der Kupplung 12 eingreift. Hat das
Gewicht 9 die durch den Anschlag 34 bestimmte Endlage erreicht, so stößt ein Ansatz
38 des Gewichtes gegen den Anschlag, wodurch die Stange 35 so verschoben wird, daß
der Hebel 37 in Richtung des- Pfeiles -- geschwenkt und die Kupplung 12 ausgerückt
wird. Die Schraubenspindel io wird alsdann nicht gedreht, so daß der Rollvorgang
unter gleichbleibendem Druck
vor sich geht. Nach Beendigung des
Rollvorganges wird das Gewicht g durch Drehen der Spindel io mittels des Handrades
13 in seine Anfangslage zurückbewegt. Das Wiedereinrücken der Kupplung i2 kann von
Hand oder durch das Gewicht 9 bewirkt werden. Mittels eines an dem freien Ende des
Armes 42 des Hebels 7 angreifenden Zugmittels 4o (Abb. i und 3) kann der Preßdeckel
während des Rollvorganges und nach Beendigung dieses Vorganges entgegen der Wirkung
des Gewichtes 9 angehoben werden.
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Das Verschieben des Gewichtes 9 kann auch in anderer 'Weise, z. B.
mittels eines Seil-oder Kettenzuges, bewirkt werden, und das zeitweise Unterbrechen
des Verschiebens des Gewichtes 9 kann auf eine andere Art,' z. B. durch eine auf
der Schaltwelle verschiebbare, gegen Drehung gesicherte Büchse, bewirkt werden,
welche die Kupplung 12 ein- und ausrückt.-