-
Steuervorrichtung für. lnaschinen zur Herstellung von Geflecht aus
Drahtschrauben Die Erfindung bezieht sich auf selbsttätig arbeitende Maschinen zur
Herstellung von Drahtspiralen, insbesondere für Geflechte aus schraubenförmig gewundenen
Drähten. Und zwar handelt es sich um solche Maschinen, bei denen eine mit dem Antrieb
gekuppelte hin und her drehbare Steuerscheibe bei ihrer Drehung in der einen Richtung
durch Anschlag die Einzugswalzen ausschaltet und bei ihrem Rücklauf durch einen
festen Anschlag angehalten wird.
-
Bei den früher üblichen niederen Arbeitsgeschwindigkeiten hat. man
die Steuerscheibe mittels eines um sie geschlungenen Seils und eines Gewichts oder
einer Feder zurückgedreht. Bei solchen Arbeitsgeschwindigkeiten, die ein Zurückdrehen
der Steuerscheibe innerhalb o,5 Sekunden erfordern, sind die kückführvorrichtungen
unbrauchbar, weil das Zurückdrehen bei kleinen Gewichten oder schwachen Federn zu
langsam erfolgt, während große Gewichte bzw. starke Federn ein so starkes Aufschlagen
der Steuerscheibe am Endanschlag zur Folge haben, daß sie nicht an dem Anschlag
stillstehen bleibt, sondern nach dem Aufprall mehrfach zurückspringt. Ein sofortiges
Wiedereinrücken der Steuerscheibe ist also- möglich, weil sonst ein ungleichmäßiger
Arbeitshub der Steuerscheibe und damit ungleiche Längen der Drahtwindungen entstehen
würden.
-
Es ist ferner bekannt, die Rückführung der Steuerscheibe durch eine
ständig in der Rück-Laufrichtung umlaufende federnde Klauenkupplung zu bewirken,
die beim Entkuppeln der Steuerscheibe wirksam wird. Diese Mitnehmervorrichtung hat
aber den Nachteil, daß sie nicht in jeder Stell'üng wirksam ist, sondern nur dann,
wenn der federnde Kupplungsstift in den Grund der Zahnlücken greift. Infolgedessen
ist auch bei dieser Vorrichtung ein gleichmäßiges Arbeiten der Maschine nicht gewährleistet.
-
Die Erfindung besteht darin, daß die Steuerscheibe durch ein in jeder
Stellung wirksames Reibungsgetriebe die Rückdrehung erhält. Diese Vorrichtung hat
ben Vorteil, daß die Steuerscheibe sofort nach dem Entkuppeln ihres Arbeitsgetriebes
von dem Rückführgetriebe erfaßt und zurückgedreht wird und daß sie bis zum Wiedereinrücken
der Arbeitskupplung unverrückbar mit gleichbleibender Kraft an ihrem Endanschlag
festgehalten wird.
-
Endlich ist Vorsorge getroffen, um jeweils eine volle Umdrehung dieser
Steuerwelle vor ihrem Stillstand zu sichern. Diese Einrichtung besteht im wesenlichen
aus einer auf ihr sitzenden Nockenscheibe, auf welcher eine unter der Wirkung einer
Feder stehende Rolle läuft, die nach Durchlaufen der höchsten Stelle des Nockens
von der Feder an die tiefste Stelle gezogen wird und dadurch die Welle nötigenfalls
vollends bis zu einer vollen Umdrehung dreht.
-
Die Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise
in
einer Ausführungsform näher erläutert: Abb. i ist eine Draufsicht auf die gesamte
Einrichtung, wobei unwesentliche Teile weggelassen sind.
-
Abb.2 zeigt im größeren Maßstabe im senkrechten Achsenschnitt die
Steuerscheibe und ihre Steuerung.
-
Abb. 3 ist eine Vorderansicht der wesentlichsten Teile der Umsteuervorrichtung.
Abb.4 ist die Seitenansicht der Vorrichtung zum Ausrücken der Antriebsklauenkupphing
auf der Hauptantriebswelle.
-
Abb. 5 zeigt in Seitenansicht eine Einrichtung, um der Steuerwelle
jeweils genau eine volle Umdrehung zu sichern.
-
Die Maschine wird durch eine Riemenscheibe i angetrieben, welche auf
der Antriebswelle 2 sitzt. Mit dieser durch einen Keil auf Drehung verbunden, aber
axial verschiebbar, ist auf ihr eine doppelseitig wirkende und zu diesem Zweck an
beiden Stirnflächen mit Kuppelzähnen besetzte Kuppelmufe 3 gelagert. Je nach ihrer
Stellung kuppelt sie die Hauptantriebswelle 2 mit einem Kegelrad 4 oder einem Stirnrad
5, so daß diese Räder wechselseitig in Drehung versetzt werden. In Abb. i ist das
Kegelrad 4 gekuppelt. Das Kegelrad 4 steht mit einem Kegelrad 6 in dauerndem Eingriff,
das auf der Welle 7 der angetriebenen unteren Einzugsrolle: 8 sitzt, die mit einer
zweiten nicht sichtbaren Einzugsrolle zum Einziehendes zu verarbeitenden Drahtes
zusammenwirkt. Die Einzugsrolle 8 arbeitet somit, wenn die Muffe 3 mit dem Kegelrad
4 gekuppelt ist, ,vie in Abb. i und 3 dargestellt, Auf der Hauptantriebswelle .2
ist ferner noch eine Schnecke 9 lose drehbar gelagert, welche mit dem Kegelrad 4
bewegungsschlüssig verbunden ist, d. h. mit diesem sich dreht. Die Schnecke 9 steht
mit einem Schneckenrad io im Eingriff, das auf einer Querwelle i i festgemacht ist
und eine Konuskupplung antreibt. Die Konuskupplung besteht aus einem auf der Welle
i i umdrehbar sitzenden Konus 12 (Abb. 2), welcher in eine konische Ausdrebung der
Steuerscheibe 13 paßt, die auf der Welle 1 i lose .drehbar und axial verschiebbar
ist. Die Steuerscheibe 13 wird durch die Nockenscheibe ,30 von der Welle
28 aus axial verschoben. Auf ihrer Umfläche ist ein Anschlagnocken 14 angebracht,
der in einer umlaufenden Nute 15 der Scheibe 13 verstellt werden kann, um den Zeitpunkt
seiner Wirksamkeit verändern zu können.
-
In der Bahn des Nockens 14 liegt das freie Ende 16 eines Winkelhebels
der um eine Achse 17 schwenkbar ist und durch eine Feder 18 ständig nach oben gegen
einen festen Anschlag i9 gezogen wird (s. Abb.3). Der andere Arm 2o des Winkelhebels
steht nach oben und ist am Ende mit einer hakenartigen Nase 21 versehen. Mit dieser
Nase 21 hält der Winkelhebel 16, 2o entgegen der Wirkung einer Feder 26 einen Hebel
22 zurück, welcher auf einer Achse 23 sitzt. Auf dieser Achse 23 sitzt ferner ein
doppelarmiger Hebel 24, 2,5. Der nach oben stehende Arm 24 (Abb. 3
und 4) ist als Gabel ausgebildet und verstellt die Kuppehnüffe 3. Der nach unten
gerichtete Arm 25 steht unter Wirkung einer Feder 26, die den Hebel 24, 25 zu verschwenken
und die Muffe 3 aus der in Abb. i und 3- dargestellten Lage in Kupplungsstellung
mit dem Stirnrad 5 zu bringen sucht. Sobald somit der Hebel 2:2 .durch Einwirkung
des Nockens 14 auf den Winkelhebel 16, 2a frei wird, findet die Umstellung statt,
und die untere Einzugrolle 8 sowie die Steuerscheibe 13 stehen still; während nunmehr
das Stirnrad 5 angetrieben wird.
-
Dieses steht mit einem Stirnrad 27 im Eingriff, welches auf der Steuerwelle
28 sitzt, die die Abschneidwerkzeuge und die Vorhängevorrichtung des fertigen Geflechts
steuert. Auf der Steuerwelle sind zwei Nockenscheiben 29 und 30 angeordnet.
Die Nockenscheibe 29 dient zur Rückbewegung der Muffe 3 in die in Abb. 3 dargestellte
Stellung. Zu diesem Zweck ist am Hebelarm 25 eine Rolle 31 gelagert, die nach Umstellung
der Kuppelmuffe 3 auf der mit Erhöhung versehenen Stirnfläche der Nockenscheibe
29 läuft. Durch deren Erhöhung wird dann der Hebel 24, 25 jeweils wieder zwangsläufig
zurückgestellt und durch die Sperrung 2o, 21 die Muffe 3 mit dem Kegelrad 4 im Eingriff
gehalten. Die Übersetzung ist derart gewählt, daß die Steuerwelle 28 jedesmal nur
eine einzige Umdrehung macht und dabei stets die Einzugrollen einrückt, so daB sich
die zum Flechten notwendigen Arbeitsgänge regelmäßig in gleicher Folge wiederholen.
-
Die Nabe der Steuerscheibe 13 (Abb. i und 2) ist als Seilscheibe 32
ausgebildet, welche durch einen Rundriemen 33 mit einer zweiten Seilscheibe 34 in
Verbindung steht. Diese sitzt auf einer Welle 35 und wird vom Antrieb i der Maschine
mittels Kegelrädern 36 ständig unmittelbar gedreht, wobei der Riemen 33 auf einer
der beiden Seilscheiben 32, 34 gleitet, solange die Steuerscheibenkupplung 12 eingerückt
ist. Wird sie dagegen gelöst, so nimmt der Riemen 33 die Seilscheibe 32 mit, und
die Steuerscheibe 13 dreht sich zurück, bis ein seitlich auf ihr sitzender Nokken
37 auf einen festen Anschlag 38 auftrifft (Abb. 3), der die Rückdrehung begrenzt.
Bei Verwendung eines gut gespannten Riemens als Reibverbindung wird das Reibungsbetriebe
in
jeder Stellung wirksam, so daß die Steuerscheibe 13 augenblicklich in ihre
Anfangslage zurückgedreht wird, wobei aber eine dauernde Beschleunigung bis zum
Anschlag nicht eintritt, wie dies bei Verwendung eines Gewichts oder einer Feder
der Fall ist. Ebenso wird ein Zurückspringen der Steuerscheibe 13 beim Aufschlag
durch genügend straffes Spannen des Riemens 33 vermieden.
-
Für das Wesen der Erfindung ist es nebensächlich, welcher Art das
zwischengeschaltete Reibgetriebe ist. Es kann jede andere Reibverbindung, wie z.
B. eine Reibungskupplung, verwendet werden, die ein gegenseitiges Drehen der betreffenden
Teile gestattet, aber beim Lösen der Steuerscheibe von der Kupplung r2 in jeder
Stellung eine augenblickliche Mitnahme des gelösten Teiles bewirkt.
-
Das Ausrücken der Steuerscheibenkupphing 12 wird durch die Nockenscheibe
30 vorgenommen, die auf der Steuerwelle 28 sitzt. Auf der Nockenscheibe 3o
läuft eine Rolle 39, die an einem Hebel 4o sitzt, der auf einer Achse -.i festgemacht
ist. Auf der Achse 41 sitzt ferner eine Gabel .12, welche die Steuerscheibe 13 durch
Eingriff in eine umlaufende Nute axial verschiebt, wenn die Rolle 39 auf die höchste
Stelle der Nockenscheibe 3o aufläuft, wodurch. der Isonus 12 außer Verbindung mit
der Steuerscheibe 13 kommt, die dann frei wird und der Einwirkung des Riemens 33
zur Rückdrehung unterliegt.
-
Um endlich zu erreichen, daß die Steuerwelle 28 jeweils eine volle
Umdrehung macht und in der richtigen Lage stehenbleibt, ist auf derselben noch eine
Nockenscheibe 43 angeordnet, gegen -welche die Rolle .4d. eines Hebels .a.5 ständig
durch eine Feder 46 gezogen wird (Abb.5). Der Hebel 4.5 ist um eine Achse .17 schwingbar.
Die Anordnung ist derart getroffen, daß die Klauenkupplung 3 so lange im Eingriff
mit dem Stirnrad 5 bleibt, bis die Rolle 44 den höchsten Punkt der Nolckenscheibe
.43 überschritten hat. Durch den Druck der Rolle 44 auf den Nocken -wird dann nach
dem Auskuppeln der Kupplung 3 die Steuerwelle 28 noch so weit gedreht, bis die Rolle
.1.4 den tiefsten Punkt des Nockens der Scheibe 43 erreicht hat, wie aus Abb. 5
zu ersehen.