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Flachkulierwirkmaschine Die Erfindung betrifft eine Flachkulierwirkmaschine
(Cottonsche Bauart) und besteht darin, daß infolge Ersatzes der von Hand angetriebenen
Handradwelle, welche bisher oben an der Vorderseite der Wirkmaschine gelagert ist
und gleichzeitig als Hauptantriebswelle dient, durch einen langsam laufenden Motor
die Möglichkeit der Fortnahme der Handradwelle und demgemäß eine Tieferlegung der
Hauptantriebswelle gegeben ist.
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Die Anordnung der Hauptantriebswelle an der Maschine vorn oben und
ihre Verwendung als Mittel zur langsamen Durchdrehung der Maschine von Hand ist
aus zahlreichen Gründen unvorteilhaft. Besonders hervorzuheben ist, daß es sehr
viel Mühe macht, eine solche Maschine von Hand durchzudrehen. Wird die Hauptantriebswelle
an der Maschine vorn oben gelagert, so ist damit zu rechnen, daß durch die Welle
Erschütterungen in die Maschine gebracht werden. Schließlich bedeutet es für die
an der Maschine arbeitende Person eine große Gefahr, die Hauptantriebswelle mit
ihren sich während des Betriebes dauernd mitdrehenden Handrädern und Schwungrädern
wie bisher an der Maschine vorn oben unterzubringen. All diese Nachteile werden
durch eine Anordnung gemäß der Erfindung beseitigt. Die Hauptantriebswelle wird
nicht mehr vorn oben, sondern auf dem verhältnismäßig stabilen Fundament in Mitte
desselben gelagert, wodurch die ganze Maschine besser ausgeglichen, die Stabilität
erhöht und die Möglichkeit geschaffen wird, mit höheren Geschwindigkeiten zu arbeiten
und die Produktion zu steigern.
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Im folgenden ist die Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben.
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Es stellen dar: Abb. i eine nach der Erfindung gebaute Wirkmaschine
in senkrechtem Querschnitt, Abb. z die zum Verständnis der Erfindung notwendigsten
Teile der Wirkmaschine, von oben gesehen, Abb.3 eine Ansicht von vorn, teilweise
im Schnitt, Abb. ¢ eine Einzelheit.
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Die Nadeln der Wirkmaschine sind bei 8 schematisch angedeutet.
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Die Hauptantriebswelle 9a der Maschine ist nicht vorn oben, sondern
in Lagern g- der Konsole A gelagert. Die Welle 9a erhält ihren
Antrieb
von dem Hauptmotor io über ein Getriebe i ox.
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52 und 53 ist ein Getriebe, welches dazu dient, die übliche Hubscheibenwelle
5¢ von der Hauptantriebswelle aus zu treiben.
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Mit ioa ist der Hilfsmotor bezeichnet, mit dessen Hilfe der Hauptantriebswelle
die gewünschte langsame Drehgeschwindigkeit erteilt werden kann, sofern der Wirker
eine ganz langsame Durchdrehung der Maschine gleich wie mit dem früher üblichen
Handantrieb wünscht, und zwar zum Zweck, die Arbeit einzelner Maschinenteile genau
zu beobachten oder die Maschine in eine jeweils bestimmte Stellung zu bringen und
in dieser Stellung stillzusetzen.
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Der Hilfsmotor ioa überträgt seine Drehbewegung durch ein Reduktionsgetriebe,
welches beispielsweise aus einem mit einem Zahnrad i 2a größeren Durchmessers kämmenden
Ritzel besteht. Das Zahnrad i2a sitzt auf der Welle 14 einer Schnecke 15, die mit
einem Schneckenrad 16 verhältnismäßig großen Durchmessers im Eingriff steht. Das
Schneckenrad 16 ist auf der Hauptantriebswelle 9a lose drehbar und kann zum Antrieb
der Welle 9a (zum Antrieb m einer Richtung gleich der Drehrichtung durch den Hauptantrieb)
gebracht werden, indem es durch eine Kupplung mit der Welle verbunden wird. In dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist diese Kupplung 17 eine Rollenkupplung.
Mit ihrer Hilfe kann die Welle langsam in der Richtung des in Abb. i eingezeichneten
Pfeiles durchgedreht werden unter der Voraussetzung, daß das Schneckenrad angetrieben
wird. Wenn aber die Hauptantriebswelle 9a durch den Hauptantrieb (Motor io) angetrieben
wird, läßt die Kupplung 17 die Drehung der Hauptwelle 9a ohne weiteres zu; die Kupplung,
die Schnecke und das die Verbindung zwischen Schnecke und Hilfsmotor herstellende
Getriebe bleibt aber im Stillstand.
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Das aus der Schnecke, dem Schneckenrad und der Kupplung bestehende
langsam arbeitende Triebwerk ist in ein Gehäuse 18 eingekapselt. Die elektrische
Energie wird dem Hilfsmotor durch Vermittlung eines Schalters 2o zugeführt.
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Wenn der Schalterhebe12ox in der einen oder in der anderen Richtung
in eine bestimmte Stellung gebracht ist, übernimmt eine Feder die weitere Bewegung,
um je nach der Stellung des Hebels 2ox den Schalter zu schließen oder zu öffnen.
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An. dem Schalterhebel 2ox ist eine Stange 21 angelenkt, die andernends
an einem Hebel 22, der auf einer Stellwelle 23 befestigt ist, angreift. Die StellweI16
23 erstreckt sich vorn oben längs über die Maschine, reicht also von einem Ende
der Maschine bis zum anderen Ende und ist an verschiedenen Stellen in zweckentsprechenden
Lagern 23a abgestützt.
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Auf der SteIIwelle 23 sind mehrere Handhebel angeordnet. Einer dieser
Handhebel ist bei 24 dargestellt. Die Handhebel 24 sind auf der Stellwelle auf ganzer
Länge der Maschine so verteilt, daß die die Maschine bedienende und an irgendeiner
Stelle vor der ungefähr 13 m langen Maschine stehende Person die Stehwelle durch
Herunterdrücken des jeweils nächsten Handhebels bequem bedienen kann.
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Beim Herunterdrücken eines der Handhebel wird der Schalter, zweckmäßig
ein Momentschalter, eingerückt, der Hilfsmotor in Gang gebracht und über das Reduktionsgetriebe
die Hauptwelle in langsame Umdrehung versetzt, so daß die an der Maschine arbeitende
Person die Arbeit der Strickwerkzeuge überwachen bzw. die Maschine in irgendeine
'jeweils bestimmte, zu untersuchende Stellung bringen kann.
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Sobald der gewünschte Punkt erreicht ist, wird der Handhebel 24 freigegeben,
worauf eine Feder 25 die Stange 21 und damit den Schalterhebel 2ox in ihre Ausgangsstellung
zurück und den Schalter wieder in die Offenstellung bringt.
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Zur gleichen Zeit wird eine Bremse ,G= gegen die Seitenfläche des
Rades 12a gepreßt, um den mit langsamer Geschwindigkeit laufenden Antrieb vollständig
zum Stillstand zu bringen.
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Die Bremse 26x wird durch eine Stange 32 von einem auf der Stehwelle
23 sitzenden Arm 22x aus und durch eine Feder 26a gesteuert, die den Bremsschuh
normalerweise immer gegen das genannte Rad zu halten bestrebt ist.
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Beim Herunterdrücken eines Handhebels 2q., so wie oben beschrieben,
wird die Bremse 26x vom Zahnrad 12a abgezogen, um den mit geringer Geschwindigkeit
arbeitenden Antrieb vollständig freizugeben. Des weiteren wird beim Herunterdrücken
des Handhebels 24 der Schalter 2o durch Vermittlung der Stange 21 geschlossen und
dadurch der langsam arbeitende Hilfsantrieb in Betrieb gesetzt. Wenn andererseits
.der Handhebel freigegeben, also der auf den Hebel ausgeübte Druck zurückgenommen
wird, wird der Strom vom Hilfsmotor abgeschaltet und die Bremse 26x zur Stillsetzung
des Hilfsantriebes angezogen.
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Da die Hauptwelle 9a von dem mit geringer Geschwindigkeit arbeitenden
Antrieb über die Rollenkupplung getrieben wird, läuft die Welle 9- noch einige Zeit
weiter, auch wenn der Hilfsantrieb ausgeschaltet ist. Mit Rücksicht hierauf ist
eine Hilfsbremse geschaffen,
die auf das Schwungrad 34 der Wirkmaschine
wirkt und auf der Hauptantriebswelle angeordnet ist. Diese Bremse kommt zum Anzug,
wenn der Handhebel 24 aus seiner neutralen oder normalen Stellung nach oben bewegt
wird.
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Um dieser zusätzlichen, nach oben gerichteten Bremsbewegung Raum zu
geben, ist die Stange z i bei 2 ia geschlitzt, so daß der Hebel 22 bei dieser
Bewegung sich zum Lenker z i frei verstellen kann, ohne ihn mitzunehmen. \Tachdem
abgebremst ist, wird der Handhebel 24 freigegeben, so daß er in seine Ausgangsstellung
zurückfällt. Zum Zweck, den Handhebel bis zum äußersten hochziehen oder hochdrücken
und die Bremse auf dem Schwungrad - nachdem die andere Bremse gegen das Getriebezahnrad
gedrückt worden ist - anziehen zu können, ist auch die Stange 32 mit einem
Schlitz 33 versehen.
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Die Vorrichtung, mittels welcher zwecks Stillsetzung der Hauptwelle
9a eine Bremsung auf das Schwungrad ausgeübt wird, besteht aus einem Bremsschuh
35, der an einem Zapfen 36 drehbar gelagert und mit einem Arm 37 versehen ist. Letzterer
ist durch eine Stange 38 mit einem Arm 39 verbunden, der auf der Stellwelle
23 befestigt ist. Die Stange 38 ist mit einem Schlitz 40 versehen und nimmt
in diesem Schlitz einen am Arm 37 sitzenden Zapfen auf, so daß bei der Abwärtsbewegung
des Handhebels 24 und bei der Rückbewegung des Handhebels in die Mittel- oder neutrale
Stellung die Stange 38 sich ungehindert bewegen läßt.
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Um die Bewegung des mit geringer Geschwindigkeit arbeitenden Antriebes
umzukehren, also um die Wirkmaschine rückwärts durchzudrehen -- dies beispielsweise
zu dem Zweck, irgendwelche Störungen in der Maschine zu beheben oder um die Maschine
zum Ansetzen von Doppelrandnadeln in eine bestimmte Stellung zu bringen - ist ein
Schiebekeil 41 vorgesehen, der durch einen Handhebel 42 über einen rings seines
Umfanges genuteten Ring 43 steuerbar ist. Der Keil 4i befindet sich für gewöhnlich,
d. h. weint. die Maschine durch den langsam arbeitenden Hilfsantrieb und durch Vermittlung
der Kupplung vorwärts gedreht wird, in einer in Abb. 3 dargestellten unwirksamen
Stellung. Für gewöhnlich wird also der Keil mit Bezug auf Abb.3 ganz links in einer
Stellung gehalten, in der er sich mit dem Schneckenrad ganz außer Eingriff befindet.
Indem der Handhebe14a nach links umgelegt wird, wird der Keil nach rechts verschoben,
so daß er den Körper des Schneckenrades 16 auf der Hauptwelle 9a verriegelt bzw.
mit der Hauptwelle kuppelt. Zu gleicher Zeit wird ein Umschalter 47 betätigt, der
den Motor ioa auf Rückwärtsgang schaltet. Es geschieht dies durch eine Verbindung,
bestehend aus dem Arm 45, der Stange 46 und dem Schaltarm 47 des Umschalters. Zu
gleicher Zeit wird eine Verriegelung 49 eingerückt, welche ein Einschalten des Hauptantriebsmotors
unmöglich macht. Hier wäre noch zu bemerken, daß das Einschalten des Hauptantriebsmotors
für gewöhnlich durch axiale Verschiebung der Stange 48 geschieht, und daß diese
Stange sich längs über die Vorderseite von einem Ende bis zum anderen Ende der Maschine
erstreckt, also längs der Vorderseite der Maschine an allen Stellen in Reichweite
der an der Maschine arbeitenden Person sich befindet. Die Stange 48 dient also gewöhnlich
zur Steuerung des dem Hauptmotor zugehörigen Schalters.
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Um eine Verstellung der Stange 48 zu verhindern, solange der langsam
arbeitende Hilfsantrieb auf den Rückwärtsgang gestellt ist, ist mit dem Umschalthebel
42, 45 der verschiebbare Riegel 49 verbunden, der, wenn der Umschalthebel auf den
Rückwärtsgang der Maschine gestellt wird, die Stange 48 gegen axiale Verschiebung
verriegelt, es also unmöglich macht, den Hauptmotor einzuschalten. Die Stange 48
ist mit einem Ausschnitt 50 versehen, in welchen die Schulter 5 i des Riegels
49 eingreift, sobald die Verriegelung vorgenommen wird.
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Die Gestellteile a, b der Maschine ruhen auf einem von Ende
zu Ende der Maschine reichenden Fundament A. Die Hauptantriebswelle ist in unmittelbar
auf der Konsole A befestigten Lagern 9x untergebracht. Die Lager 9x sind, wie aus
Abb. i ersichtlich, ungefähr in der Mitte der Konsole angeordnet. Bei dieser Bauart
wird die Hauptantriebswelle durch das Maschinengestell und durch das FundamentA
vollkommen verdeckt. Dadurch, daß die Hauptantriebswelle in der Maschine tief unten
auf dem Fundament gelagert ist, ist die Maschine wesentlich stabiler und erhält
einen erschütterungsfreien Lauf. Somit kann die Arbeitsgeschwindigkeit sehr hoch
getrieben und die Leistungsfähigkeit (Geschwindigkeit) sehr gesteigert werden.