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Rotationsgießmaschine zum Herstellen von Formkörpern aus Kunststoff
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rotationsgießmaschine zum Herstellen von Formkörpern
aus Kunststoff-in einer beheiz- und/oder kühlbaren Hohlform, die auf einem Rotationsteller
befestigbarist,der in einem um eine waagerechte Achse (auch sogenannte Hauptachse)
voll umdrehbaren Drehgestell um eine im Winkel, vorzugsweiss quer zur Drehgestellachse,
verlaufende Achse (auch sogenannte Nebenachse) voll umdrehbar gelagert ist, wobei
das Drehgestell mindestens einen Reifen aufweist, der senkrecht gestellt auf vorzugsweise
unteren Stützrollen läuft, und wobei mindestens ein Antrieb zum Drehantrieb des
Drehgestelles um die Drehgestellachse-und/oder des Rotationstellers um die Tellerachse
vorgesehen ist.
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Derartige Rotationsgießmaschinen dienen dazu, Formkorper aus Kunststoff,
wie offene oder geschlossene Behälter oder offene Formteile, dadurch herzustellen,
daß in die Hohlform Kunststoff in Form eines Granulats, eines Pulvers oder auch
in flüssiger oder pastöser Form eingegeben und durch Erwärmen und gleichmäßiges
langsames Drehen der Hohl form an deren
Innenwandung zum Anlagern
gebracht wird, bis sich eins homogene Schicht ergibt, die nach dem Abkühlen einen
formbeständigen Kunststoffkörper, z.B.- Hohlkörper, bildet. Nach dem Abkühlen wird-die
Rotation angehalten und der gebildete Korper entformt, sei es durch Öffnen der Hohlform,
ohne daß diese von dem Rotationsteller abgenommen wird, oder sei es durch Auswechseln,
indem die Hohlform entfernt und eins neue Hohlform mit dem Rotationsteller verbunden
wird.
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Bei einer bekannten Rotationsgießmaschine ist das Drehgestell nach
Art eines Rhönrades ausgebildet, das zwei in großem Abstand vonsinander angeordnete,
senkrecht stehende Reifen aufweist, die quer miteinander zu einem starren Gestell
verbunden sind und jeweils auf unteren Stützrollsn laufen. Im Zwischenraum zwischen
beiden Reifen ist ein Querrahmen angeordnet, auf dem der Rotationsteller mit der
Hohl form gelagert ist. Ferner ist es bekannt, bei einer solchen Rotationsgießmaschine
einen Reifen im Verhältnis zum anderen im Durchmesser relativ klein zu halten, wobei
dieser kleinere Reifen z.B. etwa wie eine zur Drehgestellachse koaxiale Lagerwelle
wirksam ist.
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In diesem Fall hat der Querrahmen etwa L-Form, wobei der waagerechte,
am großen Reifen sitzende Teil des L-förmigen Querrahmens den Rotationsteller trägt
und wobei am dazu rechtwinkligen Querrahmenteil der relativ kleine Reifen bzw. die
Lagerwelle angreift. Von Nachteil ist bei beiden Anordnungen, daß die Maschine in
Richtung der Drehgestellachse oder Hauptachse gesehen relativ lang baut, relativ
schwer und entsprechend teuer ist und daß vor allem die Hohl form nicht von allen
Seiten, sieht man von der Seite der Hohlform, die dem großen Reifen zugekehrt ist,
ab, gut und frei zugänglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rotationsgießmaschine
zum Herstellen von Formkörpern zu schaffen, die kleiner, leichter und damit auch
billiger ist, eine
bessere Raumausnutzung erlaubt und die vor allem
die Hohl form möglichst von allen Seiten frei zugänglich macht.
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Die Aufgabe ist bei einer Rotationsgießmaschine der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß an einer Seite des Reifens, koaxial
zur Drehgestellachse, eine vorzugsweise hohle, mit dem Reifen umiaufende Lagerwelle
befestigt ist, die in Abstand vom Reifen in einem Querlager abgestützt ist'und daß
an der anderen, der Lagerwelle abgewandten Seite des Reifens exzentrisch zur Drehgestellachse
ein zu dieser im wesentlichen paralleler, frei auskragender Träger befestigt ist,
auf dem der Rotationsteller mit der Hohl form von oben und von drei Seiten her frei
zugänglich gehalten ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung, die lediglich einen Reifen benötigt,
sitzt auf dessen einer Seite frei auskragend der Träger mit dem Rotationsteller
und der darauf befestigbaren Hohl form und auf dessen anderer Seite die Lagerwelle.
Die Stützlagerung dieses Drehgestelles erfolgt einmal uber die Abstützung des Reifens
mittels mehrerer Stützrollen und zum anderen mittels des Qusrlagers der Lagerwelle.
Durch diese erfindungsgemäße Anordnung wird erreicht, daß die maschine in Richtung
der Hauptachse außerordentlich kurz und gedrungen baut, dadurch leicht und billig
ist, und vor allem, daß die Hohlform auf dem Rotationsteller, bis auf die zum Reifen
weisende Seite, sonst von allen Seiten, sowie von oben und auch von unten völlig
frei zugänglich ist.
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Der ganze, sich an die zur Hohl form weisende Seite des Reifens anschließende
Raum steht also voll für den Zugang und Zugriff zur Hohlform zur Verfügung. Dadurch
wirft das Entformen, Aufbringen oder Entfernen der Form auf den bzw.
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von dem Rotationsteller etc. keinerlei Probleme auf. Auchdie Wartung
der maschine, evtl. Reparaturen daran/sowie die Überwachung der maschine im Betrieb
sind dadurchproblemlos. Ferner erlaubt die maschine den Einsatz größter Hohiformen.
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Für die Heiz- und Kühleinrichtung, die in der Regel Bestandteil derartiger
Maschinen ist, die Zufuhr und Abfuhr des Heiz- bzw. Kühlmittels zur Hohl form bzw.
von der Hohl form und für die Drehlagerung des Rotationstellers auf dem Träger so,
daß die Leitungen für das Heiz- und Kühlmedium trotz der zweiachsigen überlagerten
Rotationsbewegung zur Hohlform geführt bzw. von dieser abgeleitet werden können,
sind bekannte Systeme, die dem Stand der Technik entnehmbar sind, einsetzbar.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist auf der Seite des Reifens,
an der der Träger für den Rotationsteller befestigt ist, diametral gegenüber dem
Träger ein zu diesem etwa paralleler Kragarm um eine quer zur Drehgestellachse verlaufende
Achse schwenkbar befestigt, der einen um die Tellerachse drehbar gelagerten, auf
der Oberseite der Hohlform zumindest auflegbaren Rotationsstützteller trägt. Der
Kragarm mit Rotationsstützteller ist in der auf die Hohl form geschwenkten oder
aber von dieser abgeschwenkten Stellung, die das Öffnen der Hohl form und/oder Entfernen
oder Einsetzen der Hohl form ermöglicht, jeweils verriegelbar. Er gestattet es,
auch sehr große und schwere Kohl formen auf dem Rotationsteller anzuordnen, ohne
daß die Gefahr von Schwingungen der Hohl form und/oder des Trägers bei Betrieb der
Maschine um die Tellerachse oder in Richtung dieser besteht. Wie bei diesen Maschinen
üblich, kann am Reifen ein verstellbares Ausgleichsgewicht zum Ausgleich von Unwuchten
befestigt sein, um Schwingungen nahezu völlig auszuschalten.
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Von Vorteil kann es ferner sein, wenn am Träger, vorzugsweise an dessen
dem Rotationsteller abgewandter Seite, ein Rotationsnebenantrieb für den Rotationsteller
angeordnet ist, der über ein Getriebe, vorzugsweise Kegelradgetriebe, mit einem
Antriebszapfen des Rotationstellers in Antriebsverbindung steht. Hierdurch ist der
Antrieb für den Rotationsteller wesentlich vereinfacht,
der bei
bisher bekannten Maschinen über komplizierte Übertragungsglieder von einem am Maschinengestell
festen Antriebsmotor abgeleitet wurde. Die erfindungsgemäße Gestaltung hingegen
führt zu einer Vereinfachung im Aufbau der maschine und damit zu niedrigen Gestehungskosten
und erleichtert im übrigen die Herstellung, Montage und Wartung.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine der Stützrollen
als Drehantriebsrolle, vorzugsweise als Reibrad, ausgebildet. Sie steht ferner über
eine Antriebswelle mit einem vorzugsweise koaxialen Rotationshauptantrieb in Antriebsverbindung.
Ein derartiger Reibradantrieb ist in der Lage, bei relativ kleiner Leistung des
Rotationgshauptantriebes dennoch das benötigte moment aufzubringen. Ferner ist dieser
Antrieb billig und einfach, vor allem deshalb, weil die Stützrollen ohnehin zur
Stützlagerung des Reifens vorgesehen sind und lediglich ein Lagerzapfen einer Stützrolle
bis zum Rotationshauptantrieb verlängert werden muß.
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Statt des zuvor beschriebenen Reibradantriebes kann auch ein Riemen-
oder Kettenantrieb vorgesehen sein. Hierzu kann beispielsweise auf der Lagerwelle
ein Antriebsrad, vorzugsweisa Kettenrad, befestigt sein, das über ein Antriebsmittel,
vorzugsweise eine Antriebskette, mit einem zugeordneten Antriebsrad, vorzugsweise
Kettenrad, eines Rotationshauptantriebes in Antriebsverbindung steht. Auch ein solcher
Rotationshauptantrieb mit getrieblicher Ubertragung ist problemlos.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß
die Stützrollen aus Kreisscheiben, vorzugsweise mit Gummiauflage auf ihrer Umfangsfläche,
bestehen, an denen einseitig ein koaxialer Lagerzapfen befestigt ist, der mittels
eines Lagers in einer Rohrhülse aus Stahl gelagert ist. Die Kreisscheiben ragen
somit frei auskragend aus der Rohrhülse heraus. Hierdurch wird im Vergleich zu einer
beidseitig der
Stützrolle vorgesehenen Lagerung in Richtung des
Lagerzapfens der Stützrolle Platz gewonnen. Im übrigen ist eine solche Anordnung
billig, einfach und vor allem äußerst stabil. Die Rohrhülse aus Stahl wird von einem
Rohrstück abgeschnitten, im Inneren mit Lagersitzbohrungen- versehen, wonach bereits
das Lager einsetzbar ist. Dies ist außerordentlich einfach fertigungstechnisch zu
bewerkstelligen. Besonders und teuere Gußlagerböcke sind entbehrlich, vor allem
würden sie bei derartiger Belastung ohnehin sehr schnell zerstört werden.
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Auch das Querlager der Lagerwelle kann im wesentlichen so gestaltet
sein, indem das Querlager der Lagerwelle eine Rohrhülse aus Stahl mit darin enthaltenem
Wälzlager aufweist, die auf einer unteren Stützplatte befestigt ist.
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Von Vorteil kann es sein, wenn die Rohrhülse des Querlagers federelastisch
am Maschinengestell abgestützt ist. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen,
daß die Stützplatte unter Zwischenschaltung von vorzugsweise Tellerfedern am maschinengestell
abgestützt ist. Hierdurch wird ein federelastisches Verhalten in der Stützlagerung
der Lagerwelle erreicht, wodurch eventuelle stoßartige Belastungen in Grenzen aufgenommen
werden können, die sonst das Drehgestell und/oder maschinengestell über Gebühr beanspruchen
würden. Außerdem dient diese federelastische Abstützung zum Toleranzausgleich, z.B.
zum Ausgleich von geringen Unrundheiten des Reifens oder von geringem Querversatz
des Reifens bei einem Umlauf.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sitzt auf der Lagerwelle,
vorzugsweise zwischen dem Querlager und dem Reifen, eine Schleifringanordnung, mittels
der elektrische Energie zur Speisung des Rotationgsnebenantriebes und zur maschinensteuerung
zum Träger übertragbar ist. Das Problem der Zuführung der elektrischen Energie zum
Drehgestell und vor allem zum Rotationsteller ist dadurch in einfacher Weise gelöst.
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Die Anordnung kann ferner so getroffen sein, daß dem Antriebszapfen
des Rotationstellers mindestens zwei am Träger gehaltene Tastschalter einer Maschinensteuereinrichtung
zugeordnet sind, deren Tastglieder auf dem Umfang des Antriebszapfens aufliegen
und von am Antriebszapfen vorgesehenen, radial vorspringenden Steuernocken beaufschlagbar
sind. Über die Tastschalter wird für die Maschinensteuerung z.B. der Istwert für
die Drehzahl des Rotationstellers und dessen Drehrichtung ermittelt. Ferner dienen
die Tastschalter als Endlagenschalter für die Stillsetzung des Rotationstellers.
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Am Drehgestell kann-.ein wiaderaufladbares Druckgasbebältnis, insbesondere
für bedarfsweise in das Innere der Hohlform einzuleitendes Druckgas, vorzugsweise
Stickstoff, angeordnet sein. Das Druckgasbehältnis kann auf einer Seite, vorzugsweise
auf der dem Rotationsteller zugewandten Seite, des Reifens oder am frei auskragenden
Ende des Trägers, vorzugsweise lösbar,befestigt sein.
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Ferner kann die Anordnung so getroffen sein, daß das Drehgestell zwei
in Abstand voneinander auf der Drehgestellachse angeordnete Reifen aufweist, die
miteinander zu einer starren Einheit verbunden- und jeweils an mindestens zwei Stützrollen
geführt sind, und daß der Träger des Rotationstellers an dem Reifen befestigt ist,
der der Lagerwelle abgewandt ist.
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Diese Anordnung ermöglicht es, ohne vom erfindungsgemäßen Bauprinzip
abgehen und ohne zu großen Maschinenabmessungen übergehen zu müssen, die Rotationsmaschine
auch für sehr große und schwere Hohl formen einsetzen zu können; denn bei zwei Reifen,
die relativ eng nebeneinander angeordnet werden können, werden die Stützkräfte anteilig
aufgebracht. Der Eehraufwand hierfür ist gering, da die Reifen völlig gleich sein
können.
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Sind zwei Reifen nebeneinander vorgesehen, dann kann es von Vorteil
sein, das-Druckgasbehältnis im axialen Zwischenraum
zwischen den
beiden Reifen anzuordnen. Hierdurch wird dieser Zwischenraum noch genutzt, so daß
die Anordnung des Druckgasbehältnisses keinen besonderen Platz benötigt und dadurch
die maschine nicht größer baut.
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Der Reifen kann einen mit einer Laufrinne, in der die zugeordneten
Stützrollen laufen, versehenen Ring aufweisen, der am Umfang einer plattenförmigen
Kreisscheibe befestigt ist.
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Derartige Reifen sind einfach und billig herstellbar; denn der Ring
ist z.B. aus einem U- oder Doppel-T-Profil durch Biegen ohne großen Aufwand herstellbar.
Die plattenförmige Kreisscheibe kann z.B. durch Brennschneiden oder in anderer Weis
aus einer Platte herausgetrennt werden, so daß dann nur noch der Ring mit der Kreisscheibe
verschweißt werden muß. Zur Versteifung können noch axial abstehende Radialstreben
angeschweißt werden. Von Vorteil ist ferner, daß der Träger an der Kreisscheibe
angeschweißt oder angeschraubt werden kann, und zwar an der Stelle, die je nach
Gegebenheit gerade Platz dafür bietet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform besteht das Druckgasbehältnis
aus einem am Reifen oder zwischen zwei Reifen festen, vorzugsweise angeschweißten,
Behälter, dessen zumindest eine Behälterwandung von einer Kreisscheibe eines Reifens
gebildet ist. Hierdurch wird der vorhandene Axialraum des Reifens, oder bei zwei
Reifen der Zwischenraum zwischen beiden, für die Unterbringung des Behälters genutzt.
Vor allem wird zumindest eine Behälterwandung eingespart, da hierzu die Kreisscheibe
zumindest eines Reifens zugleich verwendet wird. Dadurch wiederum werden Kosten
und Gewicht gespart. Ein derartiger Behälter kann sich über einen großen und wesentlichen
Flächenbereich in axialer Richtung eines Reifens erstrecken. Bei Anordnung von zwei
Reifen kann die Kreisscheibe jedes Reifens eine Behälterwandung bilden.
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Die Laufrinne des Reifens kann auf der äußeren und/oder inneren Umfangsfläche
des Ringes vorgesehen sein. Die Anordnung kann im übrigen so getroffen sein, daß
die Stützrollen des Reifens, der der Lagerwelle zugewandt ist, in dessen auf der
inneren UmFangsfläche des Ringes vorgesehener Laufrinne und die Stützrollen des
anderen, dem Rotationsteller zugewandten Reifens auf dessen auf der äußeren Umfangsfläche
des Ringes vorgesehener Laufrinne laufen Hierbei nehmen also die dem Rotationsteller
am nächsten stehenden Stützrollen die in vertikaler Richtung nach unten wirkenden
Belastungskräfte auf, während die Stützrollen des anderen Reifens diessn von oben
her in vertikaler Richtung nach unten abstützen und damit das Querlager der Lagerwelle
von derartigen, zum Kippen führenden Kräften entlasten.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen einer Rotationsgießmaschine zum Herstellen von Formkörpern
aus Kunststoff näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1- eine schematische, teilweise
geschnittene Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispieles, Fig. 2 eine Stirnansicht
in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1, Fig. 3 eine etwa Fig. 1 entsprechendetschematische
und teilweise geschnittene Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels, bei
dem bereits in Fig. 1 gezeigte Einzelheiten weggelassen sind, Fig. 4 eine etwa Fig.
1 entsprechende, schematische und teilweise geschnittene Seitenansicht eines dritten
Ausführungsbeispieles, bei dem in Fig. 1 gezeigte Einzelheiten weggelassen sind.
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Die in Fig. 1 bis 4 gezeigte Rotationsgießmaschine hat eine Antriebsseite
1, die bei der zeichnerischen Darstellung in Fig. 1 auf der linken Seite liegt,
und einen dieser gegenüberliegenden Freiraum 2, von dem her ein völlig freier Zugang
zur maschine von allen Seiten und von oben gegeben ist. Die Rotationsgießmaschine
besitzt ein maschinengestell 3, z.B. in Form eines geschweißten, kastenförmigen
Rahmens, und ferner ein allgemein mit 4 bezeichnetes Drehgestell. Das Drehgestell
4 ist um eine waagerecht verlaufende Rotationshauptachse 5, z.B. in Richtung des
Pfeiles 6, voll umdrehbar am maschinengestell 3 gelagert und weist einen Rotationstelier
7 auf, auf dem eine beheiz- und/oder kühlbare Hohlform 8 z.B. lösbar befestigt ist.
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Der Rotationsteller 7 ist am Drehgestell 4 um eine Rotationsnebenachse
9 in Richtung des Pfeiles 10 voll umdrehbar gelagert, wobei die Rotationsnebenachse
9 die Rotationshauptachse 5 schneidet und zu dieser im wesentlichen rechtwinklig
verläuft.
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Das Drehgestell 4 weist einen Reifen 11 auf, der senkrecht gestellt
auf zwei unteren Stützrollen 12 läuft, die am maschinengestell 3 gehalten sind.
Der Reifen 11 besteht aus einem Ring 13, der auf seiner äußeren Umfangsfläche eine
Laufrinne 14 aufweist, in der die Stützrollen 12 laufen. Im Zentrum des Ringes 13
befindet sich eine plattenförmige Kreisscheibe 15, die mit dem Ring 13 verschweißt
ist. Auch die Stützrollen 12 bestehen aus Kreisscheiben mit einer Gummiauflage 16
auf ihrer Umfangsfläche.
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Einseitig an der Kreisscheibe der Stützrollen 12 ist ein koaxialer
Lagerzapfen 17 befestigt, der mittels einess80rzbgsweise Wälzlagers 18t in einer
maschinenfesten Rohrhülse 19 aus Stahl gelagert ist, die an einer Stützplatte 20
angeschweißt ist und mit dieser am maschinengestell 3 befestigt ist. Bei dieser
Anordnung steht die Stützrolle 12 mit ihrer Kreisscheibe an einem Ende frei von
der Rohrhülse 19 ab und ist nur einseitig in Abstand von der Ebene des Reifens 11
gelagert.
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An einer Seite des Reifens 11, und zwar auf der in Fig. 1 linken Seite,
ist an der Kreisscheibe 15 des Reifens 11, koaxial zur Rotationshauptachse 5eine
hohle, mit dem Reifen 11 umlaufende Lagerwelle 21 befestigt, beispielsweise angeschweißt,
die in Abstand vom Reifen 11 in einem Querlager 22 abgesetzt ist. Das Querlager
22 der Lagerwelle 21 besteht aus einer Rohrhülse 23 aus Stahl mit darin enthaltenem
Wälzlager 24, das nur angedeutet ist. Die Rohrhülse 23 ist auf einer unteren Stützplatte
25 angeschweißt. Letztere ist unter Zwischenschaltung von Tellerfederpaketen 26
mittels letztere durchdringender Bolzen 27 am Saschinengestell 3 abgestützt, wodurch
das Querlager 22 federelastisch am Maschinengestell 3 gehalten ist.
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Auf der anderen, der Lagerwelle 21 abgewandten Seite des Reifens 11
ist an dessen Kreisscheibe 15 exzentrisch zur Rotationshauptachse 5 ein zu dieser
im esentlichen paralleler und frei auskragender Träger 31 befestigt, und zwar entweder
angeschraubt oder angeschweißt. Der Träger 31 ist beispielsweise aus Profilen gebildet
und kann die Form eines Rahmens besitzen. Auch ein einziges Profil zur Bildung des
Trägers 31 ist möglich. Auf dem Träger 31 ist der.Rotationsteller 7 mit der Hohlform
8 von oben und von allen drei Seiten des Freiraumes 2 her frei zugänglich gehalten.
Die Halterung erfolgt mittels eines Lagers 32 -für den in Richtung der Rotationsnebenachse
9 vom Rotationsteller 7 nach unten abstehenden Antriebszapfen 33 des Rotationstellers
7.
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Zum Rotationsantrieb des Drehgestells 4 um die Rotationshauptachse
5 ist eine der Stützrollen 12, und zwar bei der Darstellung in Fig. 2 die linke
Stützrolle 12 als Drehantriebsrolle in Gestalt eines Reibrades ausgebildet, deren
Lagerzapfen 17 mit einer koaxialen Antriebswelle 35 eines Rotationshauptantriebes
m1 in Antriebsverbindung steht. Der Rotationshauptantrieb m 1 sitzt auf dem Maschinengestell
3.
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Wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist, kann zum Antrieb des Drehgestells
4 statt des vorgenannten Rotationshauptantriebes m 1 mit auf eine Stützrolle 12
wirkender Antriebswelle 35 auch ein Kettenantrieb vorgesehen sein, der ein auf der
Lagerwelle 21 sitzendes Kettenrad 36 und ein vom Rotationshauptantrieb in 1 angetriebenes
Kettenrad 37 aufweist, die über eine Antriebskette 38 miteinander in Antriebsverbindung
stehen.
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Zum rotatorischen Antrieb des Rotationstellers 7 ist am Träger 31,
und zwar auf dessen dem Rotationsteller 7 abgewandter Seite, ein Rotationsnebenantrieb
in 2 angeordnet, der über ein Kegelradgetriebe 40 mit dem Antriebszapfen 33 des
Rotationstellers 7 in Antriebsverbindung steht. Der Rotationsnebenantrieb in 2 kann
natürlich auch unmittelbar an der Kreisscheibe 15 des Reifens 11 befestigt sein.
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Die Rotationsgießmaschine weist ferner eine nicht weiter gezeigte
Heiz- und Kühleinrichtung auf, mittels der die Hohlform 8 beheizbar und/oder kühlbar
ist. Diese Heiz- und Kühleinrichtung kann dem bekannten Stand der Technik entnommen
werden. Bestandteil dieser Heiz- und Kühleinrichtung sind unter anderem eine Zuflußleitung
41 und Abflußleitung 42 für das Heiz- und/oder Kühlmedium. Die Zuflußleitung 41
und Abflußleitung 42 sind durch die hohle Lagerwelle 21 und eine zentrale Öffnung
der Kreisscheibe 15 des Reifens 11 hindurchgeführt und von unten her mittels einer
Stopfbuchse 43 in den Antriebszapfen 33 des Rotationstellers 7 geführt. Auch der
Rotationskopf, der am Antriebszapfen 33 sitzt und den Abzweig für die Zuflußleitung
41 und Abfluß leitung 42 zur Hohlform 8 hin besitzt, kann dem bekannten Stand der
Technik entnommen werden.
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Als Bestandteile einer inaschinensteuereinrichtung sind dem Antriebszapfen
33 des Rotationstellers 7 mindestens zwei am Träger 31 gehaltene Tastschalter 44
und 45 in Form von Endlagenschaltern
zugeordnet, deren Tastglieder
auf dem Umfang des Antriebszapfens 33 aufliegen und von am Antriebszapfen 33 vorgesehenen,
radial vorspringenden Steuernocken 46 bzw. 47 beaufschlagbar sind. Die Tastschalter
44 und 45 mit zugeordneten Steuernocken 46 bzw. 47 dienen zur Iflaschinensteusrung,
wobei z.B. über diese Tastschalter der Istwert für die Drehzahl des Rotationstellers
7 und dessen Drehrichtung ermittelt werden. Ferner dienen die Tastschalter 44 und
45 als Endlagenschalter zur Steuerung für die Stillsetzung des Rotationstellers
7. Die elektrischen Anschlüsse für die Tastschalter 44 und 45 sind nicht gezeigt,
desgleichen die elektrischen AnschlUsse für den Rotationshauptantrieb in 1 und Rotationsnebenantrieb
m 2.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sitzt auf der Lagerwelle 21 zwischen
dem Querlager 22, und dem Reifen 11 eine allgemein mit 50 bezeichnete Schleifringanordnung,
mit deren Hilfe die elektrische Energie zur Speisung des Rotationsnebenantriebes
m 2 und zur maschinensteuerung, also auch zu den Tastschaltern 44 und 45, zum Träger
31 übertragbar ist.
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Am in Fig. 1 und 2 oberen Ende des Reifens 11 ist an dessen Kreisscheibe
15 ein verstellbares Ausgleichsgewicht 51 zum Aus-' gleich von Unwuchten befestigt.
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Ferner ist auf der gleichen Seite der Kreisscheibe 15, an der der
Träger 31 für den Rotationsteller 7 angreift, diametral gegenUber- dem Träger 31
ein zu diesem etwa paralleler Tragarm 52 um eine zur Rotationshauptachse 5 und zur
Rotationsnebenachse 9 quer, vorzugsweise rechtwinklig, verlaufende Achse 53 schwenkbar
befestigt. Der Tragarm 52 trägt an seinem freien Ende einen in diesem drehbar gelagerten
Rotationsstützteller 54, dessen Drehachse in einer Flucht mit der Rotationsnebenachse
9 verläuft. Der Rotationsstützteller 54 ist auf die Oberseite der Hohlform 8 zumindest
auflegbar, kann jedoch auch an dieser lösbar
befestigt sein. Er
dient als oberes Widerlager für relativ große und schwere Rotationshohiformen 8.
Wird der Tragarm. 52 mit Rotationsteller 54 nicht benötigt oder soll die Hohlform
8 nach oben hin abgehoben oder geöffnet werden, dann ist der Tragarm 52 um die Achse
53 in Richtung des Pfeiles 55 -in die Fig. 1 gestrichelte Lage hochschwenkbar. In
beiden Endlagen ist der Tragarm 52 mittels üblicher, nicht weiter gezeigter Verriegelungsmittel
verriegelbar.
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Ferner ist in Fig. 1 mit gestrichelten Linien angedeutet, daß am Drehgestell
4, und zwar entweder am- frei auskragenden Ende des Trägers 31 oder aber auf der
dem Rotationsteller 7 zugewandten Seite der Kreisscheibe 15 des Reifens 11 ein Druckgasbehältnis
56 vorgesehen ist, das wiederaufladbar ist und für bedarfsweise in das Innere der
Hohl form einzuleitendes Druckgas, vorzugsweise Stickstoff, bestimmt ist. Dieses
Druckgas wird bei der Verarbeitung ganz bestimmter Kunststoffe benötigt.
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Das Druckgasbehältnis 56 kann beispielsweise aus einer Druckgasflasche
bestehen, die abnehmbar gehalten ist und dann, wenn sie leer ist, gegen eine gefüllte
Druckgasflasche ausgetauscht wird.
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Bei dem in Fig. 3 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel sind für dem
ersten Ausführungsbeispiel entsprechende Teile gleiche Bezugszeichen verwendet.
Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten dadurch, daß beim zweiten
Ausführungsbeispiel das Druckgasbehältnis 56 aus einem am Reifen 11, und zwar an
dessen Kreisscheibe 15 befestigten, vorzugsweise angeschweißten Behälter 59 besteht,
dessen zumindest eine Behälterwandung von der Kreisscheibe 15 des Reifens 11 selbst
gebildet wird. Der Behälter 59 kann sich über einen großen Flächenbereich in radialer
Richtung der Kreisscheibe 15 erstrecken und nimmt dadurch kaum zusätzlichen Platz
in Anspruch.
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Bei dem in Fig. 4 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel sind für dem
ersten Ausführungsbeispiel entsprechende Teile ebenfalls
gleiche
Bezugszeichen verwendet. Das dritte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten
dadurch, daß zusätzlich zum Reifen 11 ein zweiter Reifen 60 vorgesehen ist, der
dem Reifen 11 völlig entspricht und in Abstand vom Reifen 11 koaxial zu diesem auf
der Rotationshauptachss 5 angeordnet ist. Beide Reifen 11 und 60 sind miteinander
zu einer starren Einheit verbunden, beispielsweise über Querstreben 61, die sowohl
an der Kreisscheibe 15 des Reifens 11 als auch an der Kreisscheibe 62 des zweiten
Reifens 60 angeschweißt sind. Die Lagerwelle 21 kann am zweiten Reifen 60 enden,
indem sie an dessen Kreisscheibe 62 angeschweißt ist. Sie kann aber auch, wie dies
aus Fig. 4 ersichtlich ist, die Kreisscheibe 62 des zweiten Reifens 60 durchsetzen
und bis hin zur Kreisscheibe 15 des Reifens 11 reichen.
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Der Träger 31 für den Rotationsteller 7 ist an dem Reifen 11 befestigt,
der der Lagerwelle 21 abgewandt ist, und zwar so, wie beim ersten Ausführungsbeispiel.
Zu diesem besteht ferner ein Unterschied insoweit, als der den Träger 31 tragende
Reifen 11 auf zwei unteren Stützrollen 12 läuft, die beide ausnahmslos Lagerrollen
sind und von denen keine als Drehantriebsrolle nach Art eines Reibradantriebes ausgebildet
ist. Hingegen läuft der zweite Reifen 60 mit der Laufrinne 64 seines Ringes 63 ebenfalls
auf zwei Stützrollen 12, von denen jedoch eine entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel
als Drehantriebsrolle in Form eines Reibradantriebes ausgebildet ist und mit dem
Rotationshauptantrieb in 1 in Antriebsverbindung steht, so wie dies beim ersten
Ausführungsbeispiel der Fall ist.
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Beim dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist das Druckgasbehätnis
65 im axialen Zwischenraum zwischen den beiden Reifen 11 und 60 angeordnet. Das
Druckgasbehältnis 65 besteht aus einem Behälter, der sowohl am Reifen 11 als auch
am Reifen 60 befestigt, vorzugsweise angeschweißt ist, und zwar derart, daß die
in Fig. 4 linke Behälterwandung durch einen wesentlichen Teil
der
Kreisscheibe 62 des linken Reifens 60 und die in Fig. 4 rechte Behälterwandung durch
einen wesentlichen Teil der Kreisscheibe 15 des rechten Reifens 11 gebildet ist.
In Querrichtung sind die Wandungen des Druckgasbehältnisses 65 gebildet durch Querwände
66, die sich zwischen den Kreisscheiben 62 und 15 der beiden Reifen So und 11 erstreck&n
und jeweils an diesen druckdicht befestigt, beispielsweise angeschweißt sind.
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Somit ist zwischen beiden Reifen mit geringem materialaufwand und
ohne zusätzlichen Platzbedarf mit den einfachsten Mitteln das Druckgasbehältnis
65 angeordnet.
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Bei einem weiteren, nicht gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Anordnung
so getroffen sein, daß die Laufrinne des oder der Reifen statt, wie in den drei
Ausführungsbeispielen gemäß Fig.
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1 bis 4 gezeigt ist, auf der äußeren Umfangsfläche auf der inneren
Umfangsfläche des Ringes des Reifens vorgesehen ist.
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Ferner kann gemäß einem weiteren nicht gezeigten Ausführ-ungsbeispiel
das dritte Ausfuhrungsbeispiel gemäß Fig. 4 derart abgewandelt sein, daß der der
Lagerwelle 21 zugewandte Reifen 60 die Laufrinne 64 statt, wie in Fig. 4 gezeigt,
auf der äußeren Umfangsfläche, auf der inneren Umfangsfläche des Ringes 63 aufweist,
so daß die beiden unteren Stützrollen 12 eine Lagerabstützung in vertikaler Richtung
von oben her bewirken. In diessm Fall ist eine der unteren Stützrollen des anderen
Reifens 11 als Drehantriebsrolle in Form eines Reibradantriebes ausgebildet und
mit dem Rotationshauptantrieb m 1 gekuppelt.