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Presse, insbesondere für Formschäumanlagen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse, insbesondere für Formschäumanlagen,
mit einem Gestell, einem Pressentisch, einem relativ zum Pressentisch beweglichen
Pressenoberteil (Preßplatte), der an sich rechtwinklig zur Ebene des Pressentisches
erstreckenden Führungen am Gestell geführt ist und mit einer Antriebseinrichtung,
mit der die Preßplatte längs den Führungen verschiebbar ist.
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In Formschäumanlagen werden Integralschaum-Formteile dadurch hergestellt,
daß flüssige Komponenten in eine Form injiziert werden und dort miteinander reagieren,
wobei der Kunststoff in der Form aufgeschäumt wird. Bei der Reaktion in der Form
erstarren die äußeren Schichten des Formteiles schneller als die inneren Schichten,
was zur Folge hat, daß die äußeren Schichten weniger Poren enthalten als tiefer
liegende Bereiche des Formteiles oder auch ganz porenfrei sind. Während des Ausschäumens
der Form entsteht in dieser ein Überdruck, der die Form aufzudrücken versucht. Dies
muß durch eine entsprechende Zuhaltekraft verhindert werden, die mittels einer Presse
erzeugt und aufrechterhalten wird.
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Während des Ausschäumens muß man dafür sorgen, daß in der Form enthaltene
Luft entweichen kann, da andernfalls am Formteil Luftblasen und Lunker entstehen.
Das sichere Entweichen der Luft erfordert eine Lage der Form im Raum derart, daß
Lufteinschlüsse möglichst vermieden werden. Die Lage der oft komplizierten Form
muß deshalb optimiert werden. Dies erfordert eine Anordnung der Form derart, daß
diese in jede beliebige Lage und jede beliebige Neigung gebracht werden kann.
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Bei bekannten Pressen für Formschäumanlagen wird die Preßplatte mittels
zwei Hydraulikzylindern bewegt, die parallel zu Führungsstangen angeordnet sind,
längs denen die Preßplatte verschiebbar ist. Die Hydraulikzylinder müssen so dimensioniert
sein, daß sie bei einem gegebenen Höchstdruck im Hydrauliksystem die nötige Zuhaltekraft
für die Form erzeugen können.
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Dies erfordert verhältnismäßig große Zylinderquerschnitte.
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Dies hat den Nachteil, daß große Pumpenleistungen installiert werden
müssen, wenn eine schnelle Hubbewegung der Preßplatte möglich sein soll, wie dies
an sich erwünscht ist. Hydraulikzylinder sind auch nicht vollständig dicht, so daß
zur Aufrechterhaltung der Schließkraft dauernd ein wenig Druckflüssigkeit nachgepumpt
werden muß. Man hat deshalb bereits Anlagen mit zwei Pumpen geschaffen, wobei eine
Pumpe großer Leistung für die Hubbewegung eingesetzt wird und eine weitere Pumpe
mit geringer
Förderleistung zur Aufrechterhaltung des Schließdruckes
dient. Eine solche hydraulische Einrichtung ist teuer, da außer den Hydraulikzylindern
viele weitere Anlagenelemente, wie Pumpen, Ventile und Hydraulikleitungen, nötig
sind. Bei Hydraulikanlagen besteht auch die Gefahr von Leckagen, die zu großen Schäden
führen können. Bei Schlauchbrüchen würde auch die Gefahr bestehen, daß eine schrägstehende
Presse umschlägt, weshalb besondere Vorkehrungen hiergegen, wie z.B.
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die Montage von Rohrbruchsicherungen, nötig ist, was den Bauaufwand
erhöht.
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Um die Form in eine beliebige Lage bringen zu können, verwendet man
einen Pressenträger, der einen Drehkranz aufweist, an dem das Pressengestell befestigt
ist, wobei der Drehkranz um eine winklig, vorzugsweise rechtwinklig, zur Drehkranzachse
verlaufende, vorzugsweise horizontale Kippachse kippbar ist.
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Dabei ist dem Drehkranz ein Drehantrieb und der Kippachse ein Kippantrieb
zugeordnet. Bei bekannten Pressen dienen sowohl für den Drehantrieb am Drehkranz
als auch für die Kippbewegung hydraulische Antriebe, wie Hydraulikzylinder und Hydraulikmotoren.
Wegen der nicht vollständigen Dichtheit von Hydraulikzylindern, Hydraulikventilen
etc. ist ein zusätzlicher Bauaufwand erforderlich, um eine bestimmte optimale Lage
der Form auf die Dauer aufrechtzuerhalten, da ohne besondere Vorkehrungen langsame
Entleerungen der Zylinder Verstellungen der Lage der Presse und damit der Form zur
Folge haben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Presse der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit der unter Vermeidung von Hydraulikzylindern bestimmte
Schließkräfte erzielbar sind und für lange Zeit aufrechterhalten werden können.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Antriebseinrichtung
mindestens eine sich zwischen einer oberen Traverse des Gestells und der Preßplatte
erstreckende Gewindespindel aufweist, die in eine Spindelmutter (obere Spindelmutter)
eingreift, die in der Traverse drehbar gelagert und an eine Antriebseinrichtung
angekuppelt ist und daß mit der Spindel ein Hebelarm drehfest gekuppelt ist, an
dem ein Ende eines Huborganes angreift, dessen anderes Ende an der Preßplatte befestigt
ist.
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Bei einer so ausgebildeten Presse wird die Schließbewegung und die
öffnungsbewegung dadurch erzeugt, daß die obere Spindelmutter in der einen oder
der anderen Richtung gedreht wird. Die Spindel dreht sich dabei nicht. Wenn die
Schließbewegung beendet ist, wird das Huborgan betätigt und dreht dann die Spindel
noch um einen Teil einer Umdrehung, wobei auf die Spindel ein sehr kräftiges Drehmoment
ausgeübt wird. Mit dieser kleinen Schließbewegung wird die Schließkraft erzeugt.
Bei der erfindungsgemäßen Presse besteht nicht die Gefahr, daß die Schließkraft
langsam abgebaut werden könnte, da ausschließlich mechanische Teile zur Erzeugung
der Schließkraft herangezogen werden. Selbst dann, wenn die Kraft des Huborganes
nachläßt, wird die Schließkraft nicht abgebaut, da dies die Selbsthemmung der Gewindespindel
verhindert. Die erfindungsgemäße Vorrichtung benötigt ~ n n t7 e
keine
Hydraulikleitungen oder andere empfindliche Elemente, so daß auch eine große Betriebssicherheit
gewährleistet ist.
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Das Huborgan kann gemäß Anspruch 2 ein Druckmittelzylinder, insbesondere
Pneumatikzylinder, sein.
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Es können aber auch andere Einrichtungen dafür verwendet werden, z.B.
ein weiterer Antrieb mit Spindel.
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Die Weiterbildung nach Anspruch 3 hat den Vorteil, daß die Spindel
auf einfache Weise mit der Preßplatte verbunden wird.
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Man könnte aber anstelle einer Mutter an der Preßplatte auch ein Drucklager
ohne Gewinde vorsehen. Die Anordnung einer Mutter an der Preßplatte ermöglicht die
Weiterbildungen nach den Ansprüchen 4 und 5. Mit verschiedenem Steigungssinn im
Anspruch 4 sind Rechtsgewinde bzw. Linksgewinde gemeint.
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Verschiedener Steigungssinn der Gewinde hat den Vorteil, daß man bei
der Drehung zur Erzeugung der Schließkraft einen größeren Hubweg erzielen kann,
da man die Spindel aus beiden Muttern herausschrauben kann, wenn beide Muttern feststehend
sind. Die Schließkraft kann noch weiter erhöht werden, wenn die Arretierung der
oberen Spindelmutter ganz zum Schluß aufgehoben wird, so daß nur noch der untere
Teil der Spindel aus der unteren Mutter herausgeschraubt wird, wie dies mit den
Mitteln nach Anspruch 6 möglich ist. Die Mittel des Anspruches 5 ermöglichen eine
besonders große Schließkraft.
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In den Ansprüchen 7 und 8 ist eine vorteilhafte Ausführungsform für
den Antrieb der oberen Spindelmutter angegeben. Es kommen aber auch andere Antriebe
in Frage. So könnte man beispielsweise die obere Spindelmutter mittels Zahnrädern
antreiben.
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Im allgemeinen wird man mit einer einzigen Spindel auskommen, die
gemäß Anspruch 9 angeordnet ist. Bei sehr großen Pressen kann es jedoch auch in
Betracht kommen, daß man mehr als eine Spindel verwendet.
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Wenn der Pressenträger gemäß den Ansprüchen 10 und 11 ausgebildet
wird, vermeidet man auch für den Pressenträger jegliche hydraulische Einrichtung.
Dies ist insbesondere in Kombination mit einer mechanisch angetriebenen Presse von
Vorteil, weil dann die ganze Anlage ohne hydraulische Einrichtungen ist. Mechanische
Antriebe für die Einstellung der Lage der Presse haben im Vergleich mit hydraulischen
Einrichtungen den Vorteil, daß das Festhalten der einmal gefundenen Lage absolut
sicher gewährleistet ist, da nicht, wie bei hydraulischen Antrieben, im Laufe der
Zeit eine Verstellung wegen Leckagen im hydraulischen Antrieb zu befürchten ist.
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Anstelle des im Anspruch 12 angegebenen Antriebes könnte man auch
ähnlich wie beim Antrieb der Presse eine nichtrotierende Spindel verwenden, während
die Spindelmutter drehbar ist. Anstelle des im Anspruch 13 angegebenen Kettenantriebes
könnte wiederum z.B.
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ein Zahnradantrieb vorgesehen werden.
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Die Weiterbildung nach den Ansprücnen 14 und 15 erhöht die Sicherheit
der Presse, da auch bei so langdauernder Benutzung der Presse, daß wesentliche Abnutzungen
der Spindelmutter zu befürchten sind, ein Umschlagen der Presse verhindert wird,
da bei einem Durchreißen der Gänge der Spindelmutter die Fangmutter zur Wirkung
kommt. Schon vor einem Bruch der Spindelmutter werden Warnsignale ausgelöst, wenn
gemäß Anspruch 15 ein Endschalter vorgesehen wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Presse, Fig. 2 eine
Vorderansicht der Presse entsprechend dem Pfeil II in Fig. 1, Fig. 3 einen teilweisen
horizontalen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 1 in einem gegenüber Fig. 1 vergrößerten
Maßstab, Fig. 4 einen senkrechten Längsschnitt durch die Presse, wobei der in Fig.
2 mit dem Maßpfeil IV bezeichnete Teil des Gesamtgerätes dargestellt ist, Fig. 5
einen vertikalen Schnitt durch den oberen Teil des Pressenträgers und durch einen
Teil des Pressentisches, wobei der in Fig. 2 mit dem Maßpfeil V gekennzeichnete
Teil des Gesamtgerätes dargestellt ist,
Fig. 6 einen vertikalen
Schnitt durch den Pressenträger, wobei der in Fig. 1 mit dem Maßpfeil VI gekennzeichnete
Teil des Gesamtgerätes gezeigt ist und Fig. 7 eine Teilansicht im Bereich der Spindelmutter.
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Das Gerät hat (siehe Fig. 1) einen insgesamt mit T bezeichneten Pressenträger
und eine insgesamt mit P bezeichnete Presse.
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Zunächst soll der Pressenträger T anhand der Fig. 5 und 6 beschrieben
werden.
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Der Pressenträger T hat einen Grundrahmen 1 mit Fußplatten 2, mit
denen er auf einem Fundament befestigt wird. Von dem Grundrahmen 1 erhebt sich ein
Lagerbock 3, an dem mittels einer kräftigen Achse 4 ein insgesamt mit 5 bezeichneter
Drehkranzträger gelagert ist. Die geometrische Achse 6 des Lagerbolzens 4 erstreckt
sich horizontal. An dem Grundrahmen 1 befindet sich auch ein Lagerbock 7, an dem
eine Lagerhülse 8 schwenkbar befestigt ist. Zwischen der Lagerhülse 8 und dem Drehkranzträger
5 erstreckt sich eine Gewindespindel 9.
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Der Drehkranzträger 5 hat zwei parallele Bleche 10a und 10b (siehe
Fig. 2), wobei in dem Schnitt nach Fig. 6 nur das eine Blech 10b zu sehen ist. Zwischen
den beiden Blechen erstreckt sich eine Traverse 11, die mit Zapfen in die Bleche
10a, 10b eingreift, so daß die Traverse 11 relativ zu den Blechen 1Oa, 10b drehbar
ist. In der Traverse 11 befindet sich ein Gewinde 11a, in das das Gewinde der Spindel
9 paßt.
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Neben der Hauptmutter 11 ist eine Fangmutter 60 angeordnet, die ein
gleiches Innengewinde aufweist wie die Hauptmutter 11.
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An der Fangmutter 60 befinden sich insgesamt vier Stifte 61, die in
Bohrungen in der Hauptmutter 11 mit solchem Spiel eingreifen, daß sich die Stifte
61 in den Bohrungen leicht verschieben lassen.
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Auf der Hauptmutter 11 sitzt (siehe hierzu Fig. 7) ein Endschalter
62, dessen Tastkopf 62a mit einem Anschlag 63 zusammenwirkt, der auf der Fangmutter
60 befestigt ist.
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Bei noch nicht abgenutzter Hauptmutter 11 besteht zwischen den einander
benachbarten Endflächen von Hauptmutter 11 und Fangmutter 60 ein kleiner Abstand
a. Dieser Abstand verringert sich bei einer Abnutzung der Hauptmutter 11. Wenn der
Abstand a ein gewisses Maß unterschritten hat, wird der Endschalter 62 betätigt,
wodurch z.B. ein optisches Signal ausgelöst werden kann, das anzeigt, daß ein Auswechseln
der Hauptmutter 11 angezeigt ist.
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Selbst bei einem Bruch der Hauptmutter kann eine schräggestellte Presse
nicht umschlagen, da sich dann die Endfläche 11a der Hauptmutter an die Endfläche
60a der Fangmutter anlegt und sich dann die Fangmutter mit ihrem noch intakten Gewinde
auf der Spindel 9 abstützt. Das Gewinde der Fangmutter wird ja nicht abgenutzt,
da sie normalerweise unbelastet ist Die Bleche 10a und lOb tragen auch eine Platte
12, die zur Befestigung eines Drehkranzes dient, der in Fig. 5 dargestellt
und
dort insgesamt mit 13 bezeichnet ist. Der Drehkranz hat einen feststehenden Teil
14, der an der Platte 12 befestigt ist, einen Kugelring 15 und einen drehbaren Teil
16.
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Am Außenumfang des drehbaren Teiles 16 befindet sich ein Zahnkranz
16a.
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Die Bleche 10a, 10b sind so zugeschnitten, daß man den gesamten Drehkranzträger
5 als abgewinkelten zweiarmigen Hebel betrachten kann, der so geformt ist, daß bei
horizontaler Lage der Platte 12 der in Fig. 6 rechts von der Achse 4 befindliche
Teil nach unten geneigt ist. Unterhalb der Platte 12 sind die Bleche 10a, 10b über
eine Traverse 17 miteinander verbunden, die zugleich als Anschlag dient, der mit
einem Anschlagbock 18 zusammenwirkt, der sich von dem Grundrahmen 1 erhebt.
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Der Lagerbock 7 besteht ebenfalls aus zwei parallelen Blechen, zwischen
denen die Lagerhülse 8 gelagert ist. Die geometrische Achse dieser Lagerung ist
rechtwinklig zur Zeichenebene der Fig. 6 und durchstößt die Zeichenebene im Punkt
18. Auf der Lagerhülse 8 ist ein Getriebemotor 19 angeordnet, der ein Untersetzungsgetriebe
20 aufweist, an das ein Elektromotor 21 angeflanscht ist. Auf der Abtriebswelle
20a des Untersetzungsgetriebes 20 sitzt ein Kettenrad 21, das über eine Kette 22
ein größeres Kettenrad 23 antreibt. Das Kettenrad 23 ist drehfest mit der Spindel
9 verbunden. Die Spindel 9 ist in der Lagerhülse 8 drehbar, jedoch axial unverschiebbar,
wie
man aus Fig. 6 leicht erkennen kann. Zur Lagerung dienen Kugellager 24a bis 24d.
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In die Verzahnung 16a am Drehkranz 13 greift ein Ritzel 25 ein, das
auf der Abtriebswelle eines Untersetzungsgetriebes 26 sitzt, an das ein Elektromotor
27 angeflanscht ist. Das Untersetzungsgetriebe 26 ist an dem Blech 10b des Drehkranzträgers
5 befestigt.
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Nachfolgend wird die Presse P beschrieben.
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Die Presse P hat (siehe Fig. 2) ein Gestell, das im wesentlichen aus
einem Pressentisch 28, von diesem sich erhebenden Führungsstangen 29, 30 und einer
diese Führungsstangen an ihren oberen Enden verbindenden Traverse 31 besteht. Längs
den Führungsstangen 29, 30 ist eine Preßplatte 41 mittels einer Gewindespindel 42
verschiebbar. Die Presse soll nun zunächst anhand der Fig. 4 genauer betrachtet
werden.
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Der Pressentisch 28 hat eine Auflagefläche 28a für die Befestigung
einer Form. An der Unterseite befindet sich eine Fläche 28b für die Befestigung
auf der oberen Ringfläche des Drehkranzteiles 16. Der Pressentisch ist rechteckig.
In der Mitte der Schmalseiten befinden sich fest mit dem Pressentisch verbundene
Hülsen 28c und 28d, in die die Führungsstangen 29 und 30 eingesteckt sind.
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Die obere Traverse 31 hat zwei parallele Platten 31a und 31b (siehe
Fig. 1), die über eingeschweißte Bleche, wie z.B. das Blech 31c, miteinander verbunden
sind.
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In der Traverse 31 ist ein Lagerkörper 32 gehalten, in dem eine Spindelmutter
33 mittels Kugellagern 34a und 34b drehbar gelagert ist. Die Mutter 33 ist axial
unverschiebbar im Lagerkörper 32 gehalten. Mit der Spindelmutter 33 ist drehfest
ein Kettenrad 35 verbunden, das mittels einer Kette 36 angetrieben ist, die ein
weiteres Kettenrad 37 umschlingt. Das Kettenrad 37 ist drehfest mit der Abtriebswelle
38a eines Untersetzungsgetriebes 38 verbunden, an das ein Elektromotor 39 angeflanscht
ist. Das Getriebe 38 ist an einem Blech 40 befestigt, das zwischen die Traversenbleche
31a und 31b eingeschweißt ist.
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Die Preßplatte 41 hat eine untere Preßfläche 41a, mit der die Preßplatte
an die Oberseite einer Form angelegt werden kann.
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Die Preßplatte 41 hat die gleichen Abmessungen wie der Tisch 28.
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Auch hier sind in der Mitte der Schmalseiten Hülsen 41b und 41c angeordnet,
die in diesem Fall als Führungshülsen dienen. An den Enden der Hülsen sind Führungsbuchsen
43 angeordnet, die auf die Führungsstangen 29, 30 passen und längs diesen Stangen
verschiebbar sind.
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Im Zentrum der Preßplatte 41 ist eine feststehende Mutter 44 angeordnet,
die relativ zur Preßplatte 41 weder drehbar noch
längsverschiebbar
ist.
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An der Spindel 42 ist drehfest ein Hebelarm 45 befestigt (siehe hierzu
auch Fig. 3). Der Spindelabschnitt 42a oberhalb des Armes 45 hat z.B. ein Rechtsgewinde
und der Abschnitt 42b unterhalb des Armes 42 z.B. ein Linksgewinde.
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Man könnte auch umgekehrt oben ein Linksgewinde und unten ein Rechtsgewinde
vorsehen. Die Gewinde können verschiedene Steigung haben oder auch gleiche Steigung.
Bei verschiedener Steigung ist es zweckmäßig, das untere Gewinde im Abschnitt 42b
mit geringerer Steigung auszubilden.
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Zur drehfesten Verbindung des Armes 45 mit der Spindel 42 dient eine
Paßfeder 46. Am freien Ende des Armes 45 ist mittels eines Gelenkbolzens 47 die
Kolbenstange 48a eines insgesamt mit 48 bezeichneten Pneumatikzylinders angelenkt.
Der Zylinderteil 48b des Pneumatikzylinders ist mittels eines zum Bolzen 47 parallelen
Gelenkbolzens 49 an einem starr mit der Preßplatte 41 verbundenen Lagerbock 50 befestigt.
Durch Ausschieben der Kolbenstange 48a aus dem Zylinder 48b erfährt die Spindel
42 in dem Schnitt nach Fig. 3 betrachtet eine Rechtsdrehung.
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Die Presse arbeitet wie folgt.
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Beim Gebrauch der Presse befindet sich zwischen dem Tisch 28 und der
Preßplatte 41 eine Form, wobei im allgemeinen ein Formunterteil
auf
der Fläche 28a des Pressentisches 28 und ein Formoberteil an der Fläche 41a der
Preßplatte 41 befestigt ist. Nach Entnahme eines Werkstückes aus der Form befindet
sich die Preßplatte 41 in einer angehobenen Stellung, die im allgemeinen höher liegt
als in Fig. 4 gezeichnet.
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Zum Schließen der Form bei Einleitung eines neuen Arbeitsganges wird
der Elektromotor 39 eingeschaltet. Dieser dreht über das Untersetzungsgetriebe 38,
das Kettenrad 37, die Kette 36 und das Kettenrad 35 die Spindelmutter 33. Dadurch
wird die Spindel aus der Spindelmutter 33 heraus nach unten gedrückt. Die Spindel
dreht sich hierbei nicht, da sie an dem Hebelarm 45 durch den Pneumatikzylinder
48 festgehalten ist. Die Kolbenstange 48a ist dabei in den Zylinder eingezogen,
wie es Fig. 3 zeigt.
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Wenn die Presse annähernd oder ganz geschlossen ist, wird ein Endschalter
betätigt, der den Antriebsmotor für die Spindel abschaltet. Dadurch wird auch die
in den Antriebsmotor integrierte Bremse stromlos, so daß Druckfedern die Bremse
zum Ansprechen bringen.
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Zum ständigen Schließen der Form wird aus dem Pneumatikzylinder 48
die Kolbenstange 48a ausgeschoben, wodurch eine Drehung der Spindel über einen verhältnismäßig
kleinen Drehwinkel stattfindet. Hierdurch wird auf die Spindel ein großes Drehmoment
ausgeübt.
Hierbei wird die Spindel sowohl aus der feststehenden Spindelmutter 33 als auch
aus der feststehenden Spindelmutter 44 herausgeschraubt, da ja die Abschnitte 42a
und 42b verschiedenen Steigungssinn haben. Hierdurch wird ein kräftiger Schließdruck
ausgeübt. Dieser Schließdruck kann eine genau vorgegebene Größe haben, die von der
Geometrie der Verdreheinrichtung mit dem Pneumatikzylinder 48 und dem im Zylinder
48 herrschenden Druck abhängig ist. Die Wahl eines bestimmten Druckes im Pneumatikzylinder
gestattet die Einstellung genau des Schließdruckes, der für die jeweilige Form am
günstigsten ist.
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Eine weitere Erhöhung des Schließdruckes kann dadurch erreicht werden,
daß man die Bremsung der Mutter 33 aufhebt, so daß sich diese mit der Spindel mitdrehen
kann. Dadurch wird ein Herausschrauben der Spindel aus der Mutter 33 vermieden,
so daß nur noch ein Herausschrauben aus der feststehenden Mutter 44 stattfindet.
Dadurch ist die Verschiebung des Pressentisches pro Drehwinkeleinheit an der Spindel
42 kleiner als vorher, was gleichbedeutend mit einer größeren Axialkraft ist. Man
kann die beiden Verfahrensschritte aneinanderreihen, d.h. zunächst die Mutter 33
noch festhalten und dann freigeben, um ganz zum Schluß einen besonders hohen Schließdruck
zu erzeugen.
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Wenn man die Gewindesteigung im Abschnitt 42b kleiner macht als die
Gewindesteigung im Abschnitt 42a, wird der End-Schließdruck besonders hoch.
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Der Schließzustand der Presse wird selbst dann aufrechterhalten, wenn
der Druck im Pneumatikzylinder 48 abgebaut wird, da ja die Gewinde selbsthemmend
sind und deshalb ein Losdrehen nicht zu befürchten ist.
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Zum öffnen der Form nach Beendigung eines Ausschäumungsvorganges wird
zunächst die Kolbenstange 48a in den Zylinderteil 48b eingezogen und dadurch die
Schließkraft gelockert. Danach wird wieder der Motor 39, diesmal mit entgegengesetzter
Drehrichtung, in Gang gesetzt, wodurch die feststehende Spindel in der Spindelmutter
33 nach oben wandert.
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Die optimale Lage der Form wird mit Hilfe des Pressenträgers T eingestellt.
Mit Hilfe der Spindel 9, die vom Elektromotor 21 über das Untersetzungsgetriebe
20, das Kettenrad 21, die Kette 22 und das Kettenrad 23 angetrieben wird, kann der
Drehkranzträger 5 um 90a und auch noch darüber hinaus geschwenkt werden.
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Beim Übergang von der in Fig. 6 gezeigten horizontalen Lage in eine
geneigte Lage wird die Spindel 9 in die Mutter 11 eingeschraubt, wobei sich der
Drehkranzträger 5 in Fig. 6 gesehen im Uhrzeigersinn schwenkt, was aus der Zeichnung
ohne weiteres zu ersehen ist. Hierbei ändert die Spindel 9 ihre Lage, was dadurch
möglich ist, daß sowohl die Spindelmutter 11 als auch die Lagerhülse 8 schwenkbar
gelagert sind.
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Außerdem kann die gesamte Presse um die Achse 51 des Drehkranzes 13
geschwenkt werden. Dies geschieht mittels des Elektromotors 27, der über das Getriebe
26 das Ritzel 25 antreibt. Durch den Eingriff des Ritzels 25 in den Zahnkranz 16a
wird bei Drehung des Ritzels 25 der obere Teil 16 des Drehkranzes, auf dem die gesamte
Presse P befestigt ist, gedreht. Durch die Drehung um die
zueinander
rechtwinkligen Achsen 6 und 51 kann die Presse und damit die Form in jede beliebige
Lage gedreht werden. Die einmal gefundene optimale Lage kann für die Dauer der Verwendung
der Form beibehalten werden, wenn die Schräglage die Entnahme des Werkstückes nicht
behindert. Dank der mechanischen, selbsthemmenden Antriebe werden ungewollte Verstellungen
einer einmal eingestellten Lage der Presse sicher vermieden.
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Es können also nicht langsame Verstellungen wegen Leckagen in Hydrauliksystemen
eintreten. Bei gewissen Werkstücken kann es erforderlich werden, zur Werkstückentnahme
den Pressentisch in eine horizontale Lage zu bewegen.
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Für die Einstellung der horizontalen Lage, wie sie in den Zeichnungen
dargestellt ist, sind nicht gezeichnete Endanschläge vorgesehen, die die Antriebe
für die Drehung um den Drehkranz und für die Drehung der Spindel 9 selbsttätig anhalten,
wenn die Grundstellung erreicht ist.
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Wenn nach sehr langer Betriebsdauer die Hauptmutter 11 abgenutzt ist,
kann der Zustand erreicht werden, daß der Endschalter 62 anspricht und ein Warnsignal
auslöst. Die Einstellung kann z.B.
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derart sein, daß nach einer Abnutzung von 1 bis 2 mm eine solche Auslösung
erfolgt. Selbst bei einem Abreißen der Gewindegänge in der Hauptmutter 11 ist ein
Umschlagen der Presse nicht zu befürchten, da in diesem Fall, wie bereits beschrieben,
die Abstützung auf der Endfläche 60a der Fangmutter 60 und von dort auf die Spindel
9 erfolgt.
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Ein besonderer Vorteil des Antriebes mittels Drehkranz im Vergleich
mit hydraulischen Antrieben besteht darin, daß die Presse mit immer gleicher Drehrichtung
über einen beliebig großen Drehwinkel gedreht werden kann. Bei hydraulischen Antrieben
hingegen sind nur Drehungen um maximal 1800 in entgegengesetzten Richtungen möglich.
Die Möglichkeit, immer in der gleichen Richtung weiterzudrehen, erleichtert die
optimale Einstellung einer Presse.
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Der Pressenantrieb, d.h. der Antrieb der Preßplatte 41, ist nicht
nur bei Formschäumpressen vorteilhaft, sondern kann auch bei anderen Pressen verwendet
werden, mit denen eine starke Schließkraft erzeugt werden soll.