CH108938A - Verfahren zur Vorbehandlung von Rohstoffen zur Herstellung von Zellstoff, Textilfasern und deren Zwischenprodukten. - Google Patents

Description

  Verfahren zur     Vorbehandlung    von Rohstoffen zur Herstellung von Zellstoff,  Textilfasern und deren Zwischenprodukten.    Bekannt ist, dass man eine Erleichterung  des     Aufschliessens,    zum Beispiel von Torf,  dadurch erzielen kann, dass man den Torf  längere Zeit einer natürlichen oder künst  lichen Erhitzung aussetzt oder Kälte auf  denselben einwirken lässt. So ist unter an  derem ein Verfahren zur- Aufbereitung von  Torf zur Gewinnung von Spinnstoff und  Pappe bekannt, welches Verfahren darin be  steht, dass das im     Zellinnern    enthaltene  Wasser der durch Waschen von den bei  gemengten, in der Erhitzung koagulierenden  Stoffen vollständig befreiten Fasern durch  plötzliches Erhitzen zur Ausdehnung ge  bracht wird.

   Dieses Verfahren betrifft ledig  lich die Sprengung der Zellwände.  



  Gegenstand vorliegender Erfindung ist  nun ein Verfahren zur     Vorbehandlung    von  Rohstoffen zur Herstellung von Zellstoff  und Textilfasern und deren Zwischenproduk  ten, gemäss welchem Verfahren die Rohstoffe  erst einem der jeweiligen Eigenart des Roh  stoffes entsprechenden chemischen Bade  prozess unterworfen werden, und dass man  anschliessend daran die     so-    gebadeten Roh-         stoffe    einer von der gewöhnlichen Tempera  tur     abweichenden    Temperatur, zum Beispiel  der Hitze oder der     gälte;    aussetzt. Durch  diese doppelte Einwirkung auf die Rohstoffe  wird eine weitgehende Aufschliessung er  reicht, weil nicht nur eine thermische, son  dern auch eine chemische Einwirkung statt  findet.

   Als Rohstoffe kann man Holz, Torf,  Stroh, Schilf und andere Faserstoffe ver  wenden.  



       Beispiel:     Stroh wird sechs bis acht Stunden in  einer Lauge eingeweicht. Diese Lauge ist  Abfallauge, herrührend aus dem     A.ufschlie-          ssungsprozess    für Zellulose mit zum Beispiel  4 %     Natrongehalt,    wovon 3 % durch Auf  schliessung aufgebraucht sind, so dass nur  noch 1 %     Natrongehalt    in der Lauge vor  handen ist. Nach Absonderung der Lösung  wird das Gut in einer Transportschnecke  auf<B>80'</B> C erhitzt.

   Durch diesen     Hitzeprozess     erfolgt eine teilweise Aufschliessung des  Gutes und wird eine Vorarbeit geleistet,  die in     wirtschaftlicher    Hinsicht eine wesent  liche     Vorbehandlung    der Rohstoffe zur Her-           stellunb    von Zellstoff- und Textilfasern und  deren Zwischenprodukte darstellt.  



  Statt eines alkalischen Bades     bann    man  auch alkalische Chlorbäder oder Chlor in  Gasform verwenden.  



  Das Verfahren kann in     den    meisten  Fällen ohne irgend welche Auswaschung der  Rohstoffe begonnen werden.

Claims (1)

1. <B>PATENTANSPRUCH:</B> Verfahren zur Vorbehandlung von Roh stoffen zur Herstellung von Zellstoff, Tex- til.fasern und deren Zwischenprodukten, da durch gekennzeichnet, dass die Rohstoffe erst einem der jeweiligen Eigenart des Rohstoffes entsprechenden chemischen Badeprozess un terworfen werden, und dass man anschliessend daran die so behandelten Rohstoffe einer von der gewöhnlichen Temperatur abweichenden Temperatur aussetzt.