Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk. Die vorliegende Erfindung betrifft ein neu artiges Verfahren zur Herstellung von Schuh werk.
Es ist eine besondere Eigentümlichkeit der Herstellung von Schuhwerk, dass der Er folg jeder der zahlreichen, verschiedenen und schwierigen Arbeitsstufen von der richtigen Durchführung der vorhergehenden Arbeits stufe abhängt: Ungeachtet des überraschen den Aufschwunges der mechanischen Her stellung von Schuhwerk in den letzten Jahr zehnten, obwaltet jetzt noch der auffallende Umstand, dass der Erfolg einer grossen An zahl der verschiedenen Arbeitsstufen -ganz entschieden von der Fertigkeit, der Aufmerk samkeit und von dem Gutdünken des Arbei ters abhängt, so dass der Aufwand hoher Arbeitskosten unvermeidlich ist. Selbst durch aus gelernte Arbeiter bewerkstelligen Arbeits stufen oft in ungenauer Weise, wodurch die Nachbearbeitung erscbwert wird.
Das Aus bessern fehlerhaft hergestellten Schuhwerkes, soweit es überhaupt ausgebessert werden kann, ist nebenbei sehr kostspielig. In vielen Fällen ist unrichtiges Einstellen der Schuh werkteile oder des Schultes mit Bezug auf gewisse Bearbeitungswerkzeuge die Ursache der fehlerhaften Durchführung der Arbeits stufen, da die gegenseitige Lage der Teile meistenteils blos durch die Augen und die Finger des Arbeiters bestimmt wird. Die durch unrichtiges Einstellen der Schuhwerk teile entstandenen Fehler werden in der Re gel erst später entdeckt, besonders wenn der Fehler während der Durchführung der nach folgenden Arbeitsstufen vervielfacht worden ist.
Gemäss der Erfindung verbindet man eine Mehtzahl von am fertiggemachten Schuh an einandergrenzenden Teilen in vorher bestimm ter Lage und an im fertigen Schuh verbor genen Stellen mittelst Stift und Lochverbin dung miteinander und lässt diese Verbindung während der nachfolgenden Arbeitsstufe dieser Schuhwerkteile bestehen, derart, dass diese Schuhwerkteile während der Dauer dieser Arbeitsstufe ihre gegenseitige Lage beibe halten.
In den Zeichnungen ist ein Verfahren zur Herstellung von Rahmenschuhwerk in ver schiedenen Stufen beispielsweise veranschau licht; es ist jedoch klar, dass die Erfindung in vorteilhafter Weise bei der Herstellung anderen Schuhwerkes Anwendung finden kann.
Fig. 1 ist ein Schaubild des Vorderblattes eines Oberleders und eines zum Ausstanzen desselben dienenden Stanzmessers; Fig. 2 ist ein Schaubild der Spitzenkappe und eines Teils des Vorderblattes und einer Stift- und Lochverbindung, die diese Teile während des Ver nähens mit Genauigkeit pro visorisch verbindet und in vorherbestimmter Lage zueinander hält; Fig. 3 erläutert die Art und Weise, in der die Enden der beiden Seiten des Vor derblattes durch die Hinternaht miteinander verbunden werden; Fig. 4 erläutert das Vorformen einer mit der Nählippe versehenen Stofflage einer Brand sohle;
Fig. 5 stellt die miteinander vereinigten Stofflagen der Brandsohle dar; Fig. 6 ist ein Schnitt der Brandsohle und gewisser Vorrichtungen zum Beschneiden der selben und zum Einstanzen von Schablonier- löchern in das Fersenende; Fig. 7 ist ein Schaubild der fertiggemach ten Brandsohle; Fig. 8 ist ein Schaubild einer vorgeform ten Hinterkappe; Fig. 9 ist ein Schnitt einer Ferseneinlage und der Vorrichtung zum Vorformen und Lochen derselben;
Fig. 10 ist ein Schaubild der fertiggemach ten Ferseneinlage; Fig. 11 ist ein Schaubild eines Oberleders und erläutert die Art und Weise, in der das Oberleder einer Maschine zum Vorformen des Spitzenteils dargeboten wird; Fig. 12 erläutert im Schnitt die Art und Weise, in der der Spitzenteil des Oberleders vorgeformt und beschnitten wird; Fig. 13 ist ein Schaubild der innern Preh- form einer zum Vorformen des Fersenteils des Oberleders dienenden Maschine;
Fig. 14 ist ein Grundrih der auf der Prehform zusammengefügten Teile der Ober lederferse ; Fig. 15 ist ein Schaubild eines Teils der zum Vorformen des Fersenteils des Oberle ders dienenden Maschine; Fig. 16 zeigt ein mit der Brandsohle ver bundenes Oberleder; dem Spitzenteil und dem Fersenteil des Oberleders sind diejenige Ge stalt verlieben worden, die diese Teile in dem fertiggemachten Schuh haben sollen;
Fig. 1 7 zeigt eine kurze Laufsohle und ein zum Ausstanzen derselben dienendes Stanzrnesser; Fig. 18 ist ein Schaubild des rückwärtigen Endes der Laufsohle und gewisser Vorrich tungen zum Lochen derselben; Fig. 19 erläutert das Vorformen der Lauf sohle; Fig. 20 erläutert das Beschneiden der Laufsohle; Fig. 21 erläutert die Art und Weise, in der das Gelenk der Laufsohle zugeselrärft wird;
Fig. 22 ist ein Schaubild der Laufsohle und gewisser Schuhwerkteile, die nach denn Vereinigen mit der Laufsohle einen der Haupt bestandteile des Schuhes bilden; Fig. 23 ist ein Schaubild der Teile der Fig. 22, nachdem dieselben miteinander ver einigt worden sind; Fig.24 ist ein Schaubild eines Absatzes; Fig. 25 ist eine Seitenansicht eines zum Ausüben des Verfahrens dienenden Leistens; Fig. 26 ist ein Schaubild des sich in dem Schuh befindlichen Vorderteils des Lei stens;
Fig. 27 ist eine Einzelansicht gewisser Teile des Leistens; Fig. 28 ist ein Schaubild des Fersenteils des Leistens; Fig. 29 ist ein Schnitt nach der Linie 29-29 der Fig. <B>27;</B> Fig. 30 ist ein Schnitt der in der Fig. 16 dargestellten Schuhwerkteile mit Ansicht eines teilweise in dieselben eingeführten Leistens; Fig. 31 ist eine Ansicht der Teile gemäss Fig. <B>30;</B> der Leisten ist vollends eingeführt worden;
Fig. 32 ist ein Schaubild des Schuhes nach dein Aufzwieken der Seiten desselben; Fig. 33 zeigt den Schuh nach dem Ein stechen mit teilweise beschnittenem Nährand; Fig. 34 erläutert das Andoppeln der Lauf sohle; Fig. 35 erläutert das Glätten der Lauf sohle, Fig. 36 ist ein Schaubild eines zum Be festigen des Absatzes bereiten Schuhes; Fig. 37 erläutert das Befestigen des Ab satzes; Fig. 38 ist eine Seitenansicht des fertig gemachten Schuhes.
Der eigentlichen Beschreibung sei folgen des vorausgeschickt: Die Brandsohlen werden so hergestellt, dass sie durchaus gleichförmige Gestalt und Grösse aufweisen, und die Schäfte werden an der Spitze und an der Ferse entsprechend der Gestalt des Leistens vorgeformt. Die Brandsohle wird dann in genau vorherbe stimmter Lage an dem vorgeformten Ober leder befestigt, und zwar findet dieses Be festigen vor dem Aufbringen des Oberleders auf den Arbeitsleisten statt. Mit der Lauf sohle werden eine Fülleinlage und eine Ge lenkversteifung in geeigneter Weise vereinigt, und das Ganze bildet dann einen der Haupt bestandteile des Schuhes. Die Absätze wer den vor dem Befestigen an dem Schuh mehr oder weniger fertiggemacht.
Die drei Haupt bestandteile jedes Schuhes, nämlich, das Ober leder mit Brandsohle, die Laufsohle mit Füll einlage und Gelenkversteifung und der Absatz werden dann in geeigneter Weise dauernd miteinander verbunden.
Das einen der Hauptbestandteile des Schuhes bildende Oberleder besteht aus dem eigentlichen Leder oder Stoff, dem Futter, der Hinterkappe und einer Steifkappe. Die Steifkappe besteht zweckmässig aus einem durch Hitze erweichbaren Stoff. Das Ober leder, sowie das Futter kann knapper zuge schnitten werden, da das Spitzenende und das Fersenende vorgeformt werden und keiner wesentlichen Nachbearbeitung bedürfen.
Wie aus den Fig. 1 und 2 zu entnehmen, sind an dem Vorderblatt 2 des Oberleders 1 in der Nähe der Spitzkappennalit und seines rückwärtigen Endes je zwei Schablonierlöcher 4 bezw. 6 vorgesehen. Die Spitzenkappe B. weist Schablonierlöcher 10 auf, deren Ent fernung voneinander derjenigen der Löcher 4 entspricht. Das Vorderblatt kann Lappen 14 aufweisen und die Schablonierlöcher 4 können in diese Lappen eingestanzt werden.
Fig. 1 lässt erkennen, dass die Schablonier- löcher 4 und 6 während des Ausschneidens des Vorderblattes in das letztere eingestanzt werden, und zwar sind an dem Stammesser 16 geeignete Lochstanzen 18 angebracht. Das Stanzen der Schablonierlöcher 10 der Kappe 8 findet ebenfalls während des Misscheidens der Kappe statt.
In die gegenüberliegenden Seiten des Vor derblattes können Schlitze 20 eingeschnitten werden, die mit den Punkten zusammenfallen, an denen die Eiristecbnaht beginnen und auf höhren soll. Zu diesem Zwecke sind an dem Stanzmesser 16 (Fig. 1) Schneidklinken 22 befestigt.
Nachdem das Muster oder das Modell für Schuhwerk ein und derselben Grösse und Ge stalt ausgewählt worden ist, bestimmt die das Muster entwerfende Person die Lagen der Schablonierlöcher 4, 6 und 10 und der Schlitze 20 nicht nur mit Bezug aufeinander, sondern auch mit Bezug auf andere Scha- blonierlöcher,
Schablonierstifte oder auf Scha- blonierflächen. Die mit Hilfe der Schablonier- löcher und -Stifte zusammengefügten und mit einander vereinigten Schuhwerkteile passen unter allen Umständen genau zusammen; so dass aus solchen bestehende Schuhe durch aus gleichförmig sind und einheitliche Masse aufweisen, ohne dass sie die Dienste gelern ter und geschickter Arbeiter bedingen. Die Schablonierlöcher und die Schlitze 20 nehmen solche Lagen ein, dass sie in dem fertigge machten Schuh nicht sichtbar sind.
Die La gen der Schablonierlöcher 4 und 10, sowie diejenigen der Löcher 6 sind so gewählt, dass das Oberleder des fertiggemachten Schuhes eine vorherbestimmte Höhe aufweist und mit Genauigkeit auf den Leisten und somit auf den menschlichen Fuss passt. Das Futter kann ebenfalls mit Schablonierlöchern ver- sehen werden, doch werden an dem Futter vorzugsweise grössere Öffnungen oder Kerben angebracht, die in Übereinstimmung mit den Schablonierlöchern 4 sind, uni das Eintreten noch zu erwähnender Schablonierstifte 13-1 zu erleichtern.
Die Schablonierlöcher der Kappe und des Vorderblattes dienen auch zum Verbinden dieser beiden Teile mit den in Betracht kom menden Teilen, der die Spitzkappennaht oder die Hinternaht herstellenden Nähmaschine. Fig. 2 zeigt einen Teil einer zum Vernähen der Kappe und des Vorderblattes dienenden Maschine. An dein bewegbaren Stoffträger 26 ist eine Stoffklemme 28, 30 angebracht, die den Stoff während des Nähvorganges in der .Arbeitslage hält.
An dem Glied 28 der Stoffklemme sind zwei Schablonierstifte 32 befestigt, deren obere Eiiden etwas abgerun det sind und die in die Schablonierlöcher 4 und 10 hineinpassen. Bei geöffneter Lage der Stoffklemme wird zunächst das Vorder blatt und dann die Kappe auf die Stifte 32 aufgespitzt, worauf; als folgende Arbeitsstufe, das Glied 30 der Stoffklemme sich auf den Stoff senkt und die Teile in der so vorher bestimmten Lage gegen den Stoffträger drückt.
Dieser wird dann an den Stichbildungsorganen 38 vorbeigeführt, wobei die Spitzkappennalit in einer vorherbestimmten Bahn hergestellt wird. Die Schablonierstifte 32 können zu Beginn des Nähvorganges in geeigneter Weise aus den Schablonierlöchern liera.isbewegt wer den (siehe 10 rechts Fig. 2). An dem Glied 30 sind Führungsrollen 34 angebracht, die in einer Kurvennut 36 eines von dein Kopf derNähmaschine getragenen Gliedes Aufnahme finden.
Durch die Kurvennut 36 und die Stoffklemme werden die Kappe und das Vor derblatt den Stichbildungsorganen so darge boten, dass die Spitzkappennaht in die durch die Schablonierlöcher- und -Stifte 4, 10 und 32 vorherbestimmte Lage z.i der rückwärtigen Kante der Kappe zu stehen kommt.
Die ausgestanzten Vorderblätter oder Kap pen schrumpfen mitunter etwas zusammen und runzeln sich mehr oder weniger während des Transportes von der Stanzerei zu der Stepperei. Die Entfernung zwischen den Schablonierlöchern 4 bezw. 10 ist dann etwas geringer als diejenige der Schablonierstifte 32.
Solche Unregelmässigkeiten werden durch das Aufstechen der Vorderblätter oder Kap pen auf die Stifte 32 beseitigt,<B>und</B> zwar werden die Teile seitlich gestreckt und in die beabsichtigte Lage gebracht, in der ihre sich überlappenden Kanten flach auf der Stoffklemme anfliegen.
Unter gewissen Umständen, besonders wenn das Vorderblatt keine Lappen 1-1 auf weist, ist es wünschenswert, die Kappe an das Vorderblatt anzukleben, und in diesem Falle können die zusammenzuklebenden Teile durch die Schablonierstifte genau mit Bezug aufeinander eingestellt werden.
Das Herstellen der Hinternaht erfolgt in der in der F ig. 3 dargestellten Weise. Das Oberleder 1 wird nlit nach aussen gekehrten Futter so gefaltet, dass sich die rückwärtigen Enden des Vorderblattes decken, wobei die Schablonierlöcher 6 der beiden Seiten des Vorderblattes in Übereinstimmung miteinander sind. Das Oberleder wird dann auf Selia- blonierstifte 44 des Stoffträgers 42 einer Näh maschine aufgespitzt (Fig. 3).
Hierbei wird das Oberleder mit l'(enauigkeit auf dein Stoff- träger 42 eingestellt und während des V er nähens durch. eine geeignete Stoffklemme niedergedrückt. An dem Stoffträger 42 sind zwei Führungsrollen 48 angebracht, die in eine Kurvennut 50 eines festen Teils des Kopfes der Nähmaschine hineinpassen.
Der Träger 42 wird in einer vorherbestimmten Bahn an den Stichbildungsorganen (Nadel 52) vorbeibewegt, so dass die Hinternaht 40 unter allen Umständen eine mit Bezug auf die Schablonierlöeher 6 und die Spitzenkappen naht vorherbestimmte Lage einnimmt.
Diechablonierh@cher 10 der Kappe k4n- neu auch zum Einstellen der Kappe mit Be zug auf ein Stanzniesser oder eine Maschine dienen, wenn die Kappe mit Verzierungen bildenden Löchern versehen werden soll.
Die Brandsohle 54 (Fig. 4 bis 7) besteht aus zwei oder mehreren Stofflagen. Eine,<B>513,</B> dieser Stofflagen besteht aus Segeltuch und zwar ist an derselben eine Nählippe 58 vor geformt. Die andere oder übrigen Stofflagen 60 sind durch Klebstoff mit der Stofflage 56 verbunden. Die mit dem Fuss in Berührung tretende Fläche der Brennsohle kann aus Leder, Kunstleder oder aus einem geeigneten, verhältnismässig glatten Stoff bestehen. Der abgesetzte Sohlenrand 62 ist um die Sohlen spitze herum mit einer Vertiefung 64 ver sehen, die zur Aufnahme des Einschlages der Steifkappe dient.
An der Sohlenferse kann eine ähnliche Vertiefung 66 vorgesehen sein, die der zusätzlichen Dick-, des Flan sches der Hinterkappe Rechnung trägt. In der Längsmittellinie des Fersenteils der Sohle befinden sich zwei in die Sohle eingestanzte Scliablonier@löcher 68, die in vorbestimmter Lage zu der Nählippe der Sohle stehen. Um das Aufspitzen der Brandsohle auf noch zu erwähnende Schablonierstifte zu erleichtern, kann das rückwärtige Loch 68 länglich sein (gestrichelte Linien, Fig. 7).
Die Herstellung der mit Nählippen ver sehernen Stofflagen 56 kann unter Zuhilfe nahme der in der Fig. 4 dargestellten Press- formen bewerkstelligt werden. An der kon kaven Pressform 70 ist eine Aussparung 72 angebracht, deren Gestalt derjenigen der vor zuformenden Nählippe 58, bezw. dein Umriss des Oberlederflansches entspricht.
Die Enden der Pressform 70 liegen in einer Ebene, die etwas höher ist als die übrige Oberfläche der Pressform, und zwar geben die erhöhten Flächen der Pressform driruh kurze schräge Flächen 74, 76 irr die wagrechte Fläche der Pressform über. Auf diese Weise werden die erwähnten Vertiefungen 64, 66 geschaffen. An der konvexen Pressform 78 ist eine der Aussparung 72 entsprechende Rippe 80 aus gebildet.
Auf die in der Pressform 70 be lassene, vorgeformte Stofflage 56 kann dann eine oder mehrere mit Klebstoff versehene Stofflagen aufgelegt werden, und diese Stoff lagen werden dann zusammen einem zweiten Pressvorgang ausgesetzt. Der zweite Press- vorgang wird unter Zuhilfenahme einer Press- form bewirkt, die finit Ausnahme. des Fehlens der Rippe 80 in jeder Hinsicht der Pressform 78 entspricht. Fig. 6 erläutert die Art und Weise, in der die vorgeformte Brandsohle beschnitten wird.
Dies kann durch eine ge eignete Sohlenbeschneidmaschine bewirkt wer den, deren Sohlenauflager 82 aufrechte Rip pen 84 aufweist. Die äussere Seite der Näh- lippe liegt an den inneren Wandungen der Rippen 84 an und die Breite der Oberfläche der Rippe 84 entspricht der Breite des abge setzten Sohlenrandes. Die zu beschneidende Sohle wird durch ein Kleuimglied 86 gegen die Rippe 84 gehalten. Das Beschneiden erfolgt durch ein Beschneidemesser 88, wel ches sich der äussern Fläche der Rippe 84 entlang bewegt.
Während des Beschneidens können auch die Schablonierlöcher 68 durch Lochstanzen 90 eingestanzt werdet). Fig. 7 stellt eine fertiggemachte Brandsdhle dar.
Eine Ferseneinlage 94 (Fig. 10) kann auf die innere Fläche der Brandsohle aufgebracht, oder während der Herstellung der Brandsohle zwischen die Stofflagen der letzteren einge fügt werden. Die Ferseneinlage besteht aus einem harten Stoff, beispielsweise Vulkan fiber, und ist entsprechend der (restalt der Leistenferse gekrümmt. Die Kanten der Fer- seneinlage sind abgeschrägt, 96, 98, und die Ferseneinlage ist reit Schablonierlöchern 100 versehen, die denjenigen 68 der Brandsohle entsprechen.
Die Herstellung der Ferseneinlage kann durch Pressformen 102, 104 (Fig. 9) erfolgen. Während des Vorformens der Ferseneinlage wird dieselbe durch ein die Pressform 102 umgebendesllIesser 106besclinitten, und gleich zeitig können auch die Schablonierlöcher 100 durch Lochstanzen 108 eingestanzt werden, von denen nur eine angedeutet ist.
Die vorgeformte Hinterkappe 110 weist einen einwärts gewendeten Flansch 112 auf, dessen äussere Enden bei<B>116</B> geschlitzt und bei 114 aufgebogen sind, so dass die Enden des Flansches genau in den Winkel zwischen den abgesetzten Sohlenrand 62 und der Näh lippe 58 hineinpassen.
Das Spitzenende und das Fersenende des Oberleders werden so vorgeformt, dass diesen Enden diejenige Gestalt verlieben wird, die sie in dem fertiggemachten Schuh haben sol len. Wenn das Oberleder zur Herstellung von Rahmenschuhwerk bestimmt ist, so wird der Oberledereinschlag um die Schuhspitze herum entsprechend der Gestalt der Näblippe der Brandsohle vorgeformt.
Das Vorformen des Spitzerrendes des Ober leders ist in den Fig. 11 und 12 veranschau licht und erfolgt unter Zuhilfenahme einer innern Pressform 118, deren Gestalt derjeni gen entspricht, die das sichtbare Spitzenende in dem fertiggemachten Schuh haben soll. Das Oberleder 1 wird mit Bezug auf die Pressform 118 durch ein Darbietewerkzeug 132 eingestellt.
An den Enden des Darbietewerk- zeuges sind Schablonierstifte 134 angebracht, die in die Schablonierlöcher 4 und 10 des Vorderblattes und der Kappe gesteckt wer den. Schultern 136 gleiten während des Ein- tretens der Stifte 134 in Schlitze der Über schieber 122 an den untern Flächen der letz teren. Zwischen der Kappe und dem 'Futter des Oberleders (Fig. 11) kann sich eine er weichte Steifkappe befinden.
Als folgende Arbeitsstufe wird das gespreizte Oberleder samt dein durch die Löcher 4 und 10, sowie die Stifte 134 miteinander verbundenen Vor derblatt und der Kappe so auf die Überschieber 122 aufgelegt, dass die Schablonierstifte 134 in Schlitze 138 der Überschieber eintreten. Wenn die Stifte 134 in den versetzten Enden der Schlitze 138 Aufnahme gefunden haben, so nimmt das Oberleder unter allen Umstän den und ohne Rücksicht auf das Gutdünken oder die Geschicklichkeit des Arbeiters die richtige Lage mit Bezug auf die Gestaltungs werkzeuge der Maschine ein.
Der Oberleder rand wird dann durch Platten 124 in seiner Lage festgeklemmt, und das Därbietewerk- zeug wird vor dem Beginn des Vorformens aus der Maschine herausgenommen. Die Über schieber 122 schieben dann den Rand des durch ein Kissen 126 von Verschiebungen abgehaltenen Oberleders über den abgesetzten Rand 120 der Pressform, so dass ein einwärts- gewendeter Flansch 140 und ein aufrechter Flansch 142 geschaffen wird.
Der Flansch 142 kann in der in der Fig. 12 dargestellten Weise durch ein um eine Welle 130 dreh bares Messer 128 beschnitten werden (Ab fall 144).
Das Vorformen des Fersenendes des Ober leders kann nach dem Vorformen der Schuh spitze vorgenommen werden, und die Brand sohle wird nach dein Vorformen der Ober lederferse dauernd an der letzteren befestigt. Das Vorformen der Oberlederferse findet auf einer innern Pressform 146 statt (Fig. 13 bis 15), an der zwei Schablonierstifte 148 angebracht sind.
Die Sc.hablonierstifte 148 passen in die Schablonierlücher f38 der Brand sohle 54 bezw. <B>100</B> der Ferseneinlage 9-1 hinein. Die Gestalt der Form 146 entspricht derjenigen, die die Oberlederferse in dem fertiggemachten Schuh haben soll. Nachdem die Ferseneinlage 94 und die Brandsohle 54 durch Aufspitzen der Löcher 68 und 100 auf die Stifte 148 miteinander verbunden worden sind, bringt der Arbeiter als nächste Arbeits stufe das Oberleder auf die Pressform 146 auf.
Die Hinterkappe 110 wird zwischen das Futter und das eigentliche Oberleder ein gefügt, und das Futter wird dann glatt über die Ferse der Brandsohle gezogen. Die vor geformte Hinterkappe passt genau auf die Form 146, und die aufrechten Randteile 114 des Flansches der Hinterkappe passen genau in den Winkel zwischen den abgesetzten Sohlenrand und der Nählippe 58 hinein, so dass die auf die Form 146 aufgepresste Hin terkappe sich mit Genauigkeit mit Bezug auf die letztere einstellt. Die Richtigkeit der Lage der Hinterkappe auf der Pressfornr kann durch eine bei 152 zugespitzte Platte 150 festgestellt werden.
Die Platte 150 kann mittelst Schablonierlöchern 154 auf die Stifte 148 der Pressform gesteckt werden und ihr zugespitztes Ende passt in eine Kerbe 117 des Flansches<B>1121</B> der Hinterkappe hinein.
Auf die auf der Pressform 1-16 zusammen gefügten Teile wird dann ein Kopf 156 ge senkt. An dein Kopf 156 sind Löcher (Fig. 15) angebracht, die zur Aufnahme der Schablonier- stifte 148 dienen. In dem Kopf 156 sind vier Schablonierstifte 158 untergebracht, die in die Schablonierlöcher 6 des Vorderblattes hineinpassen. Die Schablonierstifte 158 sind in dem Kopf 156 seitlich bewegbar und wer den durch einen Schieber 160 in Lagen ge bracht, in denen sie den auf die Schuhferse gesenkten Kopf 156 seitlich überragen.
Das Oberleder wird dann mittelst der Löcher 6 auf die Schablonierstifte 158 aufgespitzt und als nächste Arbeitsstufe das Oberleder durch ein Fersenband 162 an den seitlichen Um fang der Pressform 146 angepresst. Unmittel bar nach dem Schliessen des Fersenbandes werden die Schablonierstifte durch relative Bewegung des Gliedes 160 und des Kopfes 156 aus den Schablonierlöchern 6 herausge zogen, so dass sie dein Arbeitsgang der Ge staltungswerkzeuge nicht im Wege stehen.
Der Oberlederrand wird dann durch Über schieber 164 über die Pressforin geschoben, wobei die Kante 166 des Oberledereinschlages 165 scharf ausgeprägt wird. Das Oberleder verbleibt dann in der das Vorformen bewerk stelligenden Maschine, bis das Bestreben der Schuhwerkteile in ihre ursprüngliche Lage zurückzukehren, überwunden worden ist. Wäh rend dieser Pause können Nägel 168 (Fig. 16) durch Löcher 170 der Überschieber in den Oberledereinschlag 165, in die Brandsohle 54 und in die Ferseneinlage 94 eingetrieben und an der Pressform umgenietet werden.
Die Laufsohle 172 ist von solcher Länge, dass sie die Brustlinie des Absatzes etwas über ragt (Fig. 38). Fig.17 zeigt. eine Laufsohle und ein zum Ausstanzen derselben dienendes Stam messer 178. Die Laufsohle weist ein Schab- lonierloeh 180 auf (Fig. 18, 21, 22), welches nach dem Zusammenfügen der Laufsolde und des Oberleders in Übereinstimmung mit dem vordern Schablonierloch 68 der Brandsohle ist. Fig. 18 zeigt eine zum Ausstanzen des Loches 180 dienende Vorrichtung. Diese Vor richtung besitzt ein Auflager 182, an dem Anschläge 184 vorgesehen sind.
Die rück wärtige Kante der Laufsohle liegt an den Anschlägen 184, an und die Seiten der Lauf sohlen werden durch Lehren 177 eingestellt. Das Ausstanzen des Loches erfolgt durch eine Lochstanze 188.
Die Laufsohle wird dann in geeigneter Weise vorgeformt, und zwar soll sie sich während des Vorformens in angefeuchtetem Zustande befinden. Die Laufsohle wird durch das Vorformen entsprechend der längsweisen Krümmung und der Querkrümmung des Lei stenbodens gestaltet. Um das Andoppeln der Laufsohle an dein Rahmen zu erleichtern, wird der Rand des Gelenkteils der Laufsohle in der in der Fig. 34 dargestellten Weise gestaltet. Das Vorformen der Laufsohle kann durch Pressformen 192, 194 (Fig. 19) bewirkt werden, deren Flächen 195 den Rand des Gelenkteils der Laufsohle etwas aufbiegen.
An der untern Pressforin ist ein Schablonier stift 196 angebracht, der in ein Loch 180 der Laufsohle 172 eintritt und den, rückwär tigen Teil der Laufsohle mit der Pressform verbindet, so das derselbe während der Wir kung- der Pressformen, sowohl in der Längs richtung, als auch in der Querrichtung der Pressform unbeweglich ist. Das Spitzenende der Laufsohle wird durch eine bügelförmige Lehre 198 eingestellt, die eine vorherbestimmte Lage in der Querrichtung der Pressform ein nimmt und in der Längsrichtung der letzteren nachgeben kann.
I,Tachdem die Laufsohle vorgeformt wor den ist, wird der Rand derselben beschnitten, da der Umfang der ausgestanzten Sohle (Fig.17) durch das Vorformen mehr oder weniger verändert worden ist. Das Beschnei den der Laufsohle kann durch die in der Fig. 20 dargestellte Vorrichtung bewerkstel ligt werden. Diese Vorrichtung besteht aus einem Modell 200 und einem Klemmglied 202. Die mittleren Teile dieser Glieder 200, 202 sind bei 204 ausgehöhlt, so dass nur der Randteil der Laufsohle festgeklemmt wird, damit die Laufsohle ihre vorgeformte Gestalt nicht einbüsst.
An der Schablone 200 ist ein Stift 206 angebracht, der in das Loch 180 der Laufsohle eintritt, und das hintere Ende der Laufsohle mit der ersteren verbin det. Das Spitzenende -der Laufsohle wird in geeigneter Weise in der Querrichtung der Pressform eingestellt, worauf die Laufsohle zwischen den Teilen 200, 204 festgeklemmt wird. Ein Messer 208 bewegt sich dann um das Modell 200 herum, wobei ein Abfall streifen 210 von der Laufsohle abgeschnitten wird. Das Beschneiden der Laufsohle kann natürlich auch nach dem Andoppeln derselben an den Rahmen stattfinden.
Um Absätze einheitlicher Grösse und Ge stalt an Sohlen verschiedener Dicl@e verwen den zu können, muss das den vordern Teil des Absatzes überlappende Ende der Lauf sohle<B>172</B> (Fig. 38), so abgeschärft werden (212, Fig. 21), dass es der Dicke der dünnsten Laufsohle entspricht, die mit Absätzen ein Und derselben Grösse verwendet werden soll. Die Dicke der Kanten des Gelenkteils der Laufsohle wird zweckmässig durch Abschärfen 213 (Fig. 21) verringert.
Die Laufsohle wird durch eine Druckrolle 214 einer geeigneten Abschärfmaschine in eine 1Matrizenrolle 215 hineingepresst und an einem Abschärfmesser <B><U>916</U></B> vorbeigeführt.
Die Kante 223 des Füllstückes<B>1.76</B> weist einen vorherbestimmten Umriss auf. An dem rückwärtigen Ende des Füllstückes 176 ist eine zum Einstellen desselben dienende Kerbe 224 vorgesehen. Die Dicke des Füllstückes soll mehr oder weniger dem Raum zwischen den beiden Sohlen innerhalb der Einstechnalrt entsprechen. Der dünnste Teil des Füll- stückes befindet sich in der Nähe des Bullen teils der Sohle und ist durch das Bezugszei chen 236 angedeutet. Die Gelenkversteifung 174 kann in der in den Fig. 22, 23 darge stellten Weise vorgeformt werden.
Auf den mittleren Teil der Laufsohle wird ein durch Hitze .erweichbarer Klebstoff' (2.10, Fig. 22) aufgetragen, und das Füllstück 171i wird an die Laufsohle angepresst, wenn der Klebstoff noch weich ist, wobei die Gelenk versteifung 174 in der in der Fig. 35 darge stellten Weise in das Füllstück eingebettet wird.
Das richtige Einstellen des Füllstückes mit Bezug auf die Laufsohle vor dem Ruf pressen des ersteren auf letztere wird durch das Schablonierloch 180 und durch die Kerbe 224 des Füllstückes erleichtert, und zwar kann dies unter Zuhilfenahme eines (nicht darge stellten) Schablonierstiftes bewerkstelligt wer den.
Die Laufsohle, die Gelenkversteifung und das Füllstrick sind nach dem erwähnten Anpressen in vorherbestimmter, relativer Lage fest miteinander verbunden, der Umriss des Füllstückes weist eine vorherbestimmte Ge stalt auf, und die Dicke des Füllstückes passt genau in den Raum zwischen der Nählippe 58 der Brandsohle und zwischen die angren zenden Flächen der beiden Schubsohlen hin ein. Das Füllstück kann somit die Laufsohle in verlässlichster Weise mit Bezug auf den Schuh einstellen.
Der vorgeformte Spitzen teil des Oberleders kann dicht an die Näh- lippe der Brandsohle angeschmiegt werden, und die Nählippe wird durch das Aufzwicken nicht verbogen und büsst während des Ein- stechvorganges ihre Gestalt in kaum nennens werter Weise ein. "Mit Rücksicht auf diese Umstände kann die Kante des Füllstückes so gestaltet werden, dass das Füllstück ge nauer in den Spitzenteil der Brandsohle hin einpasst als in den rückwärtigen Teil der Brandsohle.
Das Einstellen der Laufsohle mit Bezug auf den Schah findet mit mathe- matischer Genauigkeit statt, und die Lauf sohle und der Rahmen brauchen nach dein Doppelvorgange nur in geringfügigem Mass stube beschnitten werden. Fig. 23 zeigt die einen der Hauptbehtandteile des -Schuhes bil dende, in der beschriebenen Weise vorberei tete Laufsohle. Die Herstellung derartiger Laufsohlen bedingt nicht die Ingebrauchnahme von Arbeitsleisten.
Der Absatz bildet den dritten Hauptbe standteil des Schulres und wird vor dem Be festigen an dein Schuh mehr oder weniger fertiggemacht. Fig. :.'.I zeigt einen für Herren schuhwerk bestimmten, verhältnismässig nied rigen und geraden Absatz 2.50. Dieser Ab satz besteht aus einer Anzahl von Absatz flecken, au-3 einem Keder 252 und aus einem verlrältrrisnr < issig kurzen Kederfleck 254.
Vor zugsweise besteht der Lauffleck ans gutem Leder und eine oder mehrere der dem Lauf- flech: angrenzenden Absatzflecke und der Ke- der bestehen ebenfalls aus Leder. Die mitt leren Absatzflecke können aus billigerem Stoff (Kunstleder) hergestellt werden. Das Auf bauen, Zusammenpressen und Befestigen der Teile des Absatzes kann in üblicher Wehe bewerkstelligt werden.
Die vordere Kaute 264 des Absatzfleckes 2:54 weist eine der rückwärtigen Kante 242 der Laufsohle entsprechende Gestalt auf. Wenn die Laufsohle und der Absatz zusammenge fügt werden (Fig. 37 und 38), so passt das Ende der Laufsohle genau in den durch die Kante 264 des Kederfleckes 254 und durch den Fleck<B>256</B> gebildeten Winkel hinein. Fig. 24 lässt erkennen, dass der Absatzfleck 256 entsprechend der senkrechten Krümmung des rückwärtigen Endes der Brandsohle ge staltet ist.
Damit der Absatz mit Bezug auf den Schuhboden mit Genauigkeit eingestellt wird, sind an dein Absatz Schablonierlöcher 279 angebracht, die in vorherbestimmter Lage zu der Fläche. 264 und zu dem Umfang des fertiggemachten Absatzes stehen. Fig. 37 lässt erkennen, dass die Schablonierlöcher -279 den Absatz nur teilweise durchdringen, so dass sie an der Tretfläche des Absatzes nicht sichtbar sind.
Das Vorbereiten der drei Hauptbestand teile findet ohne Ingebrauchnahme von Ar beitsleisten statt. Die Hauptbestandteile können in Massen vorbereitet werden. Im Vergleich mit dem bisher üblichen Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk wird die Mehrzahl der Arbeitsstufen ohne Zuhilfenahme des Arbeitsleistens bewerkstelligt. Das Zu- sarnmenfügen der drei Hauptbestandteile, nämlich Oberleder, Laufsohle und Absatz samt den rnit letzteren verbundenen Neben bestandteilen erfolgt verhitltnismässig rasch und dennoch in verlässlichster Weise.
Die auf die beschriebene Weise vorberei teten Hauptbestandteile des Schuhes sind nunmehr zum Zusammenfügen auf den Leisten bereit. Da die zum Befestigen des Absatzes dienenden Nägel vorzugsweise vom Innern des Schuhes eingetrieben werden sollen, so wird der Fersenteil des Leistens vor dem Eintreiben der Nägel aus dein Schul. heraus genommen. Der Vorderteil des Leistens, ver bleibt jedoch in dem Schuh.
Der Leisten ist durch einen verhältnis- mässig geraden, nach unten und zurückwei senden Schnitt geteilt, so dass die Gesamt länge des Leistens verändert wird, wenn die beiden Leistenteile der erwähnten Schnitt fläche entlang übereinander geschoben wer den.. Die aneinander anliegenden Schnitt flächen der Leistenteile bestehen zweckmässig aus ATetal1. An dem Fersenteil 280 des Leistens ist durch Schrauben 284 eine 3Ie- tallplatte 282 befestigt, die einen runden Stift 286 und eine längliche Warze 288 auf weist (Fig. 28). An dem Fersenteil ist auch ein aus einem seitlichen Haken bestehendes Sperrglied 290 angebracht.
Der Haken 290 wird durch eine geflanschte Schraube 292 (Fig. 25) in seiner Lage gesichert. An dem obern Teil der Platte 282 ist eine Aussparung 295 vorgesehen.
An dem Vorderteil des Leistens ist eine ähnliche Platte 296 durch Schrauben 298 be festigt. Die Warze 288 passt in ein Loch 300 der Platte 296 hinein. An der Platte 296 ist eine schlüssellochartige Öffnung 302 angebracht, in deren schmales Ende der Stift 286 hineinpasst, wenn die Leistenteile ihre wirksame Lage einnehmen (Fig. 27). Der Vorderteil des Leistens ist bei 304 ausgehöhlt, um das Eintreten des Stiftes 286 in das Loch 302 zu erleichtern.
An dem obern Teil der Platte 296 ist ein Loch 308 (Fig. 29) vorgesehen, das einen Haken 306 birgt. Der Haken 306 steht mit dem Haken 290 in Eingriff, wenn die Leisten teile ihre wirksame Lage einnehmen. Ein Flansch 310 des Hakens 306 sichert die Platte 296 in ihrer Lage. Der Haken 306 wird durch. eine Schraube 314 in seiner Lage gehalten, deren Kopf an einer Schulter 312 des Hakens anliegt. In einem Loclr 317 der Platte 296 ist ein der Aussparung 295 gegenüberliegender, federbelasteter Kolben 316 untergebracht.
Die Ebene der Schnittflächen der beiden Leistenteile bildet vorzugsweise einen rechten Winkel mit dem höchsten Teil des Leisten- spannes. Das Lösen der Sperrung der beiden Leistenteile erfolgt durch relatives Verdrehen der letzteren um den sich in dem Ende des Loches 302 befindlichen Stift 286. Dieses Verdrehen wird gewöhnlich durch die in das Loch 300 eingetretene Warze 288 und durch den in die Aussparung 295 eingetretenen Kolben<B>316</B> verhindert. Die beschriebene Verbindung der beiden Leistenteile schliesst genug Spiel ein, um das Lösen des Eingriffes der Warze 288 und des Loches 300 durch relatives Bewegen der Leistenteile in einer senkrechten Ebene zuzulassen.
Wenn sich der Leisten in dem Schuh befindet, so hält das gespannte Oberleder die Stossfuge der Leistenteile an dem Leistenboden geschlossen. Wenn kein Schuh auf den Leisten aufge bracht ist, so sucht der federbelastete Kolben 316 die untern Teile der Platten 282, 296 gegeneinander zu halten. Wenn der Leisten und Schuh mit nach oben weisender Sohle auf einen Leistenzapfen 318, 319 aufgebracht wird, so kann die erwähnte Relativbewegung durch Herabdrücken der Leistenspitze bewerk stelligt werden. Hierbei wird die Warze 288 freigegeben, und durch Nachgeben des Kol bens 316 gelangen die obern Karrten der Platten 282, 296 in Berührung miteinander.
Der Arbeiter kann dann den Vorderteil des erfassten Leistens um den Stift 286 verdre hen, bis der Eingriff der Haken 290, 306 gelöst ist. Fig. 27 zeigt die Teile irr dieser Lage und klarheitslialber ist nur die Platte 296 und nicht das Holz des Vorderteils dar gestellt. Durch Heraufziehen des Vorderteils wird der Haken 306 vollständig aus dem Loch 308 herausbewegt, worauf der Vorderteil des Leistens mit dein Schuh von dein Fersenteil des Leistens hinwegbewegt werden kann.
An dem Fersenteil des Leistens kann ein Schablonierloch 320 vorgesehen sein, welches zur Aufnahme eines federbelasteten Stiftes 322 dient. Der Stift 322 überragt gewöhn lich den Leistenboden, er kann jedoch in eine Lage gepresst werden, in der er bündig mit dem Leistenboden ist.
In das zweckmässig verschnürte (Fig. 31), mit der Brandsohle verbundene Oberleder wird zunächst der Vorteil 294 des Leistens von oben her eingeführt. Der Arbeiter biegt den Vorderteil der Brandsohle zurück, führt den Vorderteil in die Fussöffnung des Ober leders ein und fügt dann das 8pitzerrende der Brandsohle in die durch den Oberleder- einschlag 140 gebildete Tasche ein. Die Brandsohle kann an der Spitze des Oberleders zu dieser Geit durch aus dünnem Draht be stehende Klammern 325 (Fig. 30) befestigt werden.
Der Fersenteil 280 des Leistens wird dann in das Oberleder eingeführt, und zwar wird die Hinterkante des Bodens der Leistenferse in eine Lage gebracht, in der sie an der Stossfuge des Oberleders und der Fersenein- lage 94 anliegt (Fig. 30). Das vordere Ende des Fersenteils 280 wird dann der Hinter fläche der Platte 296 entlang in den Schuh hineingeschoben, bis die Teile 286 bis 290 und 295 und 300 bis 306 in Übereinstimmung miteinander sind und die beiden Leistenteile miteinander verbinden.
Wenn sich der Fer senteil 280 aus der Lage der Fig. 30 in die in der Fig. 31 dargestellte Lage bewegt., so wird das Oberleder in der Längsrichtung ge- streckt, wobei die Brandsohle dicht an den Leistenboden angeschmiegt wird, und der fe derbelastete Stift 320 schnappt in die vor- dern Löcher 100 und 68 der Ferseneinlage 94 bezw. der Brandsohle 54 ein.
Sodann werden bei der nächsten Arbeitsstufe die Seiten des Oberleders in geeigneter Weise über den Leisten gezwickt und durch eine Naht 330, 331 (Fig. 32 und<B>33)</B> an der Näh- lippe der Brandsohle befestigt; die Weiter bearbeitung des Schuhes kann dann ohne Zeitverlust fortgesetzt werden.
Während der nächsten Arbeitsstufe soll das Oberleder durch eine Einstechnaht 336 mit der Nählippe der Brandsohle und mit der Nählippe der Brandsohle und mit einem Rahmen verbunden werden. Die Rahmen- enden überragen vorzugsweise die Einstech- naht in geringfügigerer Masse. Fig. 33 zeigt den eingestochenen Schuh, dessen Nährand teilweise beschnitten und dessen Rahmen zum Teil flachgeklopft worden ist.
Auf den eingestochenen Schuh wird dann ein Füllstück 340 (Fig. 33 bis 37) aufgelegt, welches in den von dem Oberledereinsclrlag an der Schuhform umschlossenen Raupi Iiin- einpasst. Ein Teil des Füllstückes 340 be findet sich auch zwischen dem Füllstück<B>176</B> und der Brandsohle. Das Füllstück 340 ist bei 341 abgesetzt und sein vorderes Ende und seine Seiten sind abgeschär ft, so dass das Gelenk der Laufsohle ein rundliches Aus sehen erhält.
An dem Füllstück sind zwei Schablonierlöcher 342 angebracht, die mit den Löchern 68 der Brandsohle übereinstim men. Das Füllstück 3:10 wird in der in der Fig. 33 dargestellten Weise auf den Stift 322 aufgespitzt und sodann die in der beschrie benen Weise vorbereitete Laufsohle und der eingestoehene Schuh zusammengefügt. Das Füllstüeh 340 kann auch aus einem Stück mit dem Füllstück 176 bestehen, oder es kann einen Teil des vorgebauten Absatzes 250 bilden.
Vor dem Aufbringen der Laufsohle wird ein geeigneter Klebstoff auf die innere Seite der Laufsohle aufgetragen. Durch die Zu- sammenwirkung des Loches 180 mit dein Stift 322 wird die Lage der Laufsohle in der Längsrichtung des Schuhes genau vorherbe stimmt. Die Einstellung der Laufsohle in der Querrichtung des Schuhes erfolgt durch die in die Nählippe der Brandsohle hinein passende Kante 223 des Füllstückes 176.
Da die Kanten des Rahmens und der Lauf sohle nach dem Vereinigen dieser beiden Teile beschnitten werden, ist es nicht unbedingt notwendig, die Laufsohle mit Bezug auf den Schuh mit mathematischer Genauigkeit ein zustellen, und dennoch wird die Gleichförmig keit des fertigen Schuhwerkes in keiner Weise beeinträchtigt. Die die Laufsohle mit dem Rahmen verbindende Naht 343 kann durch eine geeignete Doppelmaschine hergestellt werden, deren Nadel 344 und Werktisch 345 in der Fig. 34 veranschaulicht sind.
Nach dein Doppelvorgang kann die obere Fläche des Rahmens einer Rändelmaschine oder Stichstuppmaschine dargeboten werden.
Da vorgeformte Laufsohlen angewendet werden, so brauchen die Sohlen nur in gering fügigem Massstabe geglättet zu werden. Haupt- sächlich soll der Rand der Laufsohle und des mit dem letzteren verbundenen Rahmens gegen das Oberleder gepresst werden, da dieser Teil der Laufsohle mitunter während des Doppel vorganges verbogen wird. Das Glätten der Laufsohle kann durch ein Kissen 346 (Fig. 35) bewerkstelligt werden.
Vor dem Annageln des Absatzes wird der Fersenteil 280 des Leistens aus dem Schuh herausgenommen, und der Vorderteil 294 des Leistens verbleibt in dein Schuh (Fig. 26). Fig. 37 erläutert die Art und Weise, in der Nägel in den von dem Nagel block 352 einer geeigneten Absatznagelnia- schine gestützten Schuh eingetrieben werden.
Die Lage des Absatzes mit Bezug auf den Schuh wird durch am Nagelblock angebrachte Schablonierstifte 354 vorherbestimmt, die durch die Löcher 100, 68 und 342 hindurch ragen und in die Scliabloriierlöcher 279 des Absatzes 2:50 eintreten und Winkelbewegun gen des Absatzes mit Bezug auf den Schuh verhindern. Das Eintreiben der in Nagelfüh rungen 357 befindlichen Nägel erfolgt durch Treiber 360 und der Schuh und der Absatz werden vor dem Eintreiben der Nägel 352 in üblicher Weise gegeneinander gepresst.
Der Schuh kann in beliebiger Weise fer tiggemacht werden, und zwar kann der Fer senteil des Leistens während des Fertigwa- chens zum Beispiel während des Aufspitzens wieder in den Schuh eingefügt werden.
Gewisse Teile des fertiggemachten, nach einem vorbestimmten Masse hergestellten Schuhes weisen ausstossende oder überlappende Kanten auf (zum Beispiel die mit der Näh- lippe versehene Brandsohle und das vorge formte Spitzenende des Oberleders oder die Laufsohle und der ausgesparte Absatz), wäh rend andere Teile unmittelbar übereinander gelegt sind (z. B. Laufsohle oder Brandsohle).
Die zur Erreichung eines vorbestimmten Masses und Einstellens der Bestandteile des Schuhes dienenden Schablonierflächen, sowie die Scha- blonierlöcher des Oberledereinschlages und an derer Bestandteile des Schuhes sind in dem fertiggemachten Schuh verborgen und in keiner Weise blossgestellt.
Diese Lage der Stifte und insbesondere die Lage der Schablonier- löcher der Laufsohlen in dem fertiggemachten Schuh ist von besonderer Wichtigkeit, da an der Lauffläche von Laufsohlen blosgelegte Schablonierlöcher die Dauerhaftigkeit der Laufsohle. wesentlich beeinträchtigen und die Verkäuflichkeit des Schubwerkes geradezu zerstören würden. Die Laufsohle bildet einen der teuersten Teile des Schuhes und ist be trächtlicher Abnutzung unterworfen.
Selbst wenn die an der Laufsohle blossgelegten Schablonierlöcher später durch Stöpsel oder dergleichen aufgefüllt werden, so liegt immer noch Gefahr vor, dass die Stöpsel heraus fallen. Dadurch würde aber die Dauerhaftig keit der Laufsohle in der Nachbarschaft des Schablonierloches, sowie die Verhäuflichkeit des Schuhes unter allen Umständen wesent lich einbüssen.
Das neue Verfahren bringt namentlich für die Massenfabrikation von Schuhen erhebliche Vorteile mit sich; die Herstellung der ein zelnen Schuhwerkteile kann in Massen in sohablonenmässiger Weise erfolgen. so das, diese Teile in ihren Massen genau überein stimmen und austauschbar sind.
Das Vor bereiten dieser Teile bedingt nicht die Inge brauchnahme voll Arbeitsleisten, und es l@Vir- nen erstere ohne Passproben voll minderge- übter Arbeitern zu Schuhen verarbeitet wer den. Die Pausen zwischen den aufeinander folgenden Arbeitsstufen werden erheblich ver kürzt, und dies bedeutet besonders gute Aus- nützung der Arbeitszeit und des Leistenvor rates.
Ausserdem verbleiben die Schuhe nur kurze Zeiträume auf den Arbeitsleisten, da das Zusammenfügen und Vereinigen der auf die beschriebene Weise vorbereiteten Haupt bestandteile nur eine verhältnismässig geringe Anzahl von Arbeitsstufen bedingt, während denen der Arbeitsleisten unentbehrlich ist. Das gemäss dem neuartigen Verfahren her gestellte Schuhwerk ist durchaus gleichförmig; zufolge der einheitlichen Grösse seiner Be standteile kann die Herstellung desselben in vorteilhafter Weise durch selbsttätige Schuh- inaschinen bewerkstelligt werden.