DE3640561A1 - Leisten fuer schuhschaefte - Google Patents

Leisten fuer schuhschaefte

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Description

Die Erfindung betrifft einen Leisten für Schuhschäfte, der mit einem aufgezogenen Schuhschaft, Seitenformteilen und einem Bodenstempel zum Anformen einer Sohle an den Schuhschaft zusam­ menarbeitet und der im Bereich der Dichtkante der Seitenform­ teile eine Nut mit einem gegen den aufgezogenen Schuhschaft anliegenden Profilband aus elastischem Material aufweist.
Im Rahmen der Erfindung sind unter Schuhschäften Schuhschäfte zu verstehen, die ein Oberteil und eine Brandsohle bzw. nur ein Oberteil aufweisen. Das Oberteil kann aus Leder, Gewebe, kaschiertem Gewebe, Elstomer oder Kunststoffmaterial, z.B. Polyvinylchlorid oder Polyurethan sein. Das Oberteil kann zusätz­ lich einen Besatz, bzw. aufgenähte oder aufgesteppte Applika­ tionen aufweisen. Zum Anformen der Sohlen an Schuhschäfte kommen im allgemeinen als Rundtischanlagen ausgebildete Schuhbesohlungs­ anlagen mit mehreren Arbeitsstationen zum Einsatz.
Die Arbeitsstationen weisen mindestens einen Leisten, zwei Seitenformteile und mindestens einen Bodenstempel auf. In der Arbeitsstellung, d.h. in der Stellung, in der eine Sohle an einen Schuhschaft angeformt wird, befinden sich die Seitenformteile in der Schließstellung, in der sie einen Durchbruch begrenzen, in den mindestens ein Angußkanal mündet. Auf diese in Schließ­ stellung befindlichen Seitenformteile wird der Leisten mit einem aufgezogenen Schuhschaft angeordnet, der mit den Seitenformtei­ len und dem Bodenstempel den Formenhohlraum für die zu bildende Sohle begrenzt, in den das Sohlenmaterial über die Angußbohrung eingebracht wird.
Im allgemeinen werden Sohlen an die Schuhschäfte angeformt, die eine abriebfeste Laufsohle und eine elastische Zwischen­ sohle aufweisen. Die Sohlen können auch lediglich als Laufsohle ausgebildet sein.
Die Formen für die Arbeitsstationen werden nach Musterformen angefertigt.
Zum Fertigen eines neuen Schuhmodells legt der Schuhhersteller den Formenbauern Paare von Schuhschäften für verschiedene Schuh­ größen vor.
Die Formenbauer fertigen dann jeweils für ein Paar zusammenge­ höriger Schuhschäfte die Musterformen an, die als Vorlage für die herzustellenden Formen der Arbeitsstationen dienen.
Diese Musterformen und Formen werden mit hoher Präzision ange­ fertigt, wobei unter anderem darauf zu achten ist, daß beim An­ formen der Sohlen an die Schuhschäfte das den Formenhohlräumen zugeführte Sohlenmaterial sich so verteilt, daß fehlerfreie Sohlen, insbesondere ohne Lufteinschlüsse, ohne Gravurfehler und dgl. geformt werden.
Besondere Probleme ergeben sich dadurch, daß während des Formens der Sohlen die auf die Leisten aufgezogenen Schuhschäfte gegen die Dichtlippen der Seitenformteile unter einem hinreichend hohen Druck anstehen sollen, damit ein Austrieb von Sohlenmaterial aus dem Formenhohlraum über die Dichtlippen hinaus auf das Schuhober­ teil sicher unterbunden ist und daß andererseits die Flächen­ pressung der Dichtlippen am Schuhoberteil nicht so hoch ist, daß bleibende Abdrücke am Schuhoberteil auftreten.
Zwischen diesen beiden einander widersprechenden Forderungen waren bisher nur Kompromisse möglich, ohne daß jedoch eine zufrieden­ stellende Lösung möglich war.
Bisher ist man so vorgegangen, daß man einen unerwünschten Austrieb in Kauf genommen hat und nach dem Anformen der Sohlen manuell diesen unerwünschten Austrieb abgetragen hat und gleich­ zeitig bei empfindlichen Schuhoberteilen, insbesondere aus weichem Leder, diese Stellen abschließend mit Farbstiften und dergleichen retouchierte.
Dieses manuelle Nacharbeiten ist zwar sehr aufwendig und wird vor allem deshalb durchgeführt, da Schuhe mit bleibendem Ab­ druck der Dichtlippen im Schuhoberteil keine Abnehmer finden und im allgemeinen als Ausschuß verworfen werden müssen.
Probleme ergeben sich auch dadurch, daß Schuhschäfte aus Leder nicht nur untereinander eine unterschiedliche Dicke aufweisen können, sondern daß die einzelnen Schuhschäfte Berei­ che mit unterschiedlicher Dicke aufweisen können, die sich dann nachteilig auswirken, wenn diese Dickenschwankungen, die im all­ gemeinen in der Größenordnung von einigen Zehntel Millimetern liegen, im Bereich der Dichtlippen der Seitenformteile vorhanden sind.
Im allgemeinen weisen Schuhschäfte einen Spitzenbesatz und/oder Fersenbesatz und/oder Seitenbesatz auf, gegen den beim Anformen der Sohlen die Dichtlippen der Seitenformteile anstehen. Der Besatz ist im allgemeinen aufgenäht bzw. aufgesteppt und bildet an seinem Rand eine Kante, in deren Bereich Sohlenmaterial beim Formen der Sohlen besonders leicht ausgetrieben wird.
Im allgemeinen hat man sich bisher so beholfen, daß man auf dem Leisten in diesen Bereichen Aluminiumbänder aufgeklebt hat, um den Austrieb zumindest herabzusetzen bzw. es wurde bei dickerem Besatz im Bereich des Besatzes Material am Leisten abgetragen.
Dieses Bearbeiten von Leisten hat jedoch erhebliche Nachteile, da sie nicht einsetzbar sind, wenn beim weiteren Anformen von Sohlen Schuhschäfte mit einem anderen Besatz oder gar ohne Be­ satz zum Einsatz kommen sollen.
Diese Klebebänder sind eine Notlösung schon deshalb, da der Besatz auf die Schuhschäfte nie so genau aufgesteppt bzw. auf­ genäht werden kann, daß er sich anschließend stets an der gleichen Stelle befindet, so daß während des Anformens der Sohlen in unbestimmter Aufeinanderfolge ein mehr oder weniger großer Austrieb, und zwar an unterschiedlichen Stellen auf­ treten kann.
Es sind auch Leisten der eingangs erwähnten Art mit einem Profilband aus elastischem Material bekannt (DE-OS 21 63 455).
Diese Leisten sind einteilig ausgebildet und weisen im Bereich der Dichtkante der Seitenformteile eine umlaufende und in sich geschlossene Nut auf, in die das Profilband aus einem elastischem Material eingelegt ist. Die Seitenformteile weisen ebenfalls eine Nut mit einem eingelegten Profilband auf. Hier­ bei kann nur das elastische Verformungsvermögen des Profilbandes ausgenutzt werden.
Während des Anformens einer Sohle an einen Schuhschaft ist das Schuhoberteil zwischen den beiden Profilbändern eingespannt und dichtet das Schuhoberteil gegen das Sohlenmaterial ab.
Dadurch, daß die beiden Profilbänder die jeweilige Nut aus­ füllen, ist ein sicheres Abdichten bzw. ein Vermeiden von blei­ benden Abdrücken nur für geringe Toleranzabweichungen der Schuh­ schäfte möglich und versagt im allgemeinen bei Schuhschäften mit Besatz.
Diese Leisten mit in Nuten eingelegten Profilbändern sind wei­ terhin einteilig ausgebildet. Im allgemeinen kommen jedoch, insbesondere in als Rundtischanlagen ausgebildeten Schuhbe­ sohlungsmaschinen zweigeteilte Leisten zum Einsatz. Sie weisen ein Spitzenteil und ein Fersenteil auf, die beide durch ein Gelenk miteinander verbunden sind.
Aufgrund dieser Ausbildung der Leisten ist es möglich, beim Auf­ ziehen der Schuhschäfte die Bewegung der Füße beim Hineinschlüpfen in die Schuhe nachzuvollziehen und unzulässig hohe Dehnungen des Obermaterials zu vermeiden, die im allgemeinen zu bleibenden Verformungen führen. Entsprechendes gilt beim Ab­ nehmen der fertigen Schuhe von den Leisten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Leisten für Schuh­ schäfte, der mit einem aufgezogenen Schuhschaft, Seitenform­ teilen und einem Bodenstempel zum Anformen einer Sohle an den Schuhschaft zusammenarbeitet und der im Bereich der Dichtkante der Seitenformteile eine Nut mit einem gegen den aufgezogenen Schuhschaft anliegenden Profilband aus elastischem Material aufweist, zu schaffen, so daß ein ungewollter Austrieb an Sohlenmaterial und gleichzeitig Abdrücke der Dichtkanten der Seitenformteile am Oberteil der Schuhschäfte sicher unterbunden sind, unabhängig davon, ob die Schuhschäfte einen Besatz auf­ weisen oder nicht und auch unabhängig davon, ob die Leisten einteilig ausgebildet sind oder ein Fersenteil und ein Spitzen­ teil aufweisen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Profilband und die Nut jeweils einen im wesentlichen T-för­ migen Querschnitt haben, das Profilband in der Nut unter Feder­ vorspannung steht und in Richtung seines Steges parallel zur Bewegungsebene der Seitenformteile verschiebbar angeordnet ist.
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß das Profilband mit einem im wesentlichen konstanten Druck gegen das Schuhober­ teil ansteht und andererseits durch seine verschiebbare Anord­ nung in der Nut des Leistens die in der Praxis auftretenden Dickenänderungen der Schuhoberteile in der Weise kompensiert, daß stets ein dichtendes Anstehen der Schuhoberteile an den Dichtkanten der Seitenformteile gewährleistet ist und bleiben­ de Abdrücke der Dichtkanten am Schuhoberteil vermieden sind. Durch die entsprechende Materialauswahl für das Profilband und entsprechende Vorgabe der Federvorspannung, unter der das Pro­ filband gegen ein Schuhoberteil ansteht, wird sichergestellt, daß auch im Kantenbereich eines Besatzes kein ungewollter Materialaustrieb an Sohlenmaterial mehr stattfinden kann. Die Wahl einer im wesentlichen T-förmigen Nut im Leisten hat den Vorteil, daß das ebenfalls im wesentlichen T-förmige Profilband von außen in die Nut eingedrückt werden kann und mit dem Leisten eine unverlierbare Einheit bildet. Ein Vorteil besteht auch darin, daß es durch den T-förmigen Querschnitt nicht erforderlich ist, den Leisten in einer Ebene geteilt auszubilden, die durch den in die Oberfläche des Leistens mündenden Steg verläuft, damit das Profilband in der Nut angeordnet werden kann.
Im wesentlichen T-förmig besagt im Sinne der Erfindung, daß Abweichungen vom idealen T-förmigen Querschnitt möglich sind, ohne daß das Funktionsprinzip des Profilbandes sich ändert.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Profil­ band im wesentlichen spielfrei in der Nut verschiebbar ange­ ordnet. Unter im wesentlichen spielfrei ist zu verstehen, daß das Profilband mit seinen entsprechenden Flächen gegen die Nut des Leitens derart ansteht, daß es feinfühlig die Verschie­ bungen parallel zur Bewegungsebene der Seitenformteile aus­ führen kann und daß es während des Aufziehens der Schuhschäfte und während ihres Ableistens auch nach längerem Betrieb sich nicht in Richtung der Nut im Leisten verschiebt. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn der Leisten zweigeteilt ist und das Profil­ band aus zwei Abschnitten besteht, dessen einer Abschnitt im Fersenteil und dessen anderer Abschnitt im Spitzenteil des Leistens verschiebbar angeordnet ist.
In einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht das Profilband aus einem Material mit großem Reibungskoeffizient. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß eine Verschiebung des Profilbandes in Richtung der Nut, insbesondere beim zweigeteil­ ten Leisten sicher unterbunden ist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht das Profilband aus einem Elastomer. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß das Profilband einerseits leicht in die Nut des Leistens eingedrückt werden kann und daß es andererseits unver­ schiebbar in Richtung der Nut im Leisten angeordnet ist und zugleich die Verschiebungen in Richtung seines Steges fein­ fühlig durchführt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind auf der vom Steg abgewandten Seite der Schenkel des Profilbandes Druck­ federn angeordnet. Überraschenderweise zeigte es sich, daß dadurch stets ein sicheres Abdichten auch im Bereich der Kanten eines Besatzes gegeben ist.
Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel sind die Druckfedern zylindrische Druckfedern, wobei der Nutgrund Sacklochbohrungen für die Aufnahme der Druckfedern aufweist. Die Sacklochbohrungen dienen zur Zentrierung der Druckfedern, die sich mit ihrem aus den Sacklochbohrungen vorstehenden Abschnitt an dem Profilband abstützen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Nut­ grund Druckfedern mit zwei Schenkeln auf, die in Blockstellung sich in einer gemeinsamen Ebene befinden. Durch diese Maßnahmen ist es nicht erforderlich, im Nutgrund Sacklochbohrungen usw. vorzusehen. Diese Druckfedern bestehen im einfachsten Falle jeweils aus einem Flachprofilabschnitt, aus dessen Ebene eine Zunge als zweiter Schenkel im unbelasteten Zustand abgewinkelt vorsteht, wobei in der Blockstellung diese Zunge in der Ebene des Flachprofilabschnittes verläuft.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die beiden Schenkel der Druckfedern nach Art einer Büroklammer aus einem Rundprofilabschnitt gebogen, wobei sie in der Arbeitsstellung einen spitzen Winkel einschließen. Es zeigte sich überraschender­ weise, daß hierdurch eine einfache Druckfeder geschaffen ist.
Gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel bilden die Druck­ federn ein flexibles Band, das auf entsprechende Länge abge­ schnitten und in die Nut des Leistens eingelegt wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand von Ausführungsbei­ spielen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schuh in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2a,b einen zweigeteilten Leisten in den beiden Endstel­ lungen,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Spitzenteil des Leistens gemäß III-III in Fig. 2a bzw. Fig. 2b bei einem dünnwandigen Schuhoberteil,
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 3 für ein dickwandiges Schuhoberteil,
Fig. 5 eine Darstellung gemäß Fig. 3 für ein ideales Schuhoberteil,
Fig. 6a, 6b bis Fig. 10a, 10b Ausführungsbeispiele für die Druckfedern in Seitenansicht und in Draufsicht.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Schuh 1 mit einer Sohle 2 und einem Oberteil 3. Das Oberteil weist einen aufgenähten bzw. aufgesteppten Spitzenbesatz 4, Seitenbesatz 5 und einen Fersenbesatz 6 auf. Im vorliegenden Falle weist der Besatz eine Wandstärke von etwa 1-2 mm auf, so daß sich bei spielsweise an der Kante 7 des Fersenbesatzes die Gesamtdicke des Oberteils stufenartig um diese(n) Millimeter verringert.
Entsprechendes gilt auch für die Kante 8 bzw. 9 des Seitenbe­ satzes 5 und entsprechendes für die Kanten des Spitzenbesatzes.
Aus Fig. 1 ist ohne weiteres ersichtlich, daß in dem Bereich zwischen den beiden Kanten 7 und 8 insbesondere in ihrem Kanten­ bereich es leicht zu einem unerwünschten Austrieb an Sohlen­ material kommt bzw. auf dem Fersenbesatz und dem Seitenbe­ satz bleibende Abdrücke der Seitenformteile gebildet werden.
Um in etwa diese Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen, hat man bisher auf dem Leisten vor dem Aufziehen eines derartigen Schuhschaftes im Bereich zwischen den Kanten 7 und 8 einen entsprechenden Abschnitt aus Aluminiumband aufgeklebt, um die geringere Dicke des Obermaterials zwischen den beiden Kanten 7 und 8 in etwa kompensieren zu können.
Man ging auch in der Weise vor, daß auf dem Leisten Material im Bereich zwischen den Kanten 8 und 9 des Seitenbesatzes unter Bildung einer Ausnehmung entfernt wurde, so daß beim Aufsetzen des Leistens mit dem aufgezogenen Schuhschaft dieser Bereich des Seitenbesatzes sich dieser Ausnehmung am Leisten anschmiegte, und hierdurch gewissermaßen die größere Gesamt­ dicke des Schuhschaftes in diesem Bereich kompensiert wurde.
Es ist ohne weiteres verständlich, daß aufgrund der sehr großen Ungenauigkeit beim Anfertigen der Schuhschäfte mit Besatz der Seitenbesatz nie exakt an der gleichen Stelle des Schuhoberteils aufgenäht bzw. gesteppt werden kann, so daß eine exakte Zuordnung der Ausnehmung des Leistens und des Be­ reiches zwischen den Kanten 8 und 9 des Seitenbesatzes für eine Serie von Schuhschäften nicht gewährleistet werden kann.
Es liegt auch auf der Hand, daß in den Fällen, in denen an­ schließend an Schuhoberteile ohne entsprechenden Seitenbesatz 5 Schuhsohlen anzuformen sind, diese Ausnehmungen am Schuhschaft durch einen Materialauftrag zu beseitigen sind. Entsprechendes gilt auch für den Fersenbesatz und den Spitzenbesatz.
Die Fig. 2a und 2b zeigen einen zweigeteilten Leisten 10 in seinen beiden Endstellungen. Der zweigeteilte Leisten besteht aus dem Spitzenteil 11 und dem Fersenteil 12, die derart aus­ gebildet sind, daß sie entlang ihrer gemeinsamen Berührungs­ fläche 13 aus der in Fig. 2b dargestellten Stellung in die Stellung nach Fig. 2a gebracht werden können, wobei der Bewe­ gungsablauf im wesentlichen mit den Bewegungen eines mensch­ lichen Fußes beim Anziehen eines Schuhes übereinstimmt. Das Spitzenteil und das Fersenteil sind über ein Gelenk im Inneren des Leistens miteinander verbunden.
Die Fig. 2a entspricht auch einem einteiligen Leisten, bei dem das Spitzenteil und das Fersenteil eine Einheit bilden.
Für den Fall, daß der Leisten einteilig ausgebildet ist (vgl. Fig. 2a), weist er eine in sich geschlossene Nut auf, in der ein elastisches Profilband 14 in sich geschlossen in der erfin­ dungsgemäßen Weise angeordnet ist.
Die Erfindung ist anhand des zweigeteilten Leistens gemäß den Fig. 2a und 2b erläutert.
Das Spitzenteil 11 weist einen Abschnitt 15 und das Fersenteil 12 einen Abschnitt 16 des Profilbandes auf.
Die weiteren Erläuterungen zu den Fig. 2a und 2b erfolgen anhand der Fig. 3 bis 5, die jeweils einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 2a bzw. 2b zeigen, d.h. es ist jeweils ein Schnitt durch das Spitzenteil dargestellt. Das gleiche gilt auch jeweils für das Fersenteil.
Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
In der Fig. 3 ist mit 17 das Schuhoberteil und mit 18 die Brand­ sohle des Schuhschaftes 19 bezeichnet, die im Schnitt dargestellt sind. Die ebenfalls im Schnitt dargestellten Seitenformteile 20 und 21 befinden sich in ihrer Schließstellung, so daß sie mit ihren Dichtkanten 22 bzw. 23 gegen das Schuhoberteil anstehen.
Das Spitzenteil weist eine im vorgegebenen Abstand zu seiner Kante 24 (vgl. Fig. 2a, 2b) verlaufende Nut 25 von im wesentlichen T-förmigen Querschnitt auf, deren Querschnittsfläche zu beiden Seiten des Spitzenteils in die mit dem Fersenteil 12 gemeinsame Berührungsfläche 13 münden. (Dies ist nur für die eine vordere Querschnittsfläche ersichtlich).
Wie aus den Fig. 3, 4 und 5 hervorgeht, hat die im wesentlichen T-förmige Nut des Leistens einen Steg 26, der parallel zur Bewegungsrichtung (vgl. die Doppelpfeile in den Fig. 3 bis 5) gerichtet ist. An diesen Steg 26 schließen sich im rechten Winkel die beiden Schenkel 27 und 28 an.
In dieser im wesentlichen T-förmigen Nut ist der Abschnitt 15 des Profilbandes angeordnet, das einen Stegabschnitt 29 auf­ weist, der von dem Steg der Nut geführt ist. Das Profilband weist ebenfalls zwei mit 30 bzw. 31 bezeichnete Schenkel auf, die von den beiden Schenkeln der Nut geführt sind.
Aus den Fig. 3 bis 5 ist ersichtlich, daß der Steg 29 des Pro­ filbandes höher ist als der Steg der Nut, während die Dicke bzw. Höhe des Steges des Abschnittes 15 und der Nut im wesent­ lichen gleich sind, so daß praktisch eine spielfreie Führung des Steges des Abschnittes 15 erfolgt. Die Länge des Profilban­ des (gemessen senkrecht zur Zeichenrichtung) entspricht der Län­ ge der Nut des Spitzenteils.
Die Höhe der Schenkel 30 und 31 des Profilbandes ist geringer als die Höhe der Schenkel 27 und 28 der Nut (die Höhe gemessen in der Zeich­ nungsebene in horizontaler Richtung), wobei die Flächen 32 und 32′ der Schenkel Anschläge für die Schenkel 30, 31 des Abschnittes 15 des Profilbandes bilden. Im Nutboden sind Sachlochbohrungen 33 eingear­ beitet, in denen Druckfedern 34 angeordnet sind und mit vorgegebener Vorspannung gegen das Profilband anstehen.
In der Fig. 3, entsprechendes gilt für die Fig. 4 und 5, begren­ zen die in Schließstellung befindlichen Seitenformteile einen Durchbruch, in den von unten der mit 36 bezeichnete Bodenstempel eintaucht, der mit dem aufgeleisteten Schaft den Formenhohlraum 37 begrenzt, in den das Material für die Laufsohle eingespritzt wird. Entsprechendes gilt, falls die Sohle aus einer Laufsohle und einer Zwischensohle besteht.
In Fig. 3 ist vorausgesetzt, daß die Wandstärke des Schuhober­ teils geringer ist als die vorgegebene Stärke des Musterschaftes. Aus diesem Grunde steht aufgrund der Federvorspannung durch die Druckfedern 34 der Steg 15 des Profilbandes gegen das Oberteil an und preßt es unter zulässigem Druck gegen die Dichtlippen 22 bzw. 23 der Seitenformteile, und zwar derart, daß ein unge­ wollter Austrieb von Sohlenmaterial in Richtung des Schuhober­ teils oberhalb der Dichtlippen der Seitenformteile unterbunden ist und die Dichtlippen nach dem Entnehmen des Schuhs aus der Schuhbesohlungsmaschine keine bleibenden Prägungen hinterlassen.
In Fig. 4 ist die Wandstärke des Schuhoberteils größer als seine vorgegebene Wandstärke. Aus diesem Grunde führt der durch die in Schließstellung befindlichen Seitenformteile ausgeübte Druck auf das Schuhoberteil dazu, daß es im Bereich der Nut des Leistens das Material des Schuhoberteils in die Nut des Leistens verdrängt, so daß das Profilband in Richtung zum Nutgrund verscho­ ben wird, so daß keine unzulässig hohe Flächenpressung durch die Dichtkanten der Seitenformteile mehr ausgeübt werden kann und der durch die Federvorspannung auf den Abschnitt 15 des Profilbandes ausgeübte Druck dafür sorgt, daß das Schuhoberteil im Bereich der Nut dichtend gegen die Dichtkanten ansteht, so daß ein uner­ wünschter Austrieb an Sohlenmaterial auch nicht möglich ist.
Fig. 5 zeigt in der Darstellung der Fig. 3 bzw. 4 einen Schuh­ schaft, dessen Wandstärke mit der Wandstärke eines idealen Schuh­ schaftes übereinstimmt, d.h. eines Schuhschaftes, der überall die gleiche Dicke hat. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, legt sich das Schuhoberteil im Bereich der Nut des Leistens übergangslos an das Profilband an.
Aus den Fig. 3 bis 5 ist ohne weiteres ersichtlich, daß es er­ forderlich ist, daß der Steg der Nut und auch der Steg des Pro­ filbandes eine experimentell zu bestimmende Höhe aufweisen, so daß Ungenauigkeiten beim Justieren des Leistens mit dem aufge­ zogenen Schaft ohne weiteres von selbst ausgeglichen werden.
Es ist auch ohne weiteres möglich, durch eine entsprechende Be­ messung der Höhe des Steges von Nut und Profilband die Dicke der zu formenden Sohle zu verringern bzw. zu vergrößern, indem eine entsprechende Höhenverstellung des Leistens mit dem aufge­ zogenen Schuhschaft vor dem Zuführen des Sohlenmaterials in den Formenhohlraum erfolgt.
Die Fig. 6a, 7a ... und die Fig. 10a zeigen jeweils eine Seiten­ ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Druckfeder, die Fig. 6b, 7b ... und die Fig. 10b die Draufsicht.
Fig. 6a zeigt eine als Kegel ausgebildete Druckfeder 40, die ge­ mäß Fig. 6b aus einer spiralig gewickelten und aus ihrer Ebene ge­ bogenen Drahtschleife 41 gebildet ist.
Die Fig. 7a und 7b zeigen eine Druckfeder, die nach dem Prinzip der Büroklammer aus einem Drahtabschnitt (Rundprofilabschnitt) gebogen ist. Die Schenkel 43, 44 und 45 sind nach Art eines offenen U gebogen, während gemäß Fig. 7a der Abschnitt 46 zu der durch die Abschnitte 43, 44 und 45 definierten Ebene unter einem spitzen Winkel abgewinkelt ist, während die Ab­ schnitte 47, 48 und 49 ein offenes U bilden und sich an der von dem Steg abgewandten Seite des Profilbandes abstützen.
Die Fig. 8a und 8b zeigen eine Druckfeder 50, die aus einem recht­ eckigen Flachprofilabschnitt 51 besteht, das einen U-förmig verlau­ fenden Schlitz 52 unter Bildung einer Zunge 53 aufweist, die aus der Ebene des Flachprofils unter Bildung der beiden Schenkel 54 und 55 gebogen ist, wobei der Schenkel 55 im wesentlichen parallel zu dem Abschnitt 51 verläuft und sich auf der von dem Steg abge­ wandten Seite der Schenkel des Profilbandes abstützt.
Die Fig. 9a und 9b zeigen eine Abwandlung der Druckfedern nach den Fig. 8a und 8b in der Weise, daß jeweils in die eine Kante 56 eines Flachprofilabschnittes bzw. Flachbandes 57 L-förmige Schlitze 58 unter Bildung von Zungen 59 eingearbeitet sind, wobei diese Zungen aus der Ebene des Flachbandes unter Bildung der Schenkel 60 und 61 abgewinkelt sind und mit den Schenkeln 61 sich an dem Profilband entsprechend den Druckfedern nach den Fig. 8 und 8b abstützen. Die Fig. 9a und 9b zeigen zugleich die Bildung eines Bandabschnittes mit mehreren Druckfedern.
Die Fig. 10a und 10b zeigt eine Abwandlung des Bandes mit Druck­ federn nach den Fig. 9a und 9b in der Weise, daß die beiden Kan­ ten 60 und 61 eines Flachbandes 62 von den beiden Kanten ausgehen­ de L-förmige Einschnitte 63 unter Bildung von Zungen 64 aufweisen, die entsprechend den Schenkeln 54 und 55 nach Fig. 8a und 8b bzw. 61 und 62 nach Fig. 9a und 9b abgewinkelt sind.
Es zeigte sich, daß insbesondere Gummi vorzüglich zur Herstellung der Profilbänder geeignet ist, da diese Profilbänder sich ohne weiteres in allen Bereichen völlig an die Schuhoberteile anschmie­ gen und unabhängig davon, ob diese einen Besatz aufweisen bzw. nicht und unabhängig davon, ob die Fersenteile verstärkt und da­ mit relativ unelastisch sind bzw. nicht.
Ein besonderer Vorteil besteht auch darin, daß mit dem erfindungs­ gemäßen Leisten eine Änderung der Sohlenstärke möglich ist, so daß es praktisch möglich ist, mit dem gleichen Leisten Sohlen für Winterschuhe und Sommerschuhe zu formen.

Claims (12)

1. Leisten für Schuhschäfte, der mit einem aufgezogenen Schuhschaft, Seitenformteilen und einem Bodenstempel zum Anformen einer Sohle an den Schuhschaft zusammen­ arbeitet und der im Bereich der Dichtkante der Seiten­ formteile eine Nut mit einem gegen den aufgezogenen Schuhschaft anliegenden Profilband aus elastischem Material aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilband (14) und die Nut (25) jeweils einen im wesentlichen T-förmigen Querschnitt haben, das Profil­ band in der Nut unter Federvorspannung steht und in Richtung seines Steges ( 26) parallel zur Bewegungsebene der Seitenformteile verschiebbar angeordnet ist.
2. Leisten für Schuhschäfte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilband im wesentlichen spielfrei in der Nut verschiebbar angeordnet ist.
3. Leisten für Schuhschäfte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilband aus einem Material mit großem Reibungs­ koeffizient besteht.
4. Leisten nach Anspruch 1, 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß das Profilband aus Elastomer oder PUR ist.
5. Leisten für Schuhschäfte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (25) Anlageflächen (27, 28) für die Schenkel (30, 31) des Profilbandes hat.
6. Leisten für Schuhschäfte nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der von dem Steg abgewandten Seite der Schenkel des Profilbandes Druckfedern (34) angeordnet sind.
7. Leisten für Schuhschäfte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfedern zylindrische Druckfedern (34) sind und der Nutgrund (32) Sacklochbohrungen (33) für die Aufnahme der Druckfedern aufweist.
8. Leisten für Schuhschäfte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutgrund Druckfedern mit zwei Schenkel aufweist, die in Blockstellung sich in einer gemeinsamen Ebene befinden.
9. Leisten für Schuhschäfte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schenkel (43 bis 49) der Druckfedern nach Art einer Büroklammer aus einem Rundprofilabschnitt gebogen sind und in Arbeitsstellung einen spitzen Winkel einschließen (Fig. 7a, 7b).
10. Leisten für Schuhschäfte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfedern (40) nach Art eines Kegelstumpfes aus­ gebildet sind (Fig. 6a, 6b).
11. Leisten für Schuhschäfte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Schenkel (51) der Druckfedern (50) plattenförmig ist und daß der andere Schenkel (54) eine aus der Ebene der Platte heraus abgewinkelte Zunge (55 ) ist.
12. Leisten für Schuhschäfte nach einem der Ansprüche bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfedern ein flexibles Band bilden.
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