-
Die
Erfindung befasst sich mit einem Verfahren zum Herstellen eines
Schuhs.
-
In
der nachstehenden Beschreibung wird auf eine untere Fläche Bezug
genommen, welche sich auf jene Fläche bezieht, welche relativ
näher zum Untergrund
liegt, und es wird auf eine obere Fläche Bezug genommen, welche
sich auf eine solche Fläche
bezieht, die relativ weiter weg vom Untergrund liegt, wenn in diesem
Zusammenhang ein Träger
betrachtet wird, welcher den Schuh trägt.
-
Schuhe
weisen eine Sohle auf, deren untere Fläche in Kontakt mit dem Untergrund
ist, wenn der Träger
geht, und sie weisen einen oberen Teil auf, welcher zusammen mit
der Sohle einen Raum bildet, in welchem ein Träger den Fuß einführt. Üblicherweise ist eine Innensohle
an der oberen Fläche der
Sohle vorgesehen. Die Gesamtkonstruktion des Schuhs und die Art
und Weise, mittels der das Oberteil und die Sohle fest miteinander
verbunden sind, variieren beispielsweise von Schuh zu Schuh nach
Maßgabe von
Kostenfaktoren, die auf die Ausgangsmaterialien, das Herstellungsverfahren
und den abschließenden
Verkaufpreis zurückzuführen sind.
-
Auf
dem Gebiet der Schuhe und insbesondere in Bezug auf die Schuhe selbst
gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Konstruktionen. Beispielsweise
ist es an sich bekannt, dass die Sohle und das Oberteil unter Einsatz
von Klebstoffen, Nägeln,
einem Maschinennähen
und einem Handnähen fest
miteinander verbunden werden können.
-
Ein
traditioneller Schuh, welcher als ein San Crispino Schuh in dem
Fachgebiet geläufig
ist, ist in 1 gezeigt. Bei diesem Anwendungsbeispiel
ist das Oberteil 1 aus Leder ausgebildet. Das Oberteil umfasst
einen Überlappungsabschnitt 2,
welcher über
den Außenumfang
oder die Kante an der Innensohle 3 gefaltet ist. Somit überlappt
sich das Oberteil an beiden Seiten des Umfangs mit der Innensohle. Eine
Nahtlinie 4 wird dann an diesem Umfang vorgesehen, um eine
Naht zu bilden, welche das Oberteil und die Innensohle miteinander
verbindet. Eine Sohle (nicht gezeigt) wird dann an der unteren Seite
der Innensohle üblicherweise
mittels Nähen
angebracht.
-
Typischerweise
ist ein Oberteil aus Leder oder einem teuren künstlichen Material hergestellt. Bei
der zuvor beschriebenen Konstruktion wird mit dem Leder verschwenderisch
umgegangen, da der Überlappungsabschnitt
ein Teil des Oberteils bildet und somit ebenfalls Leder aufweist,
welches üblicherweise
hochwertig und somit teuer ist. Ferner ist diese Konstruktion zeitraubend
und schwierig herzustellen, da der Überlappungsabschnitt sorgfältig über den
Rand der Innensohle gefaltet und dann mittels geeigneten Verfahrensweisen
fixiert werden muss. Während
man mittels des Maschinennähens
den Laschenabschnitt an der Innensohle anbringen kann, handelt es
sich hier um eine Bearbeitung, welche viel Erfahrung erfordert.
Das Nähen
von Hand ist nicht besonders einfach, da selbst dann, wenn Öffnungen in
dem Haupt-Oberteil, dem Laschenabschnitt und der Innensohle vorgefertigt
sind, es aufgrund der Konstruktionseigenart äußerst schwierig ist, die ver schiedenen Öffnungen
in dem Oberteil mit jenen der Innensohle auszurichten. Daher ist
eine solche Schuhkonstruktion zeitraubend und schwierig.
-
Eine
alternative Konstruktion zu den vorstehend genannten Ausführungsformen
wurde entwickelt, bei der der Laschenabschnitt ein gesondertes Laschenelement
aufweist, welcher von einem länglichen
Lederstück
gebildet wird, wobei eine Lasche an dem Rand des Oberteils angenäht ist.
Diese Lasche wird dann über
den Rand der Innensohle gefaltet, um an diesem angeheftet zu werden.
Hierdurch lässt sich
Ledermaterial einsparen, da ein Leder mit niedriger Qualität zur Bildung
der Lasche eingesetzt werden kann. Das Oberteil, die Lasche und
die Innensohle werden dann in einem Arbeitsgang vernäht, aber
es bleibt nach wie vor äußerst schwierig,
die für das
Vernähen
bestimmten Öffnungen
auszurichten. Ein zusätzliches
Problem ergibt sich bei der vorstehend beschriebenen Konstruktion
dahingehend, dass es häufig
erwünscht
ist, eine Sohle aus einem Kunststoffmaterial auf der unteren Fläche der
Innensohle, beispielsweise durch Spritzgießen, auszuformen. Die Qualität und die
Dicke der zuvor beschriebenen Lasche ändern sich jedoch, so dass
es schwierig ist, das Zusammennähen
von Oberteil und Innensohle auf eine wiederholbare Weise genau zu repetieren.
Hierdurch ergeben sich beträchtliche Änderungen
hinsichtlich des äußeren Erscheinungsbildes
und der Größe der geformten
Sohle.
-
Ein
weiterer Nachteil bei den vorstehend beschriebenen Konstruktionen
ist darin zu sehen, dass Feuchtigkeit in den Schuh längs der
Nahtlinie eindringen kann. Hierdurch wird das Schuhwerk für den Träger unkomfortabel,
und die Festigkeit und die Haltbarkeit des Schuhs können hierdurch
aufgrund der Möglichkeit
beschränkt
sein, dass sich die die Naht bildenden Stiche voneinander trennen.
-
In
FR 1 054 485 ist ein Verfahren
zum Herstellen eines Schuhs mit den Merkmalen des einleitenden Teils
des Patentanspruchs 1 angegeben. Dort ist auch ein Überlappungselement
angegeben, welches aus einem formbaren Kunststoffmaterial ausgebildet
ist, welches gegenüberliegende
Flächen
hat, zwischen denen ein Kanal oder eine kanalförmige Hohlkehle gebildet wird.
Das Oberteil lässt
sich in den Kanal einführen
und wird durch die gegenüberliegenden
Flächen
des Kanals derart gedrückt,
dass die gegenüber liegenden
Flächen
des Überlappungselementes
sich an beiden Seiten mit wenigstens einem Teil des Umfangs des
Oberteils überlappen.
-
Die
Erfindung zielt darauf ab, einen Schuh und eine Konstruktion hierfür bereitzustellen,
bei denen die zuvor beschriebenen Schwierigkeiten weitgehend überwunden
sind.
-
Gemäß einem
ersten Aspekt nach der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen
eines Schuhs angegeben, dessen nähere
Einzelheiten in den Ansprüchen
1–12 aufgeführt sind.
-
Hierbei
wird eine kanalförmige
Hohlkehle vorgesehen, welche die Positionierung des Oberteils unterstützt. Ferner
ist die Ausrichtung der jeweiligen Öffnungen in den Komponenten
des Schuhs schneller und einfacher möglich, wodurch sich die Herstellungskosten
reduzieren lassen. Da zusätzlich
das Überlappungselement
von dem Oberteil getrennt ist, kann es gesondert hergestellt werden,
wodurch ermöglicht
wird, dass eine Sohle reproduzierbarer haftend an dem Schuh angebracht
oder an diesem angeformt wird. Bei einem solchen Überlappungselement
ist es auch möglich,
zu vermeiden, dass Leder eingesetzt wird, wodurch sich die Ausgangsmaterialkosten
senken lassen. Da das Überlappungselement federnd
nachgiebig ist, gestaltet sich beim Vorsehen der vorgefertigten Öffnungen
die Ausrichtung der Öffnungen
während
der Konstruktion auf einfachere und schnellere Weise, wodurch sich
die Herstellungskosten ebenfalls senken lassen.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Überlappungselement
derart ausgebildet, dass es sich über den gesamten Umfang des
Oberteils erstreckt.
-
Folglich
erhält
man eine vereinfachte Herstellung des Schuhs im Hinblick auf den
gesamten Umfang.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist der Schuh zwei oder mehrere Überlappungselemente auf.
-
Als
Folge hiervon ist es möglich,
die Auslegungsalternativen für
den Schuh dadurch zu erweitern, dass man beispielsweise unterschiedliche Oberflächenprofilierungen
und/oder Farbgebungen an dem Überlappungselement
vorsieht. Zusätzlich können die Überlappungselemente
unterschiedliche Formgebungen haben. Bei einem Anwendungsbeispiel
kann das Überlappungselement
an der Rückseite
des Schuhs verlängert
sein, um eine Art Abstreifer zu bilden.
-
Es
ist bevorzugt, dass der Teil des Umfangs einen Großteil ausmacht.
-
Vorzugsweise
ist das Überlappungselement aus
einem formbaren Material ausgebildet.
-
Auf
diese Weise lässt
sich das Überlappungselement
einfach, genau und zuverlässig
herstellen. Wenn man ferner formbare Materialien hierfür einsetzt,
kommt eine große
Vielfalt von unterschiedlichen Materialien zum Einsatz und die Ausgangsmaterialkosten
lassen sich senken.
-
Vorzugsweise
ist das Überlappungselement aus
einem Kautschuk-ähnlichen
Material ausgebildet.
-
Somit
kann das Element zugleich eine Abdichtung zu dem Oberteil bilden.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Überlappungselement
aus thermischem Polyurethan (TPU) ausgebildet.
-
Dieses
Material ist insbesondere für
das Überlappungselement
geeignet, weil es in sich stabil ist, nicht härtet oder auch nicht mit der
Zeit aushärtet, gewichtsmäßig leicht
ist und sich einfach ausformen lässt.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des
Schuhs weist dieser ferner eine Sohle auf, die an dem Oberteil angebracht
ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Überlappungselement
integral mit einer Sohle ausgebildet.
-
Als
Folge hiervon lässt
sich die Anzahl der Komponenten reduzieren, welche für das Zusammensetzen
und die Herstellung eines Schuhs erforderlich sind, wodurch sich
die hiermit verbundenen Zeiten und Kosten bei der Herstellung reduzieren
lassen.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Überlappungselement
integral mit einer Innensohle ausgebildet.
-
Als
Folge hiervon lässt
sich die Anzahl der Komponenten reduzieren, welche für den Schuh
zusammengesetzt und miteinander verbunden werden müssen, wodurch
sich die mit der Herstellung verbundenen Zeiten und Kosten reduzieren
lassen.
-
Insbesondere
weist der Schuh ferner eine Innensohle auf, welche in das Oberteil
in den Kanal mit dem Überlappungselement
einführbar
ist, welches an beiden Seiten des Umfangs der Innensohle und des
Oberteils längs
eines Abschnitts des Umfangs eine Überlappung bildet.
-
Zweckmäßigerweise
wird ein Formteil in dem Innenraum des Schuhs zur abschließenden Fertigstellung
des Schuhs vorgesehen, wobei das Formteil ein mit einem Flansch
versehenes Element aufweist, welches in die kanalförmige Hohlkehle
des Überlappungselementes
ragt.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Formgebungsverfahren um das Spritzgießen.
-
Bei
allen bevorzugten Ausführungsformen
ist das Überlappungselement
mit einer Mehrzahl von Nadelöffnungen
ausgebildet.
-
Gemäß einem
weiteren Merkmal nach der Erfindung wird nach dem Verfahren ein
Formteil zum Einsatz bei der Herstellung eines Schuhs vorgesehen,
wobei das Formteil Folgendes aufweist:
Ein Hauptelement, welches
im Wesentlichen an die allgemeine Innengestalt des Schuhs angepasst
ist; und
ein mit einem Flansch versehenes Element, welches um
wenigstens einen Teil des unteren Umfangs des Formteils vorgesehen
ist.
-
Nachstehend
werden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen Beispiele
näher erläutert. Darin
gilt:
-
1 verdeutlicht
eine Querschnittsansicht durch einen üblichen San Crispino Schuh
mit der Schnittlinie des Schuhs im Bereich des Fußballens;
-
2 verdeutlicht
eine perspektivische Ansicht eines Überlappungselementes für einen
Schuh gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
nach der Erfindung;
-
3 verdeutlicht
eine Schnittansicht durch das Überlappungselement
nach 2 längs
der Linie A-A;
-
4 verdeutlicht
die Auslegung eines Schuhs, bei welchem das Überlappungselement nach den 2 und 3 zum
Einsatz kommt;
-
5 verdeutlicht
ein Überlappungselement,
welches integral mit einer Innensohle ausgebildet ist;
-
6 verdeutlicht
eine Schnittansicht durch das Überlappungselement
nach 5 längs
der Linie B-B;
-
7 verdeutlicht
ein Herstellungsverfahren nach der Erfindung;
-
8 verdeutlicht
eine Spritzform zum Einsatz beim Verfahren nach den Figuren; und
-
9 zeigt
eine Schnittansicht eines weiteren Überlappungselementes zusammen
mit einem Oberteil.
-
Es
ist noch darauf hinzuweisen, dass die anliegenden Figuren nicht
maßstabsgetreu
sind.
-
Unter
Bezugnahme auf die 2 und 3 wird ein Überlappungselement 20 als
ein einziges integrales Teil aus einem Kunststoffmaterial spritzgegos sen.
Das Überlappungselement
ist länglich
und hat eine Krümmung
in Form eines Hufeisens. Es hat sich gezeigt, dass TPU (thermisches
Polyurethan) ein ideales Material ist, da es in sich stabil ist,
nicht härtet
oder mit der Zeit aushärtet,
gewichtsmäßig leicht
ist und sich einfach verarbeiten lässt. Wie sich insbesondere
aus der Schnittansicht nach 3 ersehen
lässt,
hat das Überlappungselement 20 einen unteren
Flansch 21, welcher sich in Breitenrichtung zu der Krümmung an
einem Punkt 22 erstreckt, um auf einen oberen Flansch 23 zu
treffen, welcher dem unteren Flansch 21 gegenüberliegt.
Somit wird ein Kanal bzw. eine kanalförmige Hohlkehle 26 zwischen den
gegenüberliegenden
Flanschen 21 und 23 gebildet. Der obere Flansch
hat eine relativ kleinere Breite als der untere Flansch und umfasst
eine im Allgemeinen nach oben stehende Lippe 24. Eine Reihe
von Öffnungen 25 ist
sowohl in dem oberen Flansch als auch in dem unteren Flansch ausgebildet.
Die Öffnungen
sind in dem Überlappungselement
im Zug des Formgebungsverfahrens ausgebildet und daher benötigt man
hierzu keine gesonderte Bearbeitung. Die Öffnungen können äquidistant beabstandet sein, und
die Öffnungen
in dem oberen Flansch passen zu jenen in dem unteren Flansch.
-
In
bevorzugter Weise wird das Überlappungselement
aus einem flexiblen, Kautschuk-ähnlichen,
federnd nachgiebigen Material ausgebildet, obgleich auch ein relativ
härteres
Material zum Einsatz kommen könnte.
Da das Überlappungselement
nicht aus Leder ausgebildet ist, sondern sich aus einem formbaren
Material auf einfache Weise herstellen lässt, ergeben sich beträchtliche
Kostenersparnisse hinsichtlich den einzusetzenden Ausgangsmaterialien
und Rohmaterialien. Durch den Einsatz von geformten Kunststoffmaterialien
lässt sich
zusätzlich eine
Bandbreite von Auslegungsalternativen abdecken, welche wesentlich
größer als
bei üblichen Schuhen
dieser Art ist. Beispielsweise können
unterschiedliche Farbgebungen und/oder Oberflächenprofilierungen vorgesehen
werden, welche zwischen dem Punkt bzw. der Spitze 22 und
der Lippe 24 liegen.
-
Das Überlappungselement
ist derart ausgebildet, dass es eine vorbestimmte Gestalt besitzt, welche
zu dem zugeordneten Oberteil passt. Das Überlappungselement braucht
daher nicht zugeschnitten oder an entsprechende Formen in Abhängigkeit
von der Konstruktion des Schuhs gebogen zu wer den, wodurch sich
das Herstellungsverfahren wesentlich vereinfacht und diese sich
auf zuverlässige Weise
durchführen
lässt.
-
Zu
Beginn der Erstellung des Schuhs wird ein Oberteil 30 auf
die gewünschte
Größe zugeschnitten.
Der Umfang einer Innensohlenplatte 31, welche vorzugsweise
aus Latex ausgebildet ist, wird in den Kanal 26 längs des
Umfangs des zugeschnittenen Oberteils derart eingeführt, dass
die Flansche 21 und 23 beide Seiten des Umfangs
der Innensohle und des Oberteils längs des Umfangs überlappen. Die
Innensohle und das Oberteil haben eine Reihe von vorgefertigen Öffnungen
darin, welche äquidistant
angeordnet sein können
und den Öffnungen 25 in
den Flanschen zugeordnet sind.
-
Dann
wird eine Nahtlinie 34 an diesem Umfang unter Einsatz der
vorgeformten Öffnungen
erstellt. Da die Stiche straffgezogen werden, liegt der Umfangsbereich
am Umriss der Innensohle des Oberteils sandwichartig zwischen den
oberen und unteren Flanschen 21 und 23 und ist
zwischen diesen fest fixiert. Auf diese Weise erhält man einen wasserdichten
Abschluss.
-
Wenn
die Öffnungen
in dem Überlappungselement
vertikal ausgerichtet sind, wie dies aus 4 zu ersehen
ist, ist die Naht des unteren Saums hinter der Sohle geschützt und
liegt nicht zur Außenseite hin
frei.
-
Bei
einer modifizierten Auslegungsform des Überlappungselements können jedoch
die darin vorgesehenen Öffnungen
versetzt sein. Bei dieser modifizierten Ausführungsform sind die im unteren Flansch
vorgesehenen Öffnungen
derart angeordnet, dass sie nicht vertikal zu den Öffnungen
in dem oberen Flansch fluchten, sondern geringfügig gegenüber der Vertikalen nach außen geneigt
sind. Auf diese Weise hat eine Bedienungsperson zum Nähen des
Schuhs, wie dies beispielsweise in 9 gezeigt ist,
mehr Raum in dem Bereich "X" zur Durchführung der
Arbeiten zu Verfügung.
Bei der bevorzugten Ausführungsform
nach 9, bei der das Oberteil mit dem kombinierten Überlappungselement
und der Sohle vernäht
ist, ist offensichtlich wesentlich weniger Platz zum Ausführen der
Arbeiten, wenn die Öffnungen
in dem unteren Flansch vertikal zu der Öffnung in dem oberen Flansch
ausgerichtet ist.
-
Die Öffnungen
können
ferner auch ungleichförmig
oder nicht-äquidistant
vorgesehen sein, so dass sich der Abstand längs den Seiten der Innensohle
von jenem zu der Ferse und dem Zehenbereich unterschiedlich ist.
Dies kann aus ästhetischen
Gründen
der Fall sein, aber es kann auch ein Grund darin liegen, dass an
den gekrümmten
Bereichen am Umfang des Schuhs, wie am Zehenbereich und am Fersenbereich
das Material des Oberteils in einem gewissen Maße zusammengefasst werden muss.
Daher ist meist eine größere Anzahl
von Öffnungen
im Allgemeinen an den Krümmungspunkten
erforderlich, um zu vermeiden, dass sich das obere Formteil an der
Verbindungsstelle mit dem Überlappungselement
wellt.
-
Da
das Überlappungselement
federnd nachgiebig ist, ist die Ausrichtung des Überlappungselementes, der Innensohle
und des Oberteils beträchtlich
einfacher als bei üblichen
San Crispino Schuhen. Hierdurch ergeben sich beträchtliche
Kostenersparnisse hinsichtlich der Herstellung eines solchen Schuhs.
Ferner kann die Dicke des unteren Flansches gleichmäßig und
genau sowohl in Breitenrichtung als auch in Dickenrichtung eingestellt
werden, so dass eine Sohle (nicht gezeigt) direkt haftend an der
unteren Fläche
des Flansches 21 und der Innensohle 31 auf eine
genaue und reproduzierbare Weise angebracht oder angespritzt werden
kann. Somit erhält
man das äußere Erscheinungsbild
eines San Crispino Schuhs mit einer einfach ausgeformten oder haftend
angebrachten Sohle.
-
Unter
Bezugnahme auf die 5 und 6 wird ein
weiterentwickeltes Überlappungselement 50 gezeigt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
hat das Überlappungselement
eine integral hiermit ausgelegte Innensohle, wobei das ganze Teil
auf dieselbe Weise und aus denselben Materialien des Überlappungselementes
ausgebildet ist, wie dies zuvor im Zusammenhang mit den 2 bis 4 erläutert ist. Dieses Überlappungselement
wird daher in einem einzigen Formgebungsverfahren erstellt, vorzugsweise
mittels eines Spritzgussverfahrens. Das Überlappungselement 50 hat
einen unteren Flansch 51, welcher sich über den gesamten Teil erstreckt,
an dem der Fuß in
dem abschließend
erstellten Schuh aufliegt, so dass dieser in Wirklichkeit die Innensohle bildet.
An dem äußeren Rand
des Flansches 51 erstreckt sich das Material zu der Krümmung um
einen Punkt 52, um auf einen oberen Flansch 53 zu
treffen, welcher dem äußeren Randbereich
des unteren Flansches 51 gegenüberliegt. Somit wird ein Kanal bzw.
eine kanalförmige
Hohlkehle 56 zwischen den gegenüberliegenden Flanschen 51 und 53 gebildet. Der
obere Flansch umfasst eine im Allgemeinen aufrechtstehende Lippe 54.
Eine Reihe von äquidistanten
und zugeordneten Öffnungen
ist sowohl in dem oberen Flansch als auch in dem unteren Flansch ausgebildet.
Diese Öffnungen
werden als ein Teil beim Spritzgießen des Überlappungselementes erstellt.
-
Zu
Beginn der Erstellung eines Schuhs, welcher dieses Überlappungselement
umfasst, wird ein Oberteil 30, welches auf die gewünschte Größe zugeschnitten
und mit den zugeordneten, vorgefertigten Öffnungen versehen ist, einfach
in den Kanal 56 eingeführt
und eine Nahtlinie 34 wird über den zugeordneten Öffnungen
erstellt. Somit ist eine gesonderte Innensohle nicht erforderlich.
Ferner gestaltet sich die Ausrichtung der Öffnungen während des Schuhaufbaus wesentlich
einfacher als bei der Konstruktion nach 4. Ferner
ist die untere Fläche
bei dieser Herstellungsstufe vollständig eben im Vergleich zu der
Auslegungsform nach 4, so dass sich das haftende
Verbinden und das Ausformen einer Sohle verbessern lassen. Die Konstruktion
nach den 5 und 6, welche
im Wesentlichen eine dreiteilige Konstruktion darstellt, öffnet die
Möglichkeit
einer automatisierten Schuhherstellung.
-
Die
Möglichkeit
einer automatisierten Herstellung von Schuhen wird ferner dadurch
erleichtert, dass eine Sohle mit einem Seitenkanal für das Vernähen eingesetzt
wird, da die Sohle zuvor haftend mit dem Überlappungselement 50 verbunden
oder an diesem angeformt werden kann, so dass es lediglich erforderlich
ist, das Oberteil in den Kanal 56 einzuführen und
anschließend
mittels Nähen
an dem Oberteil anzubringen, so dass man eine im Wesentlichen zweiteilige
Konstruktion erhält.
Eine solche Möglichkeit
ist in 9 verdeutlicht, wobei das Überlappungselement 90 integral
mit der Sohle 91 ausgebildet ist und an dem Oberteil 92 mittels
einer Naht 93 angebracht ist.
-
Ein
weiteres Verfahren zum Herstellen eines Schuhs ist in den 7 und 8 gezeigt.
-
Wie
aus 7 zu ersehen ist, werden die oberen Elemente eines
Schuhs mittels einer Form 70 erstellt. Diese Elemente umfassen
ein Oberteil 71 und ein kombiniertes Innensohlen/Überlappungselement 72.
Die oberen Komponenten des Schuhs können auf die zuvor beschriebene
Weise ausgebildet werden, wobei die Innensohle und das Überlappungselement
einstückig
ausgebildet sein können
(in Form eines einstückigen
Gießteils)
oder sie können als
gesonderte Teile ausgebildet werden und mit dem Oberteil verbunden
werden.
-
Zwischen
der unteren Fläche
der Innensohle 72 und der inneren Fläche 73 des Formteils 70 wird ein
Hohlraum 74 gebildet. In diesen Hohlraum wird geeignetes
Material eingefüllt,
um die Sohle des Schuhs zu bilden. Ein solches Material kann von
einem Kunststoffmaterial oder elastomeren Materialien gebildet werden,
welche mit der Innensohle verschmelzen oder sich haftend mit dieser
verbinden, ohne dass man zusätzliche
Befestigungsteile benötigt.
-
Das
Material kann in den Hohlraum über
eine Öffnung 76 derart
eingespritzt werden, dass die Herstellung der Sohlen mittels Spritzgießen erfolgt.
-
Um
die Elemente des Schuhs entsprechend auszugestalten und auszurichten
und diese korrekt während
des Formgebungsprozesses ausgerichtet zu halten, wird eine Gießform 80 in
das Innere des Schuhs eingelegt. Die Form oder das Formteil 80 umfasst
ein mit einem Flansch versehenes Element 81, welches in
den Bereich des Überlappungselementes ragt,
um hierdurch sicherzustellen, dass der Abstand der gegenüberliegenden
Seiten des Überlappungselementes
auf die gewünschte
Weise während
des Formgebungsverfahrens aufrechterhalten wird. Wenn das Überlappungselement
sich nicht um den gesamten Umfang des Oberteils erstreckt, dann kann
das mit einem Flansch versehene Element in entsprechender Weise
ausgebildet werden.
-
Das
Gießformteil 80, 81 kann
aus irgendeinem geeigneten Material hergestellt sein, wobei die Möglichkeit
in Betracht kommen kann, dass das mit einem Flansch versehene Element 81 lösbar an
dem Hauptformteil 80 angebracht ist.
-
Es
sollte noch erwähnt
werden, dass das Formteil 80, 81 dazu eingesetzt
werden kann, die Komponenten des Schuhs sicher für den Fall zusammenzuhalten,
dass die Komponenten miteinander verklebt werden und nicht bei einem
Formgebungsverfahren aneinander angebracht werden. Das Formteil
kann daher die Komponenten in entsprechender Weise halten und die
Form des Überlappungselementes
aufrechterhalten, wodurch ermöglicht
wird, dass die Komponenten genau ausgerichtet sind. Das mit einem
Flansch versehene Element 81 kann eingesetzt werden, um
die Randgestalt in Form zu halten, und zwar im Anschluss auf die
Aufbringung von Klebstoff und dem anschließenden Zusammenpressen der
Komponenten in einer geeigneten Presse. Ohne das mit einem Flansch
versehene Element könnte
ein von dem Überlappungselement
gebildeter Rand verzerrt werden und könnte beispielsweise asymmetrisch
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung wurde voranstehend nur an einem Beispiel erläutert und
es sind jederzeit Modifikationen möglich, deren Einzelheiten dem
Fachmann geläufig
sind. Beispielsweise sollte noch erwähnt werden, dass die Überlappungselemente
derart beschrieben und gezeigt worden sind, dass sie sich nur um
den Hauptteil des Schuhs über den
Fußballen
erstrecken. Die Erfindung ist jedoch hierauf nicht beschränkt, und
das Überlappungselement
kann sich um den gesamten Umfang des Schuhs erstrecken. Alternativ
kann mehr als ein Überlappungselement
eingesetzt werden und in Wirklichkeit können auch unterschiedliche Überlappungselemente
eingesetzt werden, um unterschiedliche äußere Erscheinungsbilder zu
erzeugen. Beispielsweise kann das Überlappungselement am Hinterteil
des Schuhs eine integrierte Lippe 24 haben, welche als
ein Abstreifer wirkt.
-
Obgleich
die Erfindung voranstehend bevorzugt unter Bezugnahme auf San Crispino
Schuhe beschrieben worden ist, werden von der Bezeichnung "Schuh" auch andere Typen
von Schuhen umfasst, bei denen sich die vorstehend beschriebenen
Konstruktionen einsetzen lassen.