-
Verfahren zum Aufbringen einer vorgeformten Sohle auf Schuhwerk. L''ie
Erfindung betrifft ein Verfahren zum .Aufbringen einer vorgeformten Sohle auf Schuhwerk.
-
Die Erfindung besteht darin, däß auf die Sohle außer der üblichen
Gelenkversteifung ein Füllstück aufgebracht wird, welches auf die vorgeformte Sohle
aufgepreßt wird und den Hohlraum der Brandsohle ausfüllt und zugleich die relative
Lage der Sohle am Schuh bestimmt.
-
Weitere Merkmale der Erfindung bestehen darin, (laß das aus einem
Faserstoff bestehende Füllstück mit einem durch Wärme klebefähig werdenden Bindemittel
getränkt ist, so daß die metallene Gelenkversteifung durch Einschieben in erhitztem
Zustande befestigt werden kann, und daß das Füllstück an dem unter dem Ballen liegenden
Teil dünner ist als am Rande.
-
Der Erfindungsgegenstand. ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
-
Abb. i ist ein Schaubild der Bestandteile der neuartigen Laufsohle.
-
Abb. 2 ist eine Seitenansicht der zwischen den Preßformen befindlichen
Sohle.
-
Abh. 3 ist ein Schaubild der fertiggemachten Sohle.
-
Abb. ;4 ist ein Querschnitt -der an einem Schuh angedoppelten Laufsohle.
-
Abb. 5 ist ein Schaubild eines Schuhes in zum Befestigen des Absatzes
bereitem Zustande.
-
Die Laufsohle besteht aus einer kurzen 1_aufsollle 172, eitler Gelenkversteifung
174 und ans einem Füllstück 176. Diese Teile werden in vorherbestimmter relativer
Beziehung dauernd miteinander verbunden. Die Länge der Laufsohle 172 ist so bemessen,
daß die Laufsohle die Brustlinie des Absatzes etwas überragt. Die in üblicher Weise
ausgestanzte Laufsohle wird entsprechend der Längs- und Querkrümmung des Leistenbodens
vorgeformt, und das Vorformen findet zweckmäßig statt, wenn sich die Laufsohle in
angefeuchtetem Zustande befindet. Die Laufsohle ist mit einer aus einem Schablonierloch
i8o bestehenden Einstellfläche versehen. Das in der Nähe der rückwärtigen Kante
der Laufsohle vorgesehene Schablonierloch i8o steht bei richtig zusammengefügter
Lage der Laufsohle und -des Schuhes in Übereinstimmung mit einem Schablonierloch
der Brandsohle 5.4.
-
Nachdem die Laufsohle vorgeformt worden ist, wird der Rand derselben
beschnitten, da der Umriß der ausgestanzten Sohle durch das Vorformen Änderungen
unterworfen ist. Das Beschneiden der Laufsohle kann durch eine geeignete Vorrichtung
bewerkstelligt werden oder erst nach dem Andoppeln der Laufsohle vorgenommen werden.
-
Damit Absätze einheitlicher Größe mit Sohlen verschiedener Dicke Anwendung
finden können, wird das den vorderen Teil des Absatzes überlappende Ende der Laufsohle
so abgeschärft (222, Abb. i), daß es der Dicke der dünnsten Laufsohle entspricht,
die mit Absätzen ein und derselben Größe verwendet werden soll. Die Dicke der Kanten
des Gelenkteiles der Laufsohle wird durch Abschärfen (2i3, Abb. i) ebenfalls verringert.
-
Das Füllstück 176 kann aus mit einem geeigneten Bindemittel (Asphalt
o. dgl.) getränktem Faserstoff (Pappe, Filz o. dgl.) bestehen. Die Kante 223 des
Füllstückes i76 «eist einen vorherbestimmten Umriß auf. An dem rückwärtigen Ende
des Füllstückes 176 ist eine zum Einstellen desselben dienende Kerbe 224 vorgesehen.
Die Dicke des Füllstückes soll mehr oder weniger den Raum zwischen den beiden ,Sohlen
innerhalb der Einstechnaht entsprechen. Der dünnste Teil des Füllstückes befindet
sich in der Nähe des Ballenteiles der Sohle und ist durch das Bezugszeichen 226
angedeutet. Die Gelenkversteifung 174 kann vor dem Zusammenfügen der Bestandteile
der Laufsohle in.. geeigneter Weise vorgeformt werden.
-
Auf den mittleren Teil der Laufsohle wird
ein durch
Hitze erweichbares Bindemittel (24o, Abb. i) aufgetragen, und das Füllstück 176
wird an die Laufsohle angepreßt, wenn das Bindemittel noch weich ist, wobei die
sich in erhitztem Zustande befindliche Gelenkversteifung 174 in der in der Abb.
4 dargestellten Weise in das Füllstück eingebettet wird. Das richtige Einstellen
des Füllstückes mit Bezug auf die Laufsohle wird durch das Schablonierloch i8o und
durch die Kerbe 224 des Füllstückes erleichtert, und zwar kann dies unter Zuhilfenahme
eines Schablonierstiftes 241 der unteren Preßform bewerkstelligt werden. Die Laufsohle,
die Gelenkversteifung und das Füllstück werden in vorherbestimmter, relativer Lage
miteinander verbunden, und der Umriß des Füllstückes weist eine vorherbestimmte
Gestalt auf, und die Dicke des Füllstückes paßt in den Raum zwischen der Nählippe
58 der Brandsohle und zwischen die angrenzenden Flächen der leiden Schuhsohlen hinein.
Das Füllstück kann somit die Laufsohle in verläßlichster Weise mit Bezug auf den
Schuh einstellen. Der vorgeformte Spitzenteil des Oberleders kann dicht an die Nählippe
der Brandsohle angeschmiegt werden, und die Nählippe büßt während des Einstechvorganges
ihre Gestalt in kaum nennenswerter Weise ein. Mit Rücksicht auf diese Umstände kann
die Kante des Füllstückes so gestaltet werden, daß das Füllstück genauer in den
von der Nählippe umgebenen Raum des Spitzenteiles der Brandsohle hineinpaßt als
in den rückwärtigen Teil der Brandsohle. Das Einstellen der Laufsohle mit Bezug
auf den Schuh findet mit mathematischer Genauigkeit statt, und die Laufsohle und
der Rahmen brauchen nach dem Doppelvorgange nur in geringfügigem Maßstabe beschnitten
werden. Abb. 3 zeigt die einen der Hauptbestandteile des Schuhes bildende, in der
beschriebenen Weise vorbereitete Laufsohle, Abb.2 zeigt die zum Zusammenpressen
der Teile der Laufsohle dienenden Preßformen 234 236. Das genaue Einstellen des
Füllstückes mit Bezug auf die Laufsohle wird durch das Schablonierloch i8o und die
Kerbe 224 und den Schablonierstift 2341 (Abb. 2) gewährleistet. Das Ende 242 der
Laufsohle ist so gestaltet, daß es genau in eine Aussparung des Absatzes hineinpaßt.
-
Die Herstellung der in der Abb. 3 dargestellten Laufsohlen kann in
Massen stattfinden, und .die ein einheitliches Ganzes bildenden Laufsohlen können
von dem Vorrat entnommen und mit anderen Bestandteilen des Schuhes zusammengefügt
werden. Die Abb. .4 und 5 zeigen einen mit der gemäß der Erfindung vorbereiteten
Laufsohle verbundenem Rahmenschuh. i ist das Oberleder, 54 die mit einer Nählippe
58 versehene Brandsohle, 334 der durch eine Einstechnaht 336 mit der Nählippe und
dem Oberleder verbundene Rahmen und 343 die den Rahmen 343 mit der Laufsohle verbindende
Doppelnaht. Auf die bloßgestellte Seite des mit der Laufsohle vereinigten Füllstückes
wird ein Klebstoff aufgetragen, worauf die Laufsohle als Ganzes von Hand aus oder
anderweitig :o auf den Schuh aufgelegt wird, daß ein durch die Brandsohle hindurchragender
Schablonierstift g22 des Arbeitsleistens in das Schablonierloch 18o der Laufsohle
eintritt. Hierdurch wird die längsweise Lage der Laufsohle mit Bezug auf den Schuh
mit Genauigkeit eingestellt, und das Fersenende der Laufsohle erfährt ebenfalls
die erforderliche Einstellung in der Querrichtung :des Schuhes. Der Umfang 223 des
Füllstückes 176 entspricht, wie bereits erwähnt, mehr oder weniger der inneren Wandung
der Nählippe um die Schuhspitze herum. Das genaue Einstellen der Laufsohle mit Bezug
auf den Schuh kann somit durch mindergeübte Arbeiter in verläßlichster Weise bewerkstelligt
werden, und die mit dem -Schuh zusammengefügte Laufsohle steht dann in normalisierter
Beziehung zu dem Schuh. Da die Kanten des Rahmens und der Laufsohle nach dem Doppelvorgang
beschnitten werden, so ist es nicht unbedingt notwendig, daß das Füllstück mit mathematischer
Genauigkeit der Gestalt der inneren Wandung der Nählippe entspricht.