DE528729C - Verfahren zur Herstellung von Rahmenschuhwerk - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Rahmenschuhwerk

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DE528729C DEU7784D DEU0007784D DE528729C DE 528729 C DE528729 C DE 528729C DE U7784 D DEU7784 D DE U7784D DE U0007784 D DEU0007784 D DE U0007784D DE 528729 C DE528729 C DE 528729C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Rahmenschuhwerk" Bei den üblichen Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk, insbesondere Rah menschuhwerk, ist der Ausfall des Erzeugnisses in weitem Maße abhängig von der Geschicklichkeit und Gewissenhaftigkeit des Arbeiters. Die zahlreichen, den Schuh zusammensetzenden Teile werden im wesentlichen nach dem Augenmaß und dem Gefühl des Arbeiters zusammengefügt, der nur teilweise durch Anlegemarken oder Anschläge zur Bestimmung der gegenseitigen Lage dieser Teile unterstützt wird. Die Schäfte werden aus einzelnen Teilen zusammengenäht, deren gegenseitige Lage, mit geringer Unterstützung durch Merkpunkte, aus freier Hand bestimmt wird. Die Zusammenfügung mit der Sohle erfolgt auf einem Leisten, und auch hier wird ohne besondere Hilfsmittel die Stellung der Teile auf dem Leisten gewählt, und das 'Werkstück wird durch eine Reihenfolge verschiedener Arbeitsgänge der Form des Leistens mehr oder weniger genau angepaßt.
  • Man hat schon vorgeschlagen, bei einzelnen dieser Arbeitsgänge zum Vereinigen von Schuhteilen Paßstifte zu verwenden, welche in ausgestanzte Löcher der Brandsohle, der Sohle oder eines anderen Schuhteiles, z. B. der Spitzenkappe und des Schuhblattes, des Vorder- und des Hinterblatts eingreifen und welche die relative Lage der zu vereinigenden Teile, insbesondere bei der Absatzbefestigung in der Maschine, z. B. in der Presse, bestimmen. Dabei liegen naturgemäß die an bestimmten Stellen der Schuhteile angeordneten Paßlöcher an im fertigen Schuh versteckt liegenden Stellen.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Rahmenschuhwerk, dessen Oberleder, Brandsohle und Laufsohle aufeinanderfolgend zusammengenäht und durch eine Reihe von Bearbeitungsmaschinen miteinander unter Benutzung von Paßstiften vereinigt werden. Nach der Erfindung werden die verschiedenen, planmäßig mit Paßlöchern versehenen Schuhteile soweit wie möglich austauschbar gemacht und durch Benutzung von in diese an einzelnen Bearbeitungsmaschinen eintretenden Paßstiften ohne Verwendung von Zwickleisten gleichmäßig zu Hauptbestandteilen geformt, welche dann wiederum unter Benutzung der Paßlöcher und Paßstifte in bestimmter gegenseitiger Stellung zu fertigen Schuhen gleicher Form und Größe zusammengebaut werden. Die Formgebung erfolgt in weitem Maße, wie an sich bekannt, durch besondere Formpressen ohne Anwendung des Leistens. Als solche drei austauschbaren Hauptteile des Rahmenschuhwerks kommen nach der Erfindung in Frage ein mit der Brandsohle zusammengefügtes Oberleder, eine mit Füllstück o. dgl. versehene Außensohle und ein vollständiger Absatz mit Keder. .aus diesen in größeren Mengen hergestellten Hauptteilen werden dann die fertigen Schuhe in rascher Arbeit zusammengebaut, wobei man beliebige Hauptbestandteile miteinander, paaren kann; naturgemäß muß auf die Verschiedenheit rechter und linker Schuhe geachtet werden. Das Aufzwicken erfolgt in an sich bekannter Weise durch Einführen ausdehnbarer Spannleisten, die nur verhältnismäßig kurze Zeit im Schuh verbleiben.
  • Mit dem Verfahren nach der Erfindung wird angestrebt, mit Hilfe von nicht ausgebildefen Arbeitern in laufender Arbeit ein vollständig gleichwertiges Schuhwierk herzustellen, wodurch die Herstellungskosten vermindert werden. Der Ausfall des Schuhwerks ist dabei in weitem Maße unabhängig von der Sorgfalt und Geschicklichkeit der Arbeiter, da die an bestimmten Stellen ausgestanzten Paßlöcher und die an bestimmten Stellen der Bearbeitungsmaschinen vorgesehenen Paßstifte stets Schuhteile gleicher Form und Größe ergeben.
  • In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel die Herstellung von Rahmenschuhwerk in den verschiedenen Arbeitsstufen erläutert.
  • Abb. z zeigt die Herstellung des Vorderblattes 2. Durch am Stanzeisen 16 angebrachte Lochpfeifen 18 werden im Rande des Vorderblattes Paßlöcher 4, 6 hergestellt, und zwar zwei Löcher :4 in der Nähe der Spitzenkappennaht und beiderseits je zwei Löcher 6 in der Nähe des hinteren Endes.
  • Die Löcher 4 können gegebenenfalls auch in vorspringenden Lappen 14 des Vorderblattes angebracht sein.
  • Ferner werden an den Kanten des Vorderblattes Schlitze 2o angebracht, die durch Messer 22 am Stanzeisen hergestellt werden und die Stelle festlegen, an welcher die Einstechnaht zur Befestigung des Rahmens beginnen und aufhören soll.
  • Die Lage der Paßlöcher wird vom Modelleur beim Entwerfen des Schuhmodells gleich mit festgelegt, und entsprechend werden die Stanzeisen ausgerüstet.
  • Die vorn am Vorderblatt anzubringende Kappe 8 wird gleichfalls mit Löchern ro versehen, deren Lage genau der Lage der Löcher 4 entspricht. Die Löcher ¢, 6, 1o befinden sich im Rande an Stellen, die später im Einschlag unter der Sohle liegen und daher im fertigen Schuh nicht sichtbar sind.
  • Um Kappe 8 und Vorderblatt 2 zusammenzunähen, werden die einander entsprechenden Paßlöcher 4 und zo auf Stifte 32 aufgesteckt, die an einer Stoffklemme 28, 3o angebracht sind (vgl. Abb. 2), welche bei 26 ein Scharnier hat und auf dem Stoffträger einer N ähinaschine aufgelegt ist. Wenn 'die Stoffklemme geöffnet ist, können die beiden miteinander zu verbindenden Schaftteile bequem auf die Stifte 32 aufgesteckt werden und haben dann eine genau bestimmte Lage gegeneinander, in der sie dann beim Schließen der Stoffklemme gesichert sind.
  • Die Nähmaschine ist mit zwei Nadeln 38 versehen, die gleichzeitig zwei Nähte erzeugen. Die Form dieser Nähte wird durch zwei Führungstifte 34 bestimmt, die an dein Stoffträger 26 angebracht sind und in einer bogenförmigen Nut 36 eines am N ähmaschinenkopf angebrachten Gliedes sich führen. Durch die Gestalt und Lage des Führungsschlitzes 36 und der Paßstifte 32 gegenüber den Nadeln 38 wird somit eine Naht genau bestimmter Form und Lage gesichert. Dies wird auch dann erzielt, wenn etwa die Lederteile nach dem Ausstanzen etwas geschrumpft sind, indem das Leder zum Aufsetzen auf die Paßstifte etwas gereckt werden kann. Auch wenn man, wie es in manchen Fabriken üblich ist, die Teile vor dem Zusammennähen verklebt, sichert man durch Übereinstimmung der Paßlöcher 4 und to eine genaue Lage der Teile.
  • Um die hinteren Enden des Blattes 2 miteinander zu vernähen, wird nach der Befestigung der Kappe der Schaft r zusammengelegt, wie Abb. 3 erkennen läßt, und zwar so, daß die Schauseite innen liegt. Das Futter, wofern ein solches Anwendung findet, ist gleichfalls ausgestanzt und mit Paßlöchern versehen und wird auf die Außenseite des Schaftes aufgebracht. In diesem Zustand wird das Werkstück mit den Löchern 6 auf Paßstifte .14 aufgespießt, die an dem Stoffträger 42 der Hinternahtnähmaschine angebracht sind. Eine Klemmplatte 46 hält das Werkstück in dieser Lage. Durch Führungsstifte .a.8 am Werkstückträger und eine Führungsnut 5o am Nähmaschinenkopf wird dann die Form und Lage der durch die Nähnadel 52 gebildeten Hinternaht 4o bestimmt. Diese Hinternaht hat somit eine genau bestimmte Lage gegenüber dem durch die Stifte 44 eingestellten Werkstück.
  • Wenn die Kappe, wie vielfach üblich, mit Verzierungslöchern versehen wird, so kann auch die Lage dieser Lochreihe durch Anwendung der Paßlöcher to und entsprechender Paßstifte 32 an der Lochmaschine genau bestimmt werden. .. Auch andere Schaftteile können, wie nicht weiter beschrieben zu werden braucht, durch derartige Hilfsmittel in genau bestimmter Lage angebracht werden, so daß es gelingt, alle die für eine bestimmte Machart geeigneten Schuhschäfte in gleicher Größe untereinander austauschbar herzustellen.
  • Die Brandsohle wird durch Stanzen und Formen hergestellt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Brandsohle 54 (Abb. 4 bis 7) aus mehreren Stofflagen. Die eine, 56, ist aus Segeltuch hergestellt und durch Einpressen eines Falzes mit einer Nählippe 58 versehen. Die eine oder die mehreren weiteren Schichten sind mit der Stofflage 56 verklebt und können aus anderem Stoff. Leder, Kunstleder o. dgl., bestehen; zweckmäßig ist dies bei der im Schuh innenliegenden, mit dem Fuß in Berührung tretenden Schicht 6o der Fall. Der Rand 62 der Brandsohle ist an der Spitze mit einer Vertiefung 64 versehen, die zur Aufnahme des Einschlages der Steifkappe dient. Auch an der Sohlenferse kann eine ähnliche Vertiefung 66 zur Aufnahme der Hinterkappe vorgesehen sein. In der Längsmittellinie des Fersenteiles der Sohle sind zwei Paßlöcher 68 eingestanzt, die eine bestimmte Lage gegenüber der Nählippe 58 besitzen. Das hintere Loch 68 kann zur Erleichterung des Aufspießens auf die zugehörigen Paßstifte länglich sein (vgl. gestrichelte Linien Abb. 7).
  • Die Sohle wird in dieser Form durch eine Presse hergestellt, deren Unterteil 70 eine Aussparung besitzt, die zur Bildung der Nählippe 58 dient. Die beiden Enden der Unterform 70 liegen etwas höher als der Mittelteil und sind mit diesem durch kurze schrägeÜbergangsflächen 74, 76 verbunden. Die Oberform 78 hat eine der Aussparung 72 entsprechende Rippe So. Auf diese Weise wird zunächst die eine Schicht 56 der Brandsohle hergestellt. Dann wird durch Klebstoff die nächste oder die weiteren Stoffschichten aufgelegt und durch eine Oberform 86 ohne Rippe mit der t"nter:chichtt vereinigt, während diese sich noch in der Unterform 7o befindet. Nunmehr wird durch eine in Abb. 6 veranschaulichte Vorrichtung die geformte Brandsohle beschnitten. Diese besitzt ein Auflager 82 mit vorspringenden Rippen 84, die die Nählippe 58 außen stützen. Eine Klemme 86 hält die geformte Brandsohle in dieser Lage, in welcher sie dann durch ein mit der Hand geführtes Messer 88 außen herum beschnitten wird, so daß der über die Klemmvorrichtung hervorragende Rand wegfällt. Gleichzeitig können dabei auch durch Stanzen 9o, welche durch ein Loch 92 eingeführt werden, die Löcher 68 angebracht werden.
  • Durch diese Arbeitsvorgänge entsteht eine Sohle, wie sie in Abb. 7 erkennbar ist, welche eine bestimmte Größe und Form besitzt und reit Paßlöchern versehen ist, welche eine bestimmte Lage gegenüber dem Sohlenrand haben. Die Sohle kann noch mit einer Ferseneinlage 94 aus Fiber oder anderem harten Stoff (Abb. io) versehen werden, die entweder nach @"ollendung der Brandsohle aufgeklebt oder während der Herstellung zwischen die Stofflagen eingefügt wird. Die Einlage ist durch Pressen entsprechend der Leistenferse gewölbt und an den Kanten 96, 98 abgeschrägt. Sie besitzt Paßlöcher ioo, welche den Löchern 68 der Brandsohle entsprechen und zur genauen Einstellung der beiden Teile gegeneinander dienen. Die Herstellung der Ferseneinlage kann durch die in Abb.9 gezeigte Presse rot, io4 erfolgen, welche mit einem Stanzmesser roh und den Lochstanzen io8 versehen ist und eine bestimmte Größe und Form der Einlage sichert.
  • Die einen Teil des Schaftes bildende Hinterkappe i io ist in üblicher Weise geformt und mit einem Flansch 112 versehen. Der Flansch besitzt Einschnitte 116, und die vor diesen liegenden Enden i 14 sind winkelförmig aufgebogen, derart, daß die Enden des Flansches sich der Nählippe 58 der Brandsohle anpassen.
  • Der auf die beschriebene Weise zusammengenähte Schaft wird nun am vorderen und hinteren Ende durch Pressen vorgeformt, so daß diese Teile möglichst genau die Gestalt erhalten, die sie im fertigen Schuh haben sollen. Wenn Rahmenschuhwerk hergestellt werden soll, so wird der Schafteinschlag um die Schuhspitze herum entsprechend der \ ählippe winkelförmig geformt.
  • Das Vorformen des vorderen Schaftendes ist in Abb. i i und 12 angedeutet und erfolgt mittels einer Art Walkmaschine, die im einzelnen keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet. Diese Form- oder Walkmaschine besitzt eine innere Preßform 118 und Walkscheren i 12, die den zwischen Innenform i 1 8 und ein Preßstück 126 eingespannten Schaft gegen die Bodenfläche der Form 118 pressen und den Einschlag in Form eines Winkels 140, 142 gestalten, indem sie mit einer Schulter i2o der Innenform zusammenwirken. Durch Druckstücke 124 wird ein starker Druck auf die Walkscheren ausgeübt, um den Schaft in die gewünschte Form zu pressen.
  • Um das Werkstück in einer ganz bestimmten Lage in diese Walkmaschine einzuführen, wird ein Darbietewerkzeug 132 in Form einer Gabel mit vorstehenden Enden 134 benutzt, welche in die übereinanderliegenden Paßlöcher .l. und io eingeführt wird. Ansetzplatten 136 bestimmen die Höhenlage des Werkstückes an dieser Gabel. Die erforderliche Spitzensteifkappe wird zwischen das Oberleder und das Futter eingefügt und durch in ihr vorgesehene Löcher ebenfalls auf den Gabelenden 134 eingestellt. Die Kappe besteht, wie bekannt, aus einem Stoff, der während der Bearbeitung weich ist und nachher erhärtet, um die ihm während des Formens erteilte Gestalt beizubehalten. Mit Hilfe eines Werkzeuges wird das Werkstück den Walkscheren r22 dargeboten, indem die vorstehenden Enden der Stifte 134 in Schlitze 138 der Scheren T22 eingeführt werden. Die Enden der Schlitze sind seitlich abgebogen, und es genügt, die Gabel so weit in den Schlitzen vorzuschieben, bi"s die Stifte in diese abgebogenen Enden einschnappen. Dadurch wird_ der vordere Teil des Werkstückes in genau bestimmter Lage gegenüber den Formwerkzeugen eingestellt und durch deren Zusammenwirkung gestaltet. Nach Vollendung des Formens wird durch ein umlaufendes Messer 13o der Abfall 144 von der vorstehenden Nählippe entfernt und dadurch die genaue Form der Schaftspitzen hervorgebracht.
  • Vor oder nach dem Formen der Spitze wird der Fersenteil des Schaftes geformt und gleichzeitig an der Brandsohle befestigt. Diese Arbeit geschieht in der in Abb. 13 bis 15 angedeuteten Weise mittels einer Maschine, die ebenfalls keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet. Die zum Formen des Fersenteiles dienende Maschine besitzt eine innere Preßform 146, an welcher zwei Paßstifte 148 angebracht sind. Auf diese Stifte wird die Ferseneinlage 94 und die Brandsohle 54 aufgespießt. Dann bringt der Arbeiter den Sehhaft außen an der Form 146 an, fügt die Hinterkappe iio ein und zieht das Futter über die Ferse der Brandsohle herüber. Die vorgeformte Kappe paßt genau auf die Form 146, und die Randteile 114 der Kappe legen sich an die Nählippe 58 an. Dadurch- wird die genaue Einstellung der Kappe gegenüber dein Schaft erzielt. Zur genauen Kontrolle kann noch eine Platte i 5o angebracht werden, die auf die Stifte 148 mit ihren Löchern 154 aufgesteckt wird und mit dem keilförmigen Ende 152 in einen Ausschnitt T 17 der Kappe passen muß. Auf die Preßform und die darauf zusammengefügten Teile wird dann ein Kopf 156 gesenkt (vgl. Abb.15). Dieser besitzt Löcher, die über die Stifte 148 fassen, um die Lage des Kopfes gegenüber der Innenform zu bestimmen. Der Kopf 156 besitzt vier seitlich vorspringende Stifte 158, die in die Löcher 6 des Schaftes hineinpassen. Diese Stifte sind im Kopf 156 ungefähr radial beweglich und können durch einen Schieber 16o vorgeschoben werden, so daß sie seitlich an dem Kopf i56 orragen. Der Schaft wird dann auf die Stifte 158 aufgespießt und durch ein Klemmband 162 ringsherum. angedrückt, derart, daß die Lage des Schaftes gegenüber der Preßform in der Höhenrichtung und der Winkellage genau bestimmt ist. Nach dem Festklemmen des Schaftes werden die Stifte 158 durch eine Bewegung des Schiebers 16o zurückgezogen, und darauf wird durch Überschieber öder Walkscheren 164 der Rand des Schaftes über die Preßform geschoben, so daß ein nach innen gerichteter Einschlag öder Flansch 165 mit scharf ausgeprägter Kante 166 entsteht. Während die Walkscheren noch vorgeschoben sind, können Nägel 168 (Abb. 16) durch Löcher 17o der Walkscheren hindurchgeschlagen werden, die sich an der Preßform Umnieten und den Schaft hinten dauernd mit der Brandsohle und der Ferseneinlage verbinden.
  • Die bisher beschriebenen Verrichtungen ergeben ein Zwischenwerkstück, wie es aus Abb. 16 ersichtlich ist. Derartige Zwischenstücke bilden Hauptteile des Schuhwerks und können in größeren Mengen hergestellt und beliebig miteinander gepaart werden, da sie untereinander völlig gleich sind.
  • Den zweiten Hauptbestandteil des Schuhes bildet nun die Laufsohle mit einer daran angebrachten Einlage und einem Gelenkstück.
  • Die Laufsohle 172 wird durch ein Stanzmesser 178 in solcher Länge hergestellt, daß sie etwas über die Frontlinie des Absatzes herüberragt (vgl. Abb. 33).
  • In der Laufsohle wird ein Paßloch 18o durch eine in Abb. 18 dargestellte Stanzvorrichtung angebracht, welches beim späteren Zusammenbau mit dem vorderen Paßloch 68 der Brandsohle in Übereinstimmung gebracht wird. Die Stanzvorrichtung besitzt ein Auflager 182, an dem Anschläge 184 befestigt sind. Das Zentrieren der Laufsohle gegenüber der Stanze 188 erfolgt durch zwei Arme 177, die durch Zahnbögen 186 zu symmetrischer Drehung verbunden sind und durch eine Feder zusammengehalten werden.
  • Die ausgestanzte Sohle wird in feuchtem Zustand entsprechend der Längs- und Querwölbung des Leistensbodens geformt, was durch eine Presse 1g2, 194 (Abb. i9) geschieht. Die Unterform der Presse 192 besitzt einen Paßstift 196, auf den die Brandsohle, die zu diesem Zweck mit dem Loch 18o versehen ist, aufgesteckt wird, während die seitliche Stellung der Brandsohle durch eine Lehre 198 mit winkligem Ausschnitt bestimmt wird, die durch eine Feder, gegen die Spitze der Laufsohle gepreßt wird. Der Rand der Laufsohle wird durch Preßflächen 195 am Gelenkteil etwas aufgebogen, um die Befestigung an dem Rahmen zu erleichtern.
  • Durch das Pressen der Sohle wird diese etwas gestreckt und daher in eine Beschneidvorrichtung (Abb. 2o) gebracht, welche eine Schablone Zoo und eine Klemmplatte 2o2 umfaßt, die den Rand der Laufsohle einspannen und deren Lage gegeneinander und gegenüber der Laufsohle durch den Paßstift 2o6 bestimmt wird, der in das Loch i8o eintritt. Der über die Kanten der Schablone vorragende Rand 2io der Laufsohle wird durch ein ev t1. mit der Hand zu führendes Messer 2o8 abgeschnitten. Die Einklemmvorrichtung ist in der Mitte bei 204 gehöhlt, damit die durch das Pressen erzeugte Form nicht wieder verlorengeht.
  • Um die Laufsohlen verschiedener Dicke mit einheitlichen Absätzen paaren zu können, wird der in den Absatz eingreifende Teil der Laufsohle etwas zugeschärft, wie bei 212 (Abb. 2i) ersichtlich ist, um eine gleichbleibende Dicke dieses Teiles der Laufsohle zu erzielen. Am Gelenk wird die Laufsohle bei 213 abgeschärft. Diese beiden Verrichtungen werden mit einer geeigneten Abschärfmaschine vorgenommen, die eine Druckrolle214, eine Gesenkrolle 215 und ein feststehendes Schärfmesser 216 besitzt (Abb.2i). Auf die Laufsohle wird nun ein Füllstück 176 aufgeklebt, dessen Umrißlinie 223 genau in die Lippe der Brandsohle hineinpaßt. Das Füllstück besitzt hinten einen zum Einstellen entsprechend dem Paßloch i8o dienenden Ausschnitt 224. Die Dicke des Füllstückes entspricht ungefähr dem Zwischenraum der Laufsohle und Brandsohle innerhalb der Einstechnaht. Der dünnste Teil des Füllstückes 226 befindet sich in der Nähe des Ballenteiles. Zwischen Füllstück und Laufsohle wird noch eine Gelenkversteifung 17:I aufgebracht, die in einer besonderen Presse geformt ist und aus steifer Pappe, Kunstleder, Blech o. dgl. besteht. Die Verbindung dieser Teile erfolgt durch eine Schicht 24o eines in der Wärme weichen Klebstoffes, auf den das Füllstück aufgepreßt wird, wobei sich die Gelenkversteifung in der aus Abb. 23 ersichtlichen Weise einbettet. Die richtige Einstellung des Füllstückes in der zum Festdrücken dienenden Presse erfolgt wieder durch einen Paßstift, der in den Ausschnitt 22q. einfaßt, ähnlich wie bei der Form Abb. ig. Mit Hilfe dieses Füllstückes, dessen Umriß dem inneren Umriß der Nählippe entspricht, kann dieser zweite Hauptbestandteil des Schuhes genau gegenüber dem aus Schaft und Brandsohle bestehenden ersten Hauptbestandteil eingestellt werden.
  • Der dritte Hauptbestandteil des Schuhes wird durch den Absatz mit daran befestigtem Keder gebildet (vgl. Abb. 24). Der hier dargestellte, für Herrenschuhwerk bestimmte, verhältnismäßig niedrige Absatz 25o besteht aus einer Anzahl von Flecken, einem Keder 252 und einem verhältnismäßig kurzen Kederfleck 25q.. Die mittleren Absatzflecke können aus Kunstleder bestehen, während die unten und oben liegenden Flecke zweckmäßig aus gutem Leder hergestellt werden. Das Aufbauen, Zusammenpressen und Formen des Absatzes kann in üblicher Weise ausgeführt werden.
  • Die vordere Kante des Absatzfleckes 254 ist so angeordnet und gestaltet, daß die hintere Kante 212 der Laufsohle sich dagegen legen kann und somit von dem Absatz umfaßt wird. Der Absatz ist hinten entsprechend der Wölbung der Laufsohle gestaltet und besitzt zwei Paßlöcher 279, die den Löchern i8o der Laufsohle und 68 der Brandsohle entsprechen.
  • Von diesen drei Hauptbestandteilen des Schuhwerkes werden nun größere Vorräte erzeugt, die untereinander völlig austauschbar sind und wahllos miteinander zum fertigen Schuhwerk zusammengefügt werden können, natürlich unter Berücksichtigung der Symmetrie rechter und linker Teile. Diese Hauptbestandteile werden ohne Leisten hergestellt. Ein Leisten wird erst verwendet, wenn die Teile zusammengebaut werden sollen, und zwar wird ein zweiteiliger Leisten benutzt, dessen Fersenteil wieder herausgenommen werden kann, wenn der Absatz durch Innennagelung befestigt wird. Der Vorderteil des Leistens kann auch in diesem Falle im Schuh verbleiben.
  • Der Leisten besteht (vgl. Abb.25) aus einem vorderen Teil 294 und einem hinteren Teil 28o; beide berühren sich längs schräger Flächen 282 und werden durch eine geeignete Verbindung 296 in der Arbeitslage gehalten. Der Fersenteil des Leistens besitzt ein Loch 320, in welchem ein federnder Stift 322 angebracht ist, der zum Aufspießen des Loches 68 der Brandsohle dient. Der Vorderteil 294 des Leistens wird in die Tasche eingeschoben, die durch den zweckmäßig verschnürten Schaft i und die damit verbundene Brandsohle gebildet wird. Dies kann nach Zurückbiegung des vorderen Teiles der Brandsohle leicht geschehen. Nach dem Einführen des Leistenvorderteiles kann der Einschlag i4o, 142 des Schaftes mit der Nählippe 58 der Brandsohle 54 durch eine provisorisch eingetriebene Klammer 325 zusammengeheftet werden. Nunmehr wird der Fersenteil 28o des Leistens eingeführt (Abb. 25), und dann wird der Leisten zusammengedrückt. Infolge des Aufeinandergleitens der schrägen Flächen 282 an Leistenhinter- und -vorderteilen vergrößert sich die Länge des Leistens beim Zusammendrücken, so daß der Schaft gestreckt wird und die Brandsohle dicht an die Leistenboden sich anschmiegt. Der federbelastete Stift 323 schnappt in die Löcher ioo und 68 der Ferseneinlage 94 bzw. der Brandsohle 54 ein.
  • Nunmehr kann der Schaft an den Seiten mit geeigneten Werkzeugen über den Leisten gezwickt und durch eine Naht 330, 331 (Abb. 27 und 28) an der Nählippe der Brandsohle befestigt werden. Ohne daß es notwendig ist, wie bisher nach dem Zwicken die Werkstücke einige Zeit stehenzulassen, kann dann sofort in üblicher Weise durch eine Einstechnaht 336 der Rahmen an den Schaft und die Brandsohle angenäht werden, wobei die Rahmenenden zweckmäßig etwas länger sind als die Einstechnaht (Abb. z8). Soweit notwendig, kann dann der Innenrand des Rahmens beschnitten werden, und durch die Rahmenanklopfmaschine wird der Rahmen flachgeklopft.
  • Auf den eingestochenen Schuh wird dann hinten noch ein Füllstück 340 (Abb. 28 bis 32) aufgelegt, welches in den vom Oberledereinschlag an der Schuhferse umschlossenen Raum hineinpaßt. Die Spitze des Füllstückes ist bei 341 abgesetzt und zugeschärft und ragt zwischen das Füllstück 176 und die Brandsohle hinein. Durch zwei Paßlöcher 342 wird die Lage des Füllstückes bestimmt. Das Füllstück 34o kann auch einen Teil des Füllstückes 176 oder einen Teil des Absatzes 25o bilden.
  • Vor dem Aufbringen der Laufsohle wird ein geeigneter Klebstoff auf die innere Seite der Laufsohle aufgetragen. Durch die Zusammenwirkung des Loches 18o -der Laufsohle mit dem Stift 322 des Leistens wird die Lage der Laufsohle in der Längsrichtung genau bestimmt. Die Einstellung in der Querrichtung erfolgt durch die Kante 223 des Füllstückes 176 in Zusammenwirkung mit der Nählippe der Brandsohle. Nunmehr wird mittels einer Doppelmaschine der Rand der Laufsohle durch die Naht 343 mit dem Rahmen verbunden. In Abb. 29 ist der Tisch 345 und die Nadel 344 der Doppelmaschine dargestellt. Nunmehr kann der Sohlenschnitt gefräst und die Doppelnaht abgestuppt oder gerändelt werden. Um die Sohle zu glätten, kann man ein einfaches Preßkissen 346 (Abb. 3o) benutzen, da es im wesentlichen nur darauf ankommt, die Ränder der Laufsohle, die durch das Doppeln verbogen sein können, wieder richtig zu formen. Vor derri Arinagcln des `Absatzes wird der Fersenteil 28o des Leistens, wie bekannt, aus dem Schuh herat:sgezogen, während der vordere Teil 294 des Leistens im Schuh verbleibt.- Das Befestigen des Absatzes erfolgt mit einer Innennagelmaschine bekannter Art, bei der die Nägel 362 durch einen ins Innere des Schuhes eingreifenden Schuhträger 353 mittels der Treiber 36o hindurch in den Absatz getrieben werden, der sich gegen ein Widerlager 358 stützt. Die Lage des Absatzes gegen den Schuh wird durch Paßstifte 354 am Schuhträger 352 bestimmt, die durch die Löcher loo, 68 und 34z hindurchragen und in die Löcher 279 des Absatzes 25o eintreten. Auf diese Weise wird der Absatz genau in der richtigen Stellung am Schuh befestigt. Das Werkstück hat nunmehr die in Abb. 33 dargestellte Form und wird in üblicher Weise ausgeputzt, gebügelt und für den Verkauf fertig gemacht.

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  1. I'A'1'I:NTANSP1<UCli: -Verfahren zur Herstellung von Rahmenschuhwerk, dessen Oberleder, Brandsohle und Laufsohle aufeinanderfolgend zusammengenäht und durch eine Reihe von Bearbeitungsmaschinen miteinander unter Benutzuhg von Pa:ßstiften vereinigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen, planmäßig mit Paßlöchern versehenen Schuhteile in Verbindung mit in diesen an den einzelnen Bearbeitungsmaschinen eintretenden Paß- oder Einsteckstiften ohne Zwickleisten geformt und zu drei austauschbaren Hauptbestandteilen, und zwar einer mit dem Oberleder zusammengefügten Brandsohle (Abb. 15), einer Außensohle mit Füllstück (Abb. 23) und einem vollständigen Absatz mit Keder (Abb.24) vereinigt werden, die dann wiederum unter Benutzung der Paßlöcher und Paßstifte in bestimmter gegenseitiger Stellung zu fertigen Schuhen gleicher Form und Größe vereinigt- werden.
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