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Verfahren zum Herstellen von Brandsohlen-Laufsohlenpaaren und nach
diesem Verfahren hergestellter Schuh Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung
des im Hauptpatent 636974 beschriebenen Verfahrens zum Herstellen von Brandsohlen-Laufsohlenpaaren,
bei denen die Laufsohle eine der Aussparung der Brandsohle -entsprechende Erhebung
hat.
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Bekanntlich sind Schuhe, die mit Brandsohlen-Laufsohlenpaaren versehen
sind, viel biegsamer .als Schuhe mit vollen Brand- und Laufsohlen. Jedoch sind solche
Schuhe nicht gänzlich zufriedenstellend, @da die als Polster wirkende, zwischen
der vollen Brand- und Laufsohle vorgesehene Ausball- oder Füllmasse aus Filz @o.
dgl. fehlt.
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Die Erfindung schlägt nun ein Verfahren vor, durch das -die Brandsohlen-Laufsohlenpaare
biegsamer und somit die Schuhböden weicher und elastischer werden.
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Erfindungsgemäß wird beim Zusammenhauen eines zur Herstellung des
Laufsohlen-Brandsohlenpaaresdienenden Sohlenstückes eine Polsterlage oder -schickt
aus elastischem Stoff zwischen die das Sohlenstück bildenden Lagen eingesetzt und
das Sohlenstück dann mit der Ausnahme des mittleren Vorderteils längs der Trennfuge
zwischen der elastischen und der weniger elastischen Lage oder etwas unterhalb der
Trennfuge in bekannter Weise gespalten, so daß beide Teile des Brandsohl.en-Laufsohlenpaar:es
teilweise aus elastischem Werkstoff bestehen. Ferner kann @erfindungsgemäß die elastische
Schicht nur eine
der in der Brandsohle zu bildenden Aussparung entsprechende
Größe haben und beiderseits an den Vorderteilen der anderen Lagen befestigt werden,
-,,vorauf die Brandsohle von der Laufsohle abgetrennt wird.
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Ein Schuh mit einem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Brandsohlen-Laufsohlenpaar hat somit eine Brandsohle, deren die Aussparung umgebender
Randteil teilweise aus einer elastischen und teilweise aus einer bzw. zwei weniger
elastischen Schichten besteht, wobei die in die Aussparung einpassende Erhebung
der Laufsohle aus einer elastischen und einer weniger elastischen Schicht besteht.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf den Zeichnungen beispielsweise
dargestellt.
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Fig. i ist ein Schaubild eines aus zwei Lederschichten und einer Zwischenschicht
aus nachgiebigem Material zusammengesetzten Sohlenstückes, wobei die Umrisse der
aus dem Sohlenstück zu schneidenden Lauf- und Brandsohle mit gestrichelten Linien
dargestellt sind.
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Fig.2 ist eine Seitenansicht der Kante einer aus mehreren Schichten
bestehenden Sohle.
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Fig.3 ist eine Schnittansicht eines sich ergänzenden, nach Linie 44
aus der in Fig. 2 dargestellten Sohle gespaltenen Brandsohlen-Laufsohlenpaares.
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Fig.4 ist eine Schnittansicht eines Teiles eines Schuhes mit einem
Brandsohlen-Laufsohlenpaar nach Fig.3.
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Fig.5 ist eine Schnittansicht eines sich ergänzenden, nach Linie 45
.aus der in Fig. 2 dargestellten Sohle gespaltenen Brandsohlen-Laufsohlenpaares.
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Fig.6 ist eine Schnittansicht eines Teiles eines Schuhes mit einem
Brandsohlen-Laufsohlenpaar nach Fig. 5.
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Fig.7 ist eine Schnittansicht einer Brand-und einer Laufsohle und
einer zwischen die Vorderenden derselben eingesetzten Zwischenschicht, die zusammen
mit der Brandsohle ausgestanzt wird.
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Fig.8 ist eine Schnittansicht eines Brandsohlen-L.aufsohlenp.aares
mach dem Ausstanzerk. Fig. g ist eine Schnittansicht eines Teiles eines Schuhes
mit ,einem Brandsohlen-Laufsohlenpaar nach Fig.8.
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Fig. io ist ein Schaubild eines Sohlenstückes, .auf dessen Oberfläche
eine Schicht ,aus nachgiebigem Werkstoff befestigt ist.
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Fig, i i ist eine Schnittansicht eines aus dem Sohlenstück nach Fig.
io gespaltenen Brandsohlen-Laufsohlenpaares, und Fig. 12 ist eine Schnittansicht
eines Teiles eines # Schuhes mit einem Brandsohlen-Laufsohlenpaar nach Fig. i i.
Das Sohlenstück, aus dem ein Brandsohlen-Laufsohlenpaar hergestellt werden soll,
wird zunächst gespalten, beispielsweise in einer Spaltmaschine. Der somit ,erhaltene
Brandoohlenteil22 wird auf die eine Seite und der Laufsohlentei124 .auf die andere
Seite einer Polsterschicht 28- (Fig. i) :aus @elastischem Werkstoff, wie z. B. Kork,
Filz, Kautschuk oder einembeliebigenelastischenKunststoff, aufgeklebt und zu einem
Sohlenstück 30 vereinigt. Als Bindemittel wird Kautschukmilch .o. dgl. verwendet.
Der Brandsohlenteil22 kann auch aus Lederersatz bestehen.
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Das Sohlenstück 3 0 wird nunmehr auf einer mit zwei Messern
arbeitenden Sohlenbeschneidmaschine bearbeitet und den mit gestrichelten Linien
34 bzw. 38 (Fig. i) dargestellten Umrissen .entsprechend ,ausgeschnitten. Das eine
Messer schneidet durch alle Schichten des Sohlenstückes hindurch und bestimmt somit
den Umriß der Laufsohle nach Linie 38, und das andere Messer schneidet von oben
,nur durch die Schichten 22, 28 und bestimmt somit den Umriß der Brandsohle nach
Linie 34.
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Das beschnittene Sohlenstück wird dann entweder nach Linie 44, d.
h. außer am mittleren Vorderteil längs der Trennfuge zwischen der Schicht 28 und
dem Laufsohlenteil 24, oder nach Linie 45 der Fig. 2, d. h. etwas unterhalb der
Trennfuge zwischen den Schichten 24, 28 außer am mittleren Vorderteil, in bekannter
Weise gespalten. Beim Spalten nach Linie 44 der Fig. 2 werden eine Brandsohle 46
mit einer einen abgeschrägten Randteil aufweisenden Aussparung 54 in ihrem Vorderteil
und eine Laufsohle 48 mit einer der Aussparung entsprechenden Erhebung 56 gebildet.
Die Erhebung 56 (Fig. 3) besteht teilweise aus dem die Polsterschicht 28 und teilweise
,aus dem den Brandsohlenteil 22 bildenden Werkstoff. Die Brandsohle 46 besteht aus
den Schichten 28, 22.
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Beim Spalten nach Linie 45 der Fig. 2 wird eine eine Aussparung 61
aufweisende Brandsohle 6o (Fig. 5) gebildet, die aus der elastischen Schicht 28,
dem Brandsohlenteil 22 und einem Teil der Laufsohle 24 besteht. Gleichzeitig wird
eine Laufsohle 62 mit :einer der Ausnehmung6i entsprechenden Erhebung 64 gebildet,
die aus einem Teil der Brandsohlenschicht 22, einem Teil der elastischen Schicht
28 und einem Teil der Laufsohlenschicht 24 besteht. Die Polsterschicht der Brandsohle
wird hierbei beiderseits durch eine weniger elastische Schicht abgedeckt und verstärkt.
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Beim Herstellen von Schuhen unter Verwenden des in Fig.3 bzw. des
in Fig. 5 dargestellten Brandsohlen-Laufsohlenpaares kann der Schuhschaft auf beliebige
Weise in Zwick-
Lage und die Laufsohle auf beliebige Weise an dem
Schuhboden befestigt werden. Der Schuh wird immer ,ein gutes Aussehen haben, die
Erhebung 56 bzw. 64 genau in die Ausnehmung54 bzw. 61 einpassen und dieTretfläche
der Laufsohle glatt verlaufen, ganz gleich, ob sie, wie in Fig. 4 dargestellt, vollkommen
flach oder, wie in Fig. 6 dargestellt, etwas gewölbt ist. Immer jedoch wird dex
Schuhboden durch die Polsterschicht eIastiscb und weich gestaltet.
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Zum Herstellen seines Schuhes mit vollkommen flacher Laufsohle auf
einem Leisten mit flachem Boden unter Verwenden eines Brandsohlen-Laufsohlenpaares
mit elastischer Polsterschicht wird. .eine an Größe ungefähr der in der Brandsohle
zu bildenden Ausnehmung entsprechende Polsterschicht 74 aus Kork, Filz, Kautschuk
o. dgl. durch Klebstoff einerseits ,an dem Vorderteil einer beschnittenen Brandsohle
68 und .andererseits an dem Vorderteil einer beschnittenen Laufsohle 7o befestigt.
Jedoch werden die Randteile der Schicht 74 nicht mit Klebstoff bestrichen, so daß
beim Abtrennen der Brandsohle von der Laufsohle durch eine Stanze 76 (Fig.7) der
außerhalb der Stanze gelegene Randteil der Schicht 74 leicht entfernt werden kann.
Durch das Stanzen erhält die Brandsohle 68 eine Ausnehmung 8 o (Fig. 8),
und
die Laufsohle 70 wird mit einer dex Ausnehmüng 8o entsprechenden Erhebung 86, versehen,
die .aus der Polsterschicht 74 und einem - Teil der Brandsohle 68 besteht.
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Die Erhebung 86 entspricht in der Höhe genau der Dicke der Brandsohle
68 und des gezwickten Schuhschaftrandes, so daß die Erhebung- 86 genau die Ausnehmung
8o ausfüllt und ein vollkommen flacher Schuhboden gebildet wird (Fig.9).
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Nach einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird eine elastische
Schicht 9o auf einem Laufsohlenstück 92 (Fig, io) befestigt. Das zusammengebaute
Sohlenstück wird dann iii bekannter Weise auf einer Sohlenschneidmaschine bearbeitet,
auf der demselben ein der Laufsohle entsprechender Umriß gegeben und gleichzeitig
ein dem Umriß der Brandsohle entsprechender Schlitz in die Schicht' 9o eingeschnittea
wird, der etwas unterhalb der Schicht 9o in dem Laufs,ohlenstück 92 endet. Die beschnittene
Sohle wird darauf außer ,am mittleren Vorderteil in einer -durch die Enden ,des
den Umriß der Brandsohle bestimmenden Schlitzes bestimmten Ebene in bekannter Weise
gespalten und ein Brandsohlenpaar 93, 95 gebildet (Fig. i i). Die Brandsohle 93
besteht aus der Schicht 9o und einer dünnen, von dem Laufsohlentei192 abgespaltenen
Decksicht 92' und hat in ihrem Vorderteil eine Ausnehmung 96. Die auf der Laufsohle
95 gebildete, der Ausnehmung 96 entsprechende Erhebung i oo besteht aus einem Teil
der Polsterschicht 9o auf einer durch den Lauf sohlenteil 92 gebildeten Grundschicht.
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Beim Herstellen eines` Schuhes unter Verwenden des in Fig. i i dargestellten
Brandsohlen-Laufsohlenpaares soll die Schicht 92' auf der dem Fuß zunächst gelegenen
Seite des Schuhes zu liegen kommen. Dieses ist insofern vorteilhaft, als beim etwaigen
Annähen der Laufsohle die Stiche fester in. der Schicht 92' angezogen werden können.
Somit wird für den rechten Schuh die Brandsohle des linken Sohlenpaares umgekehrt
und mit der Laufsohle des rechten Sohlenpaares verwendet. - In Fig. 12 ist ein Teil
eines Schuhes in Schnittansicht dargestellt, in dem ein Brandsohlen-Laufsohlenpaar
nach Fig. i i mit umgekehrter Brandsohle verwendet wird.