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Verfahren und Geräte zur Herstellung bunter Musterungen auf Leder.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung farbiger Streifen oder Linienmuster oder bunter blumenartiger Effekte auf im Grunde gefärbtem oder ungefärbtem Leder. Die beispielsweise in der Zeugdruckerei zur Erzeugung von bunten Musterungen d'enenden Hilfsmittel, wie Model, gravierte Walzen usw. zum Aufdrucken der Farbmuster sind für Leder nicht verwendbar, da dieses nicht die notwendige ebene Fläche darbietet, um die aufzudruckenden Farben ohne Bee'nträchtrgung der Reinheit des Musters aufzunehmen und weil das Entwickeln und Fixieren der Farben das Erwärmen auf Temperaturgrade erfordert, die Leder nachteilig beeinflussen würden.
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weniger grosser Regelmässigkeit eine Lageänderung der mit dem Muster zu versehenden Stellen der vorher angefeuchteten Lederfläche mit Bezug auf den als Grund belassenen Teil dieser Fläche herbeigeführt.
Die dem Muster entsprechenden Stellen werden gegenüber den als Grund erscheinenden Stellen erhöht oder vertieft. Die Erhöhungen können für Streifenmuster, die Vertiefungen für die Erzeugung blumen- artiger Farbflecken benutzt werden, indem die Farbe im ersteren Falle auf die rippenartig erhöhten Stellen aufgestrichen, im letzteren Falle aber in die beliebige Umrissformen aufweisenden und mehr oder weniger vertieft liegenden Flächenteile aufgegossen oder aufgespritzt und durch entsprechendes Neigen der Lederfläche zum Ausfliessen gebracht wird.
Nach dem Trocknen der derart aufgetragenen Farben wird das Leder wieder in e'ne Ebene ausgereckt, wobei die Farbstreifen sich in scharfer Begrenzung vom Grunde abheben, wogegen die aus den Vertiefungen ausgetretenen Farben in mannigfacher Verästelung auf dem Grund sich ausbreiten und dadurch das blumenartige Dekor hervorrufen.
Man kennt bereits e'n Verfahren zur Herstellung von Bildern auf Leder, das darin besteht, dass man Leder mittels einer Stanze mit der der anzubringenden Darstellung entsprechenden Gravierung und mittels der zugehörigen Matrize presst, so dass die vertiefte Gravierung der Stanze auf dem Leder als Reliefbild erscheint. Die erhöhten Stellen dieses Reliefs werden in beliebiger Weise gefärbt und dann
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als Tonbild sichtbar bleibt. Mit diesem alten Verfahren hat die Erfindung nur soviel gemein, dass hier wie dort die zu färbenden Teile des Leders aus der Ebene gebracht und gefärbt werden, worauf man wieder die ebene Fläche herstellt.
Der Hauptunterschied der be : den Verfahren besteht darin, dass erfindungsgemäss gravierte Stanzen und zugehörige Matrizen oder ähnliche Press-oder Prägevorrichtungen nicht zur Verwendung gelangen, sondern dass die Lageänderung der zu färbenden Te : le des Leders mittels e'nfachster Behelfe, wie glatter Leisten, gelochter Platten u. dgl. bewerkstelligt wird.
Weitere Unter-
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mit denen immer nur ein Muster hergestellt werden kann, während nach dem angegebenen Verfahren die Anschaffung von Stanzen und Matrizen entfällt und dennoch die Möglichkeit der Herstellung einer unbegrenzten Mannigfaltigkeit verschiedener Muster durch kleine Änderungen der Geräte und ihrer
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In der Zeichnung werden lediglich als Beispiele einige Ausführungsformen von bei Durchführung des Verfahrens zur Anwendung kommenden Geräten veranschaulicht.
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Zwecks Herstellung von Streifenmustern wird von einer genuteten Platte a (Fig. 1) Gebrauch gemacht, auf welche das Leder b in ms- ! em Zustande aufgelegt nnd durch Leisten e in die Nuten eingepresst wird. Nach Herausnahme der Le sten aus dieser Vorrichtung werden die scharf ausgeprägten
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legen der Leisten e besitzt. Eine dieser letzteren ist im Rahmen in der Richtlin ! r der Drehaehse g fest angebracht. Das mit dem Streifenmuster zu versehende Lederstück wird entlang seiner Mittellinie auf diese feststehende Leiste aufgelegt, darauf eine Leiste aufgelegt, das feuchtgemachte Leder herumgelegt. die nächste Leiste darüber gelegt und um diese das Leder herumgezogen usw.. bis die ganze Hälfte des Lederstückes in Falten gelegt ist.
Sodann wird der Rahmen geschwenkt und festgestellt, worauf die andere Hälfte des Lederstückes durch in gleicher Weise erfolgendes Einlegen von Leisten gefaltet wird.
Nun wird der Rahmen tin wagrechte oder geneigte Stellung gebracht und das Auftragen der Farbe auf die rippenartig erhöht liegenden Fläehenstreifen vorgenommen. Die Leisten können hiebei durch auf den Stapel und das zwischenliegende Leder drückende Pressschrauben i, Keile od. dgl. festgehalten werden. Sollen verschiedenfarbige Streifen, die verschiedene Breite haben, hervorgerufen werden, so kann dies auch in der Weise geschehen, dass nach Herstellung des ersten Streifenmusters dieLeisten abgenommen und das ausgereckte Leder neuerdings von der Mitte aus, jedoch bei hochkantig gestellten Leisten, gefaltet und eingespannt wird. Die Nutenplatten bzw. Leisten werden aus Holz oder vorteilhaf aus nichtrostenden Metallegierungen hergestellt.
Karrierte Linienmuster können auf der Lederfläche in der Weise hergestellt werden, dass das mit parallelen Farbstreifen versehene Stück um 900 verdreht auf die Nutenplatte aufgelegt bzw. in den schwenkbaren Rahmen eingelegt und in vorbeschriebener Weise gefaltet und gefärbt wird.
Wenn blumenartige Farbgebilde geschaffen werden sollen, so kommen an Stelle der Nutenplatten
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werden nun in mehr oder weniger geneigter Stellung in den Farbtrog eingestellt und die Farbflüssigkeit aufgetragen, die die Vertiefungen ausfüllt und über deren Ränder ausfliesst. Durch entsprechendes Neigen nach einer oder mehreren Seiten können die verschiedensten Effekte hervorgerufen und blumenartige
Farbflecke erzeugt werden, welche in ihrer Gesamtheit den Eindruck aufgedruckter Blumenmuster hervorbringen.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Herstellung bunter Musterungen auf Leder, dadurch gekennzeichnet, dass das
Lederstück feucht gemacht wird und seine mit dem bunten Muster zu versehenden Stellen gegenüber den als Grund zu belassenden Teilen erhöht oder vertieft, die Erhöhungen oder die vertieft liegenden
Partien, ohne dass die Muster eingepresst werden. mit Farbe versehen werden und nach dem Trocknen der Farbe das Lederstück durch Ausrecken wieder in eine Ebene gebracht wird.