DE420468C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von farbigen Mustern auf Leder mittels Schablonen o. dgl. - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von farbigen Mustern auf Leder mittels Schablonen o. dgl.Info
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von farbigen Mustern auf Leder mittels Schablonen o. dgl. Es sind eine Anzahl Verfahren bekannt geworden, die ermöglichen sollen, farbige XTuster auf Leder herzustellen. Abgesehen von dein nach Art des Buchdruckes durchreführten Bedruckverfahren, ist hauptsächlich erwähnenswert ein Verfahren, darin bestehend, daß man das befeuchtete Leder mit der Farbseite einer mit wasserlöslichem Farbaufdruck versehenen Unterlage bedeckt und diese einige Zeit unter Druck hält.
- Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man auf das Leder vor dem Einfärben die Maserung oder Musterung mit Fett abdruckt, das Leder dann in gewöhnlicher Weise färbt, danach mit Benzin oder einem ähnlich wirkenden Lösungsmittel das Fett entfernt und endlich das Leder mit derselben oder einer anderen Farbe nochmals färbt. Schließlich hat man farbige -Muster auf Leder auch auf chemischem Wege herzustellen versucht, indem man die unter Zusatz von Ferrosulfat hergestellten Färbungen teilweise wegätzt unter Verwendung einer mit Oxalsäure getränkten Schablone.
- Diese Verfahrensweisen haben jedoch keine nennenswerte Bedeutung in der Technik des Färbens von Leder gewonnen. Teilweise ist dies auf die Umständlichkeit der Verfahrensweisen zurückzuführen, anderseits zeigen dieselben, wenigstens zum Teil, den -K achteil, der allen Druckverfahren eigentümlich ist, daß nämlich die aufgetragene Farbe den Untergrund deckt und daher das Eigenartige im Aussehen des Leders stark verdrängt oder ganz beseitigt.
- Das gilt auch von einem neueren Verfahren, bei dem das Leder vor dein mittels Druckstockes oder Schablone erfolgenden Auftragen des Farbmusters gleichmäßig geschliffen oder aufgerauht und nach dem Farbauftrag geschlichtet oder in anderer Weise mechanisch bearbeitet wird.
- Ein besonders hervortretender Nachteil liegt bei allen diesen Verfahren darin, daß sie keine ledergerechte Echtfärbung darstellen und die damit hergestellten Leder die charakteristischen Eigenschaften verlieren.
- Will man diese Nachteile vermeiden, dann inuß man bei den -Mustern des Leders die gebräuchlichen Lederfärbmittel (Anilinfarblösungen, Farbholzlösungen, Beizen, Bleichmittel u. dgl.), wie üblich, einige Zeit im Überschuß auf das Leder einwirken lassen und nach erfolgter Fixierung die überschüssige Farbe durch Abspülen entfernen. Die bisher bekannt gewordenen Verfahren zur Herstelhing buntgeinusterter Leder gestatten jedoch eine solche Einwirkung und nachträgliches Abspülen oder Abwaschen nicht.
- Gemäß der Erfindung wird der Erfolg dadurch erreicht, daß man auf (las auf möglichst gleichförmiger elastischer Unterlage ausgebreitete Leder eine Schablone aufsetzt, deren Aussparungen dein herzustellenden Muster entsprechen. An Stelle solcher Schablonen können auch Stempel oder ähnliche Mittel verwendet werden, die nach dem Aufpressen auf das Leder dieses derart bedecken, daß die einzufärbenden Teile des Leders frei bleiben.
- Nachdem die Schablone oder die Ersatzmittel in feste Berührung mit dem Leder gebracht sind, wird der flüssige Farbstoff, Beize o. dgl. auf das Leder im Überschuß aufgetragen oder aufgegossen. Den Farbstoff läßt man so lange auf das Leder einwirken, bis dieses hinreichend tief eingefärbt ist, darauf entfernt man den überschüssigen Teil des Farbstoffes oder der Beize und wäscht das Leder mit einer geeigneten Waschflüssigkeit, z. B. reinem Wasser, so lange, bis aller im Überschuß vorhandene Farbstoff in die Waschflüssigkeit übergegangen ist. Während des Waschens wird der Druck, der auf die Schablone o. dgl. ausgeübt wurde, zweckmäßig unverändert aufrechterhalten. Nachdem dann die Waschflüssigkeit entfernt ist, hebt man die Schablone ab und unterwirft das Leder den weiteren Zurichtverfahren, wie sie die einzelnen Ledersorten erfordern.
- Dieses Verfahren hat, abgesehen davon, daß ein dem Auge wohlgefälliges Einfärben des Leders erreicht wird, noch den besonderen Vorzug, daß es schnell und bei Zuhilfenahme geeigneter Vorrichtungen rein fabrikmäßig durchgeführt werden kann. Durch wiederholte Anwendung von Schablonen geeigneter Ausbildung und verschiedenartiger Farben bzw. Farbtöne kann man auf Leder nach (lern Verfahren mehrfarbige :Muster erzeugen. Desgleichen gestattet das Verfahren, vorgefärbte Leder mit bunten Mustern zu versehen bzw. durch Ätzen, Bleichen usw. Farbeffekte zu erzielen.
- Eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist als Beispiel auf der Zeichnung abgebildet.
- Abb. r zeigt die Vorrichtung in einem senkrechten Schnitt.
- Abb. a ist ein dazu im Winkel von 9o° geführter Schnitt, Abb. 3 und 4. zeigen in größerem Maßstabe Einzelheiten.
- Zwei Lagerböcke a, b tragen einen mit Zapfen c, d versehenen Trog e, der durch Kurbel-Betriebe f, g in eine schwingende Bewegung versetzt werden kann. Durch besondere, mit dem Boden h, fest verbundene Leisten o. dgl. sind Bolzen i geführt, die paarweise durch Bohrungen starker Preßlatten k greifen, die durch Anziehen der Schrauben l auf die zwischen den Teilen 1i. und dem Boden des Troges e eingeführten Mittel einwirken.
- Diese Mittel bestehen aus einem Luftkissen in (Abb. 3), dem darauf ausgebreiteten und zu bemusternden Leder iz, der Schablone o, einem engmaschigen Drahtgewebe einem starkdrähtigen Kreuzspiralgewebe q und dem Deckel r aus hartem Holz oder anclerein geeigneten Stoff.
- An Stelle der Schablone o können gemäß Abb. 4 Stempel s verwandt werden, die mit ihrer dein Muster entsprechend ausgebildeten Basis auf das. Leder aufgepreßt werden. An Stelle des Kreuzspiralgewebes kann auch eitle andere durchlässige Ausführung treten.
- Die Einführung der Färbflüssigkeit und des Waschmittels in den Trog geschieht in eine der seitlichen Farbrinnen des Troges e. Eine Abzugsvorrichtung t ist seitlich am Trog angeordnet.
- Nachdem nach vorhergehender Fortnahme der Latten h das starke aus Gummi hergestellte Luftkissen na, das beim weiteren Betriebe stets an seinem Platze bleibt, mit Preßluft gefüllt und auf dem Boden des Troges e gemäß Abb.3 angeordnet worden ist, legt man auf dieses Kissen das Leder mit der zu färbenden Seite nach oben. Dann folgt die Auflage der Schablone o, das Einlegen der elastischen, flüssigkeitsdurchlässigen Einlagen p, (1 und schließlich des Dekels r. Das Luftkissen na ist mit Flanschen in' versehen, die durch geeignete Befestigungsmittel, z. B. Schrauben, derart fest gegen den Boden des Trägers gepreßt «-erden, daß Flüssigkeit nicht unter (las Kissen geraten kann. Die Preßlatten k können mit dein Deckel r- fest verbunden sein.
- Durch Aufsetzen der Schrauben L auf die Bolzen i. und Anziehen dieser Schrauben wird bewirkt, daß die. Schablone o fest auf das Leder ;r aufgepreßt wird, so daß die später einzuführende Färb- und Waschflüssigkeit nicht zwischen Schablone o bzw. Stempel s und Leder n dringen kann.
- Nunmehr füllt man den Trog bis zur erforderlichen Höhe mit der Färbflüssigkeit und setzt das Kurbelgetriebe in Gang, wodurch der Trog in eine schaukelnde Bewegung versetzt wird.
- Nachdem die Färbflüssigkeit in fließender Bewegung hinreichend lange auf das Leder eingewirkt hat, wird der Verschluß t geöffnet, und die abziehende Färbflüssigkeit wird durch die Waschflüssigkeit ersetzt, worauf das Getriebe j', ä wieder in Gang gesetzt wird: Schließlich entfernt man die Waschflüssigkeit, löst die Spannmittel k, L und nimmt das Leder aus der Vorrichtung heraus.
- Wenn man das bei Benutzung der beschriebenen Vorrichtung etwas umständlich erscheinende, tatsächlich aber sehr schnell durchführbare Aufpressen der Schablone auf (las Leder und deren Herausnahme aus der Vorrichtung beschleunigt durchführen will, dann kann man diese derart ausbilden, daß die Schablone und die darüber befindlichen Gewebe nebst dein Deckel zu einem einheitlichen Ganzen vereinigt werden, das man in einer senkrechten Führung aufwärts und abwärts bewegen kann, wobei das Anpressen an das Leder beispielsweise nach Art einer Knieliebelpresse bewirkt wird. Eine für die Ausführung des Verfahrens ebenfalls geeignete Vorrichtung besitzt eine Trommel, auf der die zu behandelnden Leder ausgespannt werden. Danach wird eine einzelne oder eine Mehrzahl von Schablonen auf (las Leder aufgesetzt und an dasselbe angepreßt. Die Trommel taucht in einen Trog und ist um ihre wagerechte Achse drehbar. In den Trog. wird die Färbflüssigkeit, Beize o. dgl. eingeführt, die nachher durch die Waschflüssigkeit ersetzt wird.
- Eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung besteht aus einem flachen, ebenen oder gewölbten Gestell, auf welches das Leder in einer senkrechten oder gegen die Horizontale geneigten Ebene ausgespannt wird. Nach Aufbringen und Festspannen der Schablone o. dgl. wird die Färbflüssigkeit, Beize, das Ätzmittel o. dgl. gegen das Leder geschleudert, gespritzt oder sonstwie geführt.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von farbigen Mustern auf Leder mittels Schablonen o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone o. dgl. fest gegen das Leder gepr eßt, dann der flüssige Farbstoff im Überschuß mit den freien Stellen des Leders in Berührung gebracht und nach hinreichend langer Einwirkung des Farbstoffes der überschüssige Teil desselben entfernt und (las Leder zweckmäßig ohne jede Änderung des auf die Schablone ausgeübten Druckes gewaschen wird, worauf die Waschflüssigkeit entfernt, die Schablone abgelöst und (las Leder getrocknet wird.
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen um eine Drehachse schwingbaren trogartigen Behälter (e), in den (las mit der in an sich bekannter Weise festgepreßten Schablone versehene Leder eingeführt wird.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet (furch eine elastische Unterlage, z. B. Luftkissen (in), im Behälter (e), auf die das Leder nebst Schablone aufgelegt wird. .
- 4. Vorrichtung nach Anspruch. 3, da-, (furch gekennzeichnet, daß das Luftkissen (in), das vorteilhaft mit Flanschen (nrl) versehen ist, mit seinen Rändern mittels Schrauben o. dgl. derart fest gegen den Trogboden gepr eßt wird, daß Flüssigkeit nicht unter das Kissen dringen kann.
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