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Vorrichtung zum Kenntlichmachen der Trittspur und der Druckverteilung
des menschlichen Fußes
Die Bestimmung der Trittspur als eines wichtigen Hilfsmittels
zum Feststellen des Fußbefundes wurde bisher auf einer umfangreichen und umständlich
zu handhabenden Vorrichtung mit Hilfe einer glatten Gummiplatte vorgenommen, die
an ihrer Unterseite mit Stempelfarbe versehen war und bei I3elastung der Gummiplatte
durch den Fuß auf einem unter der Gummiplatte liegenden Papierglatt einen Al) druck
liefert. Bei dieser Art der Aufzeichnung der Trittspur lassen sich praktisch keine
Schlüsse über die Druckverteilung am Fuß ziehen, da irgendwelche beachtlichen Unterschiede
in der Färbung zum Feststellen von leichterer, stärkerer und ganz starker Belastung
nicht klar genug erkenntlich sind. Vor allen Dingen sind die farblichen Differenzen
innerhalb stärkerer Belastungsstellen außerordentlich schwer erkennbar. So färbt
zum Beispiel die äußerste laterale Fußkante bei einem solchen Abdruckverfahren ganz
tiefdunkel ab, obgleich es keinem Zweifel unterliegt, daß keineswegs überall der
gleiche Druck vorhanden ist.
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Es ist deshalb b schon vorgeschlagen worden, die zur Wiedergabe der
Belastung der Fußsohle vorgesehene Gummiplatte an ihrer Unterseite mit pyramidenartigen
Vorsprüngen bzw. Noppen zu besetzen. Es wurde dazu eine besondere Vorrichtung vorgeschlagen,
bei welcher das in mehr oder minder große Punkte aufgelöste Druckbild auf einen
Spiegel übertragen und so beobachtet wurde.
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Ein unmittellbares Herstellen einer Trittspur auf einem Stück Papier
war dabei nicht möglich. In
der Praxis war diese Art des Festhaltens
eines Druckbildes, das nur durch Photographieren des Spiegelbildes möglich war,
zu umständlich, so daß sich diese Vorrichtung in der Praxis nicht durchsetzen konnte.
Dazu kam noch, daß die genoppte Gummiplatte sehr fein reagierte, so daß auch unbelastete
Fußstellen noch gepunktet erschienen und die Auflösung der Trittspur in punkte keine
ausreichend bildhaft wirkende Kontrastwirkung ermöglichte, so daß trotz der unbestreitbaren
Vorteile gegenüber der bekannten glatten Gummiplatte noch keine befriedigende Darstellung
der Druckverteilung in der Trittspur erreicht werden konnte.
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Demgegenüber stellt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum
unmittelbaren Kenntlichmachen der Trittspur und der Druckverteilung des menschlichen
Fußes auf einer Papierunterlage dar, welche die gekennzeichneten Mängel restlos
beseitigt. Es ergibt sich eine Trittspur, welche eine klar unterscheidbare Beurteilung
der Druckverteilung im jeweiligen Fuß mit Hilfe einer kleinen, handlichen und stets
zuverlässig arbeitenden und d einfach zu bedienen, den Einrichtung ermöglicht.
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Erreicht werden diese außerordentlich günstigen Ergebnisse dadurch,
daß die Gummiplatte als verhältnismäßig dünne Lage innerhalb einer aus zwei F lachschalen
gebildeten Kassette an einem schwenkbarren Rahmen befestigt ist und auf ihrer Unterseite,
der sogenannten Abdruckseite, eine Vielzahl kleiner und feiner Rippen vorgesehen
sind. Neben der außerordentlichen Einfachheit in Aufbau und Bedienung der Flachkassette,
welche die eigentliche Gummi lage enthält, ist wesentlich, daß nunmehr das Trittspurbild
in winzige Teilbildchen zerlegt ist, ähnlich wie ein feiner Raster auf einem Klischee.
Auf diese Weise werden sehr genaue und klar erkennbare Differenzen im Druckton erreicht
und aufs feinste wiedergegeben, derart, daß stärker belastete Fußpartien die Rastenlinien
stark in Erscheinung treten lassen, und umgekehrt. Dies äußert sich auf dem Trittspurpapier
als Far,\-erdichtung, also tonwertliche Verdunklung. Je geringer die Belastung,
um so feiner und zarter erscheinen die Rasterlinien, und um so zarter zeichnet sich
die Abdruckstelle ab.
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Die Ausbildung der Vielzahl der feinen Rippen an der Abdruckseite
der Gummilage kann verschieden sein. Die feinen Rippen können in einer Richtung
und in gleicher Höhe verlaufen. Sie können aber auch in einer einzigen Höhe verlaufen
und sich kreuzen. Zweckmäßig erfolgt dieses Kreuzen in zwei aufeinander senkrechten
Richtungen, so daß sich feine Quadrate und damit auf der Trittspur winzige iQuadratbildchen
ergeben. Vorteilhaft ist es, die Vielzahl der feinen Rippen in zwei Höhenebenen
und in zwei aufeinander senkrechten Richtungen derart anzuordnen, daß jeweils einander
parallele Rippen gleiche Höhen aufweisen oder in Ibeiden Höhenlagen abwechseln.
Die feinen Rippen können auch in mehreren Höhenebenen verlaufen. Beispielsweise
können bei senkrecht zueinander verlaufenden Rippen drei Höhenebenen derart vorgesehen
sein, daß parallele Rippen abwechselnd in der oberen, unteren, mittleren, unteren
und wieder oberen Höhenebene liegen. Auch jede andere geeignete gegenseitige Lage
der feinen Rippen nach Form, Richtung und Höhenlage ist möglich.
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Der Aufbau und die Handhabung des erfindungsgemäßen Gerätes ist außerordentlich
einfach und zweckmäßig. Das ganze Gerät ist sehr raumsparend eingerichtet. Die Gummilage
wird über dem innerhalb der flachen Klappkassette angelenkten schwenkbaren Rahmen
zweckmäßig auswechselbar befestigt.
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Auch die Bedienung des Apparates ist außerordentlich einfach. Nach
Aufklappen der Kassette wird der Rahmen mit seiner Gummilage zunächst mit der Abdruckseite
nach oben umgeklappt und gleichmäßig eingefärbt, und zwar durch mehrmaliges Hinundherfahren
mit einer Farbwalze oder sonstwie geeigneter Einrichtung. Zwischenzeitlich ist in
der anderen Schale ein Stück Papier aufgelegt worden, das später die Trittspur aufnehmen
soll. Nun wird der Rahmen mit der eingefärbten Gummilage umgeklappt, so daß die
eingefärbte Seite über dem Trittspurpapierblatt zu liegen kommt. Danach wird der
Fuß aufigesetzt, und unter Belastung des Fußes erfolgt der Abdruck der Trittspur
selbsttätig nach Art eines Rasterbildes. Mit einem Bleistift wird dann noch die
Fußkontur umfahren. Damit ist die Trittspur aufgenommen. Nach erneutem Einfärben
kann eine weitere Trittspur aufgenommen werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Trittspurzeichners
gemäß der Erfindung dargestellt und weiter eine Trittspur, wie sie sich mit dem
erfindungsgemäßen Gerät ergibt. Zum Vergleich ist die gleiche Trittspur dargestellt,
jedoch aufgenommen mit der bekannten glatten Gummiplatte. Es zeigt Fig. i den Querschnitt
der Klappkassette mit dem die Gummihaut tragenden hochgeklappten Schwenkrahmen,
Fig. 2 die Draufsicht auf Fig. I, wobei der Schwenkrahmeri in zwei Lagen eingezeichnet
ist, rechts in derjenigen Lage, in welcher das Einfärben der Abdruckseite der Gummihaut
erfolgt und links in gestrichelten Linien in der Gebrauchslage, Fig. 3 einen stark
vengrößerten Ausschnitt aus einer Gummihautausführung in perspektivischer Ansicht,
Fig. 4 eine mit Hilfe der erfindungsgemäßen Ausbildung der Gummihaut gemäß Fig.
3 gefertigte Trittspur eines linken Fußes und Fig. 5 die gleiche Trittspur, aber
gefertigt mit der bisher üblichen glatten Gummiplatte.
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Wie aus Fig. I und 2 zu ersehen ist, besteht die erfindungsgemäße
Klappkassette aus der flachen Bodenschale I und dem flachen Deckel 2, die über Scharniere
3 auf und zugeklappt werden. Mit Hilfe besonderer Lagerscheiben 4 ist um die Scharnierachse
5 ein nach Länge und Breite den Schalenabmessungen angepaßter Schwenkrahmen 6 eingelegt.
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Dieser trägt auswechselbar die Gummihaut 7. Der in Fig. 2 nach rechts,
also in den Deckel 2 gelegte Schwenkrahmen 6 zeigt die Abdruckseite der Gummihaut
7, die in Fig. 2 zur besseren Verdeut-
lichung im unteren Teil des
Deckels 2 weggelassen worden ist. Auch ist diese Gummihaut 7 zur Vereinfachung mit
glatter Oberfläche und nicht mit der an sich vorhandenen Vielzahl feiner Rippen
dargestellt. Die beiden Querenden der Gummihaut 7 sind mit einer Klemmleiste 8 unter
Zwischenfassung eines Rundstabes g an dem Bügelrahmen 6 gehalten und können beliebig
ausgewechselt werden.
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Die Handhabung der Kassette ist denkbar einfach und geht wie folgt
vor sich. Die Kassette wird aufgeklappt, wie dies aus Fig. I und 2 zu sehen ist,
und der Bügelrahmen 6 in die in Fig. 2 rechts eingezeichnete Lage gebracht, also
zunächst in den Deckel 2 umgeklappt. In dieser Stellung wird die so nach oben weisende
Abdruckseite der Gummihaut 7 gleichmäßig eingefärbt, und zwar mit Hilfe einer Farbwalze
oder einer ähnlichen Einrichtung.
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Nachdem in die Bodenschale I das zur Aufnahme der Trittspur bestimmte
Papierblatt eingelegt worden ist, wird der Bügelrahmen 6 auf die Bodenschale 1 umgelegt,
wie dies in Fig. 2 links in gestrichelten Linien zu sehen ist. Nun wird der Fuß
auf die Oberseite der Gummihaut 7 gestellt, der Umriß mit einem Uleistift nachgezeichnet,
und die Aufnahme der Trittspur ist fertig.
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Eine mit dem erfindungsgemäßen Gerät, und zxvar mit der in Fig. 3
schematisch dargestellten Gummihautausli Idung aufgenommene Trittspur ist in Fig.
4 gezeigt. Zum Vergleich stellt Fig. 5 die gleiche Trittspur dar, aber mit der bekannten
glatteil Gummiplatte aufgenommen. Ein Vergleich der leiden Trittspuren zeigt einwandfrei
die großen Vorteile des erfindungsgemäßen Gerätes und der vorgeschlagenen Ausrüstung
der Abdruckseite der Gummihaut mit einer Vielzahl von feinen Rippen.
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Während nach der alten in Fig. 5 dargestellten Methode die Farbwirkung
der Trittspur nahezu einheitlich ist, also besondere Schwerpunkte der Druckaufnahmen
nicht kenntlich werden, ist dies liei der Trittspur nach Fig. 4 ohne weiteres möglich.
Tritt- und damit DruckschwerpunkteIo lassen sich durch eine tiefere Farbwirkung
erkennen.
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Diese ergibt sich dadurch, daß an diesen Stellen die an der Abdruckseite
der Gummiplatte vorgesehenen Quer- und Längsrippen vermehrte und verstärkteAbdrücke
ergeben und damit, ähnlich einem Rasterbild, dunkler in Erscheinung treten, wie
Stellen geringeren Druckes, weil an diesen eine weniger starke Beeinflussung und
damit verringerte und schwächere Abdruckw i rkung der vorgeseheneu Rippen vorliegt
als an den anderen Stellen.
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Der erfindungsgemäße Aufbau der Abdruckseite der Gummihaut, mit welcher
die Trittspur der Fig. 4 aufgenommen wurde, ist in Fig. 3 in stark vergrößertem
Maßstab als Ausschnitt in perspektivischer Ansicht dargestellt. Die einzelnen Rippen
stehen senkrecht aufeinander, und zwar derart, daß Rippen gleicher Richtung einander
parallel sind.
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Dabei enden die Rippen in zwei Höhenlagen, derart, daß jeweils parallel
zueinander verlaufende Rippen abwechselnd in den zwei verschiedenen Hdshenebenen
verlaufen.
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Die Wirkung dieser Art von Rippenausbildung im Trittspurbild liegt
darin, daß bei geringerem Druck des Fußes zunächst nur die in der größeren Höhenebene
liegenden Rippenköpfe einen Abdruck ergeben und mit stärker werdendem Druck zunächst
diese Abdrücke sich verstärken und weiter auch die anderen Rippen zum Tragen und
damit zum Abdruck kommen, die in der geringeren Höhenebene enden. Es lassen sich
also auf diese Weise durch die Anzahl der in der Trittspur erscheinenden Linien
bzw.
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Quadrate und der dadurch hervorgerufenen Farbtöne einwandfreie Rückschlüsse
auf die Druckverteilung im beobachteten Fuß ziehen. Stellen mit stärkerem Druck
ergeben eine stärkere Konzentrierung der Abdrucklinien, die sich als tiefere Farbtönungen
darstellen, und umgekehrt.