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Verfahren und Vorrichtung zum Aufzeichnen von Schnittmustern Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufzeichnen von Schnittmustern in vergrößertem
Maßstabe aus kleineren Schablonen mittels eines Pantographen o. dgl. Für diesen
Zweck ist ein Verfahren bekannt geworden, das einen bezüglich seiner Größe unverstellbaren
Pantographen mit einem gleichbleibenden Übersetzungsverhältnis und ferner mehrere
gleichartige verkleinerte Zeichnungen von verschiedener Größe benutzt. Die gleichartigen
verkleinerten Zeichnungen von verschiedener Größe sind nötig, um Normalschnittmuster
von verschiedener Größe mittels des in seiner Übersetzung nicht verstellbaren Pantographen
herstellen zu können. Zu jeder Größe eines Normalschnittmusters gehört also auch
eine verkleinerte Zeichnung von bestimmter Größe, d. h. zur Herstellung von z. B.
zehn g:eichartigen Normalschnittmustern von verschiedener Größe sind auch zehn gleichartige
verkleinerte Zeichnungen von verschiedener Größe nötig.
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Andererseits ist ein Verfahren bekannt geworden, bei welchem der benutzte
Pantograph auf verschiedene Größen einstellbar ist, so daß von einer einzigen Schablone
beliebig viele Muster von verschiedener Größe aufgezeichnet werden können; aber
man weiß bei diesem Verfahren nicht, wie der Pantograph eingestellt «-erden muß,
um das für eine bestimmte Körpergröße erforderliche Schnittmuster zu erhalten.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung unterscheidet sich von dem zuerst
genannten Verfahren im wesentlichen dadurch, daß für die Herstellung beliebig vieler
gleichartiger Normalschnittmuster von verschiedener Größe nur eine einzige verkleinerte
Zeichnung nötig ist, indem die gewünschte Größe des Normalschnittmusters durch den
Pantographen, der auf die gewünschte Größe einstellbar ist, von der verkleinerten
Zeichnung abgegriffen und aufgezeichnet wird. Hierin liegt eine bedeutende Vereinfachung
und eine Ersparnis an Kosten und Mitteln, da die Herstellung einer einzigen verkleinerten
Zeichnung bedeutendbilliger ist als eine große Anzahl von gleichartigen verkleinerten
Zeichnungen von verschiedener Größe und ferner die Herstellung der drehbaren Schablonenplatte
sowie das yViderlager für den Pantographen gemäß der bekannten Vorrichtung fortfällt.
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Von dem zweiten Verfahren unterscheidet sich die Erfindung im wesentlichen
dadurch, daß das Größenverhältnis zwischen dem ursprünglichen Muster und der zugehörigen
verkleinerten Schablone in Beziehung auf irgendein Körpermaß (z. B. Brustweite)
für die Größeneinstellung oder Zahleneinstellung der Verstellungseinrichtung des
Pantographen o. dgl. grundlegend ist, so daß durch Einstellung des Pantographen
o. dgl. auf die bestimmte, durch Messung am Körper festgestellte Zahl (z. B. der
Brustweite) das richtige Schnittmuster aus der zugehörigen Schablone geschaffen
werden kann. Hierin liegt der Unterschied gegenüber dem an zweiter Stelle genannten
bekannten Verfahren, bei welchem es sich um die Vergrößerung von Stickmustern handelt.
Mit dem dort benutzten
einstellbaren Gerät kann man zwar verschiedene
Vergrößerungen ausführen, aber die Verstellbarkeit des Geräts steht einerseits in
keinerlei Beziehungen zu verschiedenen Körpergrößen und andererseits auch in keinerlei
Beziehungen zu einer verkleinerten, von einer bestimmtenKörpergröße hergestelltenSchnittmusterzeichnung.
Der Pantograph weist daher auch keine Merkzeichen auf, welche als Vorschrift für
die Einstellung dienen. Daher wäre es auch nicht möglich, mit diesem bekannten Gerät
nach Feststellung der für den Benutzer erforderlichenGröße eindieserGröße entsprechendes
Schnittmuster von einer kleinen Zeichnung herzustellen. Mit anderen Worten, man
kann bei dem bekannten Gerät nicht wissen, auf welchen Punkt das Gerät einzustellen
wäre, damit ein Schnittmuster in der für den Benutzer entsprechenden Größe entsteht,
wenn man eine kleine Zeichnung, die von einem Normalschnittmuster einer bestimmten
Körpergröße gemacht worden ist, mittels des Pantographen vergrößert. Dieser Nachteil
liegt darin, daß bei dem bekannten Gerät Merkzeichen fehlen, die in Beziehungen
zu den verschiedenen Körpergrößen und zu der verkleinerten Zeichnung stehen. Mit
dem bekanntenGerät will man jede beliebigeZeichnung vergrößern oder verkleinern,
ohne an ein bestimmtes Maß gebunden zu sein, das der kleinen Schablone zugrunde
liegt.
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Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist es anders. Hier dient das
Gerät zum Aufzeichnen von Schnittmustern in verschiedener Größe, die jeweils einer
bestimmten Körpergröße entsprechen. Zu diesem Zweck sind auf dem Gerät Merkzeichen
oder eine Zahleneinteilung angebracht, die sowohl in Beziehungen zu den verschiedenen
Körpergrößen als auch zu den in einem bestimmten Verhältnis verkleinerten Zeichnungen
steht, d. h. die einzelnen Merkzeichen auf dem neuen Gerät stehen unter sich in
gleichem Verhältnis wie die verschiedenen entsprechenden Körpergrößen. Andererseits
ist das Übersetzungsverhältnis des Geräts bei den verschiedenen Merkzeichen immer
genau so groß wie das Übersetzungsverhältnis der verkleinerten Schablone zu der
Körpergröße, die in Beziehung zu dem betreffenden Merkzeichen steht. Daher kann
man einerseits das Gerät nach Feststellung der für den Benutzer erforderlichen Größe
auf das für diese Größe angegebene Merkzeichen einstellen, und andererseits kann
man mit dem so eingestellten Gerät durch die Vergrößerung der in einem bestimmten
Verhältnis verkleinerten Zeichnung ein Schnittmuster herstellen, das der Größe des
Benutzers entspricht. Han man z. B. bei einer Person eine Oberweite von i io cm
festgestellt, dann ist das Gerät auf das Merkreichen i io einzustellen. Mit dem
so eingestellten Gerät vergrößert man die verkleinerte, inBeziehung zu einer bestimmtenKörpergröße
stehende Zeichnung, und das auf diese Weise vergrößerte Schnittmuster paßt für diePerson
mit der Oberweite von iio cm. Das ist bei . dem bekannten Gerät nach dem an zweiter
Stelle genannten Verfahren nicht möglich. Zur Ausübung des Verfahrens wird zunächst
eine verkleinerte Zeichnung hergestellt, die einem Normalschnittmuster genau entspricht.
Die verkleinerte Zeichnung ist in einem bestimmten Verhältnis zu dem Normalschnittmuster
hergestellt. Die Verkleinerung ermöglicht es, daß eine große Anzahl von Musterfiguren
auf einer kleinen Fläche abgebildet werden kann. Die Herstellung der Schnittmuster
geschieht entweder in der Verkaufsstelle, oder die Hausfrau stellt sich das gewünschte
Schnittmuster in der gewünschten Größe selbst her. Zu diesem Zweck wird der Pantograph
auf die Weite der Person eingestellt. Das geschieht in der Weise, daß man zunächst
die Brustweite oder eine andere Weite mittels eines gewöhnlichen Meßbandes feststellt
und dann den Pantographen in der Weise verstellt, daß das Verhältnis des Pantographen
gleich dem Verhältnis der verkleinerten Zeichnung zu der der festgestellten Größe
bzw. Weite ist. Die verkleinerte Zeichnung wird auf ein Musterpapier gelegt und
mittels des Pantographen wird das Schnittmuster abgegriffen und durch Ausschneiden
hergestellt.
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Da die Kundin oder dieHausfrau die Größe des Schnittmusters an sich
feststellen lassen kann, ist es möglich, den Pantographen so auf diese Größe einzustellen,
daß das anzufertigende Schnittmuster ,genau in der Größe zustande kommt, welche
ein genaues Passen der mit ihm zugeschnittenen Kleidungsstücke verbürgt.
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Der Vorteil liegt darin, daß es nicht mehr nötig ist, bei den Verkaufsstellen
einen Vorrat von teuren Normalschnittmustern zu unterhalten, und die Hausfrau ein
Schnittmuster herstellen kann, das genau ihrer Größe entspricht, was bisher nicht
möglich war, da es durchschnittlich nur drei verschiedene Normalgrößen in fertigen
Schnittmustern gibt. Dazu können von der verkleinerten Zeichnung mittels des Pantographen
beliebig oft und in jeder gewünschten Größe passende Schnittmuster hergestellt werden.
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Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur Ausübung
des Verfahrens dar.
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Auf einem Karton o. dgl. sind z. B. Muster gemäß Abb. i bis 3 zur
Herstellung eines Schlafanzuges im verkleinerten Maßstabe dargestellt.
Abb.
q. bis 7 stellen verschiedene Ausführungsformen des Pantographen dar, der aus zwei
gelenkig miteinander verbundenen Parallelogrammen a, b besteht, wobei die
Größe des Parallelogramms a oder des Parallelogramms b durch Löcher c und durch
diese hindurchgesteckte Schraubenv erbindungen o. dgl. einstellbar ist. Die auf
der gleichen Linie befindlichen Gelenke e, f, g sind mit Stiften h.,
i, k versehen,-wobei der Stift k entgegen der Wirkung einer Feder l mit seiner
Spitze in das Papier o. dgl. eingedrückt werden kann. Statt der Löcher kann auch
eine andere Vorrichtung für die Verstellung getroffen werden.
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Die Anwendung ist derart, daß der Stift h auf der Ecke e des
großen Parallelogramms a auf einen beliebigen Punkt oder ungefähr in die Mitte der
Schnittmuster nach Abb. i, a oder 3 gesetzt wird und dann der Stift i in der Ecke
f an den Umrißlinien entlang geführt wird, wobei die in Betracht kommenden Punkte
bzw. Stellen durch Niederdrücken des Stiftes k auf dem Schnittmusterbogen aufgezeichnet
werden.
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Der Abstand der Löcher c ist nach einem bestimmten Schema geregelt
und entsprechende Beischriften oder eine besondere Kennzeichnung geben die den einzelnen
Löchern entsprechenden Abmessungen an, so daß man nun für das vorliegende Grundmaß
die entsprechende Einstellung der Löcher c übereinander vornehmen kann.
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Eine andere Ausführungsform für die Verstellung der Parallelogramme
des Pantographen zeigen die Abb. 8 und 9, indem, z. B. an Stelle der Löcher c nach
Abb. 6, die Seiten des Parallelogramms, als federnde Flachstäbe ausgebildet, in
Behältern an aufgewickelt werden, die durch ein Gelenk st verbunden sind. Die Stahlbänder,
welche die Seiten des Parallelogramms bilden, können dann mit einer Maßeinteilung
versehen sein, um die Größe des Parallelogramms genau einstellenzukönnen. Die aus
dem Behälter austretenden Stahlbänder, welche auch nur einen Teil der Seiten des
Parallelogramms unter Umständen zu bilden brauchen, sind genügend starr, indem sie
aus entsprechendem Werkstoff hergestellt sind. wie z. B. die bekannten, neuerdings
auf den Markt gekommenen Meßbänder.
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Die Einrichtung kann nach der schematischen Darstellung Abb. io auch
so getroffen werden, daß in einem Kasten o. dgl. o zwei Stangen p, p1 geführt sind,
welche, teilweise als Zahnstangen ausgebildet, in Zahnräder q, q1 eingreifen, die
in dem Behälter o gelagert sind und gemeinsam beweglich sind. Die Stange p ist länger
und trägt an ihrem Ende den Stift k, während die kürzere Stange p1 den Stift i,
ähnlich wie Abb. 5, trägt. Die Stäbe p, p1 können mit einer Vorrichtung versehen
sein, um ihre Länge einstellen zu können. Insbesondere ist der längere Stab p je
nach den in Betracht kommenden Maßverhältnissen mit einer Einteilung bzw. einer
derartigen Einstellvorrichtung zwecks Änderung der Länge versehen.