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Hilfsmittel zum Aufzeichnen von Vordrucken und ähnlichen drucktechnischen
Erzeugnissen Die Erfindung betrifft ein Hilfsmittel zum Aufzeichnen von Entwürfen
bestimmter drucktechnischer Erzeugnisse, wie z. B. Formularentwürfe im Geschäfts-
und Verwaltungsdienst (Karteikarten, Kontenblätter, Fragebogen usw.), ferner Druckvorlagen
für Prospekte, Preislisten usw.
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Bei solchen Entwicklungsarbeiten kommt es häufig darauf an, einen
in einer bestimmten Größe vorgesehenen Raum inhaltlich so wirtschaftlich wie möglich
auszufüllen und dabei doch die üblichen Uormvorschriften sowie die Verschiedenartigkeit
der Maßbegriffe (Längenmaße), wie z. B. metrische, schreibmaschinen-, typographische
Maße usw., zu beachten. Derartige Arbeiten werden bisher unter Zuhilfenahme von
Reißbrett, Reißschiene und Winkel vorgenommen. Die verschiedenen Maßeinheiten wurden
entweder errechnet, von vorbereiteten Tabellen abgelesen bzw. von vorgedruckten
Maßskalen abgegriffen und zu. Papier gebracht.
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Ein solches Verfahren ist umständlich und zeitraubend; es erfordert
auch .eine gewisse Geschicklichkeit in der Handhabung der technischen Mittel.
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Man hat auch bereits zum Herstellen von Formularentwürfen Vordrucke
verwendet, die am Rande mit den erforderlichen Markierungen versehen waren und in
der Mitte ein unbedrucktes Feld
zeigten, auf dem das Formular entworfen
wurde. Diese Vordrucke haben den Nachteil einer nur einmaligen Verwendbarkeit. Auch
muß der Benutzer stets über einen Vorrat derartiger Vordrucke verfügen.
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Die Erfindung hat zur Aufgabe, ein Gerät zu schaffen, mit dem in beliebiger
Wiederholung und unter Verwendung unbedruckten Entwurfpapiers derartige Arbeiten
zuverlässig und ohne wesentliche Vorübung ausgeführt werden können.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das Hilfsmittel
einen auf eine Schreibvorlage auflegbaren flachen Rahmen mit diametral bzw. gegenüberliegend
angeordneten Markierungen zum Ausrichten eines Lineals o. dgl. besitzt, wobei der
Rahmen vorzugsweise rechteckig ist und aus durchscheinendem Stoff bestehen kann.
Um die Verwendbarkeit des Gerätes zu erhöhen, können gemäß der weiteren Erfindung
auf dem Rahmen eine Mehrzahl von Markierungsgruppen vorgesehen sein. Die Anwendbarkeit
wird weiterhin erweitert, wenn die Markierungen auf am Rahmen auswechselbar angeordneten
Streifen vorgesehen sind.
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Gemäß einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform kann das Hilfsmittel
als Schreibmappe ausgebildet sein, wobei der Rahmen an einem Rande des Mappenbodens
angelenkt ist, der mit einem aufklappbaren Deckel versehen ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigt Fig. i einen Rahmen gemäß der Erfindung in Draufsicht und Fig.2 eine
Schreibmappe mit einem Rahmen gemäß der Erfindung in perspektivischer Ansicht. Der
in Fig. i dargestellte Rahmen i besteht aus einem steifen, durchsichtigen Stoff.
Der Rahmen besitzt rechteckigen Querschnitt und eine Aussparung 2 vorzugsweise in
der Größe DIN A 5. Auf den vier Stegen sind Markierungen in Form von Skalen mit
Längeneinheiten vorgesehen. Das in Fig. i dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt
eine Skaleneinteilung 3 in metrischem Maß und eine Skaleneinteilung 4 in verschiedenen
typographischen Maßen. Die Skalen einander gegenüberliegender Stege sind korrespondierend.
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Es können auch noch weitere Markierungsgruppen bzw. Skalen vorgesehen
sein, je nach dem Verwendungszweck. Die Skalen können auch auf besonderen Streifen
angeordnet sein, die auswechselbar am Rahmen i zu befestigen sind.
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Der Zeichenrahmen läßt sich wie folgt benutzen: Unter die Aussparung
2 des Zeichenrahmens i wird ein Blatt Papier gelegt, welches den zu entwickelnden
Entwurf aufnehmen soll und das daher mit Reißzwecken oder Andruckschrauben festgehalten
wird, damit es sich während der Arbeit nicht verschieben kann. Alsdann werden zunächst
die Umrisse des vorgesehenen Formblattes eingezeichnet. Meist wird es ein DIN-Format
sein. Bei einer Aussparung in der Größe DIN A 5 läßt sich dieses Format als eines
der gebräuchlichsten einfach dadurch aufzeichnen, daß der Zeichengriffel an den
Rändern der Aussparung entlang geführt wird. Kleinere Hoch- oder Querformate werden
durch wiederholtes Hälfteln (DIN A6, DIN A7) auf dem Zeichenbogen markiert. Hierzu
dienen unmittelbar an den Rändern der Aussparung angebrachte l%-Iarkierungsstriche
5. Durch Drehen des Zeichenrahmens um 9o° lassen sich in ähnlicher Weise DI-#,T-Hoch-oder
-Querformate festlegen. Bei Entwürfen in der Größe DIN A4 Hochformat wird vorteilhaft
erst die obere Hälfte des Entwurfes markiert und ausgearbeitet, dann das untergelegte
Zeichenblatt um 148 mm nach oben verschoben, so daß die untere Hälfte des zu erstellenden
Entwurfes markiert und entwickelt werden kann.
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Nach Festlegung der. Umrisse wird das zu entwickelnde Formblatt entsprechend
seiner Zweckbestimmung eingeteilt und durch senkrechte, waagerechte oder sonstige
Linienführung ausgearbeitet, und zwar unter Heranziehung der in der Nähe der Rahmenränder
aufgedruckten Maßskalen. Als Hilfsmittel dient ein einfaches Lineal, das an die
auszusuchenden Teilstriche der ?@faßskalefi oben und unten für die Senkrechte bzw.
links und rechts für die Waagerechte anzulegen ist.
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Auf diese Weise lassen sich Formulare, Prospekte, Preislisten o. dgl.
so genau entwerfen, daß sie vom Setzer ohne satztechnische Schwierigkeiten gedruckt
werden können oder daß sie für Hand- und Maschinenausfüllung passen.
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Das hier beschriebene Hilfsmittel kann erfindungsgemäß als Block oder
-Mappe ausgebildet sein. Fig. 2 zeigt die Erfindung in Mappenform. An dem einen
Seitenrand eines Mappenbodens 6 ist ein Rahmen nach Art des in Fig. 1 dargestellten
angelenkt. Die Mappe besitzt ferner einen aufklappbaren Deckel 7. Die Markierung
des Rahmens i ist derart, daß sie bei eingeschlagenem Rahmen lesbar ist. Auf der
Innenseite des Mappenbodens sind einige Zeichenblätter 8 abreißbar befestigt.
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Beim Gebrauch der Mappe wird der Rahmen nach außen geklappt und ein
Zeichenblatt dem Block 8 entnommen oder angehoben. Dann wird der Deckel geschlossen,
der Zeichenbogen aufgelegt und der Rahmen eingeklappt. Der Deckel dient in diesem
Fall dem Zeichenbogen als Unterlage. Die Aussparung des Zeichenrahmens wird vorwiegend
in Größe DIN A5 gehalten; es lassen sich auf Wunsch aber auch größere oder kleinere
Rahmen in ähnlicher Weise herstellen. Der Skalenaufdruck kann je nach dem Verwendungszweck
variabel gehalten werden, beispielsweise sind Rahmeneinteilungen denkbar, die nur
metrische Maßstäbe aufzeigen, wie z. B. 1:1, 1:2,5, 1:5, 1:1o usw. Andere Rahmen
können mit Skalen versehen werden, die nur typographische Maße enthalten, denen
also das typographische Punktmaß zugrunde liegt: z. B. 6 Punkte = Nonpareille, 8
Punkte = Petit, io Punkte = Korpus und 12 Punkte= Cicero. Wieder andere Rahmen
sind mit Maßskalen ausgerüstet, die dazu dienen, den Raum in waagerechter Richtung
nach den verschiedenen Typenanschlägen der Schreib-bzw. Buchungsmaschinen (Buchstaben-Mittenabstände)
bzw. in senkrechter Richtung nach den verschiedenen Zeilenabständen der obengenannten
Maschirren
aufzuteilen. Die Entwicklung solcher Rahmen richtet
sich jeweils nach dem Verwendungszweck; so können die Rahmen auch mit kombinierten
Maßskaleneinrichtungen versehen werden, z. B. Rahmen, die gleichzeitig typographische
und Schreibmaschinenmaßstäbe aufweisen. Hierdurch wird es möglich, Entwürfe für
zu druckende Formulare, Karteikarten, Kontenblätter usw., die für Maschinenbeschriftung
gedacht sind, gleich so auf das typographische Punktsystem, gegebenenfalls durch
Eintragen der Punktmaße, abzustimmen, daß der Entwurf vom Setzer nach den im Entwurf
festgelegten typographischen Punktmaßen zur Ausführung gebracht werden kann, also
ohne das bisher für solche Satzarbeiten verwendete notwendige Ausgleichsmaterial
benutzen zu müssen (Einlagen von dünnen Kartonstreifen u. dgl.). Derartige Arbeiten
sind umständlich und zeitraubend. Wird die typographische Maßskala z. B. mit Teilstrichen
ausgerüstet, die die geraden Punktzahlen kennzeichnen (o;752 mm Abstand), so läßt
sich ohne Schwierigkeit die typographische Punktzahl ablesen, die dem mit Lineal
festgelegten Teilstrich der Maschinenmaßskala am nächsten liegt. Die geringe Differenz
nach der einen oder anderen Seite des Teilstrichs, im Höchstfalle 0,376 mm,
sind für das praktische Ergebnis ohne Bedeutung.
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Die in den Patentansprüchen verwendeten Bezugszeichen sollen keine
Beschränkung der Erfindung darstellen. Sie dienen lediglich der Erläuterung.