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Vorrichtung zur Herstellung von Schnittmustern Die Erfindung betrifft
eine Weiterausbildung der Vorrichtung zur Herstellung von Schnittmustern nach Patent
565 891.
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In Betracht kommen für die Vorrichtung die Abmessungen von So bis
i30 cm Oberweite (Brust). Würden aber diese Maße auf den Schenkeln der Vorrichtung
hintereinander bzw. lediglich auf einer Seite angebracht und in Verbindung mit nur
einem den Führungsstift tragenden kleinen Übersetzungsparallelogramm benutzt, so
würde die Vorrichtung so groß werden, daß sie von einer Person nur schwer bedient
werden könnte.
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Um nun die Vorrichtung handlich zu machen, sollen gemäß der Erfindung
die Maße unterteilt werden und auf verschiedenen Stellen bzw. Seiten angebracht
werden. Ferner soll ein doppeltesübersetzungsparallelogramm benutzt werden, und
zwar ein großes und ein kleines.
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Zweckmäßig wird die Einrichtung so getroffen, daß die :Maße von So
bis i3o, die hauptsächlich in Betracht kommen, in der Weise unterteilt werden, daß
die Weiten von 50 bis 72 auf der einen Seite der Schenkel angebracht
werden, zu denen dann der größere Übersetzungswinkel bzw. das größere Übersetzungsparallelogramm
gehört, während die Ziffern 7:4 bis 130 auf der anderen Seite der Schenkel
angebracht werden, zu denen der kleinere Übersetzungswinkel gehört.
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Dieses Ausführungsbeispiel der Erfindung stellt die Zeichnung in einem
Schaubild dar. Die vier Seiten des Parallelogramms a bestehen aus je zwei ineinander
geführten Flacheisen, die mittels der Schrauben r festgestellt werden können, und
zwar auf eine beliebige der Ziffern 74 bis 13o, die sich auf der Oberseite der Schenkel
befinden, oder auf die Ziffern 5o bis 72, die sich auf der Unterseite befinden
(aus der Zeichnung nicht ersichtlich). Außer dem einen kleinen übersetzungsparallelogramm
bzw. Winkel b nach dem Hauptpatent ist noch ein zweiter Winkel b1 vorgesehen, der
größer ist. Die Gelenke f, f1 dienen zum Einschrauben des Stiftes i wie beim Hauptpatent.
Das Parallelogramm a trägt den Stift k ebenfalls wie beim Hauptpatent.
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Der Stift k im Gelenk e trägt eine Platte s, welche mit Löchern zum
Festheften auf dem Papier versehen ist.
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Die Vorrichtung wirrt wie folgt benutzt: Das Schnittmusterblatt S
wird zweckmäßig auf einem großen Tisch festgeheftet und dazu ein großer Bogen Papier
zum Aufzeichnen des Schnittmusters. Man nimmt nun die Oberweite von der Person,
für die das Kleid gemacht werden soll. Das Maß muß zweckmäßig immer eine gerade
Zahl sein. Hat man aber z. B. iog cm gemessen, dann nehme man i i o cm als die nächsthöhere
gerade Zahl. Auf die so ermittelte Oberweite muß die Vorrichtung eingestellt werden.
Das ist sehr einfach, weil die geraden Zahlen der Oberweite mit den geraden Zahlen
auf den Teilungen
der Vorrichtung übereinstimmen und die Schenkel
der Vorrichtung aus je zwei Schienen bestehen, die gegenseitig verschoben werden
können. Je eine Schiene der vier Schenkel hat auf beiden Seiten eine Teilung mit
Zahlen und Teilstrichen. Auf der einen Seite befindet sich die Teilung mit den geraden
Zahlen 5o bis 72, die den Oberweiten von 5o bis 72 cm entsprechen. Auf der anderen
Seite derselben Schiene befindet sich die Teilung mit den geraden Zahlen von 7,4
bis 13o, die den Oberweiten von 74 bis 13o cm entsprechen. Die Schienen der vier
Schenkel sind mittels der Schrauben r zu lösen und festzuklemmen. Der Taststift
i ist zu verstellen, man muß ihn bei Anfertigung eines Schnittes für die Oberweiten
von So bis 72 cm in den großen Winkel b1 und bei Anfertigung eines Schnixtes für
die Oberweiten von 74 bis 130 cm in den kleinen Winkel b hineinschrauben.
Hat man nun z. B. eine Oberweite von 65 cm gemessen, so nimmt man die nächsthöhere
gerade Zahl 66 als Maß an; darauf stellt man die Vorrichtung auf den Teilstrich
66 der Teilung ein. Dieses wird folgendermaßen g,-macht: Man löse zunächst eine
Schraube r und verschiebe die beiden Schienen, die durch diese Schraube r festgeklemmt
waren, so gegenseitig, daß der Teilstrich 66 der Teilungsschiene mit dem Ende der
anderen Schiene, an der die Schraube r befestigt ist, genau abschneidet. Dann drehe
man die Schraube r wieder fest an. Dasselbe muß man auch bei den drei anderen Schenkeln
machen. Hat man so alle vier Schenkel der Vorrichtung auf die Teilstriche 66 eingestellt,
dann muß man den Taststift i in den großen Winkel b1 hineinschrauben, weil für alle
Oberweiten von So bis 72 cm der Taststift i in dem großen Winkel b1 sein muß. Mit
der so eingestellten Vorrichtung kann man die Schnittmuster für alle Kleidungsstücke
für Personen mit einer Oberweite von 65 bzw. 66 cm herstellen.
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Bei einer Oberweite von beispielsweise i io cm stellt man die vier
Schenkel der Vorrichtung auf die Teilstriche i io der Teilungsschienen ein und schraubt
den Taststift i in den kleinen Winkel b hinein, weil für alle Oberweiten
von 74 bis 13o cm der. Taststift i in. dem kleinen Winkel b sein muß.
Mit der so eingestellten Vorrichtung kann man dann alle Kleidungsstücke für Personen
mit einer Oberweite von i r a cm herstellen.
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Die eingestellte Vorrichtung heftet man am Halter lt, s mittels zweier
Heftzwecken so auf das Schnittmusterblatt S, daß der Mittelpunkt des Kreuzes, das
auf dem Schnittmüsterblatt eingezeichnet ist, in der Einkerbung des drehbaren Halters
h, s liegt. Von den Kreuzen auf dem Schnittmusterblatt nimmt man zweckmäßig
immer das Kreuz, welches dem Teil am nächsten liegt, der vergrößert werden soll;
man kann aber auch ein anderes nehmen. Bei größeren Teilen, wie z. B. bei Kleiderröcken,
nimmt man zweckmäßig das Kreuz, welches in der Mitte des Schnitteiles für den Kleiderrock
liegt. In der dargestellten Zeichnung sind Beispiele angeführt. H ist das Kreuz,
welches außerhalb des Schnitteiles eines Rückenteiles liegt, der mittels der Vorrichtung
vergrößert wird, und I ist das Kreuz, welches innerhalb des Schnitteiles eines Kleiderrockes
liegt.
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Die Vorrichtung hält man zweckmäßig mit der linken Hand an dem Stift
des Halters h, s fest, und mit der rechten Hand ergreift man die Hülse
l des Stiftes k und bewegt dabei die Vorrichtung so, daß der Taststift i
nacheinander alle Punkte der Schnittmusterlinie des kleinen Schnittmusters, das
man vergrößern will, genau deckt. Wird ein Punkt der Schnittlinie von dem Taststift
genau bedeckt, dann macht man mit dem Bleistift k in der Hülse l ein kleines Zeichen.
Hat man solche Zeichen nacheinander von sämtlichen auf der Schnittmusterlinie eingezeichneten
Punkten gemacht, dann verbindet man die Zeichen so miteinander, wie die Punkte der
Schnittmustervorlage miteinander verbünden sind.
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Anstatt die Teilungen auf verschiednen Flächen, also einerseits auf
der Unterfläche, andererseits auf der Oberfläche der Schienen des Parallelogramms
a anzubringen, kann man sie auch natürlich auf den gleichen Flächen bzw. der gleichen
Seite nur an verschiedenen Stellen anbringen, was aber weniger übersichtlich wäre.