-
RechenschleberartigeVorrichtung für Zeichenbretter mit parallel geführten'
Zeichenschienen Die Erfindung bezieht sich auf eine rechenschieberartige Vorrichtung
für Mchenbretter mit parallel gefährten Zeichenschietien.
-
Bei Arbeit-en am Reißbrett besteht unzweifelhaft das Bedürfnis, zwischendurch
kleinere Rechnungen auszuführen, welche die Zeichenarbeit unterbrechen. Z. B. kann
es sein, daß man in einem ungewöhnlichen Maßstab zeichnet, ewa dem Maßstab,-t bei
Bogenabwicklungen. Besondere Maßstäbe kommen auch beim Zeichnen von Nomogrammen.,oder
von Kräfte- und Moinentenplänen vor. Auch einfache trigonometrische Rechnungen kommen
häufig vor. Ferner muß man oft Quadrate aufsuchen, z. B. bei Flächenhereclinungen,
Gewichtsberechnunggen, kleinen FestigkeitsrecU-nungenj wobei auch die Notwendigkeit
auftritt, Kräfte ', Momente, Umfangsgesch,##indig,-keiten, Widerstandsmomente
und vieles andere mehr rasch zu ermitteln.
-
Selbst bei Verwendung des RechenscIiiebürs *i-ii,uß man hierzu die
Arbeit unterbrechen, den Rechenschieber ergreifen und sich nach der Arbeit wieder
dem Zeichenbrett zuwenden.
-
Die Erfindung sieht nun eine Ausnutzung der am Reißbrett angebrachten
Parallelführung, insbesondere solcher vor, bei denen die Zeichenschiene frei, aber
stets parallel nach allen Richtungen auf dem Zeichenbrett zu verschieb-en ist, und
zwar geschieht die Ausnutzung grundsätzlich in der Weise, daß eine logarithmische
Skala auf der Zeichenschiene angebracht ist, während die Gegenskala fest, aber unter
Umständen abnehmbar auf dem Zeichenbrett selbst, und zwar zweckmäßig an einer beim
Zeichnen meist nicht benutzten Stelle imgebracht ist.
-
Das Rechnen mit dieser Vorrichtung bietet den grundsätzlichen. Vorteil,
daß man, gleichgültig ob man gerade rechnet oder zeich-net, weder den im allgemeinen
mit der linken Hand gefaßten Zeichenkopf loszulassen noch den.Bleistift aus der
rechten *Hand zu legen braucht. Außerdem la--sen sich bequem verhältnismäßig lange
und daher genau arbeitende logaritlimische SIzalen unterbringen, auch kann die auf
dem Zeichenbrett befestigte Skala infolge des reichlich zur Verfügung stehenden
Platzes doppelt lang sein.
-
Praktisch würde man die Erfindung beispielsweise folgendermaßen ausführen:
Eine logarithmische Skala, z. B. 5o cm lang, ist an einer meist nicht gebrauchten
Stelle des Zeichenbrettes angebracht, etwa am unteren oder oberen Rand. Diese kann
entweder dauerhaft angebracht %ein und unmittelbar
oder unter Pauspapier
verwendet werden oder auf einem Streifen gedruckt oder eingra-,riert sein, der aus
Celltiloid, weißern Zeichenpapier oder einem ähnlichen Baustoff besteht, -welcher
die leichte Entfernung -von Bleistiftstrichen gestattet. Dieser Streifen känn dauerhaft
oder auch abriebrabar, z. B. mit Reißzwecken, befestigt sein, so daß er geausgewechselt
oder an einer anderen -Stelle angebracht werden kann. Die Skala. kann die loggarithmische
Normalskala sein, die entweder allein oder mit zusätzlichen irgendwelchen Sonderskalen,
z. l). für Quadrate, dritte Potenzen, Winkelfunktiunen, den Logarithmus o. dgl.,
auf dem erwähnten Streifen angebracht sein kann.
-
Die üblIcherweise zum Zeichnen dienende Zeichenschiene trägt dann
die entsprechende logarithmische Gegenskala, und zwar so, daß die untere Kante der
Zeichenschiene damit versehen ist, wenn die obere mit einer beim Zeichnen g gehrai
-ichten Millimeterteilung j# versehen ist. Das Rechnen, das sich bequem während
des Zeichnens durchführen läßt-, geht dann folgendermaßen vor sich: Angenommen -,
es soll die Aufgabe 2.' - 3
gelöst werden, so sucht man auf der festen
Skala die 2, setzt daran durch Verschieben des mit der zweiten logarithmischen Skala
versehenen Zeichenlineals die i, sucht auf der letzteren cÜe 3 und liest
axi dieser Stelle auf der fest-en Skala das Ergebnis 6 ab. Andere Aufgaben
werden sinngemäß nach den Regeln des Rechenschieberrechnens gelöst.
-
Beim üblichen Rechenschieber bedient man sich zum Festhalten einer
bestimmten Einstellung eines sog. Läufers mit einer Strichmarke. Ein solcher ist
bei der erfundenen Vorrichtung nicht unbedingt notwendig, da. man bestimmte Werte
durch einen kleinen Bleistiftstrich auf der Skala anzeichnen kann, was die Genauigkeit
der Rechnung durchaus niüht zu beeinträchtigen braucht. Sofern, -,vie bereits erwähnt,
die feste Skala auf einem Baustoff aufgebracht ist, der die leichte Entfernung von
Bleistiftstrichen gestattet, oder die Möglichkeit besteht, die Skala rasch zu erneuern,
ist damit auch in keiner Weise eine Beschädigung der Einrichtung verbunden.
-
Im übrigen ist die Anwendung des Bleistiftes beim Rechnen auch insofern
bequem, als man auf den festen Skalen unmittelbare Ablesungen -an SondersknI.en
machen kann, indem man einen dÜnnen, senkrechten Strich von der einen zur anderen
Skala zieht. Dies gilt z. B. für das Aufsuchen von Quadraten oder Wurzeln. Außerdem
können durch Verbindung von Bleistift, Zeichenapparat und logaritlimischer Skala
eine Ueihe von Auf---aben rasch gelöst werden, welche mit t#iiicm einfachen, gewöhnlichen
Rechenschieber nicht - I immer gleich gut durchgeführt werden können. I Z.
B. handelt man bei Auflöstin '- der Auf-WIbe all, -wobei n hesonders auch ein
ge-
brochener Exponent sein kann, folgendermaßen: Stellt man a als
Logarithmus dar. so muß der Logarithmus mit n multipliziert werden. Der Numerus
des gefundenen Loeglarithmus ist das Ergebnis. Mit der Vorrichtun.- gemäß der Erfindung
sind die Logarithm-en Strecken, welche durch Zei#r-bncii einer #einfachen ProportIonalfigur
auf dem Zeichenbrett rasch mit einer beliebigen Zahl multipliziert bnv. durch eine
solche dhidiert werden können.
-
Besonders wenn auf dem Züichuii13rutt inehrere Skalen übereinander
an-,Übracht sind. kinn es zweckmäßig sein, in der Zeichenschiene ein oder mehrere
Fenster anzuordnen. durch die die Skalen auf dem Zeichenbrett gesehen werden können.
Es ist so möglich. an übereinanderliegenden Skalen Ablesungen zu machen, ohne den
erwähnten senkrechten Bleistiftstrich ziehen zu mÜssen.
-
Die-gunze Vorrichtung hat den 1)cs(indereii Vorteil einer außerordentlichen
Einfachheit und Billigkeit und kann leicht auch nachtrIglich an vorhandene Zeichenbretter
angebracht werden.