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Meß- und Rechengerät für das graphische Gewerbe Gegenstand der Erfindung
ist ein Meß- und Rechengerät für das graphische Gewerbe zur Ausführung der mit einer
Satzspiegelgröße zusammenhängenden Berechnungen. Solche können. sich darauf erstrecken,
die Schriftart, die Zeilenzahl, die Anzahl der Buchstaben einer Druckzeile und somit
die Gesamtzahl der Buchstaben einer Druckseite oder z. B. an Hand eines gegebenen
Manuskriptes in der angegebenen Weise die Anzahl der Buchstaben einer Blattseite
zu ermitteln und hiernach zu berechnen, wieviel Druckseiten erforderlich werden
je nach der Art der verwendeten Typengrößen. Hilfsmittel zu diesen Zwecken sind
bekanntgeworden. Sie beruhen sämtlich auf dem Prinzip unterschiedlicher parallel
verlaufender Maßstabskalen oder, anders ausgedrückt, auf der Kombination von den
einzelnen Buchstabentypen und deren unterschiedlichen Größen angepaßten Einheitsmaßstäben
in und auf einen linealartigen Körper, der, in der Regel aus durchsichtigem Werkstoff
verfertigt, dem Satzspiegel aufgelegt wird.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe besteht in einer Vervollkommnung und
weiteren Ausbildung des Gerätes, insbesondere um seinen Gebrauch zu erleichtern
und es für alle Fälle neuer Meßmöglichkeiten brauchbar zu machen, für die die bekannten
Geräte nicht verwendbar waren oder nur mittels mehrerer einzelner Geräte, die jeweils
einem Sonderzweck dienten.
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Die Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß das
Gerät nach Art einer Schieblehre mit einem festen und einem längs verschiebbaren
Meßschenkel
ausgestattet ist, wobei auch letzterer auf seiner Innenfläche mit '.Nleßskalen versehen
und als Meßgerät verwendbar ist.
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Die neue Anordnung gestattet es, den zweckmäßig als Lineal ausgebildeten
Hauptkörper des Gerätes mit dem festen Meßschenkel an den Anfang einer Zeile oder
einer Seite eines Satzspiegels zu legen und den Meßschieber auf die Zeilenbreite
oder die Satzhöhe einzustellen und nach vorhergegangener Ermittlung der in dem betreffenden
Druck- oder Schreibwerk verwendeten Buchstabentype die Anzahl der Buchstaben eines
Satzspiegels zu ermitteln. Ferner ermöglicht das Gerät, die Breite eines Buchrückens,
dessen Blattzahl leicht an Hand der ermittelten, auf einer Druckseite unterbringbaren
Buchstaben ermittelt wurde, vorher genau zu bestimmen, gleich ob der Rücken rund
oder gerade sein soll.
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Weitere Erfindungsmerkmale bestehen darin, daß erstens das Gerät auf
beiden Flachseiten mit Skalen versehen ist, zweitens mit dem Gerät ein Rechenschieber
einheitlich verbunden ist, dessen Körper hierbei von dem Meßgerät gebildet wird,
drittens der längs verschiebbare Schenkel (Schieber) des Gerätes auf seiner Innenseite
Skalen zur Bestimmung der Schrifttype eines Drucksatzes aufweist, viertens ein Meßdiagramm
zur Bestimmung von Buchrücken und Papierstärken bzw. Dicke eines errechneten Buches
vorgesehen ist.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigt Fig. i den Schieber von der Rückseite, Fig. 2 das Gerät mit Schieber von
der Vorderseite aus gesehen, Fig. 3 die Rückseite im Teilausschnitt, Fig.4 die Rückseite
im Teilausschnitt mit Sonderskalen, Fig. 5 die Rückseite im Teilausschnitt mit einer
anderen Schieberstellung, Fig. 6 die Verwendung des Gerätes zur Ermittlung einer
auch in ihrer Breite oft unterschiedlichen Größe einer Drucktype, sog. Brotschnitten.
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Das Gerät besteht aus einem linealartigen Körper a, auf dem ein Schieber
b längs verschiebbar geführt wird. Auf der in Fig. a ersichtlichen Vorderseite hat
der Körper a parallele, in Längsrichtung verlaufende Meßstäbe, welche zwischen den
Meßstrichen die Höhe von Druckzeilen der verschiedenen gebräuchlichen Schrifttypen
anzeigen. wobei die Striche, beginnend von der Kopfleiste d, mit fortlaufenden Zahlen
versehen sind. Die Kopfleiste d dient als Anschlagleiste. Sie hat zu diesem Zweck
Ausschnitte e, die das Anlegen an eine Buchstabenreihe erleichtern. Die Vorderseite
dient zum Messen der Zeilen eines Satzspiegels, die Rückseite im wesentlichen zur
Bestimmung der Anzahl von Buchstaben einer Zeile eines Satzspiegels. Aus der Multiplikation
letzterer mit den Druckzeilen ergibt sich die in einem Satzspiegel enthaltene Buchstabenanzahl.
Zunächst aber muß die Type bestimmt werden. Dazu dient der Schieber b. Er hat. in
Fig. i sechs längs laufende fensterartige Ausschnitte f, g, die durch die Mittelleiste
b so voneinander getrennt sind, daß übereinander sich je drei Fenster befinden.
An den Längsrändern der Fenster f, g befinden sich Skalen mit fortlaufenden Nleßzahlen,
genau wie beim Körper a auf dessen Vorderseite. Wie diese hat auch der Schieber
sechs Skalen, die sich mit denen des Körlrers a vollkommen decken. Die Skalen neben
den Fenstern g dienen zur Bestimmung von Zeilen der Schreibmaschinenschrift.
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Es liegt z. B. ein Satzspiegel vor, der genau nach Drucktype, Zeilen-
und Buchstabenzahl bestimmt werden soll. Der Schieber b wird senkrecht auf den Satispiegel
gelegt, der durch die Fenster f streifenförmig sichtbar wird. In einer der Skalen
deckt sich Zeilenabstand zu Zeilenabstand. Umfaßt z. B. die vierte Skala von links
mit ihren sechzehn Teilstrichen sechzehn Zeilen des Satzspiegels der Höhe nach,
so liegt die Drucktype Borgis vor. Der Schieber b wird nun so auf den Körper
a geschoben, daß die in Fig. i ersichtliche Fläche der in den Fig. 3, 4, 5 und 6
ersichtlichen Fläche unmittelbar anliegt. So erscheint in Fig. 5 und 6 die Querleiste
bi auf der Rückseite vom Körper a. Dieser wird mit seinem Ausschnitte an die Oberlänge
der ersten Druckzeile gelegt und der Schieber b mit seiner Oberkante (s. Fig. 2)
an die unterste Zeile des Satzgpiegels, dann erscheint die Zahl der Zeilen in der
vierten Skala von links in der Rubrik Borgis, die identisch ist mit der vierten
Skala (Borgis) der Schieber. Zur Ermittlung der in einer Druckzeile vorhandenen
Buchstaben wird nun der Körper a umgekehrt, so daß seine Rückseite oben liegt. Links
wird der Ausschnitte an den Zeilenanfang verlegt und der Schieber b mit seiner Anschlagkante
b an das rechte Ende der Zeile, dann gibt die Kante b2, ebenfalls in der vierten
Skala von oben, Kennwort Borgis, die Anzahl der Buchstaben einer Zeile an. Multipliziert
man diese Zahl mit der vorher ermittelten Zeilenzahl, so erhält man die Gesamtzahl
der Buchstaben eines Satzspiegels. Zur Erleichterung der Rechnung dient ein einfacher
Rechenschieber, wobei, wie Fig. 5 zeigt, der Schieber b so auf die Skalen der Rechenschieber
eingestellt wird, daß dessen Kante die Ablesekante bildet.
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Es dürfte hiernach klar geworden sein, daß sich von einer Schreibmaschinenseite
auf gleiche Weise die Anzahl der Buchstaben bestimmen läßt, wobei die, Skalen neben
den Fenstern g der Schieber b und die Skalen i auf der Rückseite der Körper a in
Erscheinung treten. Es läßt sich hiernach ausrechnen, wieviel Buchstaben ein Manuskript
umfaßt und wie diese auf einzelne Druckseiten verteilt werden können, je nach der
Drucktype, welche man wählen will. Damit kann von vorneweg die Blattzahl eines Buches
bei gewähltem Satzspiegel bestimmt werden, mithin auch die Dicke eines Buches und
schließlich die Breite des Buchrückens. Bei dieser Bestimmung ist natürlich die
Papierstärke zu berücksichtigen, diese aber ist bekannt. Ein Diagramm
k dient unter Zuhilfenahme des Schiebers b
zur Bestimmung der Buchblock-
und Rückenbreite.
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Fig. 6 stellt das Zusatzgerät zur Berechnung der verschieden breit
laufenden Satzschriften einer
Schriftgröße dar, wobei der Schieber
die oben beschriebenen Funktionen erfüllt.