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Rechenschieber. Gegenstand der Erfindung ist ein Rechenschieber aus
biegefähigem, aber haltbarem Material, wie Blech, Zelluloid, Papier o. dgl., der
sich von bekannten Vorrichtungen dieser Art dadurch unterscheidet, daß der eine
seiner beiden Teile von dem andern mir eine Längskante und einen Teil der sich anschließenden
Flächen unischließt, und die auf seinenFlächen angebrachten Teilungen mit Teilungen
auf beiden Flächen des unischlossenen Teiles zusammenspielen. Der neue Schieber
besteht also aus einer annähernd flachen Rinne von U-förmigem Ouerschnitt und einer
in dieser Rinne sieh füi7renden, beträchtlich in der Höhe aus ihr herausragenden
Zunge.
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Auf der Zeichnung sind einigeAusführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. i ist eine Ansicht, Abb. 2 ein Querschnitt einer Ausführungsform.
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Abb. 3 bis 7 sind Querschnitte weiterer Ausführungsformen.
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Abb. 8 ist eine zu Abb- 7 gehörige Seitenansicht.
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Abb. 9 bis 12 sind Querschnitte einer Ausführungsform mit mehreren
Zungenskalen. Abb. 13 ist eine zu Abb. 12 gehörige Seitenansicht.
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Der in Abb. i und 2 dargestellte Rechenschieber besteht aus einer
RinneR. Diese wird aus einem Streifen dünnen Materials gebildet, weiches sich biegen
läßt und dabei eine W
isse Steifigkeit besitzt, z. B. Blech. Der Materialstreifen
wird in der -Mitte zusammen-(Ir -el a, und b
"ebogen, bis sich die
beiden Scheu], mit den Kanten beinahe berühren. Während des Biegens wird der Bogen
der Rinne zu einer Hülse H aufgeweitet.
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Die Zunge Z besteht aus einem Streifen von gleicher Länge wie die
Rinne, der aus demselben oder einem anderen Material besteht und an den beiden Längsrändern
mit Wulsten TV versehen ist. Die Wulste haben einen etwas kleineren Durchmesser
als die .Hülse TI der Rinne R, damit sie in ihr gut passend verschohen werden können,
während die Kanten der Schenkel a und b federnd auf dem flachen Zungenteil
aufliegen und solcherart die Zunge Z führen.
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Auf den Rinnenschenkeln a und b sowie beiderseits auf dem flachen
Zungenteil sind die Skalen, welche zusammenspielen sollen, in einem beliebigen,
dem angestrebten Zweck der Massenerzeugung entsprechenden Druck, Ät7-ti. dgl. Verfahren
aufgetragen.
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Die Anzahl der Skalen, weiche bei vorbeschriebener Anordnung zusammenspielen,
beträgt zwei. Selbstverständlich kann bei größerer Breite der Zunge Z und der Schenkel
a und b eine beliebige Anzahl von Skalen aufgetragen werden. Um die Ablesung
einer durch die Rinnenschenkel a und b verdeckten Skala zu ermöglichen, sind
in den Schenkeln an sich bekannte Schauöffnungen S vorgesehen, die gegebAnenfalls
mi# einer Zeigerinarke M ausgestattet sein können. Es können aber auch auf beide
Wulste der Zunge Z Rinnen R aufgeschoben werden, wodurch sich die Zahl der unmittelbar
zusammenspielenden Teilungen auf vier erhöht. Diese beiden Rinnen können entweder
jede für sich verschiebbar oder zu einem festen Rahmen vereint auf der Zunge Z angeordnet
werden.
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Um einen beliebigen Teilstrich einer Skala festlegen zu können, sind
Zeiger L oder zweckmäßig ausgeführte, mit Glas und eingeätzten Teilstrichen versehene
Rohre vorgesehen, die sich auf der Hülse H der Rinne R verschieben.
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Die beschriebene Ausführungsform eines Rechenschiebers ermöglicht
es, ihn durch die einfachsten Arbeitsvorgänge auf rein maschinellem Wege der Massenerzeugung
unter Wahrung der größten Genauigkeit anztifertigen, wodurch der angestrebte Zweck
mit der tunlichst größten Billigkeit sicher erreicht wird.
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Bei Verwendung eines Materials von geringerer Steifigkeit, Festigkeit
und rorinungsmöglichkeit ist es notwendig, flen die Hülsenform bildenden Boden der
Rinne entweder durch stärkeres Material von geigneter Form züi versteifen oder ganz
aus solchem Material herzustellen.
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In Abb. 3 ist die Hülse H der Rinne R durch zwei geschlitzte
Rohre i und 2 aus Blech verstärkt. Rohr i wird über die Hülse, Rohr 2 in die Hülse
geschoben, wobei die Formgebung der Rohre eine solche ist, daß einerseits das zwischen
beiden liegende Material der Rinne geklemmt wird, anderseits die Rinnenschenkel
eine solche Stellung erhalten, daß
sich ihre Kanten federnd auf
die Zunge Z auflegen.
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Die Wulste W der Zunge Z könnendadurch gebildet werden, daß um die
Kanten des Zungenmaterials Blechstreifen 3 (Abb. 4), U-förmig gebogen und
entweder zu einem vollen runden Wulste W, (Abb. 5, unten) eingerollt oder
nur so weit eingerollt werden (W# in Abb. 5,
oben), als es für die Führung
in der Rinnenhülse H erforderlich ist.
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Abb. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher der Rinnenboden
durchwegs aus stärkerem Material als die Rinne R, im vorliegenden Falle aus einer
Holzleiste 4 mit einer Nut 5 besteht, in der der Wulst der Zunge Z geführt
ist. Der Querschnitt der HOlzleiste 4 ist derart gewählt, daß sich die Kanten der
an den Flächen 6 und 7 der Leiste befestigten Rinnenschenkel a und
b federnd auf die Zunge Z auflegen, während die Holzleiste 4 für den auf
ihr gleitenden Zeiger o. dgl. L eine sichere Führung bildet.'Die Wulste der Zunge
werden hier durch Holzleisten 8 von halbrundem Querschnitt gebildet. je zwei
solcher Leisten werden an beiden Kanten der Zunge befestigt, wodurch kreisförmige
Wulste entstehen, die in der Nut Holzleiste ihre Führung finden.
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In Abb. 7 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei welcher
der Boden der Rinne R aus einer Leiste 9 ohne besondere Führungsnut für die
Zunge Z besteht. Die Zunge hat keine Wulste, sondern sitzt mit ihren Kanten auf
dem Boden der Rinne R auf. Um das Ab-
heben der Zunge vom Rinnenboden zu verhindern,
ist der auf der Leiste 9 geführte Zeiger oder Rahmen L zum Einstellen der
Teilstriche derart ausgestaltet, daß er als geschlossene Schleife sowohl die Rinne
R wie auch die Zunge 7- vollkommen umschließt, dabei jedoch die seitliche
Verschiebung der Zunge in der Rinne erlaubt und die Zunge auf dem Rinnenboden niederhält.
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Bei allen bisher angeführten Ausführungsformen ergibt sich dadurch,
daß die beiden zusarnmenspielenden Skalen auf der Zunge und Aden Rinnenschenkeln
um die Materialstärke der Rinnenschenkel voneinander abstehen, hei nicht senkrechter
Ablesung der Teilstriche eine entsprechende Parallaxe (Ab-
weichung), welche
bei geringer Materialstärke der Rinnenschenkel und für gewöhnliche Zwecke vernachlässigt
werden kann, bei größe. rer Materialstärke und wenn genaue Ablesung gefordert wird,
aber als störend empfunden wird.
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Abb. 9 bis 12, zeigen Ausführungsformen, bei denen dieser Übelstand
beseitigt ist. In beiden Fällen sind auf der Zunge Skalen S, S
bzw.
S, S,. befestigt, deren mit Teilung versehene Kanten stumpf an die
gleichfalls mit Teilung versehenen Kanten des bzw. der Rinnenschenkel
a, b stoßen. Dann liegen bei gleicher Materialdicke von Skalenteilen
und Rinnenschenkeln die Teilungen in einer Ebene.
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Bei der Ausführungsforin nach Abb. 9 ist die Zunge Z oben und
unten mit je z-wei Skalenteilen S, S und S, S,
versehen. Zwischen den beiden Skalenpaaren bleibt ein schnialer Raum c frei, in
den sich die beiden Rinnenschenkel a, b legen. Durch Umstecken der
Zunge können sechs verschiedene Teilungen zum Zusammenspielen gebracht wdrden.
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Die Ausführungsform nach-Abb. io bis 13
hat nur zwei Skalenteile
S, S auf der Zunge Z. Die Ausführungsform ist der nach Abb.
7
und 8 ähnlich. Die Rinne R und der Läufer L sind in Abb.'io und ii
besonders dargestellt. Die Zunge ist hier nicht umsteckbar. Sie wird, wie oben beschrieben,
durch den schleifenartigen Läufer L gehalten, und der in der RinneR steckende Zungenteil
dient lediglich zur Führung.