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Als Feder- oder Bleistifthalter ausgebildeter Rechenschieber. Es sind
bereits Rechenvorrichtungen bekannt geworden, die eine Verbindung des an sich bekannten
Rechenschiebers mit Schreibgeräten, wie Bleistiften oder Federhaltern, darstellen.
Bei diesen Rechenstiften ist es auch bekannt geworden, auf der zylindrischen Mantelfläche
der Schreibgeräte logarithmische Teilungen aufzutragen, die von zwei kantenförmig
ausgebildeten Leitlinien begrenzt sind. Diese bekannten Rechenstifte `-eisen aber
den Übelstand auf, daß bei der Benutzung des Schreibgeräts als Rechenschieber, so
oft eine Verschiebung des Schiebers gegen das Schreibgerät selbst erfolgt, d. h.
in der Hälfte aller möglichen Fälle, das Schreibgerät vom Schieber verdeckt wird.
Die Benutzung des Schreibgeräts zur Aufschreibung der Resultate ist daher erst nach
Zurückschiebung des Schiebers möglich, was Zeitverlust verursacht, eine Gedächtnisbelastung
erfordert, zu Irrtümern führt und im Falle, daß als Schreibgerät eine Füllfeder
benutzt wird, sehr leicht zu einer Beschmutzung des Schiebers bzw. der Hände führt.
Außerdem ist die Handhabung des Rechenstiftes in diesen Fällen erschwert, da die
Hand von der Stelle, gegen die sich der Schieber bewegt, entfernt und nach einer
anderen Stelle als Stütze des Stiftes gelenkt werden muß.
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Die vorliegende neue Erfindung hat einen
logarithmischen
Rechenstift der an sich bekannten Art zum Gegenstande, bei dem die vorhin zum Ausdruck
gebrachten Übelstände beseitigt sind. Der neue logarithmische Rechenstift ist nämlich
in der Weise gebaut, daß konzentrisch um die Mantelfläche des zylindrischen Schreibgeräts
ein verschiebbarer Zylindermantel aus elastischem Material, von halber Länge der
logarithmischen Teilungen, angeordnet ist, der sich finit den beiden an seinen Längsrändern
aufgetragenen logarithmischen Skalenhälften ausschließlich innerhalb der Skalenlänge
des zylindrischen. Schreibgeräts verschieben läßt, wodurch die Ausführung von mechanischen
Rechenoperationen, ferner eine Verbindung derselben mit auf der Mantelfläche des
Schreibgeräts unter dem Schieberzylinder angebrachten Hilfsskalen und schließlich
die unmittelbare Rufschreibung der Resultate durch das Schreibgerät in iedem Falle
anstandslos ermöL-licht ist.
gegenüber dein bisher bekanntgewordenen einen wesentlichen technischen Fortschritt.
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Der neue logarithmische Rechenstift ist auf der Zeichnung in den Abb.
i bis 6 in- beispielsweisen Ausführungsformen dargestellt worden. Es bedeutet: Abb.
i einen OOuerschnitt durch die beiden Zylinder samt Läufer, Abb. 2 eine Draufsicht
des logarithmischen Rechenstiftes nach Ausführungsform i, Abb. 3 eine Draufsicht
des logarithmischen Rechenstiftes nach Ausführungsform 2, Abb. d. einen Längsschnitt
durch den ringförmigen Glasläufer, Abb. 5 einen Längsschnitt durch den ringförmigen
Glasläufer mit wulstförmiger Oberfläche, Abb. 6 einen Längsschnitt durch den ringförmigen
Läufer als Metallring mit Befestigungsvorrichtung.
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Auf der zylinderförmigen Mantelfläche A eines mechanischen Bleistiftes
oder eines Füllfederhalters «-erden entlang den Leitlinien t und -- (Abb. i, 2,
3) zwei ein Flächenstück von etwas größerem Halbmesser begrenzende Kanten gebildet,
an dem logarithmische Skalen aufgetragen sind. Nach Ausführungsform i (Abb. 2) wird
an einer Kante z eine Skala von zwei logarithmischen Einheiten aufgetragen, während
die andere Kante t eine logarithinische Einheitsskala von doppeltem Maßstabe begrenzt;
nach Ausführungsform 2 (Abb. 3) werden an beiden Kanten zwei gleichlaufende Skalen
von je einer lcgarithinischen Einheit aufgetragen.
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Ein verschiebbarer Zylindermantel B umschließt konzentrisch in halber
Länge den Zylinder A bis zu den kantenförmig ausgebildeten Leitlinien t und
-- (Abb. i, 2, 3). Derselbe ist aus elastischem Blech angefertigt, wodurch
ein guter Anschluß und sichere Einstellbarkeit in jeder Lage beim Verschieben gewährleistet
ist. N ach Ausführungsform i befindet sich an einem Rande dieses Zylindermantels
B (Abb.2) eine Skala von einer logarithmischen Einheit, dr:i. die halbeDoppelskala
des Zylinders A, während der andere Rand für die Einzeichnung von Marken konstanter
Zahlenwerte bestimmt ist, zu welchem Zweck ein Längenmaßstab mit fort- und rücklaufender
Bezifferung im geeigneten Abstande vom Rande aufgetragen ist.
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Nach Ausführungsform 2 (Abb. 3) wird an beiden Rändern des Schieberzylinders
je eine Hälfte der logarithmischen Skala im Maßstab der Einheitsskala des Zylinders
A aufgetragen.
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Längs der Halbierungslinie des Flächenstückes, zwischen den Leitlinien
t und z
(Abb. i, 2, 3), befindet sich eine im ZylinderA ausgearbeitete
Führungsnut -n, in welcher sich der Läufer L verschieben läßt; dieser ist in den
Abb. d., 5 und 6 in drei Ausführungsformen dargestellt. Nach Abb. q. besteht der
Läufer aus einem ringförmigen, mit eingeritztem Haarstrich versehenen Glaszylinder,
mit dessen Metallfassung ein bis zum Boden der Führungsnut reichender Bolzen b verbunden
ist, welcher an seinem Ende eine nach aufwärts drückende Feder s und ein am Boden
gleitendes Stahlplättchen p trägt. Die Feder s ermöglicht das Einstellen des Läufers
in jeder Lage, während das Stahlplättchen p das stete Verbleiben des Läufers in
einer zur Zylinderachse senkrechten Ebene sichert.
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Nach Abb. 5 ist der Läufer L ebenfalls aus Glas hergestellt, und zwar
mit innerer zylindrischer Fläche samt eingeritztem Haarstrich und mit wulstförmiger
Oberfläche, wodurch er zugleich als plankonvexe Lupe wirkt.
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In Abb. 6 ist ein Läufer L dargestellt, der aus einem beiderseits
zugeschärften schmalen Metallring besteht, welcher mit einer bei Schreibwerkzeugen
üblichen Befestigungsvorrichtung k versehen werden kann. Die Führungsvorrichtung
in der Nut ia ist bei beiden letzteren Ausführungsformen des Läufers die gleiche,
wie die in Abb. q. dargestellte.
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Auf der Mantelfläche des Zylinders A können je nach Bedarf zu beiden
Seiten der Leitlinien t und z andere logarithmische Skalen wie die
Sintis- und Tangentenskala, die Kubussicala usw. angebracht werden, die mit den
logarithmischen Hauptskalen mittels der Enden des Schieberzylinders B oder mittels
des Läufers L in Beziehung gebracht werden.
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Der Gebrauch der beschriebenen Ausführungsformen des logarithmischen
Rechenstiftes richtet sich im allgemeinen nach den für Rechenschieber geltenden
Regeln. Für
Ausführungsform i (Abb.2) soll nur der Gebrauch des
hin- und rückläufig bezifferten Maßstabes in seiner Beziehung zur logarithmischen
Einheitsskala erläutert werden. Wegen der beschränkten Ausrückungslänge des Schieberzylinders
B müssen die Marken konstanter Zahlenwerte doppelt, d. h. von je einem Ende dieses
Zylinders, aufgetragen werden. Die rückläufige Bezifferung des Längenmaßstabes in
Verbindung mit dem Läufer dient diesem Zwecke. Da die Entfernung der Marken nicht
größer sein kann als die Schieberlänge, werden -wenn sich größere Markenentfernungen
ergeben - stets die reziproken Werte derselben eingetragen, mit denen dann natürlich
die entgegengesetzten Rechnungsoperationen auszuführen sind, d. h. anstatt Multiplikation
Division und umgekehrt.
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Der reziproke Wert einer Zahl wird am einfachsten auf der logarithmischen
Schieberskala (Abb. 2) gefunden, indem man mit dem Läufer den entsprechendenTeilstrich
desMaßstabes ermittelt und hierauf unter demselben Teilstrich der rücklaufenden
Bezifferung den reziproken Zahlenwert auf derselben logarithmischen Skala abliest.
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Wenn beim Dividieren oder Multiplizieren mit der Markendistanz dieselbe
über die logarithmische Einheitsskala hinausfallen soll, wird, um das Resultat zu
finden, eine Schieberskalenlänge und die Längendifferenz zwischen Schieberskala
und :Markenentfernung im ersten Falle zum Dividenden addiert, im zweiten Falle vom
Multiplikanden subtrahiert.
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Will man für einfache Multiplikationen und Divisionen die größere
logarithmische Skala benutzen, so werden die den Multiplikatoren oder Divisoren
bzw. ihren reziproken Werten entsprechenden Teilstriche des Maßstabes notiert und
dann diese Rechenoperationen mit Hilfe des Läufers und des Maßstabes wie auf dem
gewöhnlichen Rechenschieber durchgeführt.
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Für die Ausführungsform 2 (Abb. 3) ergeben sich aus der Teilung der
Schieberskala gewisse Abweichungen in der Benutzung gegenüber demnormalenRechenschieber.
Mitder oberen Schieberteilung werden alle Zahlen mit den Faktoren zwischen ibis3,i6
multipliziert. Für Faktoren zwischen (i bis 3,16) # (i bis 3,i6) wird von links
nach rechts verschoben; für die Faktoren zwischen (z bis 3,16) # (3,16 bis io) verschiebt
man von rechts nach links und wird im letzteren Falle vom Resultat eine Schieberskalenlänge
subtrahiert.
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Mit der unteren Schieberskala werden alle Zahlen mit den Faktoren
zwischen 3,16 bis io multipliziert. Für Faktoren zwischen (3,i6 bis 1o) # (3,i6
bis i o) verschiebt man von rechts nach links; für Falttoren zwischen (i bis 3,16)#
(3,i6 bis i o) -für die übrigens einfacher auf der oberen Skala gerechnet wird -
verschiebt man den Schieberzy li:ider von links nach rechts und wird zum Resultat
eine Schieberskalenlänge addiert, bzw. wenn ein Hinausfallen der Schieberskala über
die Hauptskala sich ergibt, subtrahiert. Auf der oberen Skala werden alle Zahlen
mit den Divisoren zwischen i bis 3.16 dividiert, auf der unteren hingegen alle Zahlen
mit den Divisoren zwischen 3,16 bis i o.
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Wenn beim Dividieren ein Hinausfallen des Schieberzylinders nach links
oder nach rechts sich ergibt, erhält man das Resultat dadurch, daß man zum Dividenden
eine Schieberskalenlänge und Längendifferenz zwischen Schieberskala und Divisor
im ersten Falle addiert, im zweiten Falle von demselben subtrahiert.