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Rechenschieber Bei stabförmigen Rechengeräten, die für die Ausführung
von Additions- oder Subtraktionsrechnungen benutzt werden, beispielsweise für die
Bestimmung der Anzahl von Tagen zwischen zwei bestimmten .Daten oder für die Hinzüzählung
der Meereshöhe eines Beobachtungspunktes zum Höhenunterschied zwischen dem Beobachtungspunkt
und einem beobachteten Punkt, hat man bereits vorgeschlagen, an Stelle einer verschiebbaren
Zunge, wie sie bei logarithmischen Rechenschiebern üblich ist, endlose Bänder zu
benutzen, um einen sehr großen Ausschnitt aus .der an sich endlosen Zahlenreihe
unterbringen zu können, ohne das Rechengerät unhandlich lang werden zu lassen oder
die Skaleneinteilung zu klein und damit ungenau werden zu lassen.
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Bei derartigen Rechengeräten war man bisher zur Bewegung der endlosen
Bänder gezwungen, entweder diese selbst durch schiebenden Druck der Finger zu bewegen,
oder es wurde vorgesehen, die Rollen, über die die Bänder laufen,. mit erhöhten
Rändern auszurüsten, an denen man mit Fingerdruck drehen komite. In beiden Fällen
ist das genaue Einstellen von Strich auf Strich, wie es bei Rechenschiebern mit
logarithmischer Skalenteilung notwendig ist, nur schwer möglich, bzw. es erfordert
zu viel Zeitaufwand. Außerdem wird bei der erstgenannten Verschiebungsart die Skala
des endlosen Bandes rasch abgegriffen, und es ist auch nicht möglich, den Rechenstab
mit feiner durchsichtigen Schutzdecke, beispielsweise aus Celluloid, zu umgeben.
Bei der zu zweit erwähnten Verschiebungsart ist es notwendig; das Band mit einer
für die Mitnahme durch Reibung ausreichenden Spannung über die Umlenkrollen zu führen
oder das Band innen und die Rollen außen aufzurauhen oder mit Querriefen zu versehen.
Beides führt mit der Zeit zu einer Längung des endlosen Bandes, der zwar mit einer
Nachstellvorrichtung abgeholfen -,verden könnte, die aber, namentlich bei Rechenschiebern
mit logarithmischer Skalenteilung, unzulässig ist.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile, indem sie die endlosen Bänder,
die die Zungen bilden, durch Handhaben verschiebbar macht, die an den Seitenflächen
des Schiebergehäuses herausragen.
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Dadurch ist es nur mehr erforderlich, das Band so stark anzuspannen,
daß es sich gerade neben die festen Skalen legt. Es ist infolgedessen sehr leicht
zu verschieben und kann durch die seitlich aus dem Schiebergehäuse herausragenden
Handhaben, die sich gut fassen lassen, mit größter Genauigkeit in kürzester Zeit
in die gerade gewünschte Stellung ; verschoben werden. Ein Längen des endlosen Bandes
durch zu große Anspannung und damit eine allmähliche Veränderung der Skalenteilung
ist ausgeschlossen. Außerdem können feste und bewegliche Skalen durch eine durchsichtige
Schutzdecke gegen zu häufiges Anfassen, Verschmutzen usw. geschützt werden.
In
der Zeichnung ist ein logarithmischer Rechenschieber für spanabhebende Metallbearbeitung
mit den Merkmalen der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen Abb.
i die Draufsicht auf den Rechenschieber, Abb.2 eine Seitenansicht desselben, Abb.3
einen Längsschnitt durch die Mitte des Rechenschiebers parallel zur Draufsicht und
Abb. ¢ einen Längsschnitt parallel zur Seitenansicht.
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Der neue Schieber hat sieben Stück nebeneinanderliegende Skalen, davon
sind drei Skalen B, C, D durch einen Griff H und eine vierte Skala
F durch einen weiteren Griff l zu verschieben. Die beweglichen Skalen sind auf endlosem
Material angebracht und werden über leicht laufende Rollen I< geführt. Der Schieber
hat, wie die Zeichnung zeigt, auf jeder Seite einen Griff H und 1, die, in einen
Schlitz geführt, in der Längsrichtung zu bewegen sind. Bewegliche Skalen und Griffe
sind miteinander fest verbunden. Wird ein Griff verschoben, so wird die daran befestigte
Skala mitgeführt. Zum Schutze gegen äußere Einflüsse sind die Skalen auf beiden
Seiten verdeckt, und zwar die vordere Seite des Schiebers mit durchsichtigem Material,
die Rückseite aber mit einer Platte, auf der Tabellen angebracht sind. Um bei der
Rechnung Irrtümer zu vermeiden, sind auf der Vorderseite des Schiebers an beiden
Enden Bezeichnungen angebracht, die die Bedeutung der Skalen' zeigen. Der Schieber
ermöglicht in kürzester Zeit die Berechnung der Laufzeiten, Umdrehungszahlen, Doppelhübe,
Schnittgeschwindigkeiten usw. an Drehbänken, Hobel- und Stoßmaschinen sowie Fräs-,
Rohr-und Schleifmaschinen. Zur Ermittlung der Gewichte für Rund- und Stabeisen braucht
nicht ein zweiter Schieber genommen zu werden; denn der vorliegende Rechenstab genügt
auch diesen Ansprüchen. Waren die bisher im Gebrauch befindlichen Rechenstäbe Spezialschieber,
so ist im Gegensatz hierzu der erfindungsgemäße ein Universalschieber; denn der
meist gebräuchliche Rechenstah ist für den Besitzer des vorliegenden überflüssig,
da Multiplikations-, Divisionsaufgaben sowie Berechnung von Prozenten usw. hiermit
schnellstens erledigt werden können. Die leichte Handhabung und übersichtliche Anordnung
der Skalen ermöglicht es auch jedem Nichtfachmann ohne Kenntnisse der mathematischen
Formeln mit dem Schieber zu arbeiten. Der Schieber ist von kleinem Format und kann
in der Tasche getragen werden. Der Fadenläufer ist der Einfachheit halber nicht
gezeichnet, gehört aber zu dem Schieber.