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Lineal aus durchsichtiger masse Der Gegenstand der Erfindung betrifft
ein aus durchsichtiger Masse bestehendes Lineal, bei dem erfindungsgemäß die Enden
des Lineals viertelkreisförmige und mit langen Gradlinien versehene Winkelmesser
haben, über deren gerade Begrenzungskanten hinaus zu einer gegebenen Linie eine
andere unter beliebigem Winkel gezogen werden kann.
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Das neue Lineal weist gegenüber den bekannten Linealen oder Zeichengeräten
aus durchsichtiger Masse den Vorteil auf, daß zum Ziehen einer Linie, die mit einer
gegebenen Linie einen bestimmten Winkel einschließen soll, kein beweglicher Schenkel
erforderlich ist. Gegenüber der getrennten Anwendung von Winkelmesser und Lineal
wird mit dem Erfindungsgegenstand der Vorteil des bequemen, zeitsparenden Arbeitens
bzw. Zeichnens erreicht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Lineals dargestellt.
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Das Lineal besteht aus durchsichtiger Masse, beispielsweise Celluloid,
und ist durch die Linien e und f, die wie alle übrigen Linien und Bezeichnungen
in das Material des Lineals eingeritzt oder eingeprägt sind, in den rechteckigen
Teil a und die zwei Viertelkreisflächen b und c unterteilt.
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Der mittlere Teil a dient in der Hauptsache zum Linieren; auf ihm
sind zu diesem Zwecke Linien s, t, u usw. vorgesehen, die parallel zu den
Längskanten d und g laufen ,nd deren Abstände zueinander je nach dem Verwendungszweck
in bestimmter Weise bemessen sind und in einem gewissen Verhältnis zueinander stehen.
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Die Viertelkreisflächen b und c an beiden Enden des Mittelstückes
a dienen für sich allein zum Messen und Zeichnen von spitzen Winkeln und in Verbindung
mit der Kante d des Mittelstückes a zum Messen und Zeichnen von stumpfen Winkeln.
Sie sind zu diesem Zwecke mit je zwei Gradeinteilungen h und i bzw.
@k und l versehen.
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Die Anwendungsweise für das Lineal ist folgende Soll zu einer vorhandenen
Linie eine Parallele im Abstand von beispielsweise S Millimeter gezogen werden,
so wird die Vorrichtung derart auf die Papierfläche gelegt, daß die Linie s sich
mit der vorhandenen Linie deckt, und darauf an der Kante d entlang die gewünschte
neue Linie gezogen. In gleicher Weise erfolgt beispielsweise auch das Ziehen einer
Parallelen im Abstand von 2o Millimeter, nur ist es infolge der Einteilung des vorliegenden
Ausführungsbeispieles hierbei freigestellt,. entweder die Linie t in Verbindung
mit der Kante d oder die Linie u in Verbindung mit der Kante g zu
benutzen.
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Ist zu einer vorhandenen Linie oder etwa zu einer Kante des Papierblattes
eine Linie zu ziehen, die rechtwinklig zu der vorhandenen Linie bzw. Kante steht,
so wird entweder die Linie e oder die Linie f mit der vorhandenen Linie bzw. Kante
zur Deckung
gebracht, darauf die gewünschte Linie mit Hilfe der
Kante d oder g gezogen.
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Die Messung eines spitzen Winkels kann sowohl mit dem Winkelmesser
b als auch mit c geschehen, indem man den einen Schenkel des Winkels mit der Verlängerung
der Kante d derart in Deckung bringt, daß der Scheitelpunkt des Winkels unter dem
Punkt p bzw. r liegt, und dann die Größe des Winkels auf der Gradeinteilung i bzw.
h abliest. In gleicher Weise geschieht das Messen eines stumpfen Winkels,
nur mit dem Unterschied, daß man den einen Schenkel mit der Kante d des Mittelstückes
a zur Deckung bringt und zum Ablesen der Winkelgröße die Gradeinteilung
h bzw. l benutzt.
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Soll zu einer vorhandenen Linie eine andere Linie in einem spitzen
Winkel gezeichnet werden, so wird, je nachdem nach welcher Seite der vorhandenen
Linie der Winkel angetragen werden soll, die vorhandene Linie unter den entsprechenden,
aus der Gradeinteilung i bzw. c ermittelten Radius gelegt, derart, daß der Ansatzpunkt
der zu ziehenden Linie unter den Punkt p bzw. r zu liegen kommt, und
darauf wird an der Verlängerung der Kante d über p bzw.
r hinaus die gewünschte Linie gezogen. In entsprechender Weise kann zu einer
vorhandenen Linie eine mit ihr einen stumpfen Winkel einschließende Linie gezogen
werden, nur wird dann die Gradeinteilung h bzw. l benutzt und die
gewünschte Linie mit Hilfe des innerhalb der Punkte p und r befindlichen
Teiles der Kante d gezogen. Ferner können die Kanten d urid g iri üblicher Weise
als Lineal, z. B. zu Unterstreichungen, benutzt werden, und ist beispielsweise die
Kante g zum Messen von geraden Strecken noch mit einer Meßeinteilung o versehen.
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Die auf dem Lineal befindlichen Unien und Bezeichnungen werden zweckmäßig
an der Unterseite des Lineals angebracht (die Bezeichnungen in Spiegelschrift),
damit die auf dem Lineal angeordneten Linien, unabhängig von der Stärke des Materials,
genau mit den auf dem Papier befindlichen Linien zur Deckung gebracht werden können.
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Um mit Tinte und Tusche arbeiten zu können, ohne das Verwischen der
bereits gezogenen Linien befürchten zu müssen., ist es zweckmäßig, das Lineal etwa
in der Weise auszubilden, daß das Mittelstück a nicht auf der Papierfläche aufliegt,
sondern einen geringen Abstand von ihr besitzt.
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Außerdem ist es bei der Benutzung von Schreibfedern zweckmäßig, die
Kanten d und g in üblicher Weise abzuschrägen.