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Zeichengerät. Zum Zweck der Erleichterung beim Zeichnen wird der Erfindung
gemäß eine Reißschiene mit einem von einem gemeinschaftlichen Nullpunkt aus nach
beiden Seiten verlaufenden Maßstabe, im allgemeinen einer Millimeterteilung, evtl.
auch Zoll-. oder sonstiger Teilung, ausgestattet, und gleichzeitig die Längsschiene
in der Anlageleiste quer zu dieser verschiebbar und feststellbar angeordnet. Man
gewinnt hierdurch die Möglichkeit, die Maße einer Figur von der durch- den Nullpunkt
des Maßstabes verlaufenden Mittellinie einer Figur aus nach beiden Seiten unmittelbar
abzutragen. Außerdem kann man durch Verstellen des Lineals in der Anlageleiste den
Nullpunkt an jede Stelle des Reißbrettes verschieben, an der sich die Mittellinie
der Figur befindet oder befinden soll. Man gewinnt neben allgemeiner Anwendungsfähigkeit
des Maßstabs auf die ganze Breite des Reißbrettes den Vorteil einer besonderen Zeitersparnis
beim Auftragen der Maße und, da beim Zeichnen der Figur der Nullpunkt immer an derselben
Stelle liegt, eine -bedeutende Erhöhung der Genauigkeit gegenüber der Benutzung
eines gesonderten Maßstabes, der für jedes Maß aufs neue an die Mittellinie angelegt
werden muß. In Verbindung mit einer derartigen Reißschiene kann ein Dreieck benutzt
werden, welches auf einer, zwei öder allen Seiten mit einem Nullstrich und einer
von diesem nach beiden Seiten verlaufenden Noniusteilung versehen ist. Die Anwendung
dieses Nullstrichs erleichtert das Einstellen des Dreiecks auf einen bestimmten
Teilstrich der Schiene. Die Einstellung der senkrechten Zeichenkante des Dreiecks
auf einen bestimmten Teilstrich läßt sich nicht sehr genau vornehmen. Die Noniusteilung
ermöglicht eine sichere Einstellung des Dreiecks nach Bruchteilen eines Millimeters
bzw. einer anderen Maßeinteilung.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der
Zeichnung abgebildet. Fig. x ist eine Ansicht der Reißschiene und des mit ihr zusammen
benutzten Dreiecks, Fig. 2 ein Längsschnitt durch die Anlageleiste, und Fig. 3 ein
Grundriß eines zweiten Ausführungsbeispiels für die Feststellvorrichtung des Lineals
in der Anlageleiste.
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Auf der Anlageleiste a ist eine Taschenführung c aus Holz, Metall
oder sonstigem Stoff befestigt, in der das die Längsschiene der Reißschiene bildende
Lineal b geführt ist. Mittels einer in der Taschenführung liegenden Klemmplatte
e und einer Schraube d kann das Lineal b in jeder Stellung festgestellt werden.
In dem in Fig. i und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ragt die Schraube d nach
oben. Indessen kann sie auch von der unteren Seite der Anlageleiste eingeschraubt
werden. In diesem Falle wird auch die Klemmplatte e auf die untere Seite des Lineals
b gelegt. Auch läßt sich die Schraube in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise derart
anordnen, daß sie gegen die Kante des Lineals wirkt und das Lineal fest an die Führungskante
in der Taschenführung änpreßt. Sofern das Lineal aus Metall besteht oder mit Metalleinfassung
ausgestattet ist, empfiehlt sich statt der Verwendung einer Klemme eine Feder, die
das Lineal dauernd
an die Anlegekante andrückt. Zum Feststellen
des Lineals dient auch in diesem Falle die Schraube oder ein Hebel.
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Mit dem Lineal zusammen wird ein Dreieck f verwendet, das auf einer,
zwei oder allen Seiten mit einem Nullstrich und einer von diesem nach entgegengesetzten
Richtungen verlaufenden Noniuseinteilung versehen ist.
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Wird die Reißschiene allein benutzt, so geschieht das in der folgenden
Weise: Um eine Figur an einer bestimmten Stelle des Reißbrettes aufzuzeichnen, wird
das Lineal nach Lösen der Schraube d derart in der Anlageleiste a seitlich verschoben,
daß der Nullpunkt sich mit der senkrechten Mittellinie der Figur deckt. Man kann
nun die Maße für die Figur unmittelbar an jeder beliebigen Stelle von der Mittellinie
nach beiden Seiten abtragen, ohne daß ein Maßstab besonders angelegt werden müßte.
Selbst wenn die Mittellinie nicht vollkommen genau durch den Nullpunkt geht, erhält
man doch eine im übrigen genaue Zeichnung, da die der Zeichnung zugrunde liegende
Mittellinie immer mit der von dem Nullpunkt bei der Verschiebung der Schienebeschriebenen
Bahn zusammenfällt, so daß in der fertigen Figur lediglich _ die Mittellinie etwas
verschoben ist.
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Besonders vorteilhaft ist in Verbindung mit der neuen Schiene die
Benutzung der auf dem Dreieck aufgetragenen Nullstriche und der doppelten Noniusteilungen.
Das Dreieck und die Schiene werden in der Weise eingestellt, daß die senkrechte
Zeichenkante des Dreiecks mit der senkrechten Mittellinie der Figur zusammenfällt,
und die Längsschiene der Reißschiene wird nun so verschoben, daß der Nullstrich
auf dem Dreieck mit dem Nullstrich des auf der Reißschiene aufgetragenen Maßstabes
zusammenfällt. Das Abtragen der Maße von der Mittellinie aus erfolgt nun durch Verschieben
des Nullpunkts des Dreiecks von dem Nullpunkt der Schiene aus. Offenbar läßt sich
die Übereinstimmung der Strichmarken schneller und genauer vornehmen, als wenn die
senkrechte Zeichenkante des Dreiecks auf das gewünschte Maß eingestellt werden müßte.
Besonders vorteilhaft ist in Verbindung mit der Nullmarke des Dreiecks die Anwendung
einer nach entgegengesetzten Richtungen verlaufenden Noniusteilung, da man mittels
dieser die Zeichenkante des Dreiecks auf Bruchteile von Millimetern bzw. einer anderen
Maßeinteilung einstellen kann. Die Nullmarke auf der Hypotenuse des Dreiecks gestattet,
schräge Linien mit Hilfe des Maßstabes in genau gleichen Abständen zu zeichnen.