Verfahren zum Änfzeichnen von Schnittmustern. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zum .Aufzeichnen von Schnittmustern mittelst eines Übersetzungsinstrumentes, z. B. eines Pantographen, und besteht darin, dass zunächst von einem Muster natürlicher Grösse eine in einem bestimmten Verhältnis ver kleinerte Schablone hergestellt wird und dass das Übersetzungsinstrument einem bestimm ten Körpermass, z. B. der Brustweite, ent sprechend eingestellt wird, worauf mit Hilfe des Übersetzungsinstrumentes und der ver kleinerten Schablone das dem eingestellten Körpermass entsprechende Schnittmuster her gestellt wird.
Anhand der Zeichnung, die Ausführungs beispiele von Vorrichtungen zur Ausübung des Verfahrens darstellt, wird im folgenden das Verfahren beispielsweise erläutert.
Aus einem Karton werden Schablonen gemäss Fig. 1-3 zur Herstellung eines Schlafanzuges angefertigt, indem ein Muster natürlicher Grösse in einem bestimmten Ver hältnis verkleinert wird. Fig. 4-7 stellen verschiedene Ausfüh rungsformen des als Übersetzungsinstrument verwendeten Pantographen dar, der aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Parallelo grammen a, b besteht. Die Grösse des Pa rallelogramms<I>a</I> oder des Parallelogramms<I>b</I> ist durch Löcher c und durch diese hindurch gesteckte Schrauben oder dergleichen ein stellbar.
Die auf der gleichen Linie befind lichen Gelenke e,<I>f, g</I> sind mit Stiften h, <I>i, k</I> versehen, wobei der Stift k entgegen der Wirkung einer Feder l mit seiner Spitze in das Papier oder dergleichen eingedrückt wer den kann. Statt der Löcher kann auch eine andere Vorrichtung für die Verstellung ge troffen werden.
Die Anwendung ist derart, dass der Stift lt auf der Ecke e des grossen Parallelogramms a ungefähr in die Mitte der Schablonen nach Fig. 1, 2 oder 3 gesetzt wird und dann der Stift<I>i</I> in der Ecke<I>f</I> an den Umrisslinien entlang geführt wird, wobei die in Betracht kommenden Punkte bezw. Stellen durch Nie- derdrücken des Stiftes k auf dem. Schnitt musterbogen aufgezeichnet werden.
Der Abstand der Löcher c ist nach einem bestimmten Schema gewählt und entspre chende Beischriften oder eine besondere Mar kierung geben die den einzelnen Löchern entsprechenden Abmessungen von Körper- massen an, so dass man nun für die in Be tracht kommende Abmessung die entspre chende Einstellung der Löcher c übereinander vornehmen kann.
Andere Ausführungsformen des Panto- graphen zeigen die Fig. 8 und 9. An Stelle der Löcher c sind nach Fig. 9 die Seiten des Parallelogramms als federnde Flachstäbe aus gebildet; die in Behältern m aufgewickelt werden können. Je zwei Behälter sind durch ein Scharnier n verbunden. Die Stahlbänder, welche die Seiten des Parallelogramms bil den, können dann mit einer Masseinteilung versehen sein, um die Grösse des Parallelo gramms genau einstellen zu können.
Die Fig. 10 zeigt eine andere Ausführung. Die vier Seiten des Parallelogramms a bestehen aus je zwei ineinander geführten Flacheisen, die mittelst der Schrauben r festgestellt werden können, und zwar auf eine beliebige der die Körpermasse angeben den Ziffern 74-130, die sich auf der Ober seite der Schenkel befinden oder auf die Ziffern h0-72, die sich auf der Unterseite befinden (auf der Zeichnung nicht ersichtlich). Die Gelenke t; <I>f 1</I> dienen zum Einschrauben des Stiftes<I>i.</I> Das Parallelogramm<I>a</I> trägt den Stift<I>k.</I> Der Stift<I>h</I> im Gelenk e trägt eine Platte s, welche mit Lösshern zum Fest heften auf dem Papier versehen ist.
Ausser dem einen kleinen, Übersetzungsparallelo gramm bezw. Winkel b ist noch ein zweiter Winkel b1 vorgesehen, der grösser ist. Der Zweck des zweiten Winkels b1 ist der, dass die Vorrichtung handlicher gehalten werden kann und es nicht nötig ist, die Skala fort laufend auf der einen Schiene anzubringen. Durch den zweiten Winkel wird die Skala unterteilt; die Unterteilung ist zweckmässig so gewählt, dass die Zahlen 50-72 zu dem grossen Winkel b1 und die Zahlen 74-130 zu dem kleinen Winkel b in Beziehungen stehen.
Die Anwendung geht wie folgt vor sich: Das Blatt S, auf welches die Schnittmu ster natürlicher Grösse als verkleinerte Scha blonen aufgetragen sind, wird zweckmässig auf einem grossen Tisch festgeheftet und daneben ein grosser Bogen Papier zum Auf zeichnen des Schnittmusters. Man nimmt nun die Oberweite von der Person, für die das Kleid gemacht werden soll.
Darnach stellt man die Vorrichtung auf die Zahl ein, die man durch das Oberweitenmass gefunden hat, bezw. man nimmt die Zahleneinteilung des Übersetzungsinstruments, die der Oberweite entspricht. Mit der so auf das Oberweiten mass abgestimmten Vorrichtung vergrössert man nun die kleine Schablone und man er hält das Schnittmuster in der gewünschten Grösse, und zwar wie folgt:
Die eingestellte Vorrichtung heftet man am Halter h, <I>s</I> mittelst zweier Heftzwecken auf das Schnittmuster S. Bei Betätigung der Vorrichtung hält man sie zweckmässig mit der linken Hand an dem Stift des Halters h, s fest und mit der rechten Hand ergreift man die Hülse 1, bewegt dabei die Vorrich tung so, dass der Taststift i nacheinander alle Punkte der Schnittmusterlinie der klei nen Schablone, die man vergrössern will, ge nau deckt.
Wird ein Punkt der Schnittlinie von dein Taststift genau bedeckt, dann macht man mit dem Bleistift k in der Hülse 1 ein kleines Zeichen. Hat man solche Zeichen nacheinander von sämtlichen auf der Schnitt- musterlinie eingezeichneten Punkten gemacht, dann verbindet man die Zeichen so mitein ander, wie die Punkte der Vorlage mitein ander verbunden sind. Das so aufgezeichnete Schnittmuster passt für 'die Person, auf deren Oberweitenmass die Vorrichtung eingestellt ist.
Anstatt die Teilungen auf verschiedenen Flächen, also einerseits auf der Unterfläche, anderseits auf der Oberfläche der Schienen des Parallelogramms a anzubringen, kann man sie auch natürlich auf den gleichen Flächen bezw. der gleichen Seite, nur an ver schiedenen Stellen anbringen, was aber we niger übersichtlich wäre.