DE450629C - Verfahren zur Erhoehung der Widerstandsfaehigkeit von Karten fuer statistische Maschien - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 12. OKTOBER 1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 43 a GRUPPE 41

Mg4020 IX143 a Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 22.September 192J.

Morland und Impey Limited in Birmingham, England.

Verfahren zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Karten für statistische Maschinen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. April 1926 ab.

Die Priorität der Anmeldung in England vom 8. Mai 1925 ist in Anspruch genommen.

Für die Verwendung in statistischen Maschinen werden gewöhnlich gelochte Karten verwendet. Regelmäßig ist der Vorgang so, daß ein Stapel übereinandergeschichteter Kartenin die Maschine eingebracht wird und die Karten dann einzeln von dem Stapel mittels eines Schlittens abgenommen werden, der auf die jeweils, unterste Karte wirkt. Es entstehen nun häufig Schwierigkeiten mit den hierfür verwendeten Karten, und zwar infolge der Be-

Claims (2)

Schädigung der Kartenkanten, insbesondere der vorderen Kanten. Schon geringe Beschädigungen dieser Kanten verursachen häufig ein Zusammenrollen der Karten und infolgedessen einen Stillstand der Maschine während des Überganges der Karten vom Stapel zu irgendeiner anderen Stelle. Es sind nun schon mehrfache Versuche gemacht worden, diese Übelstände durch entsprechende Ausgestaltung der Karten zu beheben. Abgesehen davon, daß man zum Teil sehr hochwertigen Karton verwenden mußte, wodurch aber auch wieder sehr große Mehrkosten entstanden, war auch versucht worden, ig durch Benähen der Kartenränder und nachträgliches Bestreichen der Nählöcher mit einem Klebmittel die wünschenswerte Verstärkung zu erreichen. Aber auch dieses Vorgehen war kostspielig und umständlich. so Die vorliegende Erfindung erreicht nun den erstrebten Zweck, die üblichen Karten gegen die Einwirkung der Maschine widerstandsfähiger zu machen, auf einfachste Weise dadurch, daß die Karten an einem oder mehreren Rändern oder über ihre ganze Fläche hin auf einer oder beiden Seiten mit Firnis oder ähnlichem Material imprägniert werden. Dies kann entweder mit jeder einzelnen zur Verwendung bestimmten Karte geschehen, oder man kann diese Imprägnierung auch so ausführen, daß eine oder beide Seitenflächen einer aufgewickelten Papierstreifenrolle, von der die Karten abgeschnitten werden, mit einer geeigneten Imprägniermasse behandelt werden. Auf der Zeichnung zeigt Abb. 1 eine gemäß der Erfindung behandelte Karte, Abb. 2 einen gewundenen Streifen, aus dem die Karten ausgeschnitten werden. Für die Ausführung gemäß der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise ein Firnis verwendet, der aus einer Lösung von synthetischem Harz besteht. Der Firnis kann auf die Karten bzw. den Streifen, aus dem die Karten ausgeschnitten werden, durch eine Walze, ein Kissen, durch Aufspritzen oder in irgendeiner anderen Weise aufgebracht werden. Bei dem in Abb. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Firnis an beiden Längskanten bzw. Rändern der Karte α in einer durch δ bezeichneten Breite aufgetragen. Der Firnis saugt sich in die Karte ein und wird so praktisch unsichtbar. Er behindert auch keineswegs das nachfolgende Bedrucken der Kanten, da die Farbe auf dem gefirnißten Teil der Karte ebensogut wie auf dem übrigen Teil der Karte aufgebracht werden kann. Falls es gewünscht wird, kann das Firnissen auch unmittelbar vor dem Drucken vorgenommen werden, wobei die Karten eine Trocknung vor dem Eintritt in die Druckmaschine erfahren, so daß das Firnissen und darauffolgende Drucken als Teil ein und desselben Arbeitsganges vorgenommen werden können. Falls es gewünscht wird, können die Karten auch auf einer oder beiden Seiten in ganzer Ausdehnung gefirnißt werden. Die Behandlung kann auch mittels irgendeiner geeigneten Imprägnierflüssigkeit geschehen. Man kann Firnis verschiedener Färbung auch gleichzeitig als Mittel zur Unterscheidung von Karten verschiedener Sorten verwenden. Durch die angegebene Behandlung der Karten werden ihre Kanten starrer und können besser der schädigenden Einwirkung der Maschine widerstehen, und die Zeitverluste und sonstigen Unannehmlichkeiten, die durch Versagen der Karten verursacht werden, werden so" auf das geringste Maß zurückgeführt. Die härtende Wirkung, die durch den Firnis erzielt wird, kann noch dadurch weiter verstärkt wer- . den, daß man die so behandelten Karten durch heiße Walzen hindurchgehen läßt. Vorzugsweise wird das Aufbringen des Firnis in folgender Weise vorgenommen: Die Streifen, aus denen die Karten geschnitten werden, werden in Form einer verhältnismäßig großen Rolle gewickelt, wie sie in Abb. 2 gezeigt ist, wobei die einzelnen Windungen fest oder lose aneinanderliegen. Während der Streifen so gerollt ist, wird Firnis mittels eines Kissens, einer Bürste oder einer Spritzvorrichtung auf eine go oder beide flachen Seiten der Rolle aufgebracht, so daß sich der Firnis zwischen die Kanten der Streifen einsaugen kann, wobei die Tiefe, bis zu der der Firnis eindringen kann, von der verwendeten Menge abhängt. Nach dem Trocknen wird dann der Streifen aufgerollt und in an sich bekannter Weise in Stücke geschnitten. PATElSrTAKSPRtJGHE:

1. Verfahren zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Karten für statistische Maschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Karten an einem oder mehreren Rändern oder über ihre ganze Fläche hin auf einer oder beiden Seiten mit Firnis oder ähnlichem Material imprägniert werden.

2. Verfahren zur Ausführung der Kartenimprägnierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder beide Seitenflächen einer aufgewickelten Papierstreifenrolle, von der die Karten abgeschnitten werden, mit einer geeigneten Imprägniermasse' behandelt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.