DE1205984B

DE1205984B - Verfahren zum Verhindern der Bildung von Wasserstreifen auf dem Druckgut von Rotations-Offset-Bogendruckmaschinen

Info

Publication number: DE1205984B
Application number: DEM60920A
Authority: DE
Inventors: Hermann Fischer
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1964-05-08
Filing date: 1964-05-08
Publication date: 1965-12-02

Description

Verfahren zum Verhindern der Bildung von Wasserstreifen auf dem Druckgut von Rotations-Offset-Bogendruckmaschinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verhindern der Bildung von Wasserstreifen auf dem Druckgut von Rotations-Offset-Bogendruckmaschinen, die ein Farbwerk und ein davon getrenntes Feuchtwerk aufweisen, wobei die Farbreiber bzw. der Feuchtflüssigkeitsreiber jeweils durch Zahnräder angetrieben werden und ihre Auftragwalzen durch Reibung mitnehmen.
Bei Druckarbeiten mit großen Farbflächen können vielfach sogenannte Wasserstreifen beobachtet werden, d. h. helle, achsparallele Streifen längs des ganzen Plattenzylinders. Solche Streifen entstehen dadurch, daß beim Austreten der Wischwalzen aus der Grube am Plattenanfang durch den verhältnismäßig harten Schlag der Walzen gegen die Plattenanlaufkante ein Feuchtigkeitswulst gebildet wird, der das einwandfreie Einfärben des Plattenzylinders durch die anschließenden Farbauftragwalzen verhindert. Dem Umfang der Farbauftragwalzen entsprechend wiederholt sich dabei auf dem Plattenzylinder der nicht einfärbbare Streifen.
Diese Nachteile können erfindungsgemäß vermieden werden, indem einzelne oder alle Farbauftragwalzen beim Durchgang des Bereiches der Druckform, auf den die Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen nach dem Durchgang der Zylindergrube auflaufen, über einen bestimmten Umfangsbereich des Formzylinders abgehoben werden. Man erreicht dies mit einer mit dem Plattenzylinder umlaufenden Nockenanordnung, welche auf die einzelnen Farbauftragwalzen einwirkt. Durch diese Maßnahme können die abgehobenen Farbauftragwalzen nicht mehr mit dem Bereich der Druckform, auf den die Feuchtwalzen nach dem Durchgang der Zylindergrube auflaufen, in Berührung kommen, so daß die Wasserstreifen auf der Platte durch die völlige Einfärbung der Farbwalzen überdruckt und auf dem Druckgut somit unsichtbar werden.
Es ist zwar bereits bekannt, die Farb- und Feuchtwalzen durch Steuerkurven vom Plattenzylinder abzuheben. Diese Maßnahme erfolgt jedoch zu dem Zweck, den Übergang von einer Arbeitsweise der Walzen zur anderen ohne jeden Stoß im Antriebsgestänge vornehmen zu können. Außerdem ist es bekannt, zur gleichmäßigen Einfärbung der Druckform die Farbwalzen abzuheben, wenn der von der Druckform nicht bedeckte Teil des Formzylinders, d. h. die sogenannte Grube, unter den Farbwalzen vorbeigeht. Man hat ferner bereits vorgeschlagen, beim Abdruck nur eines Teils der Druckplattenfläche bei Rotations-Offset-Bogendruckmaschinen zum Verhindern des Emulgierens der Farbe mit der Feuchtflüssigkeit die Farbauftragwalzen und die Feuchtwalzen im Bereich der druckfreien Fläche der Druckplatte vom Plattenzylinder mittels einer mit dem Plattenzylinder umlaufenden Nockeneinrichtung abhebbar auszubilden. Das erfindungsgemäß zu lösende Problem liegt jedoch hier ebensowenig vor wie bei den anderen genannten bekannten Ausführungen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 den Formzylinder mit Feucht- und Farbauftragwalzen, schematisch, F i g. 2 eine Einzelheit.
Um den Formzylinder 1 sind in bekannter Weise das Feuchtwerk mit den Feuchtwalzen 2, 3 und die Farbauftragwalzen 4, 5, 6, 7 angeordnet. Der Formzylinder ist in bekannter Weise mit einer Grube 8 versehen, in welcher die Spannvorrichtungen für die Platte angeordnet sind. Beim Auflaufen beispielsweise der Feuchtwalze 3 auf die Platte entsteht bei der angedeuteten Drehrichtung des Plattenzylinders an der Stelle 9 ein Wasserwulst durch den Schlag, welcher beim Verlassen der Grube von der Feuchtwalze auf die Oberfläche des Plattenzylinders ausgeübt wird. Dieser Wasserwulst beeinträchtigt das einwandfreie Einfärben durch die Farbauftragwalzen, so daß am Umfang des Plattenzylinders verteilt im Abstand des unterschiedlichen Umfangs der Farbauftragwalzen 4, 5 nicht eingefärbte helle Streifen entstehen, weil der Wasserwulst teilweise durch die Farbwalzen 4 und 5 auf den Plattenumfang übertragen wird.
Würden die folgenden Farbwalzen am Plattenzylinder verbleiben, so wäre dessen Einfärbung beim Durchgang des Wasserwulstes jeweils beeinträchtigt. Durch das kurzzeitige Abheben einer oder mehrerer derselben in dem Bereich der Druckform, auf den die Feuchtwalzen nach dem Durchgang der Zylindergrube auflaufen, kann jedoch mit Hilfe der auf den abgehobenen Farbauftragwalzen vorhandenen Farbe der helle Streifen am Formzylinder überdruckt werden. Das Abheben der Farbwalzen erfolgt mittels einer an den Stirnseiten des Formzylinders angeordneten Nockeneinrichtung 10, welche auf die Achsstummel 1l der Farbauftragwalzen einwirkt. Zum Ausgleich der Umfangsgeschwindigkeiten sind die Achsstummel mit Wälzlagern 12 versehen, die axial verschiebbar angeordnet werden können. Die Nokkeneinrichtung 10 ist am Plattenzylinder in Umfangsrichtung verstellbar und auf einen -unterschiedlich langen Umfangsbereich einstellbar angeordnet.
Es ist auch denkbar, alle Farbauftragwalzen so zu steuern, daß dieselben kurz nach dem Wasserwulst wieder auf die Platte aufsetzen. Der Wulst wird dadurch übersprungen und bei der nächsten Umdrehung vom Feuchtwerk wieder abgenommen und erneut aufgetragen, wodurch die Wassermenge des Wulstes annähernd die gleiche bleibt.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Verhindern der Bildung von Wasserstreifen auf dem Druckgut von Rotations-Offset-Bogendruckmaschinen, die ein Farbwerk und ein davon getrenntes Feuchtwerk aufweisen, wobei die Farbreiber bzw. der Feuchtflüssigkeitsreiber jeweils durch Zahnräder angetrieben werden und ihre Auftragwalzen durch Reibung mitnehmen, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne oder alle Farbauftragwalzen beim Durchgang des Bereiches der Druckform, auf den die Feuchtflüssigkeitsauftragwalzen nach dem Durchgang der Zylindergrube auflaufen, über einen bestimmten Umfangsbereich des Formzylinders abgehoben werden.
2. Rotations-Offset-Bogendruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbauftragwalzen in bekannter Weise mittels einer mit dem Plattenzylinder umlaufenden Nokkenanordnung abhebbar sind und zum Ausgleich der Umfangsgeschwindigkeit auf den Wellen der Farbauftragwalzen lose drehbare Wälzlager angeordnet sind.
3. Rotations-Offset-Bogendruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenanordnung in bekannter Weise in Umfangsrichtung verschiebbar auf einen unterschiedlich langen Umfangsbereich einstellbar ist.
4. Rotations-Offset-Bogendruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lose drehbaren Wälzlager axial verschiebbar angeordnet und mit der Nockenanordnung am Plattenzylinder in Eingriff bringbar sind.