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Handhabe zum Andrücken von wiederholt zu verwendenden selbstklebenden
Flächen an eine Unterlage, insbesondere der Haftränder von Kohlen- und Durchschreibepapieren
Die Erfindung betrifft eine Handhabe zum Andrücken von wiederholt zu verwendenden
selbstklebenden Flächen an eine Unterlage, insbesondere der Haftränder von Kohlen-
und Durchschreibepapieren, und besteht darin, daß die Andrückfläche der Handhabe
in eine Anzahl nicht miteinander in Verbindung stehender Andrückelemente unterteilt
ist.
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Wiederholt zu verwendende selbstklebende Flächen werden für die verschiedensten
Zwecke verwendet. Insbesondere für Buchungszwecke versieht man Kohlen- und Durchschreibepapiere
gern mit einem Haftrand, um zu vermeiden, daß die Blätter in der Maschine gegeneinander
verrutschen. Dabei wird der Haftrand normal mit einem einfachen Spachtel gegen die
vorgesehene Unterlage gedrückt, so daß er auf der Unterlage haftet.
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Es hat sich nun herausgestellt, daß die Haftfähigkeit dieser wiederholt
zu verwendenden selbstklebenden Flächen (Haftränder) sehr oft früher erschöpft ist
als z. B. die Farbschicht der Kohlen-bzw. Durchschreibepapiere. Daraus entsteht
der Nachteil, daß häufig Kohlen- oder Durchschreibepapiere fortgeworfen werden,
die an sich noch voll gebrauchsfähig sind, nur weil die Haftränder nicht mehr genügend
fest auf der Unterlage, an die sie angedrückt sind, haften.
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Es sind bereits Vorschläge zur Beseitigung dieses Übelstandes gemacht
worden, die jedoch nicht zu einer befriedigenden Lösung führten. Zunächst hat
man
vorgeschlagen, das Andrücken der Haftränder an die Unterlage entlang des Haftrandes
nur schwach oder verschieden stark vorzunehmen. Ganz einerlei, ob dabei das Andrücken
nun stets schwach erfolgt, wird die vorzeitige Erschöpfung der Klebefläche nicht
verhindert, weil sich das Andrücken über die gesamte Länge der Klebefläche erstreckt,
so daß tatsächlich durch diesen Vorschlag eine vorzeitige Erschöpfung der Klebefläche
nicht zu verhindern ist.
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In der Praxis hat man das Andrücken der Klebefläche an die Unterlage
vielfach mit einem Falzbein oder einem Fingernagel vorgenommen. Soweit dieses in
der Absicht geschah, die vorzeitige Erschöpfung der Klebefläche zu verhindern, mußte
es erfolglos bleiben, da auch hier ein Entlangstreichen über den Kleberand erfolgt,
also stets einen mehr oder weniger breiten Strich entlang des Kleberandes ergibt.
Da dieser sowieso schon keine große Breite besitzt, ist nicht zu verhindern, daß
der beim jeweiligen Andrücken entstehende Strich längs des Haftrandes bald die Klebkraft
des ganzen Haftrandes erschöpft hat.
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Es wurde nun gefunden, daß es in einfacher Weise möglich ist, die
vorzeitige Erschöpfung einer wiederholt zu verwendenden Klebefläche, z. B. des Haftrandes
von Kohlien- oder Durchschreibepapier, zu verhindern, wenn man das Andrücken nicht
mehr entlang des ganzen Haftrandes in einer zusammenhängenden Fläche vornimmt, sondern
so, daß entlang des Haftrandes nur nicht miteinander in Verbindung stehende Teilzonen
die Klebefunktion übernehmen. Die Erzielung dieser nicht miteinander in Verbindung
stehenden Teilzonen geschieht erfindungsgemäß durch eine Handhabe, die nicht eine
zusammenhängende Fläche oder Kante als Andruckelement besitzt, sondern deren Andrückfläche
in eine Anzahl nicht miteinander in Verbindung stehender, durch Einschnitte gebildeter
Zähne unterteilt ist. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß bei Benutzung einer
solchen Handhabe eine erheblich höhere Lebensdauer der Klebeflächen erzielt werden
kann, weil eine große Variationsmöglichkeit in bezug auf die Zähne oder Andrückelemente
besteht. Nicht nur die Abstände der Andrückelemente voneinander können verändert
werden, sondern man kann auch die Arbeitsrichtung der Handhabe beliebig wählen,
z. B. senkrecht oder im Winkel zur Längsrichtung des Haftrandes. Hinzu kommt, daß
man die voneinander getrennten Andrückelemente, weil man sie bei der Arbeit nicht
entlang den Kleberändern laufen läßt, nicht ganz schmal zu halten braucht, so daß
man auch den Druck leichter wechseln und regeln kann. Bei länger in Gebrauch befindlichen
Kleberändern wird man dadurch ohne Schaden für Kleberand und Unterlage den Druck
kräftiger ausüben können, so daß trotz der schon etwas abgenutzten Kleberänder das
Ankleben genauso fest erfolgen kann, wie bei Ausübung eines leichteren Druckes bei
neuen Kleberändern.
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Selbstverständlich ist es auch bei der Handhabe gemäß der Erfindung
möglich, daß man beim nächsten Gebrauch der Klebefläche zufällig eine schon mehr
abgenutzte Fläche mit geringerer Klebefähigkeit trifft, jedoch ist bei der erfindungsgemäßen
Handhabe diese Möglichkeit um ein Vielfaches kleiner, zumal die Möglichkeit besteht,
die Zonenbreiten zu ändern.
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Die einfachste Ausführung des Erfindungsgegenstandes kann als Spachtel
geschehen, wie er bisher auch schon benutzt wurde, wobei aber die bisher zusammenhängende
Andrückfläche in eine Anzahl getrennt voneinander liegender kamm- oder sägeartiger
Zähne unterteilt ist. Dabei kann man an einer oder mehreren Seiten einer solchen
Handhabe Zähne anbringen, wobei diese dann in Breite und Abstand voneinander beliebig
verschieden sein können. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß man zunächst die Seite
mit den Zähnen größten Abstan -des voneinander benutzen kann und entsprechend der
fortschreitenden Abnutzung der Klebeflächen zii kleineren Abständen der Zähne übergeht.
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Eine vorteilhafte Ausbildung der Handhabe kann auch derart erfolgen,
daß diese aus einer in einem Handgriff drehbaren Walze besteht, die auf ihrem Umfang
mit kamm- oder sägezahnartigen Einschnitten versehen ist. Die zonenweise Verbindung
der Klebeflächen mit der vorgesehenen Unterlage erfolgt. dann durch einfaches Überrollen
der Handhabe über die auf die Unterlage aufgelegte Klebefläche.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele einer Handhabe zur
Ausführung des Verfahrens dargestellt; es zeigt Abb. i die Handhabe mit Einschnitten
an einer Stirnseite, Abb.2 die Handhabe mit Einschnitten an zwei gegenüberliegenden
Stirnseiten.
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Bei der Ausführung nach Abb. i ist die eine Stirnseite d der Handhabe
b glatt, wie bei den bisher bekannten Spachteln, während die gegenüberliegende Stirnseite
mit sägezahnartigen Einschnitten c versehen ist, so daß sich Zähne d ergeben, in
deren Bereich die Klebefläche an die Unterlage angedrückt wird, wenn der Spachtel
b über die Klebefläche unter Andrücken hinweggezogen wird.
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Bei der Ausführung nach Abb.2 ist die Handhabe c an zwei gegenüberliegenden
Stirnseiten mit Einschnitten f bzw. g versehen, so daß Zähne 'h bzw. i stehenbleiben,
die in gleicher Weise wie bei dem Spachtel b der Abb. i das Verbinden der Teilzonen
der Klebefläche mit der Unterlage bewirken.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen sind Zahnbreiten und Zahnlückenbreiten
ein und derselben Stirnseite gleich breit, wobei bei mehreren Zahnseiten einer Handhabe
die Zahnbreiten und Zahnlückenbreiten aller Seiten vorteilhaft verschieden sind.
Es ist aber auch möglich, Zahnbreite und Zahnlückenbreite ein und derselben Zahnseite
verschieden zu gestalten, z. B. breite Zahnlücken mit schmalen Zähnen, oder umgekehrt
schmale Zahnlücken mit breiten Zähnen zu kombinieren. In welcher Weise dieses geschieht;
hängt im wesentlichen von der gewünschten Lebensdauer der Klebeflächen und diese
wieder von der normalen Lebensdauer der Kohlen- oder Durchschreibepapiere oder anderen
Papiere
ab, an denen die Klebeflächen sitzen. Auf jeden Fall ist eine weitgehende Angleichung
möglich, so daß kaum Kohlenpapiere usw. weggeworfen zu werden brauchen, die noch
nicht voll ausgenutzt sind.