-
Auftragspachtel.
-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Spachtel mit einer Tragklinge
austauschbar angefügter, vorzugsweise zum Auftragen von Leimen, Klebern u. dgl.
gezahnter Arbeitsklinge. Es ist schon bekannt, an zum Auftragen von Leimen, Klebern
u. dgl. bestimmten Kellen oder Spachteln in einem Randbereich eine taschenartige
Halterung für eine austauschbare Arbeitsklinge, die vorzugsweise wenigstens an einem
Längsrand gezahnt ist, vorzusehen, um nach einem eingetretenen Verschleiß nicht
das gesamte Werkzeug unbrauchbar werden zu lassen sondern lediglich die Arbeitsklinge
austauschen zu können. Die Arbeitsklingen sind dabei in der Regel an beiden Längsseiten
gezahnt, um diese nacheinander gebrauchen und abnutzen zu können. Die bekannten
Auftragspachtel dieser Art weisen einen in der Regel aus Holz bestehenden Griff
auf, in dem die in der Regel aus federndem Stahl bestehende Tragklinge unlösbar
gehaltert ist. Die Tragklinge weist ihrerseits die Halterung für die austauschbare
Arbeitsklinge auf. Daher sind für die Herstellung solcher Spachtel noch verhältnismäßig
viele Einzelteile und Arbeitsgänge notwendig, die sich kostensteigernd auswirken.
Überdies hat die Erfahrung bestätigt, daß die jeweils zu verarbeitenden Werkstoffe
an den bekannten, selbständig hergestellten Griffen sehr fest haften, d. h. nach
der Beendigung der Arbeit kaum restlos beseitigt werden können. Die
Werkzeuge
werden daher schon nach kurzem Gebrauch unansehnlich. Außerdem lassen sich die üblichen
selbständig hergestellten Griffe, die den Tragklingen unlösbar angefügt sind, kaum
so griffgerecht, d. h. bequem erfaßbar ausbilden, daß ein weitgehend ermüdungsfreies
Arbeiten möglich ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Auftragspachtel der
eingangs umschriebenen Art zu schaffen, der bequem handhabbar ist, auch nach längerem
Gebrauch noch ein ansprechendes Aussehen aufweist und mit geringem Kostenaufwand
geliefert werden kann. Dies wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch erreicht
daß die einseitig eine Halterung für die Arbeitsklinge aufweisende Tragklinge anderseits
unmittelbar zu einem Griff geformt ist. Hierbei wird der bisher erforderliche, selbständig
hergestellte Griff eingespart. Der der Tragklinge unmittelbar angeformte Griff erfordert
überdies keine Verbindungsmittel und vermindert auch insofern die Herstellungskosten.
Seine Form läßt sich außerdem so wählen, daß eine ermüdungsfreie Handhabung des
Werkzeuges gewährleistet ist. Außerdem lassen sich etwa in den Griffbereich gelangte
Teilchen des verarbeiteten Gutes leicht entfernen, so daß sie das Aussehen des Werkzeuges
nicht schmälern.
-
Die Erfindung läßt sich in mannigfaltigen Arten verwirklichen.
-
Besonders zweckmäßig ist es, der Tragklinge im Bereich ihres der Halterung
für die Arbeitsklinge abgewandten Randes eine einen Griff bildende Rollwulst anzuformen.
Diese erstreckt sich vorzugsweise parallel zur Arbeitskante des Werkzeuges. Als
besonders zweckdienlich haben sich Ausführungen erwiesen, bei denen
die
Rollwulst insgesamt nur eine Breitseite der Tragklinge überragt. Hiermit ergibt
sich in der Regel eine grifftechnisch besonders günstige Form.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung empfiehlt es sich, der
Tragklinge zwischen ihrem Griffrand und ihrer die Arbeitsklinge aufnehmenden Halterung
eine sich wenigstens über einen Teil ihrer Breite erstreckende Versteifung anzuformen.
Eine solche Versteifung verteilt den durch die Finger geäußerten Druck über die
Breite des Werkzeuges, so daß dieses stets eine seiner Breite entsprechende Arbeitsfläche
einwandfrei erfaßt. Dies wirkt sich günstig auf den Arbeitsablauf aus. Die Versteifung
kann der Tragklinge verschiedenartig angeformt werden. Es wäre beispielsweise möglich,
sie durch eine Sicke zu bilden, die der Tragklinge eingeformt wird. In der Regel
ist es jedoch zweckmäßiger, die Versteifung als Durchkröpfung der Tragklinge auszubilden.
Eine SE solche Durchkröpfung erstreckt sich zweckmäßig über die gesamte Breite der
Tragklinge. Dabei empfiehlt es sich, den Abstand zwischen dem Griffrücken und der
Durchkröpfung zu deren Verwendung als Stützfläche für die Finger zu bemessen. Die
Durchkröpfung wird dann nicht nur als Versteifung wirksam, sondern erleichtert überdies
die Handhabung des Werkzeuges. Fallweise läßt sich übrigens auch eine etwa zur Versteifung
dienende Sicke od. dgl. für einen solchen zusätzlichen Zweck ausnutzen.
-
Die die Arbeitsklinge lösbar aufnehmende Halterung kann verschiedenartig
ausgebildet werden. Besonders zweckdienlich ist es, die Arbeitsklinge zwischen den
dem Griff abgewandten Randteil der Tragklinge und den sich darunter erstreckenden
freien Schenkel
eines an der Tragklinge befestigten, flach Z-förmig
profilierten Steges einzuschieben. Gegenüber den vorbekannten Ausbildungen, bei
denen zwischen die Tragklinge und einen Flachsteg eine Abstandleiste mit der Arbeitsklinge
entsprechender Dicke eingelegt ist, führt die vorerwähnte Ausbildung zu einer weiteren
Einsparung von Fertigungskosten und zur Verminderung des Werkzeuggewichtes.
-
Die den angeformten Griff aufweisende Tragklinge kann in der ansich
üblichen Art aus Stahlblechfod. dgl. bestehen. Gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung empfiehlt es sich jedoch, die Tragklinge aus Leichtmetallblech herzustellen.
Dies ergibt nicht nur eine maßgebliche Verminderung des Gewichtes sondern gewährleistet
aufgrund der bekannten Eigenschaften von Leichtmetallen eine dauerhafte hohe Korrosionsfestigkeit.
Überdies hat die Erfahrung bestätigt, daß die Elastizitätseigenschaften von federharten
Leichtmetallblechen den arbeitstechnischen Anforderungen, die an Auftragspachtel
gestellt werden, besonders zweckdienlich genügen. Sinngemäß wird zweckmäßig auch
der zur Bildung der der Arbeitsklinge zugeordneten Halterung dienende Steg, der
mit der Tragklinge fest zu verbinden ist, aus Leichtmetallblech hergestellt. Die
Arbeitsklinge selbst kann in an sich bekannter Art aus vorzugsweise gehärtetem Stahl
bestehen, um eine hohe Verschleißfestigkeit zu erhalten.
-
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 einen insbesondere zum Auftragen von Leimen,
Klebern
od. dgl. bestimmten Auftragspachtel in Ansicht, Fig. 2 den Spachtel in Seitenansicht.
-
Der dem Ausführungsbeispiel zugrundeliegende Auftragspachtel weist
zwei Hauptteile, nämlich eine Tragklinge 10 und eine daran lösbar sitzende Arbeitsklinge
11 auf. Die Arbeitsklinge 11 ist inan sich bekannter Weise von einem flachen Stahlstreifen
gebildet, dessen beide Längsränder 12 und 13 gezahnt sind. Die Tragklinge 10 ist
im wesentlichen aus einem trapezförmigen Zuschnitt eines federharten Leichtmetallbleches
hergestellt, der im Bereich seiner Basis mit einer Halterung für die Arbeitsklinge
11 versehen ist und im gegenüberliegenden Randbereich eine unmittelbar angeformte
Rollwulst 14 aufweist, die den Griff bildet. Die der Arbeitsklinge 11 zugeordnete
Halterung wird einseitig durch den Randteil der Tragklinge 10 und anderseits durch
den freien Schenkel 15 eines im Querschnitt flach Z-förmigen Steges 16 gebildet,
dessen anderer Schenkel 17 der Tragklinge 10 aufliegt und mit dieser durch Niete
18 verbunden ist. Hier könnten auch andere Verbindungsmittel verwandt sein. Zwischen
der Halterung für die Arbeitsklinge 11 und der Rollwulst 14 ist der Tragklinge 10
bei 19 eine Durchkröpfung angeformt, die sich vorzugsweise über die gesamte Klingenbreite
erstreckt. Diese Kröpfung versteift die Tragklinge über ihre Breite, ohne die zum
Arbeiten erforderliche Federung einzuschränken, und läßt sich so anordnen, daß sie
für die Fingerspitzen der das Werkzeug handhabenden Hand eine zweckdienliche Stützfläche
zur Verfügung stellt.
-
Die dargestellte Ausführung ist, wie schon erwähnt wurde, nur eine
beispielsweise Verwirklichung der Erfindung. Diese ist nicht darauf beschränkt.
Es sind vielmehr noch mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen möglich. In
der zu einer Griffklinge ausgestalteten Tragklinge 10 können beliebig ausgestaltete
Arbeitsklingen 11 gehaltert werden, die den jeweils durchzuführenden Arbeiten angepaßt
sind. Die Form des der Tragklinge 10 angeformten Griffes kann von der Darstellung
abweichen. So ist es insbesondere nicht zwingend erforderlich, daß der Griff über
die Werkzeugbreite gleichförmig verläuft, obwohl diese fertigungstechnisch besonders
einfache Ausbildung in der Regel allen praktischen Anforderungen genügt. Anstelle
einer Durchkröpfung 19 könnte zur Versteifung eine Sicke od. dgl. vorgesehen sein,
doch stellen solche Ausbildungen gelegentlich an die Verformbarkeit des die Tragklinge
bildenden Werkstoffes höhere Anforderungen. Die Herstellung der Tragklinge aus Leichtmetall
bzw. die Anwendung einer Versteifung 19 kann auch bei vom Ausführungsbeispiel abweichenden
Auftragspachteln zweckmäßig sein, obwohl diese Merkmale bei der dargestellten Ausführung
besonders günstig wirksam werden.