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Verfahren zum Herstellen von Rasiermesserklingen aus konisch oder
rechtwinklig gewalztem Stahlband Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Herstellen von Rasiermesserklingen aus einem Stahlband, das einen konischen oder
rechtwinkligen Querschnitt besitzt. Es ist bekannt, aus derartigen Stahlbändern
die Klingen auszustanzen, jedoch wurden entweder die Formen der Klingen bereits
aufgewalzt, was sehr teure Walzen bedingt, oder man nahm ein einfaches Band. Dann
wurden jedoch die Klingen den verschiedensten Schleifprozessen unterworfen, so daß
die Klingen in der Herstellung auch nicht viel billiger wurden als eine geschmiedete
Klinge.
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Um nun ein gutes Rasiermesser auf einfache und billige Weise zu schaffen,
wird gemäß der Erfindung ein Verfahren vorgeschlagen, nach dem die Klinge einschließlich
der Angel aus dem Band ausgestanzt, dann blankgeschliffen und dann in einem einzigen
Arbeitsgang der Hohlschliff aufgebracht und schließlich die Schneide in üblicher
Weise abgezogen wird. Dies ergibt gegenüber dem bekannten Arbeitsverfähnen eine
wesentliche Verbilligung, die vor allem in der geringen Schleifarbeit zu sehen ist.
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Bei diesem Verfahren kann man von einem Stahlband ausgehen, dessen
Dicke nicht der üblichen Rückendicke der Klinge entspricht. An sich benötigt man
zur Erzielung der richtigen Schneidwinkel eine genügende Rückenstärke. Man kann
jedoch an Werkstoff sparen, wenn man den Rücken dünner gestaltet, ihn aber beim
Abziehen verstärkt. So ist es möglich, auf den Rücken einen U-förmigen Anschlagbügel
raufzusetzen, damit die notwendige Stärke des Rückens und damit der richtige Schneidwinkel
erzielt wird.
Bei einem derartig hergestellten Rasiermesser ist
jedoch die Angel verhältnismäßig dünn, so daß das Messer nicht gut gehalten werden
kann. Es wird daher gemäß der Erfindung weiterhin vorgeschlagen, die Angel eines
solchen Messers mit einem Überzug, z. B. einem Kunststoffüberzug, zu versehen, wodurch
die Angel verstärkt wird und bequem in der Hand gehalten werden kann.
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Um das Aufsetzen eines Anschlagbügels beim Abziehen der Klinge zu
vermeiden, kann man auch den nicht verjüngten Teil der Klinge, d. h. den Rücken
der Klinge, durch einen Preßvorgang od. dgl. auf jeder Seite mit einer oder mehreren
Wülsten versehen, durch die an der Auflagestelle der Klinge beim Abziehen eine Verdickung
erreicht wird.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen von Klingen dargestellt,
die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung gefertigt sind.
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Die Rasiermesserklinge I mit der Angel 2 nach Fig. I ist z. B. aus
einem konischen Stahlband gefertigt, dessen Querschnitt in stark vergrößertem Maße
in Fig. 2 dargestellt ist. Hierbei ist das konische Band in üblicher Weise doppelkonisch
ausgebildet, wobei entweder die Rückenflächen oder die Schneidkante des Profils
nebeneinanderliegen. Nach dem Ausstanzen der Klinge mit der Angel werden beide blankgeschliffen,
was in einem einzigen Durchgang vom Angelende bis Kopf erreichbar ist. Anschließend
wird der Hohlschliff 3 auf beiden Seiten ebenfalls in einem einzigen Arbeitsgang
hergestellt und schließlich die Schneidfläche 4 in üblicher Weise durch Abziehen
gefertigt. Hierbei ist der Querschnitt des konischen Bandes so gewählt, daß der
Rüdken 5 die notwendige Stärke erhält, um den richtigen Schneidwinkel beim Abziehen
zu erreichen.
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Fig. 3 und 4 zeigen eine andere Ausführungsform, bei der der Rücken
5 der Messerklinge so dünn gehalten ist, daß beim unmittelbaren Abziehen ein falscher
Schneidwinkel entstehen würde. Um hier Abhilfe zu schaffen, wird auf den Rücken
der Klinge ein U-förmiger Anschlagbügel 6 aufgeschoben, durch den der Rücken so
weit verstärkt wird, daß beim Abziehen und bei der Auflage auf den Rücken der Schneidwinkel
die richtige Größe erhält, wie in Fig. 4 angedeutet ist. Auch bei dieser Ausführungsform
wird in einem Arbeitsgang der Hohlschliff 3 angebracht und anschließend die Schneide
4 abgezogen.
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Wenn das Ausgangsmaterial sehr dünn ist, so wird die Angel 2 auch
so dünn, daß das Messer schlecht in der Hand gehalten werden kann. Aus diesem Grunde
ist, wie in Fig. 3 angedeutet, die Angel 2 mit einem Überzug 7 versehen, so daß
eine Verstärkung der Dicke der Angel erzielt wird. Dieser Überzug kann aus einem
geeigneten Kunststoff, z. B. aus Zelluloid, hergestellt sein.
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Fig. 5 zeigt schließlich eine weitere Ausführungsform, bei der von
einem rechteckigen Querschnitt des Bandes ausgegangen ist. Die Messerklinge I wird
auch in diesem Falle mit dem Hohlschliff 3 versehen, wonach anschließend die Schneiden
4 abgezogen werden. Bei dieser Ausführungsform ist die Schleifarbeit selbst etwas
vergrößert, da mehr Material zu entfernen ist. Auch hierbei wird man beim Abziehen
der Schneiden 4 einen U-förmigen Anschlagbügel auf den Rücken des Messers Aufschieben.
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Eine weitere Ausführungsform ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 6 in stark vergrößertem Maßstabe den Querschnitt durch eine
Messerklinge und Fig. 7 die Ansicht des Messerrückens. Hier sind auf den Messerrücken
durch einen Preßvorgang auf jeder Seite parallel nebeneinanderlaufende Wülste 8
aufgebracht, so daß die Ansicht des Messerrückens eine Wellenlinie gemäß Fig.7 darstellt.
Man erreicht hiermit die für das Abziehen notwendige Stärke des Rückens, da sich
jeweils die Wülste auf den Abziehriemen oder Abziehstein auflegen, wodurch der richtige
Schneidwinkel erreicht wird, ohne daß man einen besonderen Bügel auf den Messerrücken
aufsetzt. Der Materialbedarf für ein Messer nach dieser Ausführungsform ist gering,
trotzdem kann aber ohne weiteres der gewünschte Schneidwinkel eingehalten werden.